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  1. #271
    Zitat Zitat von golfern Beitrag anzeigen
    Natürlich geht es bei den Maßnahmen nicht immer um die sinnvollsten Möglichkeiten, seine Zeit zu vertreiben. Das wissen sicherlich auch die Arbeitsvermittler.

    Aber stell Dir vor, all die Maßnahmen gäbe es nicht mehr. Was denkst Du wäre die Folge? Mehr Arbeitslose, weniger Arbeitslose, oder gleich viele Arbeitslose?

    Allein durch die Tatsache, dass es sich um Steuergelder handelt, gibt es da auch schon eine gewisse Kontrolle. Die Institute, die Maßnahmen veranstalten, die nicht gewisse Erfolgsquoten vorweisen können, oder langfristig überhaupt niemanden in Arbeit bringen oder irgendwie anders merklich voran bringen, die sind ganz schnell weg vom Fenster. Meinst Du nicht auch?
    Mehr Arbeitslose. Ganz klar. Aber nicht unter den Arbeitslosen. Bzw. wären die Arbeitslosen, die während der Zeit, die sie in Maßahmen verbringen, offiziell nicht arbeitslos sind, dann auch für die Statistik arbeitslos. Viele der für die "aktive Wiedereingliederung" eingesetzten Jobcentermitarbeiter wären es auch. Und die ganze Maßnahme-Industrie. Also sehen die Effekte der Maßnahmepolitik für den Steuerzahler so lange gut aus, bis er richtig aufgeklärt ist.

  2. #272
    la joie de vivre Avatar von Berghuhn
    Ort: am Berg natürlich...
    Die Statistik kann man auf jeden Fall mit diesen Maßnahmen bereinigen.

    Das "Standard-Bewerbungstraining" halte ich aber für eher fatal - aber aus einem ganz anderen Grund.

    Ich habe damals meine jetzige Arbeitsstelle in dieser Stadt aus über 150 Bewerbungen bekommen. Zuvor hatte ich sehr viele Jahre keine Bewerbung geschrieben.
    Dann hatte ich durch Heirat und Umzug bewusst eine (privat finanzierte) Pause von über 1,5 Jahren eingelegt um mich einzugewöhnen und erst einmal ehrenamtlich zu arbeiten.

    An einem Samstagmorgen sagte ich zu meinem Mann, dass ich dann jetzt nach einem Job Ausschau halten werde - habe die Zeitung aufgeschlagen und mich spontan auf zwei Stellen beworben. Ohne jegliche Erfahrung, "wie man es aktuell" macht, nur ein paar Muster im Internet angeschaut und habe dann einfach frei und locker formuliert.
    Die eine Stelle habe ich dann nach dem Vorstellungsgespräch bekommen, bei der anderen hatte ich schon eine Einladung zum Gespräch, dass ich aber abgesagt habe.

    Meine erste Arbeit war dann die Rücksendung der ganzen Unterlagen - und da habe ich mich dann nicht mehr gewundert, warum ich ohne Beziehungen, mit bewusster Erwerbslücke und eigentlich ohne einige der geforderten Qualifikationen diese Arbeit bekommen habe.

    Es gab Dutzende fast identisch gestalteter und formulierter Bewerbungen. Nur in Bild und Zeugnissen unterschieden sie sich. Es sah aus, als hätten alle den gleichen Ratgeber oder das gleiche Bewerbungstraining besucht. Und das diese Bewerbungen dann durchfallen, kann ich verstehen.

    Ziel von solchen Bewerbungstrainings müsste es meines Erachtens sein, dass jeder für sich völlig individuelle, die Persönlichkeit und den Werdegang darstellende Unterlagen erstellen kann. Aber so wie die Maßnahmen von Euch auf den letzten Seiten beschrieben wurden, scheint es pauschal und per Gießkanne zu laufen, was dann wirklich vergeudete Lebenszeit ist.

