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  1. #196
    bohemian barfly Avatar von spector
    Ort: Düsseldorf
    Mir hat damals ein "wie die gerade heißen" gesagt. Ich hätte da was für Sie. Jeden Morgen an nem Computer sitzen und Bewerbungen trainieren. Aber keine Bange, sie müsen nur da sein. Das sagt der mir! Studium, internationale Drehbücher beraten, Profi-Texter für Touristik.
    Jetzt sollte man denken, wenn ich schon mit so einer Vita strunze, würde mich jeder mit Kusshand nehmen. Film- und Drehbruchbranche wird nur noch unter wenigen aufgeteilt. Und alle Produktionen sind so geizig, als müssten sie morgen schließen. Vom Exposé bis zum Treatment bis zur ersten Fassung gehst du in Vorkosten. Musst also ein Polster haben. Die wenigen mutigen, geilen Produktionsfirmen wissen zwar, wie man Förderungstöpfe abschöpf (etwa Filmstiftung NRW), aber brauchen dass, um ihr Büro, den Kaffee und die Crew zu bezahlen. Der Autor, ohne den es gar keinen Film gäbe, steht an allerletzer Stell
    Also Touristik-Texte. Für Italen, die Azoren, den Alentejo und Restportugal. Die haben sich entschieden, solange nicht zu bezahlen, bis sie in allerletzer Instanz verklagt werden. Scheiß-Südländer (Sorry). Das Poblem der Portugiesen ist, das sie eine restlos korrupte Regierung haben, in denen EU-Gelder versickern. Seit die Türkei nciht mehr attraktiv ist, haben die einen Touristen-Boom. Mann, komme ich mir verarscht vor.

  2. #197
    Zitat Zitat von Predni Beitrag anzeigen

    Die eine Frau ist 28 und lebt zusammen mit ihren Mann und ihrem Kind dort in den Baracken, beide Hartz 4 Bezieher. Die beiden waren auch mein Beispiel mit dem Kioskeinkauf und den Umgang mit Geld. Die Frau hat mit 28 noch keinen einzigen Tag gearbeitet, hat keinerlei Ausbildung und auch keinerlei Ambitionen das zu ändern. Jetzt ist sie wieder schwanger und erwartet ihr zweites Kind. Im Grunde könnte die Frau mit ca 30 ihre Ausbildung beginnen, wäre mit 33 fertig und könnte ab dort "in das Bild der Gesellschaft" passen. Was denkst du wie hoch die Chance dafür ist? Ich denke kein 0,1%, wieso also unter Zwang versuchen die Frau und ihren Mann zu ändern? Es bringt nichts und kostet nur Geld, was bei Leuten besser aufgehoben wäre, die wirklich wollen. Hier ist einfach die Grundsicherung / Einkommen für den Staat der bessere und vorallem billigere Weg.

    ....
    Siehst du, das ist so ein Beispiel, warum du mir unsympathisch bist und warum man das Post als menschenverachtend bezeichnen kann.

    Diese Menschen sind für dich ein unnötiger Kostenfaktor und sich da zu bemühen bringt doch eh nix und ist rausgeschmissenes Geld. Was diese Menschen brauchen ist kein Abspeisen mit Grundeinkommen, sondern eine Familienhilfe, die sie das lehrt, was sie nie die Chance hatten zu lernen. Einen strukturierten Tag zu leben und einen vernünftigen Umgang mit Geld und im übrigen auch mit Lebensmitteln. Wenn man deinem Vorschlag folgt und sie als verloren abstempelt sind auch ihre Kinder verloren. Oder von wem sollen die eine vernünftige Lebensführung gelehrt bekommen?

  3. #198
    bohemian barfly Avatar von spector
    Ort: Düsseldorf
    Zitat Zitat von Giftnudel Beitrag anzeigen
    Du schaffst das...Tschakka (ich weiß, dass du weißt, wie ich es meine, deshalb der saloppe Ton)

    Es gibt riesige Unterschiede. Mein Sohn musste vor 4 Jahren Insolvenzgeld beantragen. Er kannte nur die Kölner Arge und hatte die schlimmsten Befürchtungen. Aber zwischenzeitlich war er in eine Kleinstadt umgezogen und war von der Freundlichkeit der Bearbeiter, der Behandlung durch die Bearbeite, die Schnelle der Bearbeitung etc. richtig begeistert. Es geht also auch anders.

