Aber wieso? Erklärs mir.....
Aber wieso? Erklärs mir.....
Dass das Konzept untauglich war ist klar. Die Loveparade hätte nicht genehmigt werden dürfen. Aber die Formel, dass damit quasi automatisch der Vorwurf der fahrlässigen Tötung von 21 Menschen bewiesen ist, greift mir zu kurz und widerspricht meinem Rechtsverständnis.
Man kann das tatsächliche Geschehen am Veranstaltungstag, das Handeln und Unterlassen aller Beteiligten nicht so einfach ausblenden, wie es die Staatsanwaltschaft getan hat.
Die höchstmögliche Durchflussgeschwindigkeit bezog sich offensichtlich auf die engste Stelle, und zwar die am unteren Rampenkopf. Dort gab es allerdings bis 16 Uhr keine Probleme. Offensichtlich hat Lovepavent in seinen Modellrechnungen eine höhere Besucheranzahl angenommen.
Das größere reale Problem waren jedoch Stauungen am oberen Rampenkopf, also unmittelbar vor dem Gelände. Das hatte aber nichts mit der Durchflussgeschwindigkeit zu tun. Es lag daran, das die Besucher sich nicht wie vorher geplant, auf das Gelände verteilten, weil es dort direkt am Zentrum des Geschehens mit den vorbeifahrenden Wagen attraktiver war. Man hat dieses Problem mit Pushern lösen wollen, um die Leute auf das Gelände zu verteilen. Das hat wohl nicht geklappt.
Man musste also reagieren und die logische Maßnahme wäre eine Unterbindung des Einlasses an den Vereinzelungsanlagen gewesen. Oder besser: Man hätte erkennen müssen, dass die Veranstaltung überfüllt war und keine neuen Besucher mehr auf das Gelände lassen dürfen. Stattdessen entschloss man sich zu den unsäglichen Polizeisperren im sensibelsten Bereich in den Tunneln und am unteren Rampenkopf. Die vom Gutachter bemängelte engste Rampenstelle von 10,60m wurde somit auf 0 reduziert. Mit der Auflösung der beiden Polizeiketten im Tunnel hat man die aufgestauten Massen dann aufeinander los gelassen
Die mangelhafte Planung ist das eine. Aber sie entbindet insbesondere die Polizei nicht von ihrer Verpflichtung zur Gefahrenabwehr. Auch wenn sie für das Gelände nicht primär zuständig war, ist sie in dem Moment, in dem sie tätig wird bzw. wenn Gefahr droht, auch verantwortlich. Und sie ist auch für das verantwortlich, was sie letztendlich anordnet bzw. unternimmt.
Die Frage einer strafrechtlichen Schuld ist dann wieder eher eine Frage der persönlichen Zurechnung der Schuld.
ja ok in der hinsicht,
aber raumfahrt ist eine riskante mission auserwählter leute mit einem idealistischen und einem geschäftlichen ziel, das heisst sie wird manchmal, aber eben nicht unbedingt abgesagt, wenn es ein merkliches restrisiko gibt.
loveparade ist aber reine unterhaltung der allgemeinheit, also es sind nicht die betroffenen gäste, die hier ein geschäftliches ziel haben. die sollten noch um vieles risikofreier unterwegs sein.
wieder was anderes sind bergsteigertouren, die sind zwar auch oft unterhaltungstourismus, aber das ziel bleibt der berg, und das müssen die teilnehmer anerkennen.
da zb der oberbürgermeister ein fragwürdiges verhalten zeigte, sollte man sich nicht nur auf die juristische seite beschränken, sondern von bürgerseite her auch stark die politischen und gesellschaftlichen fragen ausloten.
Geändert von hans (04-11-2017 um 21:52 Uhr)
Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html
Genau dieses Risikoeingehen wars ja schlussendlich auch, was zu den beiden Space Shuttle-Unglücken führte.
In beiden Fällen hätte das Raumschiff wetterbedingt nicht starten dürfen ... und im Falle von Columbia zieht sich das "Risiko eingehen" wie ein roter Faden duch die Mission (beispielsweise darin daß sich die NASA-Führung trotz Bitten aller Ingenieure darüber hinwegsetzte, die Besatzung einen Spacewalk machen zu lassen, um die Hitzeschutzkacheln auf potentielle Beschädigungen durch die heruntergefallene Kachel zu überprüfen)
Bei der russischen Raumfahrt fällt mir zudem sofort der Kosmonaut Wladimir Komarow ein
"We have just folded space from Ix...Many machines on Ix. New machines"
nach meiner ansicht haben ideologische fragen ohne gegenwärtige realität keinen sinn.
deshalb schlage ich vor, sich praktisch vorzustellen, und auch die protagonisten kritisch zu fragen,
von wegen AfD-kritik, worauf soll die aufbauen,
was würde denn ein AfD bürgermeister, polizeichef usw entscheiden über eine solche veranstaltung, zu welchen prinzipien sähe er sich verpflichtet, um diesen posten zu kriegen, auf dem er dann sitzt?
würde er ein "pride" fest in einen solchen stall schicken? oder würde er sich mit den gästen identifizieren, und es ihnen deshalb nicht zumuten?
falls der vorwurf kommt, die frage sei eine konstruierte, dann geht es eben darum, dass politiker und beamte mit "parteibuch" in der realität etwas bewirken sollen, und nicht bloss von höherer bestimmung, volk, solidarität, oder ausbeutung predigen. und das parteiprogramm soll diese wirkung vorbereiten, indem die wähler sehen können, welche prioritäten sollen und realistisch werden die dann setzen, wenn sie an die spitze kommen? und wie kann es eingefordert werden, wenn geschlampt und geschleppt wird?
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einverstanden, aber jedes mal hatten sie dann besondere bedingungen, und ein extra gefahrenpotenzial. wetter, und dieser kacheldefekt.
da entsteht vielleicht die parallele, denn in duisburg bestand das extrapotenzial in den nicht eingestandenen divergenzen der kapazitätsberechnung mit den geplanten anforderungen.
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Der Fehler in der Bewertung liegt darin, dass der Wert der jungen Frau für die Mutter an den 500 € festgemacht wird. Im Umkehrschluss hieße das, es gäbe überhaupt einen Betrag, der dem Verlust gerecht werden könnte und wenn der hoch genug wäre, wäre alles OK. Wäre es aber nicht.
Daran darf man jetzt schon zweifeln. Wenn man hört, wie sehr sich die Angehörigen und Betroffenen von dem Prozess eine Verurteilung und damit einen Abschluss versprechen ist es schlimm zu denken, dass sie auch mit dem Wunsch ins Leere laufen könnten/werden.Bin mal gespannt ob der heute beginnende Prozess in den 2 Jahren über die Bühne geht,bevor die Strafen verjähren?
Versicherungssbashing kommt immer gut an. Typische oberflächliche Stimmungsmache des ZDF. Natürlich ist es Eigeninteresse, um ihre Klickzahlen zu erhöhen. Bezahlt vom Gebührenzahler.
Das war Medienbashing von mir. Mit voller Absicht.