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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was erwartet man von Freundschaft?


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Haramis
03-05-2009, 00:29
Seltsam im Moment, ein Thema ergibt irgendwie das andere.
Kam eben im Schein/Sein-Thread auf und ich finde, dass sollte man extra behandeln.

Es ging darum für Freunde da zu sein.
Soweit okay.

Nur frage ich mich, wie weit dieses Da-Sein denn gehen soll.
Unter allen Umständen?
Auch wenn nichts oder nur wenig zurückkommt?
Auch wenn die Freunde auf keinen so gut gemeinten Ratschlag hören, weiterhin die gleichen Fehler begehen und einem damit in den Ohren liegen?
Auch wenn man sich fragen müsste, ob man nur eine willige Klagemauer ist?

Für mich ist Freundschaft etwas, das auf Gegenseitigkeit beruht. Wenn ich für Freunde da bin (was eine Selbstverständlichkeit ist) erwarte ich aber auch irgendwann, dass dies auch umgekehrt der Fall ist. Und das man über erfragte Ratschläge wenigstens nachdenkt.
Was ich noch erwarte ist Ehrlichkeit. Von beiden Seiten. Sollte ich feststellen, dass ich nicht ehrlich sein kann (im Sinne von verkneifen müssen), würde ich die Freundschaft in Frage stellen. Wenn man unehrlich zu mir ist sowieso.

Seht ihr das auch so (so eng???) wie ich?
Oder geht ihr da eher locker damit um.

Locker kann ich es nicht sehen, da es sonst Bekannte für mich wären aber keine Freunde. Freunde ist schon tiefergehend. Menschen, denen man vertraut. Die man nicht an jeder Ecke findet.

Saruman
03-05-2009, 00:32
Für mich kann ich Freundschaft mit einem Wort umschreiben


Loyalität!!!

Yatagan
03-05-2009, 00:43
Oh je, der Thread wird wieder triefen, und man selbst ist sowieso immer anders, besser und überhaupt...

Rebus
03-05-2009, 00:43
Freunde sind wichtig.
Freunde sind für einen da, egal in welcher Lebenslage man selber oder sie sich befinden.
Bei Freunden stellt man den eigenen Egoismus hinten an.
Freunde hat man fürs Leben, man teilt mit ihnen Freud und Leid, kann und soll nicht mit der eigenen Meinung hinter dem Berg halten, darf sich auch mal streiten.
Freundschaft bedeutet, dass man füreinander da ist, ein gegenseitiges geben und nehmen.

Ich bin für meine Freunde da, immer und jederzeit. Ich weiß auch, dass sie für mich da sind, immer und jederzeit. Auch wenn wir uns in bestimmten Dingen nicht einig sind, liebe ich sie und meine Welt wäre leer, wenn ich sie nicht hätte.

Haramis
03-05-2009, 00:48
Oh je, der Thread wird wieder triefen, und man selbst ist sowieso immer anders, besser und überhaupt...
Dann verzieh dich einfach, wenn dir das Thema nicht passt.

bexbrause
03-05-2009, 00:50
Freunde sind wichtig.
Freunde sind für einen da, egal in welcher Lebenslage man selber oder sie sich befinden.
Bei Freunden stellt man den eigenen Egoismus hinten an.
Freunde hat man fürs Leben, man teilt mit ihnen Freud und Leid, kann und soll nicht mit der eigenen Meinung hinter dem Berg halten, darf sich auch mal streiten.
Freundschaft bedeutet, dass man füreinander da ist, ein gegenseitiges geben und nehmen.

Ich bin für meine Freunde da, immer und jederzeit. Ich weiß auch, dass sie für mich da sind, immer und jederzeit. Auch wenn wir uns in bestimmten Dingen nicht einig sind, liebe ich sie und meine Welt wäre leer, wenn ich sie nicht hätte.
Das unterschreib ich sofort. :d:

CubaLibre
03-05-2009, 00:51
ich werde mein eigenes ich und mein eigenen interessen nicht mehr zugunsten sogenannter freunde aufgeben. im endeffekt ist familie wesentlich wichtiger als die meisten sogenannten freundschaften.
meine eigene erfahrung ist die, dass freundschaften auch anspruchsdenken, übertriebene pflichten und eifersüchteleien entstehen lassen.
ich kann nunmal nicht mehr so oft mit meinen freunden unterwegs sein wegen familie, nachwuchs usw und prompt bin ich der spielverderber, habe zu wenig zeit für die anderen, bin der böse.
mein sohn ist drei monate, da dürften die momentanen prioritäten klar sein.
freundschaft ist nicht, wie oft man sich sieht, sondern dass man im richtigen zeitpunkt für den anderen da ist...

Lesley
03-05-2009, 01:01
Für mich ist Freundschaft etwas, das auf Gegenseitigkeit beruht. Wenn ich für Freunde da bin (was eine Selbstverständlichkeit ist) erwarte ich aber auch irgendwann, dass dies auch umgekehrt der Fall ist. Und das man über erfragte Ratschläge wenigstens nachdenkt.
Was ich noch erwarte ist Ehrlichkeit. Von beiden Seiten. Sollte ich feststellen, dass ich nicht ehrlich sein kann (im Sinne von verkneifen müssen), würde ich die Freundschaft in Frage stellen. Wenn man unehrlich zu mir ist sowieso.

Das würde ich so unterschreiben.

Ansonsten möchte ich noch das Wort "Respekt" hinzufügen. Ich möchte hinter niemanden herlaufen müssen. Wenn jemand, mit dem ich befreundet bin, gerade keine Lust auf Gesellschaft hat, dann möge er bitte soviel Respekt vor mir haben, mir das zu sagen, anstatt mich mit Last-Minute-Absagen immer wieder wie den letzten Deppen darstehen zu lassen.

Ich finde, das sollte auch dann selbstverständlich sein, wenn man mal gut befreundet war und eine Seite nun der Ansicht ist, dass es nicht mehr so funktioniert und lieber Abstand möchte. Dann sollte derjenige schon soviel Anstand haben, das auch zu sagen.

Ich finde fast nichts schlimmer als Leute, die versuchen, eine Freundschaft (oder Beziehung welcher Art auch immer) zu beenden, indem sie sich einfach nicht mehr melden/nicht mehr erreichbar sind/ständig Verabredungen absagen und hoffen, dass der andere schon irgendwann merkt, was Sache ist und sie in Ruhe lässt.

Zumindest dann nicht, wenn es mal eine gute Freundschaft gewesen ist.

Das vermischt sich aber letztendlich auch mit dem Punkt "Ehrlichkeit".

Rebus
03-05-2009, 01:03
@colarum
Nein, bei Freunden ist es nicht wichtig, wie oft man sich sieht oder das man alle Interessen im anderern vereint sieht. Meine beste Freundin hat auch einen Sohn. Dass sie nun eben andere Prioritäten hat, ist für mich vollkommen normal und dass ich eben als Freundin hinter ihrem Sprößling hinten an stehen muß, vollkommen klar. Das ist für mich auch der Punkt, in dem ich meinen Egoismus, nämlich mit ihr allein etwas zu unternehmen oder mich mit ihr auszutauschen, hinten anstelle.;)

Allerdings denke und glaube ich auch, dass es im Alter andere Verhältnissmäßigkeiten innerhalb einer Freundschaft gibt. Früher waren es gleiche Interessen, die einen zusammen geschweißt haben (Disco, Klamotten, Jungs, Autos, Musik etc.). Heute sind diese Interessen nicht unbedingt vorrangig, sondern man achtet mehr auf den Charakter, den Mensch hinter diesen Interessen und wie man als Freunde miteinander umgeht.

Yatagan
03-05-2009, 01:03
Dann verzieh dich einfach, wenn dir das Thema nicht passt.

Gutzigutzi, wer wird denn gleich so despektierlich werden?!


Das was ich gerade hingeschissen/-schrieben habe wird eintreffen.

Haramis
03-05-2009, 01:06
Gutzigutzi, wer wird denn gleich so despektierlich werden?!


Das was ich gerade hingeschissen/-schrieben habe wird eintreffen.
Das ist mir jetzt eindeutig zu doof. :wink:

dark
03-05-2009, 01:12
Aber irgendwie hat es doch Recht, unser Yatale :)

Rebus
03-05-2009, 01:13
Nö, find ich nicht.
Wenn das Thema nicht interessiert, oder man einfach nur ein bisschen stänkern will, kann man das gern woanders machen :floet:

Diese "ich schnei mal rein und zeig euch allen, wie doof ihr seid"-Schreibe find ich zum kotzen!