    Und bei aller Kritik an dem System und den Fallmanagern, ich möchte nicht an deren Stelle sein. Denn so zivilisiert und nett wie hier sind nicht alle Antragsteller. Waren sie nie und werden sie nie sein.
    Mir ist damals aufgefallen: die hatten etwa sieben RTL-Zwo-Prollos vor mir. Und dann kam ich als in Relation charmanter Typ, der nicht das tausendste Nagell- oder Sonnenstudio aufmachen wollte. Sondern Text, im schlmmsten Falle auch PR. Während ich im Nebenraum per dünnen Wänden hörte: "Üsch (heißt: Ich) - ja Üsch, dat heiss meine Schwester will müsch da reinnehmen. Kosmetik und so.
    Meine Sachbearbearbeiterin und ich schmunzelten uns an. No Problems anymore.

  4. #199
    bohemian barfly Avatar von spector
    Ort: Düsseldorf
    Zitat Zitat von Giftnudel Beitrag anzeigen
    Siehst du, das ist so ein Beispiel, warum du mir unsympathisch bist und warum man das Post als menschenverachtend bezeichnen kann.

    Diese Menschen sind für dich ein unnötiger Kostenfaktor und sich da zu bemühen bringt doch eh nix und ist rausgeschmissenes Geld. Was diese Menschen brauchen ist kein Abspeisen mit Grundeinkommen, sondern eine Familienhilfe, die sie das lehrt, was sie nie die Chance hatten zu lernen. Einen strukturierten Tag zu leben und einen vernünftigen Umgang mit Geld und im übrigen auch mit Lebensmitteln. Wenn man deinem Vorschlag folgt und sie als verloren abstempelt sind auch ihre Kinder verloren. Oder von wem sollen die eine vernünftige Lebensführung gelehrt bekommen?
    Sowohl, als auch. Predni hat recht, dass solche Menschen auf Kindergeld gebährend Schmarotzer der übelsten Sorte sind, die sich in Sozialleistungen eingerichtet haben. Du hast recht, indem du den Kindern einen Ausweg daraus zeigen willst.

  5. #200
    Zitat Zitat von Giftnudel Beitrag anzeigen
    Siehst du, das ist so ein Beispiel, warum du mir unsympathisch bist und warum man das Post als menschenverachtend bezeichnen kann.
    Es ist mir total egal ob du mich sympathisch findest oder nicht aber was ist bitte schön an dem Post menschenverachtend?

    Anscheinend hast du weder den Inhalt noch die Aussage dahinter verstanden? Und das mit den Kinder steht übrigens ganz oben aber gut, kann man ja mal überlesen

    @spector

    Wo habe ich bitte schön geschrieben das diese Menschen "auf Kindergeld gebährend Schmarotzer der übelsten Sorte sind" WTF?

  6. #201
    mit Unkenreflex Avatar von Rotbauchunke
    Ort: nicht im Brunnen
    Nur mal am Rande, Kindergeld wird angerechnet. Quasi als Einkommen, falls sich das noch nicht rumgesprochen hat

  7. #202
    bohemian barfly Avatar von spector
    Ort: Düsseldorf
    Zitat Zitat von Rotbauchunke Beitrag anzeigen
    Nur mal am Rande, Kindergeld wird angerechnet. Quasi als Einkommen, falls sich das noch nicht rumgesprochen hat
    Nähh. Äscht jetz oder wie? Hömma, da bin üsch meine Olle - und dat bringt nix? Boh, näh, ey.

