Danke, Voltaire, für die Verdeutlichung
Für mich ist einfach dieses Über den Menschen steigen ein No Go. So etwas würde ich nie übers Herz bringen, ohne mich vorher zu vergewissern, ob alles in Ordnung ist.
Danke, Voltaire, für die Verdeutlichung
Für mich ist einfach dieses Über den Menschen steigen ein No Go. So etwas würde ich nie übers Herz bringen, ohne mich vorher zu vergewissern, ob alles in Ordnung ist.
Wenn ich so die Fotos anschaue, hätte ich wohl im ersten Moment gedacht, dass der Mann tot ist.
Ich kann ja verstehen, dass man nicht damit rechnet, wenn man so einen Raum betritt und am liebsten die Situation erst einmal wegwischt und so tut als sei nichts geschehen. Das passiert in Großstädten doch ständig.
Aber hier... da muss man doch sehr verroht sein. Meiner Meinung nach ist das schon fast wissentlich. Und das hat dann auch schon nichts mehr mit Verrohung zu tun sondern mit Charakter.
Aber ja, auch ich war nicht dabei.
Da auch ich die Situation "Penner/Bettler im Vorraum der Bank" schon mehrfach erlebt habe, tue ich mich etwas schwer, von Ferne über andere zu urteilen. Allerdings drängt sich mir angesichts der Bilder schon der Eindruck auf, dass man hier zumindest hätte stutzig werden müssen. Wer in einem solchen Raum nur ausruhen oder ein Schläfchen machen will, wird sich - selbst im Vollrausch - in eine Ecke setzen und sich nicht mitten in den Weg legen. Diese Lage spricht deutlich dafür, dass da jemand umgekippt ist, und das bedeutet, dass er Hilfe braucht - Penner oder nicht!
Hinzu kommt, dass er ja ersichtlich keinerlei "Gepäck" dabei hatte und die Papiere neben ihm lagen. Wer auch nur halbwegs einen Blick riskiert hat, muss also eigentlich gemerkt haben, dass das anders aussah als bei jemandem, der sich in der Bank nur ein warmes trockenes Plätzchen gesucht hat.
Zu den Beispielen mit den älteren Damen in Not: Ich bin mir sicher, dass mehr Leute spontan geholfen hätten, wenn da eine (halbwegs gepflegt gekleidete) ältere Dame am Boden gelegen hätte. Denn von einer (zumal älteren) Frau hätten die meisten keine unangenehmen oder gar aggressiven Reaktionen befürchtet.
Letztendlich finde ich die Diskussion über dieses Thema aber wirklich wichtig und auch die Bestrafung der untätigen Bankkunden, damit uns allen nochmal ins Bewusstsein gerückt wird, dass wir auch für Fremde, die in Not sein könnten, eine gewisse Verantwortung haben. Ich kann nicht hundertprozentig sagen, wie ich diese Situation selbst eingeschätzt hätte und ob ich richtig gehandelt hätte; aber ich bin sicher, dass ich durch dieses Verfahren künftig genauer hinsehen werde und mir eher die Frage stellen werde, ob da wohl jemand Hilfe benötigt.
Zum Thema Gaffer auf der Autobahn möchte ich allerdings anmerken, dass ich da unterscheiden würde: Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin und bekomme aus dem Augenwinkel mit, wie auf der Gegenfahrbahn gerade ein schwerer Unfall passiert - womöglich ein Auto sich überschlägt oder ähnliches - dann erschrecke ich mich doch und bremse vielleicht ganz reflexartig ab. Immerhin ist man auf der Gegenseite ja auch nicht sicher, ob nicht Autoteile herüberfliegen oder ein Wagen den Mittelstreifen durchbricht, je nachdem, wie der auch vor Ort aussieht.
Deshalb verstehe ich vollkommen, dass der Verkehr auf der Gegenfahrbahn in einem solchen Fall stockt und womöglich sogar dort Folgeunfälle entstehen, weil man durch den Crash in Gegenrichtung einen entscheidenden Moment lang vom eigenen Fahren abgelenkt war.
Was ich allerdings überhaupt nicht verstehe und akzeptieren kann, ist das Verhalten derjenigen, die im anschließenden Stau aus ihren Autos steigen und mit Smartphone oder Kamera um die Unfallstelle herumstehen und filmen. Das habe ich gerade vor zwei Wochen auf der A2 vor Hannover wieder erlebt, wo ein Lkw verunglückt war. Das sind einfach nur Gaffer, die den Helfern im Wege stehen und ihre Sensationsgier befriedigen, auf Kosten anderer. Die sollten bestraft werden.