Haramis
03-05-2009, 01:15
Aber irgendwie hat es doch Recht, unser Yatale :)


Ist mir mal grad egal.
Macht einfach mit dem Thread was ihr wollt.

Saruman
03-05-2009, 01:16
Diese "ich schnei mal rein und zeig euch allen, wie doof ihr seid"-Schreibe find ich zum kotzen!

Aber das ist doch das IOFF,eine Ansammlung von Menschen die einem erklären,"hör ma,ich zeig dir wie die Welt sich dreht..."

dark
03-05-2009, 01:20
Ist mir mal grad egal.
Macht einfach mit dem Thread was ihr wollt.

Hara, wer hat dir den Account geklaut? :D

Rebus
03-05-2009, 01:20
Aber das ist doch das IOFF,eine Ansammlung von Menschen die einem erklären,"hör ma,ich zeig dir wie die Welt sich dreht..."
:achso:

Yatagan
03-05-2009, 01:23
*schneischnei*

Ich habe etwas zum Thema geschrieben. Es war zwar nicht der erwartete Seelenstriptease, aber doch themenbezogen.

dark
03-05-2009, 01:28
Ich auch :schmoll:

Yatagan
03-05-2009, 01:32
Ich auch :schmoll:

Bis du jetzt meine kleine Freundin?

Ich mag es, wenn ich in Schutz genommen werde. (Ha, schon wieder Themenbezug.)

Saruman
03-05-2009, 01:39
*schneischnei*

Ich habe etwas zum Thema geschrieben. Es war zwar nicht der erwartete Seelenstriptease, aber doch themenbezogen.


So fühlt sich jeder in seiner Rolle wohl. Schön das es das IOFF gibt. :smoke:

dark
03-05-2009, 01:40
Bis du jetzt meine kleine Freundin?

Ich mag es, wenn ich in Schutz genommen werde. (Ha, schon wieder Themenbezug.)

Freundschaft ist ein heilig Gut, das kann man sich nicht einfach erposten. Du sprachst mir nur grad aus dem Herzen, dem großen.

Yatagan
03-05-2009, 01:48
So fühlt sich jeder in seiner Rolle wohl. Schön das es das IOFF gibt. :smoke:

Amen.




Freundschaft ist ein heilig Gut, das kann man sich nicht einfach erposten. Du sprachst mir nur grad aus dem Herzen, dem großen.


War doch eher scherzig gemeint.

Obwohl ich bei "heilig Gut" schon wieder extrem lächeln muß.
Durch Übertreibungen wird eine Freundschaft auch nicht besser.

tapi
03-05-2009, 01:50
Ehrlich gesagt: Ich denke über Freundschaft nicht viel nach. Irgendwie klappt das doch von selbst oder es zerbricht irgendwann. Ich könnte auch schwer Regeln dafür aufstellen. Ich entscheide von Situation zu Situation und von Person zu Person. Der einen Person laufe ich je nach Situation auch mal hinterher, einer anderen Person in einer anderen Situation dafür gerade nicht. Ich weiß auch nicht, wie weit ich für X oder Y gehen würde, das muss sich dann zeigen, wenn es so weit ist. Und ich kann noch so viel darüber philosophieren, was ich von Freunden erwarte - Ob ich wahre Freunde habe oder selbst eine wahre Freundin bin, stelle ich eh erst dann fest, wenn es hart auf hart kommt. Es ist immer ein Sprung ins kalte Wasser.

Ich glaube, unsere Erwartungen an Freunde sind oft zu hoch. Die Tatsache, dass wir sie uns im Gegensatz zu unseren Familien selbst aussuchen, führt mit sich, dass wir mit Kriterien arbeiten, die erfüllt werden sollen. Ich fürchte allerdings manchmal, dass wir zu viel erwarten und dabei gleichzeitig eine - naturgemäß - sehr subjektive Meinung zu dem haben, was wir selbst im Gegenzug leisten. Ich denke, dass ich gelegentlich eine schlechte Freundin sein kann, ertappe mich aber dennoch dabei, dass ich selbst besser behandelt werden will.

Saruman
03-05-2009, 01:54
Amen.




Die Kapelle habt ihr,wir sind anders...:feile:

dark
03-05-2009, 01:59
Ohje, die anderen. Das kann nicht gut ausgehn :fürcht:

nocturne
03-05-2009, 02:04
Ok...das ist fuer mich ein wichtiges Thema, da ich mich damit taeglich auseinandersetze.

Eigentlich mag ich Freundschaften nicht so sehr, denn sie bedeuten Verpflichtung. Anderseits weiss ich, dass ich nicht ganz allein sein sollte, denn ich bin ohnehin sehr eigenbroetlerisch.

Ich habe genau 6 Freundinnen, drei davon wuerde ich nicht zoegern, um Hilfe zu bitten, obwohl ich sehr selten mit ihnen Kontakt habe. Wir sind aufeinander eingespielt, und muessen nicht oft reden (Dazu gehoert auch die mit dem Handtuch des Todes).

Mit einer habe ich taeglich im Internet Kontakt, wir reden ueber alles, jedoch wuerde ich sie nie um Hilfe im Notfall bitten. Die anderen beiden sind zwar gut und wichtig, aber letztendlich "nur" meine Berlin-Connections.

Fuer mich gilt eine Zeile aus einem Kunze-Lied: Seid nur einfach unauffaellig da.

Wir alle verstehen einander, sollte die eine mal mehr brauchen, dann geb ich es gerne, aber nur aus dem Grund, weil ich selbst mal Beistand brauchen werde. Nicht aus Altruismus, oder weil ich gern fuer andere Leute da bin, bin ich naemlich ueberhaupt nicht.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich habe Freundinnen, weil ich manchmal Menschen brauche.:nixweiss:

lilaplanschkuh
03-05-2009, 02:25
Keine Ahnung, was ich genau erwarte. Irgendwie habe ich jeden Freund für etwas anderes und es sind auch nicht alle hier. Ich hab nicht viele echte Freunde, aber die verteilen sich auf der Welt. Ich hab mit keinem von ihnen regelmäßig Kontakt, weil wir immer alle irgendwie was machen. Aber dennoch sehen wir uns hin und wieder. Auch mal nach Jahren und dann ist alles wie es immer ist. Bei denen, die es sich leisten können, weiß ich auch, dass wenn irgendwas passiert, sie im nächsten Flieger hier hersitzen.
Wir schnacken immer wieder mal und wissen was wir einander haben und das man bei so einer Distanz auch was für tun muss, dass man sich nahe bleibt. Dabei sind alle komplett verschieden und die meisten kennen sich untereinander nicht oder können sich nicht leiden.

Ansonsten gibt es die Freunde auf Zeit. Die habe ich an der Uni oder hier und da mal: Die sind da, wenn man sie braucht, aber nur in der Zeit, in der man eng beieinander lebt. Danach geht das auseinander. Dennoch ist es enger al Bekanntschaften.

Dass Freundschafte wichtig sind ist klar und man entwickelt sich auch mit ihnen, aber ich erwarte eigentlich nur, dass man loyal und tolerant miteinander umgeht und füreinander da ist. Oft teilt man das Glück nicht mit den echten Menschen, aber das Leid und darauf kommt es eigentlich auch an. Mehr nicht. Oder doch: man sollte nicht jeden Cent, den man sich leiht oder füreinander ausgibt zusammenzählen und auseinanderdividieren. Das kann ich nicht leiden. Kleinstbeträge tun einem nicht weh und bekommt das eh in irgendeiner Weise zurück. Schwachsinn. Zumindest für mich.

Orane
03-05-2009, 07:47
Ohje, die anderen. Das kann nicht gut ausgehn :fürcht:


Wieso kommt im Moment ständig in Lounge-threads Lost ins Spiel? :suspekt: :D

marsi
03-05-2009, 08:42
Ich hab keine Freunde und bin auch so glücklich.

Ich hab Bekannte oder "flüchtige Freunde", aber keine richtigen. Find ich auch gut so, bin eher der Einzelgängertyp.

