Zitat:
Seit zwölf Jahren nun versucht Hoffmann, das Thema Kartell zu Geld zu machen – aber nicht als Anwalt, der für Top-Honorare Mandanten vertritt, sondern in der Rolle des Lobbyisten, der das Kartellamt als Tod des Mittelstands anprangert. Dafür reist er durch die Republik und sucht Mäzene für das ETI. „Wenn Sie so wollen, habe ich nichts anderes vor, als die Welt zu retten“, sagt er: „Der Einzige, der eine grundsätzliche Änderung bewirken kann, bin wahrscheinlich ich.“ Und: „Ich bin unterwegs, um andere vor einer inquisitorischen Behörde zu schützen. Das ist meine Mission. So wahr mir Gott helfe.“
ETI-European Trust Institute
Zitat:
Die milliardenschwere Selbsthilfegruppe will einen Widerpart zum Bundeskartellamt schaffen, dessen Chef Andreas Mundt mit steigenden Bußgeld-Erlassen – 2014 erstmals mehr als eine Milliarde Euro – Betrieben Schwierigkeiten macht. Das ETI soll dieser Gegenspieler werden. Doch sein Gründer und Leiter Florian Hoffmann, ein 68-jähriger Jurist, leitet vorerst nur sich selbst.
Schräge Thesen
Das Institut residiert in Hoffmanns Privatwohnung in einem Gründerzeit-Reihenhaus im noblen Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel. In der Denkfabrik ETI denkt nur einer: Hoffmann.
Seine Thesen sind schräg. „Kartelle sind betriebswirtschaftlich sinnvoll“, schreibt Hoffmann in dem 2014 erschienenen Buch „Wirtschaft im Würgegriff“. Ihr Verbot sei „die Durchsetzung einer Ideologie“.
Mit solchen Positionen steht Hoffmann weitgehend allein – sogar an jenem 9. September in Düsseldorf. „Hoffmann ist ein Sonderling und Fanatiker“, urteilt einer der Teilnehmer nach dem Treffen. Für Justus Haucap, bis 2012 Vorsitzender der Monopolkommission, ist der selbst ernannte „Kartellrebell“ ein „unverbesserlicher Eiferer, der sich verrannt hat“.