Die Forscherinnen nahmen Sport deshalb in den Fokus, weil bereits 1995 eine Studie ergeben hatte, dass fast 20 Prozent aller gemeldeten Missbrauchsfälle an Colleges von Sportstudenten verübt wurden - obwohl diese nur drei Prozent aller Studenten ausmachen.
Die neue Studie zeigt nun allerdings auf, dass unter den sportlichen Studenten auch die Freizeitsportler zu ähnlichem Verhalten neigen -
Gemeinsam sei den beiden Gruppen die Einstellungen in zwei Punkten, heißt es in der Studie: Sie seien beide der Überzeugung, dass es keine Vergewaltigung ist, wenn sich die Frau nicht wehrt. Die prinzipielle Sichtweise von Geschlechterrollen sei ebenfalls signifikant.
Schon 2015 gaben rund 20 Prozent aller Studentinnen an, am College oder an der Uni sexuell belästigt oder missbraucht worden zu sein. An der Umfrage der US-Universitätenvereinigung Association of American Universities nahmen 150.000 Studierende von 27 Unis teil.
Und schockierende Fälle in den vergangenen Jahren riefen das Problem der Gesellschaft ins Bewusstsein. 2012 und 2013 sorgten zwei ähnlich gelagerte Fälle in Maryville, Missouri, und Steubenville im Bundesstaat Ohio für internationale Schlagzeilen. Jugendliche des örtlichen Footballteams hatten Mädchen mit Alkohol betäubt und anschließend vergewaltigt.