  8. #203
    Zitat Zitat von spector Beitrag anzeigen
    Sowohl, als auch. Predni hat recht, dass solche Menschen auf Kindergeld gebährend Schmarotzer der übelsten Sorte sind, die sich in Sozialleistungen eingerichtet haben. Du hast recht, indem du den Kindern einen Ausweg daraus zeigen willst.
    Sie wurde nicht wegen des Kindergeldes schwanger, sondern einfach so. Die Beiden (er seit langem arbeitsloser Rettungssanitäter) haben einfach keine Ahnung, wie man organisiert lebt. Deshalb wohl auch keine Verhütung. Sie hatten z. B. kein Geld mehr, um Lebensmittel zu kaufen. Das, was da war, bekam das Kind, sie selbst hungerten. Der Hund bekam einen riesigen Fressnapf voll mit Essen vom Vortag (Hähnchen mir Reis oder Kartoffeln). Sie selbst aßen kein aufgewärmtes Essen vom Vortag, dann lieber nichts. Ich habe die Beiden gar nicht als Schmarotzer wahrgenommen, sie kennen es eben anscheinend nicht anders. Aber wenn du so lebst, kommst du auch mit dem doppelten Betrag nicht hin, das Geld versickert irgendwo. Sie kennen es einfach nicht besser. Und da hilft nicht alleine mehr Geld, die Familie muss lernen (normal) zu leben. Sie sich allein mit mehr Geld aus dem Blickfeld zu schaffen ist der falscheste Weg.

  9. #204
    Zitat Zitat von Giftnudel Beitrag anzeigen
    ..die Familie muss lernen (normal) zu leben.
    Das ist richtig ABER die Familie muss das von alleine wollen, wenn du dort jetzt mit Zwang ankommst, scheitert das zu 99% und nichts anderes habe ich in meinen Post gesagt. Erst wenn sie wirklich wollen dann kannst du als Staat langfristig deine Hilfe einsetzen und die Familie fördern.

    Zitat Zitat von Giftnudel Beitrag anzeigen
    Sie sich allein mit mehr Geld aus dem Blickfeld zu schaffen ist der falscheste Weg.
    Es wäre vermutlich sogar nicht mal "mehr" Geld sondern einfach nur ein freies, stressfreies Geld ohne den ganzen psychisches Druck Und was sich dann daraus entwickeln würde, wäre interessant zu sehen.

  10. #205
    Zitat Zitat von Giftnudel Beitrag anzeigen
    Das mit den Sanktionen verstehe ich überhaupt nicht. Das Existenzminimum steht doch jedem zu, wie kann man dann den Betrag überhaupt kürzen?
    Interessanter Artikel vom Oktober 2017: https://www.berliner-zeitung.de/poli...ewann-28638704

    Die Sanktionen stehen in keinem Verhältnis zu dem, wofür sie verhängt werden. Außerdem haben die Jobcenter immer einen gewissen Spielraum, überhaupt Strafen zu verhängen. Man muß es nicht, aber es macht sich scheinbar besser, wenn man es tut. Spart ja Geld. Und nicht jeder Betroffene geht dann auch soweit, sich einen Anwalt zu nehmen und das Ganze vor Gericht auszutragen, wo ja in den meisten Fällen gegen die Sanktionen entschieden wird. Nur dauert sowas und daher nehmen viele die 3 Monate Sanktionen in Kauf und sparen an anderer Stelle. Bei einem Bekannten hat sich das von Klage bis Urteil (zu seinen Gunsten) über ein Jahr gezogen. In dieser Zeit wird dann natürlich auch noch versucht, den Kläger durch das Jobcenter in ein negatives Licht zu rücken. Z.B. wurde ihm vorgeworfen, er wäre zwischen Dezember und Mai des Folgejahres nicht im Jobcenter erschienen. Klingt natürlich höchst nachlässig, nur gab es während dieser Zeit gar keine Einladungen durch das Jobcenter und eine Meldepflicht besteht ebenfalls nicht. Das Gute ist, das man nach einer erfolgreichen Klage relativ in Ruhe gelassen wird, aber es gibt eben noch viel zu viele, die sich scheuen, diesen Weg einzuschlagen. Oder auch mal etwas nicht sofort zu unterschreiben und erst zur Prüfung mit nach Hause nehmen. Man geht ja immer irgendwie davon aus, das diese amtlichen Schreiben alle hieb- und stichfest verfasst wurden, da sie ja mit unzähligen Paragraphen und Bestimmungen "glänzen".

