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  1. #16
    Man kann das nicht vergleichen, denn in Afrika ist nur Südafrika mit einer weissen Elitebevölkerung gesegnet, und die Ureinwohner wurden auch nicht verdrängt. Es gibt die Ausrede nicht, dass Weisse direkt mitregieren.
    In Südamerika sind Bevölkerungen mit Herkunft Peninsula (so wurde früher Spanien+Portugal bezeichnet) völlig etabliert, zugleich stammen die Grossgrundbesitzer mehrheitlich von denen ab.

    Wem wird es in Venezuela gut gehen nach einem Regierungswechsel? Davon ist nie die Rede.
    Die Westmedien patronisieren ach so wunderbar zugunsten der armen venezolanischen Bevölkerung, die von Maduro und seiner Inkompetenz um ihr Leben betrogen wird.
    Immer wo sie was wollen, und wo sie Freunde und historische Beziehungen haben.
    Wo sind die Analysen aus der Sicht der farbigen Ureinwohner bezüglich Perspektiven, und Vor- und Nachteile der Chavista für sie?
    Wo sind Darstellungen, dass Maduros Versagen tragisch ist für die Völker, die auf Grund ihrer gesamten kulturellen Vorgeschichte eine bolivarische Entwicklung angestrebt haben? Die sind nach seinem vermutlichen Sturz genauso im Arsch, auf gut Deutsch gesagt.

    Es geht meiner Ansicht rein um das Ärgernis Maduro, niemals um das Schicksal seiner farbigen Landsleute.
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  2. #17
    Zitat Zitat von hans Beitrag anzeigen
    Man kann das nicht vergleichen, denn in Afrika ist nur Südafrika mit einer weissen Elitebevölkerung gesegnet, und die Ureinwohner wurden auch nicht verdrängt. Es gibt die Ausrede nicht, dass Weisse direkt mitregieren.
    In Südamerika sind Bevölkerungen mit Herkunft Peninsula (so wurde früher Spanien+Portugal bezeichnet) völlig etabliert, zugleich stammen die Grossgrundbesitzer mehrheitlich von denen ab.
    Das Thema spielt schon eine Rolle in Venezuela, aber eine kleinere als bei anderen Südamerikanern imho. Ich hatte mal gelesen, dass Anti-Chavismus Oppositionelle verbreitet haben die dunkle Hautfarbe eines chavistischen Polizisten wäre Beweis, dass jetzt kubanische Polizisten eingesetzt würden, weil die Venezolanos alle Mestizen wären. Im Endeffekt war es auch immer so, dass im Durchschnitt die armen Schichten, die als es wirtschaftlich noch ordentlich lief von der bolivarischen Revolution profitierten, eine etwas dunklere Hautfarbe haben.
    Aber zu behaupten, dass alle Venezolaner Mestizos wären ist zwar falsch, aber auch nicht völlig aus der Luft gegriffen, weil es in Venezuela meines Wissens wirklich weniger Varianz der Hautfarben gibt als in Brasilien. Aus Sicht der europäischen Nachfahren in Argentinien oder Uruguay gibt es in Venezuela keine Weißen und der Anteil der Afro-Venezolaner ist auch niedriger als bei den Kolumbianern glaube ich. Die Indigenen wurden in Venezuela größtenteils beseitigt im Gegensatz zu Bolivien, wo sie sich als quantitativ signifikante Bevölkerungsgruppe halten konnte.
    Aber gibt auch in Venezuela 2-3% Indigene, die größtenteils für Chavez waren.

    Diese ethnische Komponente wird aber insgesamt viel stärker einwirken, wenn der Rechtsruck dann demnächst auch noch Bolivien erreichen sollte.

  3. #18
    Hammer, wie die Rechten immer wieder Wahlen und Abstimmungen gewinnen in Kolumbien. Selbst ein Atlantik-Brückenmann wie Cem Özdemir zeigt sich schon enttäuscht vom kolumbianischen Volk bei twitter. Erst letztes Jahr ging das Bürgermeister-Rathaus von Bogota an einen in den USA ausgebildeten Wirtschaftsliberalen
    https://www.theguardian.com/world/20...osa-re-elected
    obwohl zumindest Bogota immer als die linke Bastion dieses konservativen, nicht-linksbolivarischen Landes galt.

    Jetzt wieder das Nein zum Friedensvertrag gewonnen mit 60.000 Stimmen im Referendum gegen alle Umfragen-Erwartungen in Brexit-Manier.