Und genauso all diejenigen, die einfach immer noch zu blöd und zu egoistisch sind, um eine Gasse zu bilden. Was ist daran eigentlich so schwierig??? Glauben die alle ernsthaft, wenn sie im Stau 2 Meter weiter vorn und mittig auf der Fahrspur stehen, kämen sie am Ende eher ans Ziel?! Wie dämlich kann man sein?
Und vor allem: Das ist eine ganz alltägliche Situation, in der man andere gefährdet und Hilfeleistung unterlässt bzw. sogar anderen erschwert. Und es würde einen Nullkommanichts kosten, sich rücksichtsvoll und ordnungsgemäß zu verhalten.
Ich halte daher in solchen Staus grundsätzlich bewusst immer mehrere Wagenlängen Abstand zum vor mir fahrenden/stehenden Fahrzeug, damit ich noch Bewegungsfreiheit habe. Kommt dann ein Rettungsfahrzeug, kann ich vorziehen und damit den hinter mir stehenden Fahrzeugen den Platz schaffen, den sie brauchen, an die Seite zu ziehen. (Dass ich selbst von vornherein hart an der Seite fahre, versteht sich von selbst.)
Sorry für (ein bisschen) OT...
Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken
es ist doch ganz einfach.
völlig klar ist m.e. dass es ein zeichen zunehmender verrohung ist einem sterbenden nicht zu helfen. und anstatt ausflüchte zu suchen warum und weshalb man ebenfalls nichts unternommen hätte habe ich das augenmerk auf die gesellschaftlichen zustände gelenkt bei denen offensichtlich die verrohung schon anfängt: es ist einem system geschuldet welches diejenigen bevorzugt die lügen und betrügen und die man gemeinhin trotzdem als ehrsame bürger bezeichnet. deshalb nannte man es zu meiner zeit, der zeit der auflehnung gegen das establishment, auch einmal "schweinesystem".
Da kannst Du unbesorgt sein. Außer mir macht das so gut wie niemand. Die allermeisten Autofahrer fahren auch im Stau so dicht auf, dass sich fast die Stoßstangen küssen. Was auch immer die sich dabei denken und welchen Vorteil sie dadurch zu haben meinen...
Wenn wirklich mehr Leute Abstand halten (noch besser: gleich eine Gasse bilden) würden, wäre das Problem ja erledigt. Dann kämen die Helfer schneller durch (und der Stau könnte sich dementsprechend auch viel schneller auflösen).
Aber was diese Dinge betrifft, könnte man wohl einen eigenen Autofahrer-Thread aufmachen...
Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken
Es kann sich von den anderen Spuren keiner vordrängeln oder so ähnlich könnten sie denken. Wenn man eine Lücke von mehreren Wagenlängen lässt, dauert es aber meist nicht lange, bis die Fahrspurhopper diese nutzen, um ein paar Meterchen nach vorne zu kommen. Die Austos fahren ja nicht auf allen Spuren gleichzeitig und regelmäßig.
Ich weiß gar nicht, warum man das Thema so auf die Autobahnen beschränkt. In den Städten läuft es doch nicht besser. Abgesehen von den Staus kommen die Gerätewagen der Feuerwehr zum Teil gar nicht mehr durch kleinere Straßen. An beiden Straßenrändern parken Autos, die im Laufe der Jahre um Einiges breiter geworden sind, die befahrbare Fläche wird dadurch immer enger. Bei uns an der Ecke kann die Feuerwehr z. B. dazu noch wegen zu nah an der Ecke parkender Autos fast nie in die kleinen Straße einbiegen.Wenn wirklich mehr Leute Abstand halten (noch besser: gleich eine Gasse bilden) würden, wäre das Problem ja erledigt. Dann kämen die Helfer schneller durch (und der Stau könnte sich dementsprechend auch viel schneller auflösen).
Aber was diese Dinge betrifft, könnte man wohl einen eigenen Autofahrer-Thread aufmachen...
Wahrscheinlich war die Rettungsgasse auf Autobahnen ein Sommerlochthema. Inzwischen hört man ja nichts mehr dazu. Jetzt muss man nur noch die hysterisch an Unfallstellen den Verkehr regelnden Privatpersonen wieder einfangen.
Geändert von Giftnudel (08-10-2017 um 15:54 Uhr)