Lady Lily
03-05-2009, 09:30
Es ging darum für Freunde da zu sein.
Soweit okay.

Nur frage ich mich, wie weit dieses Da-Sein denn gehen soll.
Unter allen Umständen?
Auch wenn nichts oder nur wenig zurückkommt?
Auch wenn die Freunde auf keinen so gut gemeinten Ratschlag hören, weiterhin die gleichen Fehler begehen und einem damit in den Ohren liegen?
Auch wenn man sich fragen müsste, ob man nur eine willige Klagemauer ist?

Seht ihr das auch so (so eng???) wie ich?
Oder geht ihr da eher locker damit um.

Locker kann ich es nicht sehen, da es sonst Bekannte für mich wären aber keine Freunde. Freunde ist schon tiefergehend. Menschen, denen man vertraut. Die man nicht an jeder Ecke findet.

Ich erwarte von Freunden nicht, dass sie "immer" für mich da sind und kann es nicht ab, wenn es von mir erwartet wird.

Ich denke es ist in einer Freundschaft normal, dass es nicht immer zur gleichen Zeit ausgeglichen ist und ich mag auch nicht diese Erwartungshaltungen, ich melde mich, dann musst Du Dich melden, ich hab das für Dich gemacht, dann musst Du das für mich machen.

Was ich absolut erwarte ist Ehrlichkeit. Und damit erledigen sich einige "Freundschaften" schon von selbst.
Und auch Respekt. Und eine Ausgeglichenheit dass nicht einer nur "nimmt" und der andere nur "gibt". Was auch immer das meinen kann. Ist ja nicht nur beim Ausheulen so. Und sehe da auch beide Seiten kritisch, die "nur Geber" genauso wie die "nur Nehmer".

Meine Freundschaften, die mir wichtig sind, zeichnen sich dadurch aus, dass man den anderen so nimmt (und mich auch) wie er ist (ich bin). Und meine Erfahrung ist Freundschaften entstehen, kann man nicht erzwingen oder erarbeiten und sind eine Glücksfall. Freunden vertraue ich. Mir ist wichtig, dass ich Interessen und Gedanken teilen kann, das man sich gegenseitig Inspiriert und scheint sich zu widersprechen, ist aber trotzdem so, man total langweilig sein kann und trotzdem gute Zeiten miteinander hat. ;-)

Und ja, Bekannten kann ich viel mehr nachsehen, einfach, weil sie nicht so wichtig sind. :zahn:

Mc_Cool
03-05-2009, 10:49
Ich denke was Freundschaft ausmacht und was man von ihr erwartet ist doch sehr Alters- und Typenabhängig. Jeder hat andere Vorstellungen darunter, so dass es aus meiner Sicht keine allumfassende Definition für Freundschaft gibt, oder ?

Mir persönlich bedeutet Freundschaft sehr viel. Ich habe einen besten Freund, der mich kennt wie sonst kein anderer Mensch, mit ihm spreche ich auch über alles, und umgekehrt, wir können uns beide aufeinander verlassen. Dann habe ich noch 3-4 „zweit“-beste Freunde, danach kommen gute Freunde, lose Freundschaften, etc.

Diejenigen, die ich als meine besten Freunde bezeichne, habe ich bereits alle in meiner Kindheit und Jugend kennengelernt, und ich bin froh darüber dass ich diese wichtige Zeit, die Schulzeit, die Jugend, das Partyleben, mit ihnen verbringen durfte.
Die Qualität solcher Freundschaften unterscheidet sich aus meiner Sicht erheblich mit der von Freundschaften, die man als Erwachsener schließt. Wie seht ihr das denn ?

Was die Anforderungen an Freundschaft betrifft: In der Theorie klingt das ja alles schön und gut, aber ich denke Freundschaften entwickeln sich (genauso wie in der Liebe) einfach dann, wenn die Chemie zwischeneinander stimmt. So war es zumindest bei mir bisher immer der Fall. Die meisten der hier angesprochenen Punkte findet man ja erst mit der Zeit heraus wenn man den Menschen eine Zeit kennt, erst dann entscheidet sich ja, ob die Freundschaft bestand hat oder sich wieder löst.

Mc_Cool
03-05-2009, 10:50
Für mich kann ich Freundschaft mit einem Wort umschreiben


Loyalität!!!

Was genau meint ihr mit Loyalität ?

Unter Loyalität verstehe ich nicht, dass mir meine Freunde nach dem Mund reden sollen.
Im Gegenteil, gerade weil ich Ehrlichkeit von meinen Freunden erwarte, sollen sie auch ihre Meinung sagen und mich kritisieren. Wenn z.B. einem meiner Kumpels meine Freundin nicht passt, dann möchte ich dass er mir das sagt und nicht „Hey die ... ist ja total nett, ihr passt total gut zusammen.“ Oder wenn z.B. Freunde für mich kochen und mir etwas nicht geschmeckt hat, dann sage ich es auch und nicht aus Höflichkeit „Hm, danke war alles super, total lecker“. Leider fällt mir oft das Gegenteil auf, gerade bei Frauenfreundschaften, vorne nett und hintenrum dann bei ner anderen Freundin lästern. Wir Männer sind in dieser Beziehung ehrlicher, ich weiß nicht wie ihr das seht ?

Genauso wenig kann ich mich mit fremden Leuten oder Leuten die mir unwichtig sind nicht streiten, im Gegenteil da bin ich übergeduldig, was solche Menschen dann eher zum Verzweifeln bringt, weil man mich da absolut nicht aus der Ruhe bringen kann. Mit den mir an nahestehendsten Menschen dagegen kann ich am besten streiten und diskutieren, weil es mir da auch wichtig ist seinen Standpunkt zu vertreten. Dazu gehört für mich auch, dass man eben nicht erwartet ständig füreinander dazusein, sondern dass man sich auch mal sagt, dass man keine Lust hat sich zu treffen.

Lady Lily
03-05-2009, 11:16
Wir Männer sind in dieser Beziehung ehrlicher, ich weiß nicht wie ihr das seht ?


Nö*! :zahn:

Wenn ich ehrlich schreibe, dann meine ich damit auch nicht so "Höflichkeitsantworten" wie zu sagen, dass essen hat "interessant" geschmeckt. :rotauge: :D Unehrlich wäre dann nur das Essen über den grünen Klee zu loben. :D

Im Grunde geht es ja um zwei Sachen, man freut sich, dass jemand anderes sich die Mühe gemacht hat zu kochen, nur leider trifft es nicht den eigenen Geschmack. ;-)

Für mich hat so was ziemlich wenig mit Ehrlichkeit zu tun. Denn dabei geht es ja nicht wirklich um etwas, was ich nicht essen mag, schmeckt jemand anderem vielleicht ganz gut. Genauso ists mit Klamotten, Haaren usw. Wenn ich nach meiner Meinung gefragt werde, dann sag ich es auch ehrlich, aber solange ich nichts dazu sagen muss? Kommt doch darauf an, dass die Person selbst es mag oder schick findet.

Denn es ist sehr einfach Missfallen rauszurotzen, besonders, wenn einem Leute vollkommen egal sind. :zahn: Das ist teilweise auch nur eine Form der Selbstbestätigung. Süß finde ich ja diejenigen, die dann auch noch erwarten, dass es ein Lob für die "Ehrlichkeit" gibt. Anstatt die normalste Reaktion, dass der andere erstmal entweder verletzt ist, oder zum Gegenangriff übergeht. Oder im Besten Falle lacht. Diese Form der "Ehrlichkeit" hat für mich oft was von Rechtfertigung dafür andere verletzen zu dürfen.

Besonders beliebt in Foren. Ich "piss" jemanden an, den viele sowieso nicht leiden können und *zack* gibts Beifall. Ist das Äquvalent zum Schleimen für die Coolen. :D

Da paßt schon eher, dass man die Freundin oder den Freund nicht so toll findet. Ist aber auch ein Teil von Freundschaft vielleicht etwas zu bemerken & zu sagen und dem anderen zuzugestehen das anders zu sehen oder im schlimmsten Fall selbst rauszufinden anhand mieser Erfahrungen. Ist eben Schwieriger Freunden zu sagen, wenn man ein Verhalten, Sichtweise, Beziehung kritisch sieht. Oder sich das sagen zu lassen. :D Eben weil die Reaktionen meist nicht positiv sind. Eine Freundschaft kann das aber aushalten und wächst daran.