    Jose Mujica hatte zu Beginn der Friedensverhandlungen in einem Interview gesagt, dass seine eigene Wandlung vom Mitglied der
    https://de.wikipedia.org/wiki/Movimi...0%93_Tupamaros
    zum sozialdemokratisch angehauchten Präsidenten Uruguays, der weltweit Anerkennung bekommen hat, weil er als Staatspräsident seinen Lebensstil in einer 2-oder 3-Zimmer-Wohnung zu hausen und sich in keinster Weise Luxus zu erlauben ein Beispiel sein könnte für FARC-Mitglieder in einem friedlichen Kolumbien.

    Das war wohl einer der Punkte den einige Kolumbianer, die auf Anraten Uribes No stimmten, eben nicht wollten, dass sich die FARC neben der Amnestie für einige Verbrechen auch politisch einbringen kann, wie das auch in anderen ehemaligen Terrorsituationen ja z.b Sinn Fein in Nordirland heutzutage macht.

    Anscheinend in den ländlichen Regionen, die hinsichtlich der zivilen Opfer viel mehr gelitten haben unter den Bürgerkrieg, das Ja zum Frieden deutlich vorne, wie auch bei der spanischen Diaspora mit 69%. Hingegen die Großstädte mit Nein gestimmt.

    Und die Sache ist ja auch, dass einige rechte Paramilitärs mit schlechter Menschenrechtsbilanz von Uribe mehrmals Amnestie bekommen haben. Einer hat bei twitter geschrieben, dass in Uribes Heimat Medellin bei der Siegesfeier über das No-Votum Sprüche zu hören waren es wäre besser wenn die Linksterroristen im Busch bleiben würden anstatt in die Metropolen zu kommen oder im Parlament zu sitzen.

    Weiß nicht, was Uribe jemals für die armen Schichten Medellins und Kolumbiens getan hat. Laut der linken Seite Amerika 21 ja nicht viel
    https://amerika21.de/analyse/77333/operation-orion
    und weniger als Pablo Escobar, der laut der Geschichtsschreibung am Zenit seines Drogenreiches ein paar Sachen für die Slumbewohner Medellins finanziert hat, obwohl er politisch Uribe oft nahe stand (trotzdem werden die Beiden ja nie Kontakt gehabt haben, sonst hätte Uribe ja nicht so eine politische Karriere hinlegen können nach Don Pablos Tod)

    aber es gibt ja auch immer wieder die anderen Stimmen, die sagen wie toll sich Medellin seit 1989 entwickelt hat wirtschaftlich und sicherheitstechnisch. Als Linker ist das natürlich immer deprimierend, wenn man solche Erfolgsgeschichte aus einem der wenigen Länder Südamerikas hört, das den Linksruck der Chavez-Ära nicht mitgemacht hat. Ich kann mir aber irgendwie nicht vorstellen, dass es in Medellin so toll aussieht was den Gini-Koeffizient aussieht oder die Stadt wurde halt so gentrifiziert, dass die Slumbewohner wieder aufs Land zu den Farc-Verbrechern flüchten mussten.

    Mal sehen, ob Uribe jetzt auch gleich wieder Präsident werden kann, da Santos( der früher mal als rechts galt vor diesen Farc-Verhandlungen) sich ja stark für den Friedensprozess eingesetzt hat und dass auch seine politische legacy ist, die da das Referendum verloren hat.

  4. #19
    manche Leute vergleichen diesen Referendums Ausgang auch mit den Brexit, Trump oder sogar Duterte, weil praktisch alle Regierungen der Welt über USA, EU, Cem Özdemir zu Kuba, Venezuela und Kolumbien selber den Friedensvertrag begrüßt haben und den Kolumbianern ein Si empfohlen haben.
    http://www.reuters.com/article/us-co...-idUSKCN11R2J9

    Halte das für gewagt da zu sagen die Kolumbianer hätten gegen das politische Establishment abgestimmt, wenn Alvaro Uribe das Gesicht der No-Kampagne war. Nur weil Uribe sich jetzt in dieser Frage mit seinen einstigen Weggefährten Santos überworfen hatte und vielleicht international isoliert war in diesem Referendums-Wahlkampf, repräsentiert er trotzdem das kolumbianische Politestablishment mit seinem ganzen Lebenslauf.

