ADHS - Mode oder Krankheit
ADHS wird gerade im Kindes-/Jugendlichen-alter in den letzten Jahren relativ häufig diagnostiziert, während die Wirkmechanismen noch nicht vollständig geklärt sind. Als "Verursacher" wurden in den vergangenen Jahren eine Dysbalance zwischen den Hormonen Dopamin, Noradrenalin und Serotonin identifiziert. Seit einigen Jahren wird Methylphenidat, im Volksmund Ritalin genannt, verabreicht, um diese Dysbalance zu vermindern. Forscher von der Stony Brook University haben vor einiger Zeit herausgefunden, dass sich das Gehirn von Ritalin-Patienten an die medikamentöse Blockade angepaßt haben und entsprechend mehr Transportermoleküle produzieren...
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Bisher galt ein Überschuss an Dopamintransportern als typisches Merkmal von ADHS. Wang und seine Kollegen vermuten dagegen, dass dieser vielmehr auf die Ritalinbehandlung zurückgeht. Bei längerer Methylphenidat-Einnahme wirke das Medikament wohl deshalb immer schwächer, so dass die Dosis erhöht werden muss. Setzen ADHS-Patienten Ritalin ganz ab, könnten sich Unaufmerksamkeit und Hyperaktivität auf Grund der erhöhten Transporterdichte sogar noch verschlimmern. Demnach hilft das Mittel zwar kurzfristig, für eine nachhaltige Besserung sollten Betroffene aber auf andere Strategien setzen – etwa ein gezieltes Training per Kognitiver Verhaltenstherapie.
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