Und Männer stehen da Frauen in nichts nach. Meine Meinung.

tapi
03-05-2009, 11:54
Ehrlichkeit ist so eine Sache...

Klar, im Großen und Ganzen halte ich Ehrlichkeit auch für wichtig, aber dennoch stelle ich mir oft die Frage, ob es wirklich richtig sein soll, sich immer herauszunehmen, dem Anderen seine Meinung ins Gesicht zu sagen. Was habe ich davon und was hat der Andere davon? Da investiert jemand Geld und Mühe, um für mich zu kochen, und ich sage dann "Hat mir nicht geschmeckt", weil ich ja so eine ehrliche Haut bin. Wenn beim Kochen etwas fatal schief gegangen ist, dann weiß derjenige es meist eh schon selber. Andernfalls ist es eben reine Geschmackssache und da versuche ich dann, einen Mittelweg zu finden, denn ich halte nichts davon, demjenigen rein um der Ehrlichkeit halber weh zu tun. Ich habe einmal total vergessen, dass ein guter Freund von mir Garnelen hasst, und ausgerechnet Garnelenfrikassee zubereitet. Erst am Ende fiel es mir plötzlich siedend heiß ein. Der arme Kerl hatte seine ganze Portion aufgegessen, weil ich mir doch so viel Mühe gemacht hatte und Garnelen ja auch teuer sind. :knuddel:
Eigentlich hätte ich ja jetzt sauer sein müssen, weil er nicht ehrlich zu mir gewesen war, aber ich fand es unheimlich lieb.

Und zum Thema Partnerschaft:
Finde ich auch schwierig. Da verliebt sich mein bester Freund in eine Frau, die ich unmöglich finde. Ich bin mir sicher, dass sie nicht zu ihm passt. In der Situation war ich schon mehrfach. Und ich habe beide Varianten schon ausprobiert - Ehrlich sagen, was ich davon halte, oder meinen Mund halten und den Dingen ihren Lauf lassen. Ehrlich sein ist schön und gut, aber was erwarte ich in der Konsequenz? Dass er sich dann von der Frau trennt? Bisschen viel verlangt, wo er doch so verliebt ist. Und ist das eine Macht, die Freunde ausüben sollten? Im Grunde führt es erst mal nur zu Spannungen, Verunsicherung auf Seiten des Betroffenen, vielleicht sogar zu Krach. Und am Ende, wenn die Liebe vorbei ist, kann ich halt sagen, dass ich es gleich gewusst habe, aber das bringt mir doch auch nichts. Wenn ich meinen Mund halte, muss ich mir vielleicht vorwerfen, meinen Freund sehenden Auges in Unglück laufen gelassen zu haben. Aber wie gesagt - Hätte eine ehrliche Ansage meinerseits wirklich Einfluss gehabt? Und überhaupt steht über allem die Frage: Welches Recht habe ich, meine Meinung als Maßstab zu betrachten?

Mc_Cool
03-05-2009, 12:01
Das mit dem Essen kochen war ein extrem blödes Beispiel. im Grunde genommen meinte ich damit nur, dass man eben ehrlich in dem sinne ist, dass man offen mit ihnen reden kann und als reaktion nicht gleich ein trotziges "und so jemand will mit mir befreundet sein". Dass es nicht möglich ist "objektive" Kritik zu äußern, weil man gerade als Freund ja zu einem halten müsste. Versteht ihr ? Außerdem gehört zum Kritisieren und offen die Meinung sagen auch ganz wichtig immer der Ton, die Art und Weise wie etwas gesagt wird, dazu. "Offen die Meinung" sagen klingt übrigend so negativ, ich meine es aber eher im neutralen sinn. Mir gehts dabei nicht wie Little Lily richtig beschrieben hat sich durch Kritik an einem Freund zu profilieren oder Selbstbestätigung :nein:.
Ich stimme deinen Tapi und Little Lily's Ausführungen bei der Bewertung des Essens voll und ganz zu, ich denke wir meinen da schon das gleiche.


Nö*! :zahn:
Und Männer stehen da Frauen in nichts nach. Meine Meinung.

Das würde mich wirklich mal interessieren :confused:. Das, was ich oben geschrieben habe, ist ja nur meine subjektive Empfindung zu diesem Thema aus meinem ganz persönlichen Umfeld. Deshalb frage ich ja, ob euer Eindruck aus eurem Umfeld dergleiche ist oder nicht (wobei das schon wieder ein anderes Thema wäre: Läster Frauen mehr und anders als Männer) ;).

@tapi:
Interessanter ansatz den du in bezug zu partnerschaft schreibst, aber auch hier gilt denke ich: da gibts keine allgemeingültige regel nach der man sich verhalten kann, sondern ist letzlich immer eine einzelfallentscheidung. Ich hab da auch kein Patentrezept für. Und wie schon oben beschrieben. Es kommt ja auch darauf an wie und in welcher Form was etwas kritisiert bzw. seine Sicht der Dinge kundtut.

Lady Lily
03-05-2009, 12:08
Das mit dem Essen kochen war ein extrem blödes Beispiel.



Das würde mich wirklich mal interessieren. Das, was ich oben geschrieben habe, ist ja nur meine subjektive Empfindung zu diesem Thema aus meinem ganz persönlichen Umfeld. Deshalb frage ich ja, ob euer Eindruck aus eurem Umfeld dergleiche ist oder nicht (wobei das schon wieder ein anderes Thema wäre: Läster Frauen mehr und anders als Männer) ;).

Huch* schon editiert.
Nein, war doch ok und war ein guter Punkt zum anknüpfen und edit: find gut, was Du schreibst und auch richtig.
Ich komm auch besser mit: "mitten in die Fresse rein" zurecht, als wenn ich mir zusammenreimen muss, was gemeint ist. :zahn:

Apropo: Ich bin nicht Little Lily :zeter: ;-)

Denke normalerweise ist das ein Unterschied zwischen Männern und Frauen.
Obwohl ich inzwischen feststelle, dass sich das auch sehr verändert und nur noch eingeschränkt gültig ist.

Männer lästern anders, aber nicht weniger als Frauen.
Dort verbirgt es sich öfter hinter der vielbeschworenen "Ehrlichkeit", die aber auch in den seltensten Fällen direkt ins Gesicht gesagt wird. :D Obwohl so unterschiedlich ist es doch nicht, kenn auch Männer, die sich gerne über ihre Kumpels auslassen, und da sind die Unterschiede in der Sache nicht so groß, vielleicht weil Frauen ihre Lästereien öfter mit "Verständnis" garnieren ums abzuschwächen? Für mich sind bestimmte Lästereien aber ein Anzeichen, dass da keine Freundschaft ist!

Lady Lily
03-05-2009, 12:13
Und überhaupt steht über allem die Frage: Welches Recht habe ich, meine Meinung als Maßstab zu betrachten?

:wub:

Genau das frage ich mich auch oft.

Mc_Cool
03-05-2009, 12:18
Huch* schon editiert.
Nein, war doch ok und war ein guter Punkt zum anknüpfen und fand gut was Du vor dem editieren geschrieben hast.
Ich komm auch besser mit: "mitten in die Fresse rein" zurecht, als wenn ich mir zusammenreimen muss, was gemeint ist. :zahn:

Apropo: Ich bin nicht Little Lily :zeter: ;-)


:schäm: Sorry, sowohl für den falschen Namen und aber auch dafür, dass ich schon wieder vergessen habe was ich vor dem editieren geschrieben habe :schleich: Ich schreib gern mal einfach drauf los, schick ab, und schaue erst nachher nach, ob alles gut verständlich und schön zu lesen ist

Lady Lily
03-05-2009, 12:21
:schäm: Sorry, sowohl für den falschen Namen und aber auch dafür, dass ich schon wieder vergessen habe was ich vor dem editieren geschrieben habe :schleich:

Kein Problem. :D

Du hattest geschrieben, dass Du besser damit zurechtkommst, wenn Dir jemand direkt etwas sagt, als um den heißen Brei drumrumzureden und gut ist. (nicht wortwörtlich, aber so ungefähr) Den Rest hast Du ja wieder dazu geschrieben.