    Wenn es dich interessiert, kannst du hier ja mal in den Fällen lesen. Da sträuben sich einem die Haare, was da im Jahre 2017 mit Leuten gemacht wird, deren einziges "Verbrechen" es ist, keine Arbeit zu haben: https://www.elo-forum.org/alg-ii-san...erzung-sperre/

    10% sind bei 409 Euro keine Kleinigkeit. Ich kann den Begriff "Existenzminimum" in diesem Zusammenhang gar nicht oft genug verwenden. Ich verstehe den Sinn hinter den Kürzungen nicht. Ein Sanktionierter kann dadurch ganz schnell in wirkliche Existenzängste kommen. Also noch größere, als er ohnehin schon hat. Da hat man in dem Moment doch ganz andere Sorgen, als sich auf Stellen zu bewerben, die es gar nicht gibt oder zu Terminen zu gehen, die ohne Ergebnis bleiben.

    Noch ein Beispiel über die "Kreativität" der Jobcentermitarbeiter: http://www.spiegel.de/panorama/gesel...a-1118195.html

  11. #206
    Zitat Zitat von Predni Beitrag anzeigen
    Im Grunde gehört das ganze Maßnahmensystem über den Haufen geworfen aber da hängt eben so eine riesige Schattenwirtschaft dran, die zumal richtig gut verdient damit, ergo wird auch das nie passieren und so werden weiterhin Jahr für Jahr die Leute zum "Bewerbungstraining" geschickt oder zur "Eignisfeststellung" usw
    .....
    Das ist wahr. Dieses System ernährt viele Leute gut, aber die, für die es angeblich da ist, sehr notdürftig. Und die Maßnahmen sind für die meisten im besten Falle Beschäftigungstherapie.
    Wenn ich höre, was Betroffene in 1-€-Jobs leisten müssen, schlackere ich oft mit den Ohren. Von "zusätzlich" kann da vielfach keine Rede sein. M.E. dürfte es z.B. nicht sein, dass ein Bürgerzentrum dem Wirt von Gegenüber das Geschäft kaputt macht, weil 2, 3 1-€-Jobber in schweißtreibenden Schichten dafür sorgen, dass täglich eine Vielzahl von Mittagessen zu Preisen, zu denen "normale" Gaststätten nichts anbieten können, an jeden, der es haben möchte, also auch nicht Bedürftige, herausgehauen wird. Oder dass wohltätige Organisationen 1-€-Jobber in ihren KiTa-Küchen Schwerarbeit leisten lassen.
    Gerade die Wohlfahrtsverbände mit ihren Beschäftigten sind ja als Maßnahmeanbieter, die durch den Staat finanziert werden, auf diesem Feld prima im Geschäft. Schämen tut sich da anscheinend keiner. Ich verstehe aber auch die Adressaten dieser Maßnahmen nicht. Die Klagen über die Missstände sind so sattsam bekannt - warum werden von den Betroffenen nicht akribisch Inhalte, Qualität und Ergebnisse dieser Veranstaltungen dokumentiert und öffentlich gemacht? Wenn das regelmäßig geschähe, müssten einige Anbieter sich wohl umgucken.

  12. #207
    Zitat Zitat von Mausophon Beitrag anzeigen
    warum werden von den Betroffenen nicht akribisch Inhalte, Qualität und Ergebnisse dieser Veranstaltungen dokumentiert und öffentlich gemacht? Wenn das regelmäßig geschähe, müssten einige Anbieter sich wohl umgucken.
    Weil es keiner hören will, so einfach ist das. Ich weiß nicht wie oft die Bild solche Maßnahmen schon öffentlich angeprangert hat, geändert hat es nie was. Ist das selbe Spiel wie mit den Steuergeldern, jeder regt sich darüber auf aber im Endeffekt ist es nach 5 Minuten vergessen, weil sich eh nichts ändert und man selber nichts tun kann dagegen.

    Dazu kommt der beschissene Ruf den H4 Bezieher in diesem Land haben, ich kann mir schon vorstellen was da kommen würde, wenn sich da welche öffentlich aufregen und sagen das es verschwendete Zeit ist bzw sinnlos.

