Kleine alltägliche Nervereien Part 9

[kleineelfe]

Mein Neffe und dessen Partnerin haben extra darum gebeten, keine Kleidung zu schenken, weil sie schon alles auf Babybasaren gekauft und mehrere Größen auf Vorrat hätten.
Wir haben ihnen dann zur Geburt eine Putzfee geschenkt, d.h. sie haben über eine Agentur eine Putzfee gebucht und die Agentur schickt die Rechnung an uns.

Das ist ja eine tolle Geste.

[juzwi]

Hab ich mir auch gedacht und gleich gegoogelt.
Das wär was für meine Nichte gewesen.
(meine Schwester kam auf eine ähnliche Idee und hat ihr die eigene Hilfe vorbeigeschickt, die prompt einen Erschwerniszuschlag verlangt hat. Ist halt nicht einfach mit i-Dötzchen, Kleinkind und Neugeborenem.)

[FrauSchatz]

Oder ein anderes Beispiel: ich soll die Website meines Tierarztes relaunchen. Der braucht da meine Hilfe Ich würde die Arbeit Aus Gründen™ auch sowas von gratis machen, aber das möchte er nicht. Da wabert dann so ein vager Anspruch auf Dankbarkeit gerade am Rande des Gesichtsfeldes herum. Du musst dankbar sein, was derjenige alles für Dich getan hat! Dankbar!

Ich kann schon verstehen, dass er das nicht möchte.

Sag ihm, er soll dafür zahlen, was er für richtig hält und das dann gleich an die örtliche Katzenhilfe weiterleiten

[Nianare]

Sag ihm, er soll dafür zahlen, was er für richtig hält und das dann gleich an die örtliche Katzenhilfe weiterleiten

Die mögen sich nicht sooooo sehr, weil die Katzenhilfe sehr für die frühe Frühkastrierung ist, er das bei Katerchen aber nicht so sinnvoll findet.

Aber mit dem Umweg über mich wird es wohl darauf hinauslaufen.

[dracena]

Ich musste beim Thema nur eben daran denken, wie ich vor ein paar Jahren tatsächlich an verschiedenen Stellen von körperlich eingeschränkten Menschen las, wie fürchterlich sie es fänden, wenn ihnen Hilfe angeboten wird. Nicht aufgedrängt, schon alleine die Frage. „Als käme ich grundsätzlich mit meinem Leben nicht zurecht! Unverschämtheit!“ Vermutlich hat einer angefangen und der mit demjenigen vernetzte Rest wollte dann auch was dazu sagen. Hat man ja heute noch manchmal in der Bloggerszene. So geballt hat die Message dann auch einen ganz anderen Wumms.

Wenn man nicht bei dem Aspekt "Behindert" bleibt, erinnert mich das ein bisschen an die alten feministischen Diskussionen, ob es übergriffig und herabsetzend ist, wenn ein Mann einer Frau die Tür aufhält, ihr in den Mantel hilft usw.
Ich denke, die meisten Frauen sehen das heute entspannter als vor 30 Jahren. Von "Kann ich selbst, geh mir aus dem Weg" hin zu "Danke".

...
In meinen Worten paraphrasiert: Also sind die Helfer alle nur auf dem Egotrip und machen, im Zusammenhang mit dem restlichen Text, Link oben, die ganze Sache eigentlich nur noch schlimmer, diese egozentrischen Deppen!

Gut, die Unfähigkeit, zwischen der Akutsituation und einem allgemeinen systemischen Missstand zu unterscheiden ist weit verbreitet, aber muss ich mich verachten und beleidigen lassen, nur weil ich aktuell, sagen wir mal, gesellschaftlich autarker bin? Wie schon gesagt, ich kann es auf einer Ebene verstehen, aber verstehen bedeutet halt nicht automatisch, dass ich es auch gutheiße.

Ich denke, es ist allgemein ein komplexes Thema. Helfen bedingt auch immer eine Art Machtgefälle und wenn man per Standard fast immer der schwächere, empfangende Part ist, kann das je nach Mensch aufs Gemüt gehen. Klar. Manche können damit besser, andere nicht.

