Zustimmung, aber da finde ich die ganzen Blockbuster immer noch angenehmer - zunächst mal will ein Blockbuster nur ein Unterhaltungsfilm sein - als so ein Müll wie "Der Schmale Grat". Da könnte ich in einer Tour durch kot..en gehen. Habe selten einen solch schlechten Blender-Film gesehen: Plakative Wahrheiten gemischt mit bedeutungsschwangeren Off-Kommentaren.
So was wird für eine ganz bestimmte Schicht von Zuschauern gedreht: Eigentlich hohle Menschen aus dem gehobenen Mittelstand, die sonst nur Trash sehen, aber sich hin und wieder ihre Dosis "Tiefgründigkeit" verpassen, um sich selber von ihrer eigenen Intellektualität zu überzeugen.
Das ist auch ein Bild, das vom Mainstream klar forciert wird: In vielen Hollywood-Filmen und US-Serien sehen wir ausgeflippte seltsame Menschen, die aber stets zum rechten Zeitpunkt eine von Bildung zeugende Aussage vom Stapel lassen können. Die Botschaft lautet also: "nasche vom verbotenen Baum, es geht doch beides".
Natürlich geht beides, aber die Haupt-Rezipienten gehören klar nicht zu dieser Schiene, sondern zu den Blendern. Und das, was hier gezielt forciert wird, ist die Blenderei und der Selbstbeschiss. Die "Tiefgründigkeit" wird hier zum eleganten Gadget, bei welchem der elegante Einwurf von Bröckchen Faktenwissen über das Römische Reich zu Bildung umetikettiert wird. Dieses Bildungs-Gadget ist damit Quasi das Pendant zum "Kultur-Gadget" in Hollywood-Filmen: Da nervt dann zielsicher auf jeder Hochzeitsfeier das in der Ecke zirpende Streichquartet, um zu zeigen, dass man Kultur hat.