Elektromobilität Die größten Mythen über E-Autos[/B]
„Die vorliegenden Daten legen die Vermutung nahe, dass
die eher negativen Einschätzungen der Elektromobilität zumindest teilweise auf geringem Wissen und Vorurteilen beruhen“...
Experten ... halten diese Vorbehalte für längst überholt. Wer sich Sorgen um mangelnde Funktionstüchtigkeit der Batterien mache, der denke an E-Mobilität auf dem Stand von vor zehn Jahren... Gleiches gilt für die E-Auto-Technik im Allgemeinen....
Ob E-Autos auf Dauer zuverlässig sind, muss noch die Zeit bringen ... Allerdings lässt sich bereits sagen, dass E-Autos weniger wartungsanfällig sind. So verschleißen beispielsweise die Bremsbeläge deutlich langsamer. Öl- und Filterwechsel fallen komplett weg. Laut einer Studie des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) ... liegen die Wartungskosten eines Stromers deshalb um etwa 35 Prozent unter denen eines Verbrenners.
.... ein Experiment. 62 Testpersonen wurden zu ihrer Meinung über Elektroautos und deren Zukunftsfähigkeit befragt. Danach durften sie die E-Autos selber testen und aufladen.
...Man wollte damit der Frage nachgehen, wie die Akzeptanz der Elektromobilität erhöht werden könnte. Das – wohlgemerkt nichtrepräsentative – Ergebnis: Vor allem das aktive Erleben könne Vorbehalte vor E-Autos reduzieren. „Wenn man das schnelle Laden von E-Autos selbst einmal hautnah erlebt hat, fallen die typischen Vorbehalte gegenüber E-Mobilität“,... „Hersteller von E-Autos sollten vermehrt Testfahrten anbieten, um Barrieren und Vorurteile gegenüber der neuen Technik abzubauen.
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Spätestens die Schnellladefunktion macht das „total komplizierte und zeitaufwendige“ Laden vergessen. Ladesäulen mit Schnellladefunktion benötigen mittlerweile höchstens eine Stunde, um den Akku eines E-Autos wieder komplett aufzuladen. Manche schaffen es sogar in unter 30 Minuten.
Das Laden mit Stecker ist reine Gewöhnungssache – und im Grunde nicht wirklich etwas anderes als beim Verbrenner...
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Zwei Drittel ihrer Befragten (67 Prozent) gehen davon aus, dass die Reichweite nicht ausreichend sei, um im Alltag zu bestehen. Anders sieht es bei denjenigen aus, die sich konkret mit der Anschaffung eines Elektromobils beschäftigt haben oder bereits eines besitzen. Sie sehen die „Problembereiche“ ... weniger dramatisch.
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Ähnliche Ergebnisse gab es bei der McKinsey-Umfrage zur Elektromobilität. Hier zeigte sich ebenfalls, dass tatsächliche Käufer von E-Autos sich darum kaum noch sorgen – im Vergleich zu lediglich Interessierten.
An der geringeren Reichweite im Vergleich zu Diesel und Benziner lässt sich im Grunde wenig rütteln. ...
„Das Elektroauto muss aber auch nicht mehr als hundert Kilometer schaffen“,... „Viele E-Autofahrer haben schnell realisiert, dass sie so viele Kilometer pro Tag überhaupt nicht zurückgelegen und sind bereit im Zweifelsfall für die längere Urlaubsfahrt dann ausnahmsweise eben einmal auf einen Mietwagen zurückzugreifen“...
Die wenigsten Autos werden überhaupt mehr als 100 Kilometer am Tag bewegt. Laut dem Kraftfahrtbundesamt fuhr jeder in Deutschland angemeldete Pkw im vergangenen Jahr im Schnitt 14.015 Kilometer. Das sind
durchschnittlich gerade einmal 38 Kilometer pro Tag. ... haben weniger als fünf Prozent der Pendler einen 50 Kilometer oder längeren Weg zur Arbeit. Die große Mehrheit von rund 75 Prozent haben zur Arbeit und zurück eine Strecke von höchstens 50 Kilometern zu bewältigen. Strecken, die jedwedes Elektroautomodell zurücklegen kann.
„Die verfügbaren Elektro-Autos bewegen sich bei einer Realreichweite von bis zu 250 Kilometern – das reicht normalerweise im Alltag aus“...
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„Elektroautos sind also alltagstauglich, wenn die Randbedingungen passen“, ... Für Städteverbindungen und Urlaubsreisen seien die aktuellen Reichweiten und Ladeinfrastrukturen nicht ausreichend, „im Alltag von Menschen mit kürzeren alltäglichen Strecken ist aber auch in Deutschland Platz für ein Elektroauto."...
E-Autos sind derzeit beim Kauf rund 50 Prozent teurer als Verbrenner – und das in erster Linie wegen ihres Antriebs. „Die Kosten eines Elektrofahrzeugs werden zu rund 40 Prozent von der Batterie bestimmt“... Um E-Autos günstiger zu machen, müssen also die Batterien günstiger werden. „Hier gibt es aber großes Entwicklungspotenzial und vielfältigere Produktionsmöglichkeiten, die in den nächsten Jahren dazu führen werden, dass die Kosten sinken“,
Schon jetzt... sind die Batteriepreise deutlich gefallen. ...zwischen 2010 und 2016 um rund 80 Prozent...
Zudem zeigen Entwicklungen wie der E-Kleinwagen eGo, den RWTH-Professor Schuh ab 2018 in Aachen produzieren wird, dass es auch schon heute günstiger geht. Unter 20.000 Euro soll sein E-Auto für den Stadtverkehr kosten. Andere Projekte jenseits der großen Autobauer peilen ähnliche Preisspannen an.
Stimmt die Ausgabe im Autohaus, werden Kunden auch geringeres Tempo und kleinere Reichweiten in Kauf nehmen, bekommen sie doch dann für einen angemessenen Preis ein Auto, das bei Verbrauch, Unterhalt und Wartung deutlich günstiger ist, in jeder Stadt fahren darf (Stichwort Dieselfahrverbot)...
So wird sich die Kosten-Nutzen-Rechnung, die jetzt noch Diesel und Benziner besserstellt, schon sehr bald umkehren: „In wenigen Jahren wird es so sein, dass ein Elektroauto insgesamt günstiger sein wird als ein Verbrenner“....