    Der Vergleich mit Duterte ist auch weit herhegeholt, aber den haben ja auch nur wenige Leute gemacht bei Social Media. Wobei das Wahlverhalten mancher No-Kolumbianer auf Antipathie gegenüber den kriminellen Verhalten mit den Morden, Entführungen und Drogenhandel in den letzten 6 Jahrzehnten der FARC gefußt haben mag, was vielleicht mit dem Hass auf die philippinischen Drogenbanden vergleichbar ist. Indem viele Kolumbianer vielleicht das Gefühl hatten die Farc werden mit dem Deal belohnt, während ihr eigener Lebensstandard als gesetzestreue Bürger zu Wünschen übrig lässt. Das könnte schon paar Leute zum No bewogen haben, die Uribe und die rechten Paras vielleicht genauso hassen wie die FARC.

    Andere haben aber anscheinend mit dem No gegen den Sozialismus, ein kubanisches und venezolanisches Kolumbien oder gegen die Vernachlässigung Kolumbiens katholischer Identität zugunsten der Respektierung der Homosexualität in der westlichen Welt gestimmt laut twitter mit ihrem No obwohl diese Sachen ja nicht zur Abstimmung standen gestern.
    Geändert von gnuss (03-10-2016 um 04:33 Uhr)

  5. #20
    homo novus Avatar von caesar
    Ort: milchstrasse
    Interessant, im Allgemeinen ging man davon aus, das sich eine Mehrheit für das Abkommen finden liesse.

    Offensichtlich störten sich viele an der milden Bestrafung von Farc-Kriegsverbrechern. Das war zumindest ein Argument des Uribe-Lagers.

    Nun muss man irgendwie einen Ausweg finden, denn ein neues Abkommen aushandeln wird schwierig.

    Zurück zum Staus Quo, wo die FARC sich tief im Dschungel versteckt und Drogenhandel treibt, kann keine Alternative sein.

    Wenn es einen militärischen Weg geben würde, würde der Konflikt nicht seit 52 Jahren exisitieren.
    das melken eines leeren euters bewirkt nur,
    das man vom melkstuhl gestossen wird.

    rise and rise again until the lambs become to lions.

  6. #21

  7. #22
    wallstreet vorne weg, ne?
    der maduro kriegt das offenbar nimmer gebacken, aber die pro-chavista ist immer noch enorm stark und protestiert.

    jetzt einen antikommunisten da hoch zu pushen, kanns aber auch nicht bringen.

    >>This is the second time since 1848 a session of the National Assembly was interrupted by a violent mob.
    http://edition.cnn.com/2016/10/24/am...rsy/index.html

    hoppla, CNN denkt mit?

    http://www.telesurtv.net/english/new...1023-0006.html
    hier sind mehrere tiefer greifende argumente, durchaus falsifizierbar und nicht propaganda.

    von seiten regierung:
    "... the coalition is seeking a coup to gain control of Venezuela's vast crude reserves, the world's largest."

    da man von PHL lernen kann, ergibt sich das bild, dass die ärmeren massen eigentlich die blockaden der ölgewinnung aussitzen können. sie sind zu einer subsistenz fähig. es ist eine "rizalistische" taktik, jegliche frucht und jeden gewinn der kolonialen klassen und stände zunichte zu machen.

    nun muss man fragen, wodurch diese spaltung nach besseren phasen wirklich so eskaliert ist, denn wie gnuss sagt, ist die durchmischung eigentlich schon besser als in den nachbarländern. oder ist das das problem, und der übergang wurde nicht gefunden, bzw sabotiert?
    tatsache ist, dass die grossen blöcke wegen der ölvorräte an diesem land zerren.

    das problem ist die lernkurve. eine beteiligung scheitert an der spaltung, weil verschiedene ebenen der erziehungssysteme keine fähige schicht hervorbringen können, die unabhängig von stand und geburt wäre.
    es ist wirklich knapp, und offenbar sind sie für die paranoid machen sollende propaganda noch immer zu verwundbar. man versucht, fehler des politischen gegners zu provozieren, mit vielen tricks des social engineering. auf der basis, dass man die schwächen kennt, wenn - man vergebe mir - eine kultur erst ein paar generationen aus dem wald heraus ist. europa hatte 1500 jahre zeit, von den germanen in den wäldern bis hansestadt.

