Protestaktion gegen Gewalt gegen Frauen

[criens]

Hmmm... Also sind per se mal alle kerle unter generalverdacht, wenn sie alleine unterwegs sind?

Wo steht das denn?

Wenn ich als Mann zufällig nachts, auf einer relativ einsamen Seitenstraße, in zehn Metern Entfernung hinter einer Frau hergehe und ich merke, dass der Frau etwas mulmig zumute ist - was ich z.B. daran erkennen kann, dass sie mehrmals möglichst unauffällig den Kopf zur Seite dreht, um zu sehen, wer da hinter ihr ist - dann kam es tatsächlich auch schon vor, dass ich die Straßenseite gewechselt habe oder ein paar Schritte langsamer gegangen bin, um den Abstand zu vergrößern.
Das hat nichts mit Generalverdacht zu tun, sondern lediglich mit ein bißchen Rücksichtnahme im Alltag. Wer über keine Beobachtungsgabe verfügt oder das diskriminierend findet, der lässt es halt bleiben.

Interessant ist nebenbei bemerkt, wie eine Diskussion zum Thema "Gewalt gegen Frauen" geradezu reflexhaft immer wieder abdriftet zum Thema "die armen Männer".

[Perrier]

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[Lieb-Ellchen]

Ich bedanke mich jedenfalls bei den Männern, die so viel Empathie selbst einer unbekannten Person gegenüber besitzen.

[Lieb-Ellchen]

Wo steht das denn?

Wenn ich als Mann zufällig nachts, auf einer relativ einsamen Seitenstraße, in zehn Metern Entfernung hinter einer Frau hergehe und ich merke, dass der Frau etwas mulmig zumute ist - was ich z.B. daran erkennen kann, dass sie mehrmals möglichst unauffällig den Kopf zur Seite dreht, um zu sehen, wer da hinter ihr ist - dann kam es tatsächlich auch schon vor, dass ich die Straßenseite gewechselt habe oder ein paar Schritte langsamer gegangen bin, um den Abstand zu vergrößern.
Das hat nichts mit Generalverdacht zu tun, sondern lediglich mit ein bißchen Rücksichtnahme im Alltag. Wer über keine Beobachtungsgabe verfügt oder das diskriminierend findet, der lässt es halt bleiben.

Interessant ist nebenbei bemerkt, wie eine Diskussion zum Thema "Gewalt gegen Frauen" geradezu reflexhaft immer wieder abdriftet zum Thema "die armen Männer".

1. Absatz

2. Absatz: Tut es das? Oder tat es das? Wenn geäußerte Zweifel am generellen "die armen Frauen" nicht erwünscht sind, dann kann man die Diskussion auch gleich lassen. Niemand wird hier ernsthaft die Gewalt, die hauptsächlich immer noch von Männern ausgeht in Frage stellen oder relativieren. Es gibt "arme Frauen" aber nicht "DIE armen Frauen". Ja, und es gibt auch "arme Männer". Aber nicht "DIE armen Männer".

Was mir eher auffällt ist, dass der Thread seit dem 2. Beitrag nichts mit einer aktuellen Nachricht zu tun hat. Denn um den eigentliche Aufhänger, nämlich Partnermord (-Tötung) ging es eigentlich nie. Das sind sehr häufig von allgemeiner Gewalttätigkeit unabhängige Taten. Möglicherweise waren viele Mörder/Totschläger vorher gar nicht gegenüber der Partnerin gewalttätig. Und in Deutschland werden erwachsene weibliche Mordopfer etwa zur Hälfte von ihren (Ex-)Partnern getötet.

Man muss sich, wenn man über das Thema Gewalt an Frauen redet automatisch mit dem Thema Gewalt VON Männern befassen und überlegen, woran das liegt, ob es unabänderlich ist, was man ändern könnte. Liegt es an falschen Erziehungsmodellen? Sind die Medien schuld? Oder nur das Testosteron?

