Armutsbericht, HartzIV, Grundeinkommen

[Üfli]

Mein "Wow" hast Du nicht ganz verstanden.

[Null-Drei-Null]

Schulsekretärin…
Diese Stellen werden ausgeschrieben, und auf eine Stelle kommen ungefähr 50 Bewerbungen.
Genau genommen werden die mehr oder weniger „unter der Hand“ vergeben. Offiziell heißt es dann: aus dem Stellenpool.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass dafür willige Arbeitslose genommen werden.

[robin1]

Generell begrüße ich ja, das endlich mal etwas Bewegung in die Sache zu kommen scheint (auch wenn ich nicht verstehe, warum Heil & Müller am gleichen Tag mit zwei leicht voneinander abweichenden Konzepten rausrücken). Aber bei beiden Modellen sieht es für mich nur nach einer Vergrößerung des Niedriglohnsektors aus. Wobei der Müller-Plan mit wem Wegfall von Sanktionen der eindeutig sympathischere ist.

Aus dem Interview mit Müller:

Aber wenn Berlin Schulhausmeister braucht, dann stellen Sie doch einfach welche ein. Wer hindert Sie daran, solche Stellen auch Arbeitslosen zu geben?

Wir haben derzeit diese Stellen nicht und finden keine Leute dafür. Das solidarische Grundeinkommen soll auch ein Anreiz sein, rauszukommen aus der Schleife der Langzeitarbeitslosigkeit. Es geht um gezielte Ansprache. Bisher versuchen die Jobcenter, Leute mit einem großen finanziellen und personellen Aufwand für den ersten Arbeitsmarkt in der Wirtschaft weiter zu qualifizieren. Es wäre gut, wenn sie auch sagen würden: Hier haben wir andere Tätigkeiten in der Kommune. Damit kannst du dich besser stellen, bekommst mehr Geld als bei Hartz IV, tust etwas für deine Rente und leistest Sinnvolles.

Das die Jobcenter die Leute wirklich mit großem Aufwand für den 1. Arbeitsmarkt qualifizieren wollen, halte ich allerdings für ein Gerücht. Qualifizierung oder gar Vermittlung findet doch schon seit Jahren nicht mehr statt. Oder ist das in Berlin soviel anders als hier in der Provinz?

[LiseLustig]

Schulsekretärin…
Diese Stellen werden ausgeschrieben, und auf eine Stelle kommen ungefähr 50 Bewerbungen.
Genau genommen werden die mehr oder weniger „unter der Hand“ vergeben. Offiziell heißt es dann: aus dem Stellenpool.

So schauts aus.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass dafür willige Arbeitslose genommen werden.

Vor allem kannst du da eh nicht "irgendwen" hinsetzen. Ebensowenig wie einen Schulhausmeisterposten mit irgendeinem arbeitslosen Bäcker besetzen kannst. Das ist doch Humbug.

[suboptimal]

[BlackGirl]

So schauts aus.



Vor allem kannst du da eh nicht "irgendwen" hinsetzen. Ebensowenig wie einen Schulhausmeisterposten mit irgendeinem arbeitslosen Bäcker besetzen kannst. Das ist doch Humbug.

Da wird dann der arbeitslose Bäcker, der wegen seinen Bandscheiben seinen Job nicht mehr machen kann, mal eben fix in 2 Monate bei einem ach so tollen Bildungsträger zum Facility Manager umgeschult.

Vorallem, man bekommt mit einem Job zum Mindestlohn nicht zwingend mehr als HartzIV. Vielleicht der Single, der in einem 20qm Wohnklo wohnt.
Toll ist auch, sobald man Arbeit hat, fällt man aus diversen Ermäßigungen raus. Hier in Köln z.B. gibt es den KölnPass, der ein Monatsticket für ca. 30 Euro beinhaltet. Ohne KölnPass darfste 60-70 Euronen blechen.

Vorallem, Mindestlohn ist aktuell 8,84. Da bleibt bei Steuerklasse I bei einem Vollzeitjob am Ende ca. 1.064 Euro im Monat übrig. Glaubt jemand ernsthaft, daß sich dafür jemand in ein Schulsekretariat setzt und sich mit pubertären Teenies herumschlägt? Wie soll von dem Betrag eine Alleinerzieherin ihr Kind großziehen?

[Predni]

Solange man genug "Freiwillige" findet, um die Statistik erneut ein wenig zu beschönigen, passt doch alles

Die sollen endlich das solidarische Grundeinkommen einführen ohne jeglichen Zwang und Sanktionen und die Zahlen fallen von alleine.....

[suboptimal]

Ist das eigentlich nur in Deutschland so, dass Überlegungen, noch bevor sie überhaupt in die Tat umgesetzt wurden, und deshalb noch gar nicht absehbar ist, ob sie Erfolg haben könnten oder nicht, geschweige denn, Einzelheiten der Umsetzung bekannt sind, bis zum geht nicht mehr niedergemacht werden?