    die rolle chinas wird in den medien viel zu wenig thematisiert. aber wenn das gezerre nicht klüger wird, und wir haben die niederträchtige, nachtretende und McCarthy-istische rhetorik ausreichend mit angesehen, dann wird wohl wirklich china den fall übernehmen, modell afrika. sie sind ja bereits tief involviert.

    denn es ist die frage der relationen und vergleiche, der sich der westblock verweigert.
    für die vielen venezolaner, die inzwischen schon mittelklasse erreicht haben, ist es natürlich bitter bis tödlich, wenn die untere klasse die wirtschaft blockiert. aber sie müssen einsehen, dass es absolut sinnlos ist, von demokratie zu reden, wenn diese nun mal nicht wirklich beteiligt sind in einem nicht-chavistischen konzept.
    das ist des pudels kern. die chavista kämpft mit zähnen und heugabeln, weil sich die menschen bei jedem anderen konzept offenbar sicher sind, wieder voll marginalisiert zu werden.
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  8. #23
    https://www.foreignaffairs.com/artic...elas-democracy
    auf das Steigen des Ölpreises zu warten, um Unterstützung der Armen zurückzukaufen, scheint mir eine hoffnungslose Strategie des Chavismus.
    Weiß nicht, was dafür passieren müsste, damit der kurzfristig wieder in die Dimensionen der 00er Jahre steigt. Krieg zwischen der Clinton-Regierung mit Russland oder Iran? Gut das könnte natürlich schon sein.
    Verstehe nicht, was foreign affairs für internationales Engagement sehen will, um den Regierungswechsel zu erwirken. Albert Rivera war doch dagewesen und hatte sich extra freigenommen während des spanischen Wahlkampfes. Kolumbien Appeasement vorzuwerfen kann man vielleicht in der Santos-Legislaturperiode so werten als Falke, aber unter Uribe gab es ja teilweise Befürchtungen es könnte zu einem Krieg zwischen Venezuela und Kolumbien kommen, die Epoche als die südamerikanischen Staaten im Anfangsjahrhundert ihrer Unabhängigkeit Kriege gegeneinander geführt hätten, während ausländische imperialistischen Interessen involviert gewesen sein könnten kann ja kaum für das 21.jh gewünscht werden von irgendwem
    https://de.wikipedia.org/wiki/Tripel-Allianz-Krieg
    https://amerika21.de/analyse/96429/chaco-krieg
    was beim Triple Allianz Krieg halt natürlich auch nicht abschließend geklärt ist, weil einige argentinische Historiker da von britischen Interessen wegen der einbrechenden Baumwollkultur in den amerikanischen Südstaaten sprechen, während andere Wissenschaftler sagen, der Triple Allianz Krieg war den Briten egal.

    Naja es gibt natürlich diplomatische Möglichkeiten bei Mercosur etc. Druck auf Maduro auszuüben, die bisher gar nicht genutzt wurden. Manche konservative/wirtschaftsliberale Denker Südamerikas haben immerhin wieder angemahnt, dass Paraguay für die Absetzung von Lugo 2012 durch das Parlament von den damals linken Regierungen Südamerikas sanktioniert wurde, während gegen einen weniger demokratischeren Staat als Paraguay in Gestalt von Maduros Venezuela nichts unternommen wurde.

    Bei der Korruption würde foreign Affairs bei der Partido Popular und Macri auch immer einen sanfteren Maßstab anlegen als bei den Chavisten. Obwohl es natürlich auch offshore Konten vieler politisch hohen Tiere Venezuelas zu geben scheint und die Süddeutsche Zeitung auch über Macris Auftauchen in den Panama Papers berichtet hatte. Auch wenn er ein kleineres Thema war als Messi.

  9. #24
    Venezuela: Oberstes Gericht entmachtet Parlament [spiegel.de]
    Die Abgeordneten sprechen von einem "Staatsstreich": In Venezuela hat der Oberste Gerichtshof dem Parlament die Kompetenzen entzogen - und auf sich übertragen. [...]
    WTF?

    Mal sehen, wie lange Maduro das Land noch weiter ruinieren darf ...
    We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
    (Kenny Chesney - "Rich And Miserable")

  10. #25
    Krass!

