Hönig, 59, aufgewachsen im DDR-Sportsystem und Mitglied des SV Motor Tambach-Dietharz in Thüringen, hat einige Mühe mit Dahlmeier. Es gibt keinen Streit, aber Klärungsbedarf. Hönig muss seine Trainingspläne stets im Detail erläutern. Dahlmeier nimmt nichts als gegeben hin, sie hinterfragt viel und justiert gern nach.
Viele Athleten sind froh, stur einen Plan abarbeiten zu dürfen. Sie fühlen sich dann frei im Kopf und können sich auf den Sport konzentrieren. Nicht so Laura Dahlmeier. Für sie ist Biathlon auch ein intellektuelles Spiel. Ein ständiges Entwickeln und Verwerfen von Thesen, ein Durchdenken von Szenarien, immer auf der Suche nach minimalen Verbesserungsmöglichkeiten.
Dahlmeier hingegen, die ebenfalls von Kröll ausgebildet wurde, nahm sich vor drei Jahren einen Individualtrainer.