Jo.
Die Verachtung für die Helfer kenne ich auch.
Ich hatte mal eine Freundin aus Schulzeiten, die so ähnlich tickte. Die systemische Kritik konnte ich gut verstehen und nachvollziehen, die persönliche Miss- und Verachtung irgendwann nicht mehr ertragen, da habe ich den Kontakt abgebrochen. Später hörte ich dann, das hätte ich ja nur getan, weil ich mir zu fein und geizig gewesen wäre, ihr mal auszuhelfen.
Mit dem Machtgefälle hast du recht. Hilfe anzunehmen hat in den Augen mancher sicher etwas Entwürdigendes und Hilfe zu geben kann in manchen Fällen auch etwas Gönnerhaftes und Herablassendes an sich haben. Nur kann man das zum einen nicht generalisieren und zum anderen kommt es ja immer auch auf die einzelnen Personen an und wie die damit umgehen.
Jemandem ein schlechtes Gewissen oder Schuldgefühle machen zu wollen ist aber so oder so, also egal auf welcher Seite, eine ziemlich fiese manipulative Art.

[Eisperlchen]

Jo.
Die Verachtung für die Helfer kenne ich auch.
Ich hatte mal eine Freundin aus Schulzeiten, die so ähnlich tickte. Die systemische Kritik konnte ich gut verstehen und nachvollziehen, die persönliche Miss- und Verachtung irgendwann nicht mehr ertragen, da habe ich den Kontakt abgebrochen. Später hörte ich dann, das hätte ich ja nur getan, weil ich mir zu fein und geizig gewesen wäre, ihr mal auszuhelfen.
Mit dem Machtgefälle hast du recht. Hilfe anzunehmen hat in den Augen mancher sicher etwas Entwürdigendes und Hilfe zu geben kann in manchen Fällen auch etwas Gönnerhaftes und Herablassendes an sich haben. Nur kann man das zum einen nicht generalisieren und zum anderen kommt es ja immer auch auf die einzelnen Personen an und wie die damit umgehen.
Jemandem ein schlechtes Gewissen oder Schuldgefühle machen zu wollen ist aber so oder so, also egal auf welcher Seite, eine ziemlich fiese manipulative Art.

Das erinnert mich irgendwie an eine frühere Kollegin - sie wollte nicht auf ihre Behinderung und ihren Rollstuhl reduziert werden, hat aber letztendlich alles gemacht, um einen immer wieder auf ihre Behinderung und den Rollstuhl aufmerksam zu machen

Gekracht hat es dann, als wir eine angekündigte Feuerübung hatten und sie gesagt hat "Perlchen, wenn es brennt, musst du mich mit dem Rollstuhl die Treppen hinunter tragen, weil der Aufzug dann nicht mehr funktioniert."
Ich habe ihr dann ziemlich deutlich gesagt, dass ich a) den Rollstuhl nicht runter trage , b) sie selbstverständlich von mehreren Kollegen getragen wird und c) sie damit aufhören soll, sich selbst ständig auf ihre Behinderung zu reduzieren, weil das "Verdammt noch mal" jedem Kollegen auf die Nerven geht.

Wirklich was gebracht hat es aber leider nicht.

Den Vogel abgeschossen hat sie dann, als sie mir gesagt hat, dass sie schwanger ist und ich habe anscheinend im ersten Moment nicht freudig genug reagiert.
Da kam dann ein "Ja, stell dir vor, ich habe auch Sex. Ich gehe schließlich nicht mit dem Rollstuhl ins Bett."
Zum Glück war sie dann bis zur Geburt krank geschrieben

[Elina²]

Chips sind doch nicht die Lösung aller Probleme. Sie bringen Neue. Übelkeit zum Beispiel.

[vivalina]

Du gehst gleich aufs Ganze beim Fastenbrechen, oder?

[Elina²]

Ich mache generell keine halben Sachen Soll ich dir noch erzählen was der Weißwein mit mir anstellt?

[vivalina]

Ach, nee, lass mal. Ich experimentiere nach einer fiesen Grippe gerade selbst mit einem Glas Rotwein.
Prost!

[Elina²]

Grippe Ich hoffe, dass du nicht alle um dich herum angesteckt hast und nun Pfleger spielen darfst.
Rotwein vertrage ich generell nicht, da bedarf es keiner Grippe.

[vivalina]

Nein, ich wurde mit militaerischer Praezision im Schlafzimmer unter Quarantaene gestellt.

[schnuffifox]

Was ist ein i-Dötzchen?

[Suhami]

Was ist ein i-Dötzchen?

Erstklässler, zumindest hier in Köln.

[schnuffifox]

Ist ja süß.