Haramis
03-05-2009, 12:22
Das mit dem Essen kochen war ein extrem blödes Beispiel. im Grunde genommen meinte ich damit nur, dass man eben ehrlich in dem sinne ist, dass man offen mit ihnen reden kann und als reaktion nicht gleich ein trotziges "und so jemand will mit mir befreundet sein". Dass es nicht möglich ist "objektive" Kritik zu äußern, weil man gerade als Freund ja zu einem halten müsste. Versteht ihr ? Außerdem gehört zum Kritisieren und offen die Meinung sagen auch ganz wichtig immer der Ton, die Art und Weise wie etwas gesagt wird, dazu. "Offen die Meinung" sagen klingt übrigend so negativ, ich meine es aber eher im neutralen sinn. Mir gehts dabei nicht wie Little Lily richtig beschrieben hat sich durch Kritik an einem Freund zu profilieren oder Selbstbestätigung :nein:.

Ehrlichkeit gegenüber Menschen, die einem nichts oder wenig bedeuten, kann man sich eigentlich sparen. Oder zur Profilierung verwenden.
Bei Freunden und in Beziehungen ist sie immens wichtig. Man lässt doch niemanden, der einem etwas bedeutet gegen die Wand laufen o.Ä.
Und natürlich kommt es auf die Art und Weise an. Und auch auf den richtigen Zeitpunkt. Nahestehende Personen wissen aber meistens, ob und wie es grad angebracht ist. ;)

Haramis
03-05-2009, 12:23
:wub:

Genau das frage ich mich auch oft.
Nicht als Massstab, als Anregung.
Was der andere draus macht ist seine Sache.

Lady Lily
03-05-2009, 12:34
Nicht als Massstab, als Anregung.
Was der andere draus macht ist seine Sache.

Manchmal ist aber auch die Frage was man selbst draus macht. :D

Wenn ich einen Freund einer Freundin doof finde und ihre Beziehung zueinander sehr fragwürdig, weil er z.B. sie in der Gruppe immer wieder abwertet und als dumm hinstellt, sie das aber gerade ganz humorvoll und entzückend finde, dann muss ich sehen, wie ich damit zurechtkomme, sowohl damit, dass sie sicher sauer ist auf mich, weil sie es in dem Moment anders sieht, als auch damit, wie ich mit dem Typen umgehe, oder auch nicht.

Haramis
03-05-2009, 12:36
Manchmal ist aber auch die Frage was man selbst draus macht. :D

Wenn ich einen Freund einer Freundin doof finde und ihre Beziehung zueinander sehr fragwürdig, weil er z.B. sie in der Gruppe immer wieder abwertet und als dumm hinstellt, sie das aber gerade ganz humorvoll und entzückend finde, dann muss ich sehen, wie ich damit zurechtkomme, sowohl damit, dass sie sicher sauer ist auf mich, weil sie es in dem Moment anders sieht, als auch damit, wie ich mit dem Typen umgehe, oder auch nicht.
Ich seh da irgendwie nicht die Notwendigkeit der Ehrlichkeit.
Wenn die beiden mit der Situation zufrieden sind, ist es doch okay.

Lady Lily
03-05-2009, 12:38
Hm. Wenn die Freundin mich immer wieder fragt, ob ich den Typen auch so toll findest wie sie, dann ist Ehrlichkeit schon angebracht, zumindest in einer Freundschaft sehe ich das so.

Haramis
03-05-2009, 12:40
Hm. Wenn die Freundin Dich immer wieder fragt, ob Du den Typen auch so toll findest wie sie, dann ist Ehrlichkeit schon angebracht, zumindest in einer Freundschaft.
Nun, dann kann man ja sagen, dass er für einen selbst nichts ist.
Und dies meinetwegen auch begründen.
Sehe ich jetzt nicht als grossen Akt der Ehrlichkeit, eher Standard.

Mc_Cool
03-05-2009, 12:48
Nun, dann kann man ja sagen, dass er für einen selbst nichts ist.
Und dies meinetwegen auch begründen.
Sehe ich jetzt nicht als grossen Akt der Ehrlichkeit, eher Standard.

Stimmt, man sollte eben auch unterscheiden ob man den/die Partner/in einfach aus welchen Grünen auch immer nicht mag, oder ob aus "objektiver" Sicht diese Person der befreundeten Person wirklich schadet.

Mal ein anderer Punkt: In meinem ersten Posting schrieb ich dass Freundschaften aus Kinder- und Jugendzeiten etwas besonderes sind und mit Freundschaften die man als Erwachsener schließt nicht zu vergleichen sind, so ist es zumindest bei mir. Seht ihr das auch so, bzw. was sind eure Erfahrungen ?

Rebus
03-05-2009, 12:58
Stimmt, man sollte eben auch unterscheiden ob man den/die Partner/in einfach aus welchen Grünen auch immer nicht mag, oder ob aus "objektiver" Sicht diese Person der befreundeten Person wirklich schadet.

Mal ein anderer Punkt: In meinem ersten Posting schrieb ich dass Freundschaften aus Kinder- und Jugendzeiten etwas besonderes sind und mit Freundschaften die man als Erwachsener schließt nicht zu vergleichen sind, so ist es zumindest bei mir. Seht ihr das auch so, bzw. was sind eure Erfahrungen ?
Hab ich weiter vorne schon geschrieben, dass es für mich auch zwei Paar Schuhe sind. Man hat als Kind oder Teenager andere Kriterien, die jemand anders zur Freundin/zum Freund machen. Im Alter achtet man evt weniger auf Gemeinsamkeiten, sondern mehr auf den Charakter des Freundes und eben die Punkte, die ihr hier auch angesprochen habt, wie eben Respekt oder auch Ehrlichkeit.

Lady Lily
03-05-2009, 13:03
Ich seh da irgendwie nicht die Notwendigkeit der Ehrlichkeit.
Wenn die beiden mit der Situation zufrieden sind, ist es doch okay.


Nun, dann kann man ja sagen, dass er für einen selbst nichts ist.
Und dies meinetwegen auch begründen.
Sehe ich jetzt nicht als grossen Akt der Ehrlichkeit, eher Standard.

Was denn nun? :D

Mir ging es mehr darum, dass die vielbeschworene Ehrlichkeit, zwar gewünscht wird, aber meist auch Anstrengendes & Streit nach sich zieht. Und zwar sowohl als auch, bei einem selbst oder beim anderen. Manchmal auch wenn man es noch so diplomatisch formuliert.

Und das es eigentlich viel öfter ist, dass blinde Loyalität eingefordert wird, also genau was Mc Cool geschrieben hat, dass manche erwarten, dass man immer für sie eintritt, egal wie man selbst dazu steht. Wär für mich ein Grund mich schnellsten aus der Freundschaft zu verabschieden.

@Mc Cool, klar ist es etwas anderes, weil man sich sehr viel länger kennt und verschiedene Lebensphasen mitbekommen hat, man muss sehr vieles nicht erklären, der andere kennt einen einfach gut.

Haramis
03-05-2009, 13:07
Was denn nun? :D

Ist doch einfach zu verstehen ;)

Letzteres nur auf Nachfrage wie von dir geschildert.
Ersteres bezog sich darauf, ungefragt seine Meinung zu äussern nur weil man den Kerl nicht leiden mag, es aber keine Probleme gibt.

Mc_Cool
03-05-2009, 13:10
Hab ich weiter vorne schon geschrieben, dass es für mich auch zwei Paar Schuhe sind. Man hat als Kind oder Teenager andere Kriterien, die jemand anders zur Freundin/zum Freund machen. Im Alter achtet man evt weniger auf Gemeinsamkeiten, sondern mehr auf den Charakter des Freundes und eben die Punkte, die ihr hier auch angesprochen habt, wie eben Respekt oder auch Ehrlichkeit.

Das hatte ich gelesen ja. Klingt für mich aber nun eher so, als ob du von den Freundschaften im Erwachsenenalter mehr hältst, weil sie nicht mehr so oberflächlich sind wie zu jugendlichen Partyzeiten, versteh ich dich da richtig ?

Bei mir ist es genau umgekehrt, die Freundschaften die ich seit Kindheit bis heute habe, sind die besten, weil ich da zum einen die wichtige und schöne Jugend-Schul-und Partyzeit miteinander erlebt habe, den Übergang nach der Schule und jetzt weiterhin als Erwachsene. Hingegen sind aus meiner Sicht Freundschaften die ich heute schließe eher oberflächlicher im Vergleich, bzw. besser gesagt weniger tief weil sie eine wichtige und lange Zeit nicht mit erlebt haben.

