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  1. #76
    Matsch ist doof, aber Nachtwanderungen im Dschungel sind toll!

    Erzählung und Fotos erinnern mich total an Peru, obwohl ganz anderer Kontinent. Aber hach, die Geräusche der Nacht... (und ich meine jetzt keine lärmende Klimaanlage ), das war großartig.

  2. #77
    Die Geräusche sind absoluter Wahnsinn. Kann man gar nicht beschreiben.

    Unsere Hütte liegt ganz am Ende des Geländes und es ist furchtbar dunkel. Auf einmal kreischt Lotta erschrocken los und ich bekomme fast einen Herzinfarkt. Direkt neben uns eine Rotte Wildschweine. Ich bitte Lotta nur bei gefährlichen Tieren oder fiesen Spinnen zu kreischen.

    Als wir zurück sind, stellen wir fest: Es gibt kein warmes Wasser. Man könnte denken, das sei bei der Hitze egal, ist es aber nicht. Ich lade mein Handy auf, auch wenn wir hier trotz Simkarte kein Netz haben. W-Lan gibt es auch nicht. Dann Lotta. Dann ist der Strom weg. Das war wohl zu viel, denken wir uns. Nach 2 Minuten ist er wieder da. Am nächsten Morgen geht es direkt um sechs Uhr früh wieder aufs Boot. Wir sind platt und fallen ins Bett. Irgendwas wohnt in den Wänden, wir tippen auf Mäuse. Es scharrt und kratzt die ganze Zeit, es fühlt sich an als wären sie direkt in unseren Betten. Es ist laut hinter meinem Kopf. Und unangenehm. Wir bollern gegen die Wände. Hilft nichts. Dann ein Schwein auf der Terrasse. Jedenfalls grunzt es vor der Tür. Wir sind so fertig und schlafen trotz alledem ein. Dann fängt es an zu regnen. Richtig. Das ist lauter als alle Tiere zusammen und es fühlt sich an als würde die Hütte jeden Augenblick zusammenbrechen.

    Dann fällt wieder der Strom aus. Es ist wirklich stockdunkel. Wir warten darauf, dass es wieder losgeht, so wie vorhin. Tut es aber nicht. Wahrscheinlich ist keiner mehr da, der irgendeinen Generator wieder anstellen kann. Wir leuchten mit den Taschenlampen umher um zu schauen ob die Mäuse sich inzwischen irgendwo durchgefressen haben. Wir sind so müde und jede Minute wird es heißer. Wir lachen wieder mal ein paar Minuten. Der Strom kommt die ganze Nacht nicht wieder und als der Gong läutet sind wir wie gerädert, durchgeschwitzt und todmüde.

    Trotzdem geht es natürlich aufs Boot. Es gibt wieder Affen. Viele. Und Hornbills. Die Vögel verpassen mir einen unfassbaren Ohrwurm, der mich den ganzen Tag verfolgen wird. Wer ihn errät bekommt extra-Applaus.








  3. #78
    Mousse T.?


    Grandioser Reisebericht, wolke!

  4. #79
    Mousse T. wäre noch unfassbarer, weil mein Hirn da keine Verbindung herstellen kann.

  5. #80
    Hatte jemand einen Blutegel?

    Mich schauderts schon beim Lesen, aber wohlig. Vor allem die weißen Spinnen, wie groß waren die?
    Wenn mir jemand auf der Straße die Sachen sagen würde, die ich über mich denke, würde ich ihn auf der Stelle umbringen

    Robbie Williams

  6. #81
    Nein, an diesem Abend niemand.

    Ich bin so schlecht mit Zahlen. So zehn Zentimeter?

  7. #82
    OMG ich hätte die ganze Zeit Angst gehabt, dass mir so eine auf den Kopf springt. Noch dazu in weiß.
    Wenn mir jemand auf der Straße die Sachen sagen würde, die ich über mich denke, würde ich ihn auf der Stelle umbringen

    Robbie Williams

  8. #83
    Deswegen sahen wir auch aus wie Gangster und haben Kreislaufprobleme aller Art in Kauf genommen.

  9. #84
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Seid ihr auch Schlangen begegnet bzw. stellen die dort ein Risiko dar?
    (Wobei wir selbst in der Toskana eine giftige Schlange vor unserer Küchentür hatten...)

  10. #85
    liebt den Frühling. Avatar von Hatsche
    Ort: Zu Hause.
    Blutegel sind gesund, das heißt die Anwendung. Es gibt vielerlei Indikationen dafür.
    (Achtung, Fotos. Hübsch sind sie ja nicht. )

    Anders als die Vögel.

    Ich finde Dich sehr mutig. Mich hätten keine zehn Pferde zu dieser Nachtwanderung
    gebracht.

  11. #86
    Und wenn Nachtwanderung, dann so eingewickelt und verklebt, wie Wolke.
    Gerade bei Insekten und diesem Kriechgetier bin ich ziemlich pingelig


  12. #87
    Ah ein neuer Reisebericht

  13. #88
    antiesk Avatar von raf
    Ort: in Gedanken bei P.

    Wann gehts weiter?


  14. #89
    Ich war ein bißchen busy und faul. Aber jetzt, bevor ich nochmal kurz nach Spanien verschwinde noch ein paar Zeilen.... Danke übrigens an alle Voter, jetzt weiß ich dass einige gerne mitlesen.