    Außerdem wer soll es ändern? Der Staat profitiert dort in jeglicher Hinsicht davon, wieso also was ändern? Klingt beschissen aber alle profitieren von diesem Schwachsinn, abgesehen vom Betroffenen.

    Apropo Betroffene, wie letztens schon mal geschrieben. Ich hatte damals ja mal mein Betreuer gefragt was das bringen soll und tja die Antwort war nicht sehr freundlich und ich weiß von Leuten, die sich beschwert haben, das die danach Spießruten laufen musste. Der eine hatte dann in einem Jahr 4 Maßnahmen, immer nur mit einer Woche Abstand.

    So traurig wie es klingt aber in dem derzeitigen System ist es einfach besser, als Betroffener, die Zeit abzusitzen und nicht aufzufallen, ansonsten kann es sehr ungemütlich werden und ich möchte nicht wissen was passiert, wenn du z.B. zur Bild gehst und dein Jobcenter das rausbekommt. Hier wäre man dann wieder beim Punkt des psychischen Drucks und Angst den das System verbreitet....

    /e

    Gerade mal gegoogelt, selbst Günter Wallraff hat 2015 schon darüber berichtet.

    /e2

    Hier mal ein aktueller Bericht von einem Ex-Mitarbeiter

    http://www.huffingtonpost.de/inge-ha..._18690322.html

    Die einzelnen Mitarbeiter haben eine enorme Macht über das Schicksal von Erwerbslosen und ich habe Kollegen kennengelernt, die regelrecht Freude haben, Leistungsberechtigte zu sanktionieren.
    Neben zunächst einer sanktionsfreien, erhöhten realistischen Mindestsicherung und exzellent fachlich geschulten, empathischen Mitarbeitern muss das mittel- bis langfristige Ziel ein Bedingungsloses Grundeinkommen sein, um dem jetzigen Controllingwahn und der Drangsalierung ein Ende zu setzen.
    Dieser letzter Abschnitt muss einfach das Ziel sein in den nächsten Jahren. Es gibt keine andere Lösung.
    Geändert von Predni (13-12-2017 um 23:31 Uhr)

  13. #208
    Zitat Zitat von Predni Beitrag anzeigen
    Weil es keiner hören will, so einfach ist das. Ich weiß nicht wie oft die Bild solche Maßnahmen schon öffentlich angeprangert hat, geändert hat es nie was. Ist das selbe Spiel wie mit den Steuergeldern, jeder regt sich darüber auf aber im Endeffekt ist es nach 5 Minuten vergessen, weil sich eh nichts ändert und man selber nichts tun kann dagegen.

    Dazu kommt der beschissene Ruf den H4 Bezieher in diesem Land haben, ich kann mir schon vorstellen was da kommen würde, wenn sich da welche öffentlich aufregen und sagen das es verschwendete Zeit ist bzw sinnlos.
    Da bin ich mir nicht so sicher. Natürlich nutzt es nicht viel, wenn Einzelpersonen sich aufregen. Die werden schnell als faule Verweigerer abgestempelt. Aber wenn Arbeitslose sich großflächig organisieren und ein Qualitätsregister für Maßnahmeträger entwickeln und veröffentlichen? Natürlich müssen nachvollziehbare Kriterien angesetzt werden und natürlich stellt es eine nicht zu unterschätzende Schwierigkeit dar, Teilnehmer der einzelnen Maßnahmen zu finden, die diese dokumentieren und evaluieren. Aber denkbar wäre es. Wenn so etwas mit einer gewissen Kontinuität und Systematik durchgeführt würde, könnte es kaum langfristig ignoriert werden.

    Zitat Zitat von Predni Beitrag anzeigen
    Außerdem wer soll es ändern? Der Staat profitiert dort in jeglicher Hinsicht davon, wieso also was ändern? Klingt beschissen aber alle profitieren von diesem Schwachsinn, abgesehen vom Betroffenen.
    Viele profitieren davon. Das Ganze ist ein aufgeblasenes System, das den Staatstragenden dazu dient, ihre Legenden aufrecht zu erhalten und den Besitzenden, ihr Hab und Gut zu erhalten und zu mehren. Der Durchschnittsverdiener profitiert allerdings nicht. Dessen Gehalt wird auf diese Weise klein gehalten. Die Mehrheit der Bürger und damit der Wähler leidet m.E. aus verschiedenen Gründen unter diesem System.