Nach der gemeinsamen Schulzeit trennt sich ja die Spreu vom Weizen. Viele Freundschaften fallen auseinander, aber diejenigen, die danach noch Bestand haben sind aus meiner Sich die besten.

Lady Lily
03-05-2009, 13:12
Ist doch einfach zu verstehen ;)

Letzteres nur auf Nachfrage wie von dir geschildert.
Ersteres bezog sich darauf, ungefragt seine Meinung zu äussern nur weil man den Kerl nicht leiden mag, es aber keine Probleme gibt.

Ah, verstehe. Hab es anders gelesen, dachte die Anregungen erfolgen nach Nachfrage.

Hast Du Freundinnen, die nicht wissen wollen, wie Du ihren neuen Kerl findest?
Du Glückliche. ;-)

Mc_Cool
03-05-2009, 13:15
Was denn nun? :D

Mir ging es mehr darum, dass die vielbeschworene Ehrlichkeit, zwar gewünscht wird, aber meist auch Anstrengendes & Streit nach sich zieht. Und zwar sowohl als auch, bei einem selbst oder beim anderen. Manchmal auch wenn man es noch so diplomatisch formuliert.

Und das es eigentlich viel öfter ist, dass blinde Loyalität eingefordert wird, also genau was Mc Cool geschrieben hat, dass manche erwarten, dass man immer für sie eintritt, egal wie man selbst dazu steht. Wär für mich ein Grund mich schnellsten aus der Freundschaft zu verabschieden.

@Mc Cool, klar ist es etwas anderes, weil man sich sehr viel länger kennt und verschiedene Lebensphasen mitbekommen hat, man muss sehr vieles nicht erklären, der andere kennt einen einfach gut.

Danke, :anbet:, das war ungefähr dass was ich die ganze Zeit versucht habe zu schreiben: Blinde Loyalität.

Weiteres Beispiel: Ich würde niemals einen guten Freund vor anderen bloßstellen/kritisieren/ihm in den Rücken fallen, auch wenn er im Unrecht ist.
In solch einem Fall halte ich natürlich zu ihm.
Aber hinterher, unter 4 Augen, erwarte ich von einer guten Freundschaft schon dass man sagen kann "Hey, gerade eben, im Grunde genommen hatten die anderen schon recht, du lagst da falsch, ich seh das auch anders..." Und ein Freund sollte dann in der Lage zu sein diese Kritik zu verstehen und nicht sagen "Na danke, was soll das, ich dachte wir wären befreundet, wieso kritisiert du mich jetzt und hälst nicht zu mir", mal überspitzt formuliert.

Rebus
03-05-2009, 13:22
Das hatte ich gelesen ja. Klingt für mich aber nun eher so, als ob du von den Freundschaften im Erwachsenenalter mehr hältst, weil sie nicht mehr so oberflächlich sind wie zu jugendlichen Partyzeiten, versteh ich dich da richtig ?

Bei mir ist es genau umgekehrt, die Freundschaften die ich seit Kindheit bis heute habe, sind die besten, weil ich da zum einen die wichtige und schöne Jugend-Schul-und Partyzeit miteinander erlebt habe, den Übergang nach der Schule und jetzt weiterhin als Erwachsene. Hingegen sind aus meiner Sicht Freundschaften die ich heute schließe eher oberflächlicher im Vergleich, bzw. besser gesagt weniger tief weil sie eine wichtige und lange Zeit nicht mit erlebt haben.

Nach der gemeinsamen Schulzeit trennt sich ja die Spreu vom Weizen. Viele Freundschaften fallen auseinander, aber diejenigen, die danach noch Bestand haben sind aus meiner Sich die besten.
Nein, da hast du mich falsch verstanden. Man hat früher andere Kriterien an eine Freundschaft geknüpft, als im "Alter, was aber nicht bedeutet, dass solche Freundschaften nicht auch wachsen und sich intensivieren können. Allerdings war es bei mir damals so, dass sich viele Freundschaften "verlaufen" haben, weil einige Ausbildung angefangen haben, wiederum andere woanders hingezogen sind und einige auf weiterführende Schulen und dann auf die Uni gegangen sind. Da ist es für mich normal, dass man sich dann irgendwann aus den Augen verliert.

Freundschaften als Erwachsene find ich überhaupt nicht oberflächlich. Es dauert länger (zumindest bei mir), bis man Vertrauen zu jemand anderem entwickelt, aber wenn man diesen anfänglichen Bekanntschaften Zeit gibt, können sich phantastische Freundschaften entwickeln. :ja:

Und ja, blinde Loyalität ist für mich auch keine Grundlage für eine Freundschaft.

Mc_Cool
03-05-2009, 13:28
Ok, jetzt versteh ichs besser.

Bei mir haben sich damals auch viele Freundschaften nach der Schulzeit wie bei dir aus besagten Gründen verlaufen. Aber die, die diese Zeit überstanden haben sind wirklich was wert.

Wollte damit auch nicht sagen, dass Freundschaften als Erwachsene automatisch immer oberflächlich sind und auch bleiben, aber wie du sagst, es dauert länger, und aus meiner Sicht ist es viel schwieriger, zumal sich bei vielen Menschen sobald sie eine Familie gründen in den Hintergrund rücken.

tapi
03-05-2009, 13:32
Noch mal zu dem Thema Partnerschaft von Freunden:

Ich bin da vielleicht einfach etwas angespannt, weil ich mittlerweile schon seit Jahr und Tag damit zu tun habe. In dem Fall geht es zwar um meine Schwester, mit der ich ein enges freundschaftliches Verhältnis pflege (und genau genommen nicht um eine "Wahl-Freundin"), aber seit inzwischen 5 Jahren ist ihr Freund-Dann-Exfreund-Und-Doch-Wieder-Freund Thema bei uns. Wann immer es Probleme gibt (also eigentlich dauernd), sitzen wir zusammen und diskutieren das aus, sie holt sich bei mir Ratschläge, die aber sowieso nie zur Anwendung kommen. Muss sie ja auch selber wissen. Als sie das vorletzte Mal zusammen kamen, hat meine Schwester mir das über einen Monat lang nicht gesagt, weil es ihr so unangenehm war, wo ich doch klar meine negative Meinung gesagt hatte. Und als es dann prompt wieder Probleme in der Beziehung gab, hat sie sich auch nicht getraut, damit noch mal zu mir zu kommen. Es ging ihr richtig dreckig. Zuletzt steckte meine Mutter es mir und da habe ich mich mieserabel gefühlt, denn meine Schwester ist ein sehr sensibler Mensch und hat einfach nicht so wirklich Freunde, zu denen sie mit ihrem Unglück geht. Es hat mir unheimlich leid getan, dass sie sich vor Scham echt nicht mehr zu mir getraut hat. Die Hemmschwelle ist einfach hoch, gerade zu dem Menschen zu gehen, der einen schon gewarnt hatte. Inzwischen halte ich mich da lieber raus. Ich sage meine Meinung nicht mehr und bin einfach nur da, wenn es Probleme gibt.

Anne
03-05-2009, 13:57
bin einfach nur da, wenn es Probleme gibt.


Und genau das ist es was Freundschaft für mich ausmacht, tapi. :d:

Wenn das "für den anderen da sein" auch noch auf Gegenseitigkeit beruht, ist es die perfekte Freundschaft. Und das kann auch gerne mal das gemeinsame Lachen oder Freuen sein. :ja:

lilaplanschkuh
03-05-2009, 14:22
Ehrlichkeit ist so eine Sache...

Klar, im Großen und Ganzen halte ich Ehrlichkeit auch für wichtig, aber dennoch stelle ich mir oft die Frage, ob es wirklich richtig sein soll, sich immer herauszunehmen, dem Anderen seine Meinung ins Gesicht zu sagen. Was habe ich davon und was hat der Andere davon?