Aber vielleicht habe ich deinen 2. Absatz nur falsch gedeutet

[Proteus]

...
Man muss sich, wenn man über das Thema Gewalt an Frauen redet automatisch mit dem Thema Gewalt VON Männern befassen und überlegen, woran das liegt, ob es unabänderlich ist, was man ändern könnte. Liegt es an falschen Erziehungsmodellen? Sind die Medien schuld? Oder nur das Testosteron?
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Die Frage sollte sich doch einfach beantworten lassen. Die meisten Männer sind nicht brutal gegen Frauen und denken auch nicht dran. Insofern ist es sicher nicht unabänderlich.
Die Gründe sind sicherlich kulturell bedingt (man denke an die traditionelle Stellung der Frau in den Religionen (christlich, muslimisch) und auch in den älteren Kulturen (wie Rom)) ... aber auch erziehungsbedingt.

Als Vergleich kann man auch 2 andere Primatenarten heranziehen:
Schimpansen haben auch ein Patriarchat und sind im Prinzip ähnlich brutal wie die Menschen

Hingegen haben Bonobos ein Matriarchat ... und dort werden Streitigkeiten meistens mit Sex geregelt. Als Resultat sind die Bonobos die friedlichste und fortschrittlichste Schimpansenart die man sich denken kann.

[criens]

2. Absatz: Tut es das? Oder tat es das? Wenn geäußerte Zweifel am generellen "die armen Frauen" nicht erwünscht sind, dann kann man die Diskussion auch gleich lassen. Niemand wird hier ernsthaft die Gewalt, die hauptsächlich immer noch von Männern ausgeht in Frage stellen oder relativieren. Es gibt "arme Frauen" aber nicht "DIE armen Frauen". Ja, und es gibt auch "arme Männer". Aber nicht "DIE armen Männer".

Gemeint waren jetzt weniger deine oder andere Beiträge, die sich an der laufenden Diskussion orientieren, sondern vor allem kurze Wortbeiträge für zwischendurch oder Verweise auf vermeintlich skurrile Randthemen, denen dann Aussagen folgen wie "Als Mann fühle ich mich von dieser Diskussion irgendwie diskriminiert" oder "Als Mann soll ich jetzt schon die Straßenseite wechseln".
Kurzum: Mir geht es hier ein bißchen zu oft um die Befindlichkeiten von Männern, die sich von einer Diskussion über Gewalt gegen Frauen aus irgendwelchen Gründen persönlich angegriffen oder sonstwie unangenehm berührt fühlen.

[bammbamm]

Gemeint waren jetzt weniger deine oder andere Beiträge, die sich an der laufenden Diskussion orientieren, sondern vor allem kurze Wortbeiträge für zwischendurch oder Verweise auf vermeintlich skurrile Randthemen, denen dann Aussagen folgen wie "Als Mann fühle ich mich von dieser Diskussion irgendwie diskriminiert" oder "Als Mann soll ich jetzt schon die Straßenseite wechseln".
Kurzum: Mir geht es hier ein bißchen zu oft um die Befindlichkeiten von Männern, die sich von einer Diskussion über Gewalt gegen Frauen aus irgendwelchen Gründen persönlich angegriffen oder sonstwie unangenehm berührt fühlen.

aber ist das nicht ein wenig das selbe niveau wie, "zieht euch nicht so sexy an das wir uns nicht provoziert fühlen"? ich mein jetzt mal ernsthaft, wenn mir ne gruppe männer entgegen kommt (ja auch männer können durchaus gefährdet von gruppen von männern sein, nur halt auf andere weise) die ich als potentiellen ärger einschätze, dann wechsle ich doch die strassenseite und erwarte doch nicht das die gruppe das tut

und jetzt mal rein von der logik her, man kann ja testen wenn einem einer hinterherläuft indem man zb kurz schneller läuft ob der andere auch beschleunigt, aber wenn nicht, ist es dann nicht sogar sicherer wenn man eben nicht völlig alleine durch die nacht läuft? oder man kann kurz abbiegen oder so tun als ob man mit dem handy telefoniert, den mann passieren lassen, dann hat man ihn vor sich im blick und gleichzeitig einen "begleitschutz". das blödeste was man tun kann ist doch das man versucht möglichst alleine durch die dunkelheit zu laufen

[criens]

aber ist das nicht ein wenig das selbe niveau wie, "zieht euch nicht so sexy an das wir uns nicht provoziert fühlen"?