[Giftnudel]

Ist das eigentlich nur in Deutschland so, dass Überlegungen, noch bevor sie überhaupt in die Tat umgesetzt wurden, und deshalb noch gar nicht absehbar ist, ob sie Erfolg haben könnten oder nicht, geschweige denn, Einzelheiten der Umsetzung bekannt sind, bis zum geht nicht mehr niedergemacht werden?

der Deutsche an sich jammert und meckert halt gerne.

[dieReni]

Generell begrüße ich ja, das endlich mal etwas Bewegung in die Sache zu kommen scheint (auch wenn ich nicht verstehe, warum Heil & Müller am gleichen Tag mit zwei leicht voneinander abweichenden Konzepten rausrücken). Aber bei beiden Modellen sieht es für mich nur nach einer Vergrößerung des Niedriglohnsektors aus. Wobei der Müller-Plan mit wem Wegfall von Sanktionen der eindeutig sympathischere ist.

Aus dem Interview mit Müller:

Aber wenn Berlin Schulhausmeister braucht, dann stellen Sie doch einfach welche ein. Wer hindert Sie daran, solche Stellen auch Arbeitslosen zu geben?

Wir haben derzeit diese Stellen nicht und finden keine Leute dafür. Das solidarische Grundeinkommen soll auch ein Anreiz sein, rauszukommen aus der Schleife der Langzeitarbeitslosigkeit. Es geht um gezielte Ansprache. Bisher versuchen die Jobcenter, Leute mit einem großen finanziellen und personellen Aufwand für den ersten Arbeitsmarkt in der Wirtschaft weiter zu qualifizieren. Es wäre gut, wenn sie auch sagen würden: Hier haben wir andere Tätigkeiten in der Kommune. Damit kannst du dich besser stellen, bekommst mehr Geld als bei Hartz IV, tust etwas für deine Rente und leistest Sinnvolles.

Das die Jobcenter die Leute wirklich mit großem Aufwand für den 1. Arbeitsmarkt qualifizieren wollen, halte ich allerdings für ein Gerücht. Qualifizierung oder gar Vermittlung findet doch schon seit Jahren nicht mehr statt. Oder ist das in Berlin soviel anders als hier in der Provinz?

Tja und das mit dem großen Aufwand? Kommt vielleicht auf dem Blickwinkel an. Oder auf die Stadt.
In meiner findet dies jedenfalls alles nicht statt.

[BlackGirl]

Ist das eigentlich nur in Deutschland so, dass Überlegungen, noch bevor sie überhaupt in die Tat umgesetzt wurden, und deshalb noch gar nicht absehbar ist, ob sie Erfolg haben könnten oder nicht, geschweige denn, Einzelheiten der Umsetzung bekannt sind, bis zum geht nicht mehr niedergemacht werden?

Nö, das ist nur in Deutschland so, daß sich Politiker Sachen ausdenken, die zwar in Theorie toll klingen, in der Praxis dann aber an der Bürokratie, die dahintersteckt, scheitern.

WENN die Idee so toll wäre, wäre bestimmt schon die eine oder andere Stadt daraufgekommen bei offenen Stellen sich mal unter den örtlichen Arbeitslosen umzuschauen. Nur, man kann halt nicht so einfach eine unqualifizierte Arbeitskraft in der Stadtbücherei an die Infostelle setzen. Das ist ne Stelle, die muß bewilligt und ausgeschrieben werden. Die hat ein Anforderungsprofil, das muß eingehalten werden.

Genauso das JobCenter. Die klagen doch auch immer, daß sie zuwenig Leute haben. Und hey, dann könnte man doch auch die ganzen HartzIVler dafür umschulen. Meinste nicht, die würden das machen, wenn es Sinn machen würde?

Ich hab das mal gemacht, ich hab mich auf einen Ausbildungsplatz(!) für die Stadt Köln beworben und bin gnadenlos am Einstellungstest gescheitert. Nene, für so nen popeligen Schreibtischjob kannste nicht die arbeitslose Hausfrau hinsetzen.

[suboptimal]

Nö, das ist nur in Deutschland so, daß sich Politiker Sachen ausdenken, die zwar in Theorie toll klingen, in der Praxis dann aber an der Bürokratie, die dahintersteckt, scheitern.

Und Du kannst vollständig beurteilen, dass ein solches Konzept nicht funktioniert? Mit den paar Zeilen, die in den Links nachgelesen werden können? Respekt!