Und zum Thema Partnerschaft:
Finde ich auch schwierig. Da verliebt sich mein bester Freund in eine Frau, die ich unmöglich finde. Ich bin mir sicher, dass sie nicht zu ihm passt. In der Situation war ich schon mehrfach.
Ehrlichkeit ist so eine Sache. Meinem besten Freund in Südafrika kann ich auf alles ehrlich antworten. Egal ob es um seine Freundin oder sein aktuelles Verhalten geht oder auch wenn ihm was beim Kochen angebrannt ist.
Viele andere Menschen fragen und wollen dann keine ehrliche Antwort. Und dabei mein ich nicht so Lächerlichkeiten wie, wie das Essen geschmeckt hat. Dieselben hauen einem ihre Meinung um die Ohren und man muss damit klar kommen, immerhin hat man gefragt und ich will das auch ehrlich wissen. Aber selbige vertragen Die Antwort nicht. Da frag ich mich auch manchmal, was das soll. Warum fragst du dann???
Bei anderen weiß ich, dass sie das gar nicht so genau wissen wollen, die fragen aber auch selten und deshalb sage ich da auch viel weniger und diplomatischer. Das sollte ja auch kein Problem sein.

Zu Beziehungen:

Ich hab genug männliche Freunde, deren Freundinnen ein Problem mit mir haben. Ich nicht mit ihnen, egal wie ich sie finde. Das ist auch oft ne Zerreißprobe für den Mann und finde ich unnötig. Denn hätte ich einen meiner Freude für eine Beziehung haben wollen, dann hätte ich ihn. Lächerlich, dass man da auf Freundinnen eifersüchtig ist.
Meinen männlichen Freunden kann ich da auch locker sagen: das und das ist doof an der. Sagen sie mir auch und das ist ja auch in Ordnung. Dabei will keiner den anderen umstimmen. Sondern nur sagen, was er denkt.
Bei Frauen ist das schwieriger. Meine beste Freundin in SA hat den größten Deppen geheiratet und ich hab lange und ehrlich genug mir ihr darüber gesprochen und versucht zu helfen. Jetzt versuche ich nur noch für sie da zu sein (UND sage sicher NICHT: hab ichs dir doch gesagt), denn sie wird es sicher irgendwann einsehen oder eben nicht. Aber dann will ich unsere Freundschaft nicht gefährden.
Meine beste Freundin hier verträgt keine Wahrheiten egal in welcher Form auch wenn sie ihre selbst fremden Menschen um die Ohren haut. Inzwischen reden wir nur noch über solche Sachen, aber ich sag ihr zu dem Thema seltenstens was ich denke. Sie weiß aber wo sie anrufen kann, wenn sie sich ausheulen muss. Denn ihre Beziehungen und Freunde sind echt jedes Mal ein Fall für sich.

Loyalität für mich ist, wenn man einfach zusammenhält und dass meine Freundinnen sich nicht an meinen Ex ranmachen. Dass sie für mich da sind auch wenn sie anderer Meinung sind was meinen Freund oder meine Entscheidung betrifft. Dass sie mich nehmen wie ich bin, mit allen Fehlern und die nicht an die große Glocke hängen und mich nicht "fertig machen" nur damit sie besser bei einem Mann ankommen (bei dem sie vielleicht gar keine Chance haben). Da gibts noch 100 Sachen...

lilaplanschkuh
03-05-2009, 14:27
Mal ein anderer Punkt: In meinem ersten Posting schrieb ich dass Freundschaften aus Kinder- und Jugendzeiten etwas besonderes sind und mit Freundschaften die man als Erwachsener schließt nicht zu vergleichen sind, so ist es zumindest bei mir. Seht ihr das auch so, bzw. was sind eure Erfahrungen ?
Klar sind die anders. Die Freundschaften, die Pubertät und das Erwachsenwerden überleben sind dann schon was besonderes und ich mache da für mich den Fehler, das ich mehr schlucke und auch versuche mehr zu entschuldigen als bei anderen Freunden. Warum? Weil ich weiß wieviel diese Menschen für mich da waren.

Mit den Menschen hat man viel erlebt und die kennen einen noch ganz anders.

Zzyzzx
03-05-2009, 15:57
Als ein Freund von mir sah, dass ich einen neuen Freund habe, meinte er: "Der passt wenigstens zu dir, der davor war nix!"

Während ich mit dem "unpassenden" ging, hat er jedoch nie irgendwie geäußert, dass er den doof findet oder dass er mir den sonstwie irgendwie ausreden wollte. Er ließ mich machen, war ja letztendlich auch meine Sache.

So finde ich das auch in Ordnung! :ja:

Will.Hunting
03-05-2009, 17:53
Bei mir ist es genau umgekehrt, die Freundschaften die ich seit Kindheit bis heute habe, sind die besten, weil ich da zum einen die wichtige und schöne Jugend-Schul-und Partyzeit miteinander erlebt habe, den Übergang nach der Schule und jetzt weiterhin als Erwachsene. Hingegen sind aus meiner Sicht Freundschaften die ich heute schließe eher oberflächlicher im Vergleich, bzw. besser gesagt weniger tief weil sie eine wichtige und lange Zeit nicht mit erlebt haben.

Das empfinde ich ganz genauso. Die wirklich tiefen, echten, Freundschaften ergeben sich sehr früh im Leben, bzw. MÜSSEN sich wohl auch schon sehr früh ergeben. Die zwei Menschen zu denen mich eine wirklich TIEFE Freundschaft verbindet, kenne ich mittlerweile seit 26 bzw. 17 Jahren. Inzwischen, mit fast 40, kann ich mir ehrlich gesagt kaum noch vorstellen, heute Menschen neu kennenzulernen, die ich in 20, 30 Jahren in gleichem Maße als Freunde bezeichnen würde. Klingt vielleicht krass, aber das ist meine Erfahrung. Als Erwachsener hat man Kommilitonen oder auch Kollegen, aber dabei bleibt es dann sehr häufig auch, weil man einfach nicht über dieses "Anfangsstadium" hinweg kommt, weil sich keine direkteren privaten Anknüpfungspunkte ergeben und man selber wie auch der andere immer eigenbrötlerischer wird. Und irgendwann hat man sich sogar schon beinahe daran gewöhnt, dass es fast immer nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn" läuft. :rolleyes:


Weiteres Beispiel: Ich würde niemals einen guten Freund vor anderen bloßstellen/kritisieren/ihm in den Rücken fallen, auch wenn er im Unrecht ist.
In solch einem Fall halte ich natürlich zu ihm.

Das wäre z. B. etwas, woran ich bei dem Begriff "Loyalität" primär mal denken würde. Dass man nicht hinterrücks über einen Freund herzieht, oder dass man, wenn man in einer Runde steht/sitzt, in der über denjenigen hergezogen wird, die Courage besitzt zu sagen "Hey, hört mal bitte auf. Ich kenne ihn gut, und er ist ganz anders, als ihr ihn hier gerade darstellt.", und dass man nicht vielleicht sogar noch selber darauf hereinfällt, sich seinerseits zu fiesen Kommentaren hinreißen zu lassen, nur, um in der Gruppe für den Moment gut dazustehen.

Ich finde übrigens gar nicht, dass es in einer Freundschaft notwendig ist, dass man immer alles ehrlich kommentiert, was der andere tut oder läßt. Von krassen Ausnahmefällen natürlich mal abgesehen, aber ansonsten: was maße ich mir denn z. B. an, den Partner des anderen zu kommentieren!? Wenn ich ganz konkret um meine Meinung gefragt werde, okay, dann bin ich schon - aber immer noch auf eine diplomatische Art - ehrlich. Ansonsten besitze ich aber schon das Vertrauen, dass der andere weiß, was er tut und was für ihn gut ist. Und der andere würde auch von mir erwarten, dass ich ihm in solchen Dingen Vertrauen schenke. Freundschaft hat für mich überhaupt sehr viel mit unausgesprochenem Vertrauen zu tun. Dass der andere z. B., wenn man sich mal länger nicht gemeldet hat, darauf vertraut, dass es momentan einfach schlecht ist, weil man sehr beschäftigt ist, weil man momentan den Kopf einfach nicht frei hat für gemeinsame Unternehmungen, dass man sich andererseits aber auch wieder melden wird, sobald mal mehr Luft ist. Natürlich ist das immer wechselseitig.

tapi
03-05-2009, 18:24
Meine wichtigsten Freundschaften sind auch die aus der frühen Jugendzeit (allerdings nicht Kindheit). Wir sind nun Anfang 30 und machen immer schon jetzt Späße, wie alt und spießig wir doch zusammen geworden sind. ;)

Wenn man es schafft, diese Beziehungen über die Schule und die veränderungsreiche Zeit danach hinwegzuretten, ist das - wie ich finde - eine unheimliche Bereicherung. Nach dem Abi passiert so viel und Menschen entscheiden sich für oder erleben ganz unterschiedliche Werdegänge. Da ist es manchmal wirklich schwer, sich nicht zu verlieren. Wir waren eine ziemlich große Clique und ein paar Leutchen hat es tatsächlich weg getrieben, da besteht kein Kontakt mehr, aber wir sind immer noch so 8 Leute (mittlerweile inklusive Anhang), die eng befreundet sind. Und da gibt es große Unterschiede. Manche haben Familie mit Kindern, andere leben noch in Studentenbudenverhältnissen, Andere haben Karriere gemacht oder tingeln durch die Weltgeschichte, da trifft - übertrieben ausgedrückt - Spießer auf Gothic, auf passionierte Mama und Lebenskünstler. So wild durchmischte Freundeskreise gibt es - glaube ich - meist wirklich dann, wenn es alte Beziehungen sind.

whis
03-05-2009, 18:39
I never had any friends later on like the ones I had when I was twelve.