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    Obwohl niemand weiter geraten hat: Das hier wars, der Hornbill-Song!

    [YOUTUBE]NiF6-0UTqtc[/YOUTUBE]

    Es gibt Frühstück und langsam wird uns schmerzlich bewusst, dass der Kaffee hier einfach überall fürchterlich schmeckt. Nach so einer Nacht fällt das besonders auf. Um neun Uhr steht die nächste Wanderung durch den Dschungel an, diesmal eben im Hellen. Lotta ist nach der gestrigen matschigen Erfahrung nicht sehr scharf drauf. Nach dem Frühstück legen wir uns noch für eine Stunde hin, als der Wecker klingelt ist für Lotta alles klar: No way. Mich kann nichts abschrecken, auch wenn mir das alles in den Knochen steckt. Wenn ich schon mal hier bin, will ich auch alles mitmachen. Die Wanderung geht zum Oxbow Lake.

    Da das halbe Camp am Morgen abgereist ist, sind nur der Franzose – seines Zeichens Triathlet – und ich dabei. Der Guide und Monsieur rasen los. Ich bin nicht ganz so doll eingepackt wie in der Nacht, aber es ist ja auch heißer. Nach 5 Minuten sind wir vollkommen durchnässt. Die anderen beiden haben schlauerweise ein kleines Handtuch dabei, so clever war ich natürlich nicht. Es ist schlammig und durch das Tempo ein echtes Workout. Ich bin immer froh, wenn wir einen Vogel, Tausendfüßler oder sonst interessante Dinge sehen – dann kann ich nämlich mal kurz atmen. Unser Guide erklärt uns ein paar Überlebensstrategien, wenn wir verloren gehen sollten. Welche Pflanzen fiebersenkend sind, in welchem Baum man sich Schutz suchen und was man so essen kann. Außerdem zeigt er uns einen Baum (Namen habe ich vergessen, aber erkennen würde ich ihn), auf den man so klopfen kann, dass man es kilometerweit hört. Wer weiß wofür es sinnvoll ist – ich habe jedenfalls das Gefühl dass ich die beiden jeden Moment verlieren könnte wenn ich mich nicht anstrenge.

    Zum Glück halten wir bald wieder – und bewundern riesige Fußabdrücke von Elefanten, die sich hier in der Gegend rumtreiben. Pygmy Elefants, die kleinsten Elefanten der Welt. Um die zu sehen muss man wirklich sehr viel Glück haben – ich finde deren Fußabdrücke dann zu sehen ist dann auch schon ein kleines bißchen besonders.

    Dann sind wir irgendwann endlich da, am Oxbow Lake. Es gibt eine kurze Rast und unser Guide erzählt uns einige Legenden über den Fluss und an welche Geister die Einheimischen hier glauben. Da sind einige tolle Geschichten dabei, zusammen bekomme ich die aber nicht mehr. Der Franzose hat einen Blutegel auf der Hand, der ihn aber anscheinend nicht leiden kann, weil er gut genug mit NoBite eingeschmiert ist. Er ist fast ein bisschen enttäuscht. Dann geht es zurück, weiterhin in einem Affenzahn. Ich renne beinahe in ein riesiges Spinnennetz, das sich über den ganzen Weg spannt. In letzter Sekunde kann ich ausweichen. Nach insgesamt 4 Stunden sind wir zurück im Camp und jetzt hat es den Franzosen wirklich erwischt: Zwei dicke fette Blutegel am Bauch.

    Angesetzt waren fünf Stunden und ich bin stolz auf mich. Ich reiße total verschwitzt und vermatscht die Tür zu unserer Hütte auf - und wecke Lotta, die immer noch schläft. Ich muss SOFORT unter die Dusche. Als ich drunterstehe fällt nach dem Einseifen unter kaltem Wasser der Strom aus. Und das Wasser ist weg. Lotta bleibt gar nichts anderes übrig als aufzuwachen weil ich fluche wie ein Kesselflicker. Ich wickele mich in ein Handtuch und warte. Dann ist alles wieder da. Bis ich drunterstehe. Nach 2 Tropfen ist es wieder vorbei. Das ganze Spiel setzt sich noch etwas fort, aber irgendwann bin ich dann doch wieder sauber. Und absolut fertig. Etwas Zeit haben wir noch bis zur nächsten Bootstour – jetzt schlafe ICH und überlege fast, die zu schwänzen. Mache ich aber dann doch nicht.

    Es sind viele Nasenaffen da, ein riiiiiiiiiiesiges Krokodil (ohne Foto) und eine dicke fette Schlange im Baum, die wir einfach nicht sehen können. Mit Fernglas oder ohne, keiner sieht die Schlange. Der Guide behauptet steif und fest sie sei da. Nach gut zehn Minuten Starren habe ich sie endlich gesehen. In Blätterfarbe. Eingerollt. Ich würde wirklich gerne wissen, wie unser Guide sie vom Fluss aus geortet hat. Lotta sieht nix und ist völlig frustriert.














  15. #90
    antiesk Avatar von raf
    Ort: in Gedanken bei P.
    Suuper, danke und viel Spaß in Spanien!


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