WENN die Idee so toll wäre, wäre bestimmt schon die eine oder andere Stadt daraufgekommen

Hätte man das dem Erfinder des Rades gesagt, würde die Welt heute anders aussehen. Irgendwann ist immer ein Erster da, der eine Idee hat.

bei offenen Stellen sich mal unter den örtlichen Arbeitslosen umzuschauen. Nur, man kann halt nicht so einfach eine unqualifizierte Arbeitskraft in der Stadtbücherei an die Infostelle setzen. Das ist ne Stelle, die muß bewilligt und ausgeschrieben werden. Die hat ein Anforderungsprofil, das muß eingehalten werden.

Welche Qualifikationen notwendig sind, welche Stellen angeboten werden, ob diese Stellen nur denjenigen angeboten werden, die schon vorher in vergleichbaren Berufen gearbeitet haben - alles ist doch noch nicht konkret erörtert. Zudem können Anforderungsprofile verändert werden und und und. Das ist das, was mich nervt: Es wird aufgrund eines kurzen Interviews direkt unterstellt, dass das alles a.) sowieso nicht funktioniert, b.) neue Sanktionsmaßnahmen eingeführt werden sollen, c.) dass das eh nur zur Verschönerung der Statistik umgesetzt werden soll, d.) die SPD ja vor 15 Jahren Hartz IV eingeführt hat und auch in den nächsten 1000 Jahren nicht mehr was daran ändern möchte.

Genauso das JobCenter. Die klagen doch auch immer, daß sie zuwenig Leute haben. Und hey, dann könnte man doch auch die ganzen HartzIVler dafür umschulen. Meinste nicht, die würden das machen, wenn es Sinn machen würde?

Es geht, wie ich das gelesen habe um die Idee, neben einem solidarischen Grundeinkommen, einigen (!) Arbeitslosen, bevor Sie in Hartz IV rutschen eine Stelle anzubieten. Diese muss von diesen nicht (!) angenommen werden. Es ist ein Angebot, dass abgelehnt werden kann, ohne Sanktionen befürchten zu müssen. Ich glaube schon, dass der ein oder andere, auch wenn die Entlohnung auf Mindestlohnniveau liegt, dass interessant findet, denn für viele ist nicht nur das Geld entscheidend, sondern auch die Integration in das soziale Umfeld, die Wertschätzung, die einem entgegengebracht wird, und das Gefühl, dass man nicht vergessen wird. Und nur diese können das Angebot annehmen. Was wäre so schlimm daran?

[HobbyChinese]

Ein Schelm wer böses dabei denkt. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe. Da vergebe ich Stellen, die es vorher gar nicht gab (sowas wie einen Schulhausmeister, hat ja keine Schule), also die Stelle, die es vorher nicht gab, zumindest nicht zum Mindestlohn und die vergebe ich an Langzeitabrbeitslose. Die bekommen dafür den Mindestlohn, (vielleicht ist ja der Hausmeister oder die Schulsekretärin, die vorher die Stelle inne hat und jetzt arbeitslos wird, ideal dafür geeignet), dafür müssen sie davon eine eigene Wohnung bezahlen, Strom und Internet und die Nebenkosten sowieso). Der Staat kassiert davon dann noch Lohnsteuer. Das ist ja geschickt eingefädelt. Ich bekomme den H4ler aus der Statistik, lasse ihn für ein Minimum arbeiten, streiche, da Mindestgehalt, alle Leistungen (wäre ja sonst ungerecht allen anderen Mindestlohnempfängern), bekomme noch ein bisschen Steuern und kann Stellen besetzen, für die entweder kein Geld da war oder die einfach zu teuer im Budget geworden sind. Also eine Win Win - Situation? Oder freut sich da am Ende nur einer?

[BlackGirl]

Ein Schelm wer böses dabei denkt. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe. Da vergebe ich Stellen, die es vorher gar nicht gab (sowas wie einen Schulhausmeister, hat ja keine Schule), also die Stelle, die es vorher nicht gab, zumindest nicht zum Mindestlohn und die vergebe ich an Langzeitabrbeitslose. Die bekommen dafür den Mindestlohn, (vielleicht ist ja der Hausmeister oder die Schulsekretärin, die vorher die Stelle inne hat und jetzt arbeitslos wird, ideal dafür geeignet), dafür müssen sie davon eine eigene Wohnung bezahlen, Strom und Internet und die Nebenkosten sowieso). Der Staat kassiert davon dann noch Lohnsteuer. Das ist ja geschickt eingefädelt. Ich bekomme den H4ler aus der Statistik, lasse ihn für ein Minimum arbeiten, streiche, da Mindestgehalt, alle Leistungen (wäre ja sonst ungerecht allen anderen Mindestlohnempfängern), bekomme noch ein bisschen Steuern und kann Stellen besetzen, für die entweder kein Geld da war oder die einfach zu teuer im Budget geworden sind. Also eine Win Win - Situation? Oder freut sich da am Ende nur einer?

Perfekt zusammengefasst.

[suboptimal]

Ok, viel Spass noch weiterhin!