Nein.

Dann würde ich eher sagen, das geht etwas in die Richtung:

ist es dann nicht sogar sicherer wenn man eben nicht völlig alleine durch die nacht läuft?

ich mein jetzt mal ernsthaft, wenn mir ne gruppe männer entgegen kommt (ja auch männer können durchaus gefährdet von gruppen von männern sein, nur halt auf andere weise) die ich als potentiellen ärger einschätze, dann wechsle ich doch die strassenseite und erwarte doch nicht das die gruppe das tut

Echt?

Ich habe noch nie die Straßenseite gewechselt, wenn mir ein Haufen Assis entgegenkommt. Bin doch kein Waschlappen.

[bammbamm]

Ich habe noch nie die Straßenseite gewechselt, wenn mir ein Haufen Assis entgegenkommt. Bin doch kein Waschlappen.

bin stolz auf dich darum gehts aber nicht, sondern darum das man erwartet das der andere die strassenseite wechselt anstatt man einfach selber wechselt. irgendwie entzieht sich mir die logik das man erwartet das jemand anderes wechselt (der sich womöglich gar nicht bewusst ist das er gefährlich wirkt) wenn man selber diese entscheidung treffen kann. damit macht man sich doch abhängig vom handeln eines anderen und gibt eigene kontrolle ab

[Proteus]

bin stolz auf dich darum gehts aber nicht, sondern darum das man erwartet das der andere die strassenseite wechselt anstatt man einfach selber wechselt. irgendwie entzieht sich mir die logik das man erwartet das jemand anderes wechselt (der sich womöglich gar nicht bewusst ist das er gefährlich wirkt) wenn man selber diese entscheidung treffen kann. damit macht man sich doch abhängig vom handeln eines anderen und gibt eigene kontrolle ab

Es erinnert mich auch an einen Fall den es vor einiger Zeit mit einer israelischen Fluggesellschaft gab:

Eine Frau hatte gerade ihren Platz eingenommen und wurde dann plötzlich von einer Flugbegleiterin vom Platz weggescheucht und musste einen anderen Platz einnehmen (was sie unter Protest dann auch tat).
Grund?
Den Platz neben ihrem ursprünglichen Platz hatte ein ultraorthodoxer Jude gebucht, der sich darüber beschwerte, daß er neben einer Frau sitzen soll.

Da hab ich mich dann auch gefragt, warum sie von ihrem gebuchten Platz verschwinden musste und nicht er selbst

[Lieb-Ellchen]

Die Frage sollte sich doch einfach beantworten lassen. Die meisten Männer sind nicht brutal gegen Frauen und denken auch nicht dran. Insofern ist es sicher nicht unabänderlich.
Die Gründe sind sicherlich kulturell bedingt (man denke an die traditionelle Stellung der Frau in den Religionen (christlich, muslimisch) und auch in den älteren Kulturen (wie Rom)) ... aber auch erziehungsbedingt.

Als Vergleich kann man auch 2 andere Primatenarten heranziehen:
Schimpansen haben auch ein Patriarchat und sind im Prinzip ähnlich brutal wie die Menschen

Hingegen haben Bonobos ein Matriarchat ... und dort werden Streitigkeiten meistens mit Sex geregelt. Als Resultat sind die Bonobos die friedlichste und fortschrittlichste Schimpansenart die man sich denken kann.

