nunja, das Photo und auch Polizeiangaben geben schon ein bißchen was her. Zum Einen liegt ein Formular, wohl ein Kontoauszug halb unter ihm begraben, die Polizei gibt an, daß "der Mann gut gekleidet war". Man sieht auch keine Auffälligkeiten, die Schuhe sind sauber und nicht kaputtgelatscht, die Hose schließt bündig ab, auch die Jacke sieht frisch aus.
Mr Smith ist da sehr sensibel
Wenn jemand im Schlaf verstirbt mag es etwas anderes sein. Es ist aber doch sehr schnell und sehr klar zu erkennen ob eine Notsituation vorliegt. Der Mann liegt auch nicht "gemütlich" da. Selbst Obdachlose bauen Nester.
Ich selber brauch auch nicht zu kontrollieren. Im Zweifel wähle ich den Notruf.
Geändert von Mr Smith (29-10-2016 um 14:17 Uhr)
Die vier Bankkunden werden sie sehr leicht verifizieren können bzw. diejenigen hatten schon Besuch von den Strafverfolgungsbehörden: Bankgeschäfte nebst Aufzeichnung der Überwachungskameras - einfacher geht eine Identifizierung nicht.
Und um einen Obdachlosen muß sich natürlich keiner kümmern, das macht nur die AfD um sie als Argument gegen Flüchtlinge zu ge- äh... mißbrauchen.
Geändert von Yatagan (29-10-2016 um 14:18 Uhr)
Lebe so, dass Jens Spahn etwas dagegen hätte. (M. Büker @twitter)
Ich versteh auch nicht, weshalb man in so einem Fall nicht zumindest den Notruf wählen kann.
Wien, 25. auf den 26. Dezember 2014:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeit...fzug-gestorben
Wer ein Handy hat (und das hat ja heutzutage fast jeder) kann zumindest den Notruf wählen.Passanten lassen Sterbenden in Aufzug liegen. Fünf Stunden lag ein Mann in der Wiener Innenstadt im Sterben, zu Hilfe kam ihm niemand. Vermutlich hatte der 58-Jährige einen Herzinfarkt.
Geändert von KVWUPP (29-10-2016 um 14:24 Uhr)
Ich fürchte, ich kenne die Antwort auf die Warum-Frage, in beiden Fällen: "Keine Zeit."
Aber so zynisch möchte ich eigentlich nicht sein.
Ja, das kann schon sein, dass die meisten das gedacht haben (der Mann war in der Tat obdachlos und getrunken hatte er auch) - aber ist das ein Grund nicht wenigstens 112 zu wählen und die Situation zu schildern?
Meiner Erfahrung aus einer Großstadt nach sind allerdings selbst schlafende/betrunkene Obdachlose in Decken oder ähnliches eingehüllt und legen sich einigermaßen bequem hin (das sieht i.d.R. anders aus, als bei jemandem der zusammengebrochen ist.)
Ich glaube nicht, dass jeder innerlich die Achseln gezuckt und sich gesagt hat, das ist mir jetzt egal, dass da einer in Not ist. Dann hätte man sich ja mit dem Fall immerhin rudimentär auseinandergesetzt und sich bewusst entschieden, jetzt hartherzig, sprich bösartig, zu sein.
Eher würde ich Gründe vermuten, weshalb die Leute mit Augenklappen rumlaufen und so sehr mit den eigenen Problemen oder meinetwegen mit der eigenen Komfortzone beschäftigt sind, dass die Alarmsignale (mitten im Weg, kann kein Penner sein) nicht bis in die Hirngrütze vorgedrungen sind.
Mich würde echt mal interessieren, was die Leute sagen. Wenn sie denn ehrlich sind.
P.S. Ich könnt mir sogar vorstellen, dass man erst recht in einem Bankautomatenraum geneigt ist, seine sture Nummer durchzuziehen. Man wird ja heutzutage ganz wuschig gemacht von den Medien, mit welch scheinbar absurden kriminellen Tricks man in der Öffentlichkeit um sein Geld gebracht werden kann. Ein Automatenraum ist eine ganz besonders sensible Zone. Gerade an einem Feiertag ist das ein Ort, den man so schnell wie möglich wieder verlassen will.
Geändert von Zikade (29-10-2016 um 15:16 Uhr)
Nur wäre der Verdacht, es könne sich um einen besonders perfiden Trick handeln nicht gerade eher ein Grund, den Raum nicht weiter zu betreten und seelenruhig seine Geldgeschäfte abzuhandeln, sondern den Raum sofort zu verlassen und zumindest die Polizei zu rufen? Ich meine, wenn man schon den Verdacht hat, es könne sich um den Trick eines oder mehrere Krimineller handeln.
Ja, aber wenn man sich immer logisch verhalten würde, wäre das Ganze ja sowieso nicht passiert.
Denke ich auch, auch wenn man meint man kann keine Erste Hilfe, man kann immer fragen ob alles okay ist und wenn jemand bewußtlos ist, dann braucht er ASAP Hilfe. Wenn im Vorraum der Deutschen Bank ein gepflegter Mann mit seinen Kontoauszügen liegt, dann kann man sich nicht rausreden da hätte ein "Penner gepennt". Ich hoffe die Öffentlichkeit erfährt mal wie die sich rausreden, was die für Entschuldigungen vorbringen.
Es ist einfach erschreckend, als wäre irgendeine Dystopie ala Brasil wahrgeworden, wir gehen im Alltag wortwörtlich über Leichen.