Das ist zwar grundsätzlich eine richtige Feststellung, aber sie löst die Probleme nicht und ist leider viel zu simpel gedacht für die doch etwas komplexere Problemlage.
Der Mensch führt Kriege - ja. Aber hier in Deutschland und in Europa nicht, und das ist gut so.
Der Mensch - zumindest in Brandenburg, vermutlich auch generell in Deutschland und Europa - zerfleischt auch nicht sinnlos ganze Nutztierherden, so wie es offenbar Wölfe gelegentlich tun (siehe obiger Link). Im Gegenteil, er hält sie und ist somit dafür verantwortlich, dass es den Tieren gut geht (dass nicht jeder Tierhalter dieser Verantwortung nachkommt und gerecht wird, ist eine andere Sache und schlimm genug).
Wenn Wölfe ab und zu mal ein Schaf reißen würden, um den eigenen Hunger zu stillen, könnte man das vermutlich akzeptieren und hoffen, dass sie sich ansonsten am reichlich vorhandenen Wild in den Wäldern bedienen. Anscheinend (ich bin kein Experte, schließe das aber aus dem verlinkten Bericht) reißen Wölfe aber auch mal "einfach so" eine größere Anzahl Tiere, und da sind Nutztiere oft weitaus eher gefährdet als frei lebende Wildtiere, weil sie nicht fliehen können. Das eine Loch im Zaun, durch das der Wolf gekommen ist, finden sie im entscheidenden Moment wohl kaum.
Vom wirtschaftlichen Schaden für den Tierhalter mal abgesehen, finde ich es auch nicht in Ordnung, die Tiere einer solchen Gefahr auszusetzen. Auch das sind Lebewesen mit Gefühlen... und einem Recht auf Schutz.
Und ganz ehrlich gesagt: Wenn ein Wolf (oder ein Rudel) dermaßen in einer Schafherde wütet, dann fällt es mir doch etwas schwer, mir die Frage zu beantworten, warum er nicht auch an Menschen (z.B. spielenden Kindern?) "interessiert" sein könnte.
Ich mag Wölfe, aber ich mag auch Schafe und vor allem auch Menschen. Und nachdem sich die Wölfe in den letzten Jahren u.a. in Brandenburg dermaßen schnell vermehrt haben, wie ich es nie erwartet hätte, meine ich, man müsste doch überlegen, wie man eine allzu große Population verhindern kann.