    Zitat Zitat von Predni Beitrag anzeigen
    Apropo Betroffene, wie letztens schon mal geschrieben. Ich hatte damals ja mal mein Betreuer gefragt was das bringen soll und tja die Antwort war nicht sehr freundlich und ich weiß von Leuten, die sich beschwert haben, das die danach Spießruten laufen musste. Der eine hatte dann in einem Jahr 4 Maßnahmen, immer nur mit einer Woche Abstand.

    So traurig wie es klingt aber in dem derzeitigen System ist es einfach besser, als Betroffener, die Zeit abzusitzen und nicht aufzufallen, ansonsten kann es sehr ungemütlich werden und ich möchte nicht wissen was passiert, wenn du z.B. zur Bild gehst und dein Jobcenter das rausbekommt. Hier wäre man dann wieder beim Punkt des psychischen Drucks und Angst den das System verbreitet....
    Das läuft aber oftmals auch ganz anders. Eine gute Idee ist es z.B. häufig, einen Beistand mitzunehmen, gerne auch einen, der in solchen Angelegenheiten versiert ist und schon einen Ruf beim Jobcenter hat. Auf einen Beistand hat jeder Betroffene ein Recht.
    Wer sich sicher ist, dass eine Beschwerde begründet ist, sollte sie meiner Meinung nach schriftlich einreichen. Was einmal in den Akten ist, lässt sich nicht so einfach wieder entfernen. Zwar gehen in den Jobcentern oft Unterlagen auf rätselhafte Weise verloren, aber wenn etwas zusätzlich per E-Mail oder per Fax geschickt wurde, wird es sehr viel schwerer zu behaupten, das Schriftstück sei nie eingegangen. Ein erfolgversprechender Weg kann auch der über das Beschwerdemanagement des Jobcenters sein, zuweilen auch als "Kundenreaktionsmanagement" bezeichnet, wohl damit niemand den Hinweis darauf findet.
    Diese Mitarbeiter haben ein Eigeninteresse daran, zu dokumentieren, was sie tun. Sie müssen schließlich ihre Existenz rechtfertigen. Außerdem sind sie im Konfliktfall zunächst mal insofern neutral als sie nicht identisch mit dem angegriffenen Sachbearbeiter sind. Ich höre oft, dass bei diesen Mitarbeitern nur wenige Beschwerden eingingen. Ob das stimmt, kann ich natürlich nicht beurteilen.
    Schließlich und endlich: Eine Klage vor dem Sozialgericht kostet nichts und zumindest in den größeren Städten gibt es Beratungsstellen, die helfen können.

  14. #209
    Ein schönes Beispiel für den Erfolg von Gegenwehr ist übrigens der Fall des Mannes, dem das Jobcenter Dortmund den Hartz-IV-Satz wegen Bettelns gekürzt hatte. Der Vorgang hatte ja medial hohe Wellen geschlagen. Kurz danach gab es eine Einigung - der Betroffene darf die Hälfte des Regelsatzes anrechnungsfrei erbetteln.
    http://www.zeit.de/gesellschaft/zeit...ettler-abzuege

    Ich kann verstehen, dass viele, die von ALG II leben müssen, keine Kraft haben, um sich zur Wehr zu setzen, aber sehr oft ist das nicht so aussichtslos, wie es hier dargestellt wird.

  15. #210
    Wie oben schon gesagt, wenn du weiter H4 beziehst und den Weg einschlägst, den du im letzten Abschnitt vorschlägst, sollte dir dann aber bewusst sein, dass das (H4 Leben) danach noch unfreundlicher wird und du sehr wahrscheinlich noch weitere Maßnahmen bekommst. Man muss es abwägen aber aus eigener Erfahrung kann ich wirklich nur den Tipp geben, absitzen, hinnehmen und fertig, alles andere macht dich nicht "glücklich"

    /e

    Dein Beispielpost kam noch dazwischen


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