    ...Rio de Janeiro. Nach der Entmachtung des Parlaments durch das Oberste Gericht nehmen die politischen Spannungen in Venezuela weiter zu. Parlamentspräsident Julio Borges bezeichnete die Entscheidung des Gerichtes als »Staatsstreich« und rief zu landesweiten Demonstrationen an diesem Wochenende auf. Am Donnerstag (Ortszeit) kam es zu ersten spontanen Protestkundgebungen. Auch im Ausland stieß der Richterspruch auf scharfe Kritik. ...

    Quelle

  11. #26
    Laurence Blair
    https://twitter.com/LABlair1492/stat...61544827113472
    tweetet, dass die Sicherheitskräfte der paraguayische Demokratie hier jemanden mit Kopfsschuss liquidiert haben, nachdem der PLRA Hauptsitz gestürmt wurde, als Reaktion darauf, dass das Volk gestern nacht das Parlament angezündet hat.

    Präsident Cartes hat sich gestern auch nur noch bei den sozialen Netzwerken gemeldet und geschrieben, dass Paraguay eine einwandfreie Demokratie ist und die Vandalen von Journalist Oscar Acosta angestachelt werden, aber sich der Rechtsstaat durchsetzen wird und die Verfassungsänderung schon so ihre demokratische Richtigkeit hat.

    Krass, wieviel Venezolaner den Paraguayern Bewunderung aussprechen und andersrum die Paraguayos den Venezolanern auch Mut zusprechen gegen ihre Diktatur, obwohl Cartes wohl eine Stroessner-ähnliche Diktatur etablieren würde, wenn er sich gegen das Volk durchsetzt und keine kubanische wie Maduro.

    Naja ich weiß ja nicht wirklich, warum Oscar Acosta bei den Paraguayos so beliebt ist, diese heutigen Zeiten sind so surreal, wo er dann sich eine Twitter Fehde mit dem unter Drogenhandel verdacht stehenden Cartes liefert
    http://www.tagesanzeiger.ch/panorama...story/29526994
    Geändert von gnuss (01-04-2017 um 14:25 Uhr)

  12. #27
    homo novus Avatar von caesar
    Ort: milchstrasse
    die rücknahme der letzte aktion ändert gar nichts.

    Das verfassungsgericht ist weiterhin fest in der hand von maduro und wird weiterhin jedes gesetz des parlaments annulieren. maduro wird weiterhin nur mit dekreten regierien und das parlament ignorieren.

    die wirtschaftliche lage wird sich so nicht verbesern.

    in paraguay sieht es so, also ob der dortige präsident in die gleiche richung marschiet und auf keinen fall die macht abgeben will.

    quo vadis, demokratie?
    das melken eines leeren euters bewirkt nur,
    das man vom melkstuhl gestossen wird.

    rise and rise again until the lambs become to lions.

  13. #28
    jetzt ja noch die Ecuador Wahl.
    Für Assange wohl nicht mehr so wichtig, wie vor der US-Wahl. Die Medien hatten in den letzten Wochen immerhin schon spekuliert, dass er sich ohnehin stellen könnte
    http://www.stern.de/politik/ausland/...--7287652.html
    aber wenn das pro-westliche Lasso gewinnt wird er natürlich vielleicht sowieso aus der Botschaft geschmissen. Die ganzen Hillary-Fans und Qualitätsmedien würden natürlich darauf hoffen, dass er sich dann nicht stellt, sondern nach Russland flüchtet, um nochmal deutlich unterstreichen zu können, dass es für alle Liberalen und Linken heute moralische Pflicht ist sich zu den Eliten zu bekennen gegen die Bedrohung durch Russland, Rechtsnationalismus und Linkspopulismus.

    Bevor das Correa-Lenin Lager eine Niederlage zugegeben hat, wird aber wahrscheinlich der Undertaker schon sein Wrestling-Karriereende bekannt gegeben haben. Wenn die Opposition aber jetzt schon von möglicher Manipulation spricht, obwohl es Mittag in Ecuador wirds natürlich auch albern.
    Die Charakterisierung Lassos als jemand mit offshore Konten und Finanzgeschäften, die ihm persönlich reich gemacht haben in den wirtschaftlich schlimmsten Stunden für die Ecuadorianer hat aber wohl auch teilweise Früchte getragen
    http://derstandard.at/2000055138030/...beralen-Banker
    beim Fussball WM-Qualifikationsspiel am Dienstag in Quito Lasso auch mit Wasserflaschen beschmissen worden und Correa hat ja auch getweetet, dass alle Demoskopen Lenin vorne sehen würden.
    Andererseits war das Ecuador-Kolumbien Spiel in Quito und nicht in Guayaquil und die allgemein nach rechts gerückte Stimmungslage in Südamerika verheißt nichts gutes für den Kontinuitätswahlkampf von Lenin und Assange.