Das stimmt alles. Lernen wir von den Bonobos

Aber davon abgesehen glaube ich, dass Männer schneller "austicken" bzw. wenn sie austicken, ihre Wut im Extremfall in eine schwere Gewalttat bis zum Mord ummünzen.

Aber viele typisch männliche Gewalttaten sind triebgesteuert wie z.B. Vergewaltigung und sexueller Kindesmissbrauch. D.h. diese Männer können ihren Trieb nicht beherrschen. Bei Frauen bestehen solche Triebe eher sehr selten.

[Lieb-Ellchen]

Gemeint waren jetzt weniger deine oder andere Beiträge, die sich an der laufenden Diskussion orientieren, sondern vor allem kurze Wortbeiträge für zwischendurch oder Verweise auf vermeintlich skurrile Randthemen, denen dann Aussagen folgen wie "Als Mann fühle ich mich von dieser Diskussion irgendwie diskriminiert" oder "Als Mann soll ich jetzt schon die Straßenseite wechseln".
Kurzum: Mir geht es hier ein bißchen zu oft um die Befindlichkeiten von Männern, die sich von einer Diskussion über Gewalt gegen Frauen aus irgendwelchen Gründen persönlich angegriffen oder sonstwie unangenehm berührt fühlen.

Na ja, der Generalverdacht

[tanakin]

Aber davon abgesehen glaube ich, dass Männer schneller "austicken" bzw. wenn sie austicken, ihre Wut im Extremfall in eine schwere Gewalttat bis zum Mord ummünzen.

Aber viele typisch männliche Gewalttaten sind triebgesteuert wie z.B. Vergewaltigung und sexueller Kindesmissbrauch. D.h. diese Männer können ihren Trieb nicht beherrschen. Bei Frauen bestehen solche Triebe eher sehr selten.

Ich habe dich richtig verstanden:
Frauen sind in ihrer wut selten bis gar nicht exzessiv und vergewaltigung bzw. sexueller kindesmissbrauch sind typischerweise verbrechen von männern?

Und frauenfürze duften nach Rosen oder was?

[criens]

bin stolz auf dich darum gehts aber nicht, sondern darum das man erwartet das der andere die strassenseite wechselt anstatt man einfach selber wechselt. irgendwie entzieht sich mir die logik das man erwartet das jemand anderes wechselt (der sich womöglich gar nicht bewusst ist das er gefährlich wirkt) wenn man selber diese entscheidung treffen kann. damit macht man sich doch abhängig vom handeln eines anderen und gibt eigene kontrolle ab

Darum geht es ja gerade nicht - um Erwartungshaltungen.
Niemand erwartet hier irgendetwas und deshalb ist das Flugzeugbeispiel für mich auch unpassend.
Wenns hilft, sieh das doch als kleine Geste, so wie einer Frau die Tür aufzuhalten.
Und wenn du auch in Zukunft nicht für Frauen, sondern nur für finstere Männergruppen die Straßenseite wechseln möchtest, ist das auch völlig in Ordnung.

[bammbamm]

Darum geht es ja gerade nicht - um Erwartungshaltungen.
Niemand erwartet hier irgendetwas und deshalb ist das Flugzeugbeispiel für mich auch unpassend.
Wenns hilft, sieh das doch als kleine Geste, so wie einer Frau die Tür aufzuhalten.
Und wenn du auch in Zukunft nicht für Frauen, sondern nur für finstere Männergruppen die Straßenseite wechseln möchtest, ist das auch völlig in Ordnung.

naja wenn man etwas fordert erwartet man das doch auch ein stück weit? aber ich versteh jetzt deinen denkansatz, denke aber das es (wenn es sich durchsetzen würde) in der praxis darauf hinauslaufen würde das manche das machen und die die es nicht machen (warum auch immer) noch als viel grössere potentielle gefahr wahrgenommen würden. meiner meinung nach ist immernoch der beste weg mit solchen situationen umzugehen sich selbst zu helfen.

im zuge der gleichberechtigung wechsle ich auch bei finsteren frauengruppen die strassenseite