Jesus, does anyone?

Stand by Me

Haramis
03-05-2009, 21:34
Hast Du Freundinnen, die nicht wissen wollen, wie Du ihren neuen Kerl findest?
Du Glückliche. ;-)
Ist eher unüblich.
Liegt vielleicht an der Altersklasse :nixweiss:

Lesley
04-05-2009, 01:31
Bei Freunden und in Beziehungen ist sie immens wichtig. Man lässt doch niemanden, der einem etwas bedeutet gegen die Wand laufen o.Ä.
Und natürlich kommt es auf die Art und Weise an. Und auch auf den richtigen Zeitpunkt. Nahestehende Personen wissen aber meistens, ob und wie es grad angebracht ist. ;)

Das zeichnet die Freundschaft zu meiner besten Freundin aus: sie ist die erste Person, der ich bei einer grösseren Entscheidung in ihrem Leben mal gesagt habe, dass ich mir Sorgen mache, dass sie da vielleicht nicht das Richtige tut.

Und sie kennt mich gut genug, dass sie wusste, dass das wirklich "gut gemeint" war und dass ich mir schlichtweg einfach Sorgen um sie machte und sie das irgendwie als "Kompliment" sehen sollte. Dass sie mir eben nicht egal ist.

Sie hat mir dann aber auch klarmachen können, dass sie schon alles "im Griff" hat und sich nicht blind in irgendwas verrennt. Damit war ich dann beruhigt und die Sache war gegessen. Ich wollte mich nur versichern, dass sie eben nicht "gegen die Wand läuft", wie du es so schön ausgedrückt hast. Irgendwie hätte ich mir nicht verzeihen können, wenn es schiefgegangen wäre und ich später hätte denken müssen: "hättest du bloß was gesagt".

Gleichzeitig bin ich auch sicher, dass sie zu mir ehrlich ist und mir nicht in allem nach dem Mund redet, um mir einen Gefallen zu tun. Sie würde umgekehrt genauso handeln und das Gespräch suchen, wenn sie der Ansicht wäre, dass ich drauf und dran bin, einen (grösseren) Fehler zu begehen.

Aber das geht eben nicht mit jedem Menschen. Da muss man sich schon gegenseitig vertrauen. Bei den engeren Freundschaften, die ich früher hatte, wären die meisten wohl in einer ähnlichen Situation erstmal fürchterlich beleidigt gewesen.



Für die Statistik:

Die guten Freunde, die ich derzeit habe, habe ich alle schon im Erwachsenenalter kennengelernt. Ich denke das hat viel damit zu tun, dass meine Freunden/Freundinnen aus der Schulzeit und ich uns zu sehr auseinander entwickelt haben mit der Zeit. Das passte dann einfach oft nicht mehr. Ich habe zwar noch mit einigen Kontakt, aber mehr als "gute Bekannte" sind das eigentlich nicht mehr.

Wenn man eine enge Freundschaft, die man im Kinder- oder Teenageralter geschlossen hat, auch im Erwachsenenalter noch genauso führt, kann man sich sicher glücklich schätzen. Dann passt es einfach und man hat sich eben nicht auseinander entwickelt.

Aber ich glaube, dass das auch viel mit Glück zu tun hat.

Laszlo Panaflex
04-05-2009, 07:59
Oh je, der Thread wird wieder triefen, und man selbst ist sowieso immer anders, besser und überhaupt...


:rotfl: :d:

Bigfried1
04-05-2009, 09:14
Ist mir mal grad egal.
Macht einfach mit dem Thread was ihr wollt.
Ich suche eine kälteresistene Apfelsorte, die ich auch auf dem Balkon anpflanzen kann und die Äpfel sollten möglichst rot sein. Es kann auch ein bißchen gelb mit reinfließen.
Und süss sollten sie schmecken. :ja:
:trippel:

Haramis
04-05-2009, 09:19
Ich suche eine kälteresistene Apfelsorte, die ich auch auf dem Balkon anpflanzen kann und die Äpfel sollten möglichst rot sein. Es kann auch ein bißchen gelb mit reinfließen.
Und süss sollten sie schmecken. :ja:
:trippel:
Da gibts was aus Keramik.
Bissl Zucker in die letzte Glasur.
Der Zahnthread ist nebenan..... :zahn:

xXToxicXx
04-05-2009, 16:26
Also ich will mal etwas beitragen, was für mich nichts mit Freundschaft zu tun hat.

Ich hatte (und die Betonung liegt auf dem Wort hatte) mal eine gute Freundin. Wir und noch zwei weitere Mädels haben uns ganz gut verstanden. Ich hatte dann mal 3 Wochen Urlaub und in der Zeit nicht so wirklich die Lust und Zeit mich zu melden. Als wir danach wieder geschrieben haben im Internet meinte sie, ich wäre ja keine Freundin, denn ich hätte mich ja solange nicht gekümmert. Für sie gehört es also wohl zu einer Freundschaft dazu, dass man sich jeden Tag von morgens bis nachmittags Mails schreibt.
Sowas brauche ich einfach nicht. Ich will nicht den Zwang haben mich immer melden zu müssen obwohl es doch gar nichts zu sagen/erzählen gibt oder ich auch einfach mal gar keine Lust dazu habe...

Bin ich unnormal und so sollte eine Freundschaft sein?

(mit meiner besten Freundin schreibe ich als mal 2 Wochen gar nichts und dann mal täglich.. immer unterschiedlich...)

Haramis
04-05-2009, 16:32
Also ich will mal etwas beitragen, was für mich nichts mit Freundschaft zu tun hat.

Ich hatte (und die Betonung liegt auf dem Wort hatte) mal eine gute Freundin. Wir und noch zwei weitere Mädels haben uns ganz gut verstanden. Ich hatte dann mal 3 Wochen Urlaub und in der Zeit nicht so wirklich die Lust und Zeit mich zu melden. Als wir danach wieder geschrieben haben im Internet meinte sie, ich wäre ja keine Freundin, denn ich hätte mich ja solange nicht gekümmert. Für sie gehört es also wohl zu einer Freundschaft dazu, dass man sich jeden Tag von morgens bis nachmittags Mails schreibt.
Sowas brauche ich einfach nicht. Ich will nicht den Zwang haben mich immer melden zu müssen obwohl es doch gar nichts zu sagen/erzählen gibt oder ich auch einfach mal gar keine Lust dazu habe...
Bin ich unnormal und so sollte eine Freundschaft sein?

(mit meiner besten Freundin schreibe ich als mal 2 Wochen gar nichts und dann mal täglich.. immer unterschiedlich...)

Vielleicht wusste sie das nicht und dachte du hättest sie abgeschoben. ;)

provençal
04-05-2009, 17:26
Vielleicht wusste sie das nicht und dachte du hättest sie abgeschoben. ;)

Da man ja eine nachtraegliche Erklaerung voraussetzen kann wuerde ich mal sagen da ist dann aber jemand arg "dickkoepfig"... ;)

Haramis
04-05-2009, 17:29
Edit.
Doppelt oder so.

Haramis
04-05-2009, 17:30
Da man ja eine nachtraegliche Erklaerung voraussetzen kann wuerde ich mal sagen da ist dann aber jemand arg "dickkoepfig"... ;)
;)