    Was mich am Wochenende etwas überrascht hatte ist, dass viele Paraguayos Präsident Cartes bei Social Media daran erinnert haben, dass Carlos Antonio Lopez, Molas Lopez und Natalicio Talavera Paraguays Nationalhelden sind und er durch seine Machtbesesssenheit die Chance verwirkt hat es zu verdienen, das Land dieser Heroen zu regieren, obwohl alle 2013 viel Hoffnung in ihm gesetzt hätten, die Korruption zu beenden und im Sinne der Paraguayos in Bildung, Infrastruktur und Sicherheit zu investieren.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Carlos_Antonio_L%C3%B3pez
    Paraguays Geschichte des 19.Jh. ja sehr vom erfolgreichen Autarkismus geprägt laut einigen Quellen, was verwunderlich ist, weil der Freihandel ja für alle Länder Gold wert ist laut der allgemeinen Doktrin.
    Naja Cartes wird auch häufig vorgeworfen, dass er auch die Interessen Paraguays zugunsten Brasiliens verkaufen würde. Von USA, China und Russland auch nicht so häufig die Rede gewesen finde ich.

    Andere überraschende Sache natürlich die Freundschaftsbekundungen zwischen venezolanischen und paraguayischen Volk, nachdem Cartes sich immer gegen Maduro geäussert hatte und Venezuela aus der Mercosur schmeissen will, während Venezuela Cartes Machtübernahme damals kaum anerkennen wollte. Dachte dieses Wochenende schon, da könnte über ideologische Grenzen hinweg eine Art arabischer Frühling der südamerikanischen Völker gegen ihre korrupten und despotischen Regierungen entstehen. Aber jetzt hat Maduro ja die Parlamentsauflösung zurückgenommen und Cartes den Polizeichef und Innenminister entlassen, so dass die letzten Stunden wieder ruhiger waren und die Lateinamerika-Korrespondenten wieder schlafen gehen können, zumal dass ja gegenüber Nahost-oder USA Korrespondent immer ein entspannter, wenn auch schlechter bezahlter Job war.

  14. #29
    ist mit der Hochrechnung schon vorbei mit dem sozialen Frieden in Ecuador, indem Ecuador TV 52-48 Lenin prognostiziert und Teleamazonas 53-47 Lasso.

    Weiß nicht, ob ich die Bedeutung Ecuadors überschätze, aber denke es ist alles vorbei für die Linken in Südamerika erstmal, wenn hier Lasso als Sieger bestätigt wird in einem Land, dass so ein Partner für den Chavismus war.

    Naja ein Sender wie Teleamazonas wäre inzwischen schon vom Radar verschwunden in Kuba und Venezuela denke ich. Im Gegensatz zu Assange, dessen Image bei allen Trump-Hassern von denen ihn viele früher respektierten, im Keller ist, würde Correa auch mit einem respektablen Resümee in den Ruhestand gehen können, wenn man auch Ecuador und Venezuela wirtschaftlich vergleicht.
    Aber mal sehen was jetzt passiert, die internationalen Beobachter hatten angeblich den ganzen Tag über den Wahlablauf gelobt.

  15. #30
    Ich erinnere mich daran, dass gerade Lateinamerika in den 90er und 00er Jahren auch als Kontinent dargestellt wurde, der untermauern würde, dass die demokratischen Staatsform klar auf dem Vormarsch ist global und auch in früher autoritären und diktatorischen Staaten an Boden gewinnt.

    Die CNE gibt 51-49 für Lenin als Ergebnis aus und Lasso tweetet, wir lassen uns nicht zu Gewalt provozieren, aber verlangen das der Wille des Volkes umgesetzt, so blöd sind weder wir Oppositionsanführer noch das ecuadorische Volk das Ergebnis zu glauben.

    Das kann ja praktisch nur in eine Situation münden, wo sich die rechten Lasso-Wähler wenn sie den Machtkampf verlieren, in einem Venezuela 2.0 fühlen. Während die Lenin-Wähler, wenn so ein Putsch passieren sollte, wie in Brasilien nachdem Dilma die Wahl 51-49 gewann, Lasso niemals als legitimen Staatschef akzeptieren werden.


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