    Die Nichte meines Mannes, war etliche Jahre an das Jobcenter gekettet - sie hat wg. Krankheit ihren erlernten Beruf nicht mehr ausüben können, eine Umschulung hat sie nicht bekommen, hat mehrfach wg. ihrer Krankheit den Job verloren und es hat gedauert, bis ihr Arzt sich um die Rente mit Anfang 40 gekümmert hat. Das hat auch noch einmal 1,5 Jahre gedauert bis die Rente durch war - und sie wurde ständig vom Jobcenter zum Bewerbungstraining geschickt - ca. 3-4x im Jahr...
    Ein irres System.

  3. #273
    mit Unkenreflex Avatar von Rotbauchunke
    Ort: nicht im Brunnen
    Sehr interessanter Bericht über die 2 Klassengesellschaft auf dem deutschen Arbeitsmarkt.

    Report Mainz ARD

  4. #274
    Arbeitsamt muss Schulbücher für Hartz-IV-Empfänger zahlen

    http://www.zeit.de/gesellschaft/schu...stenuebernahme

    Es werden wohl die Jobcenter sein und nicht die Arbeitsämter, und es wird das ALG2 gemeint sein und nicht dieser unsägliche Bergriff HartzIV, aber das Urteil ist gut.
    Erinnere mich aber dunkel, wenn wir früher neue Bücher bekamen, war die erste Handlung zu Hause diese Bücher mit Schutzhüllen zu versehen. Der Lehrer hat das dann am nächsten Tag kontrolliert. Ich hab heute noch meinen Schulatlas. Hat sich ja auch kaum was verändert.


  5. #275
    Dost
    unregistriert
    Solche Berichte kotzen mich an: MASCHE VON JOB-VERWEIGERERN
    Hier wird aus Wasser Bier – und der Staat bezahlt


    Gute alte Blut-Bild-Tradition. Hintergrund gemäß Bild ist:
    Bei einer 100-prozentigen Job-Verweigerung gibt’s für Alleinstehende nur noch Gutscheine im Wert von 205 Euro! Das ist die Hälfte des Regelbedarfs (2017: 409 Euro)
    Was also passiert:
    Wir sehen zwei Männer, die vor einem Supermarkt in Berlin stehen. Sie öffnen nacheinander zwölf Wasserflaschen, kippen sie in die Grünanlage. Siehe da: Wenig später wird aus Wasser Bier… Und der Staat zahlt! [...] Dieses Bild macht wütend! Denn einer der Männer, der offensichtlich der Trinker-Szene angehört, geht danach in den Supermarkt, gibt die Flaschen zurück – und kauft sich vom Pfand fünf Dosen Bier (je 29 Cent plus Pfand).
    Fällt wirklich jemand auf die Masche der Bild rein oder nimmt die Bild meine Empörung bewusst in Kauf, um Schlagzeilen zu machen?

    Fakt ist: Bild hetzt hier gegen offensichtlich suchtkranke Menschen, die abhängig sind. Schön eintreten auf die, die ohnehin schon ganz unten angelangt sind. Widerlich.

  6. #276
    bohemian barfly Avatar von spector
    Ort: Düsseldorf
    Zitat Zitat von Dost Beitrag anzeigen
    Solche Berichte kotzen mich an: MASCHE VON JOB-VERWEIGERERN
    Hier wird aus Wasser Bier – und der Staat bezahlt


    Gute alte Blut-Bild-Tradition. Hintergrund gemäß Bild ist:

    Was also passiert:

    Fällt wirklich jemand auf die Masche der Bild rein oder nimmt die Bild meine Empörung bewusst in Kauf, um Schlagzeilen zu machen?

    Fakt ist: Bild hetzt hier gegen offensichtlich suchtkranke Menschen, die abhängig sind. Schön eintreten auf die, die ohnehin schon ganz unten angelangt sind. Widerlich.
    Vor allem wurden sie sicher nicht als Säuifer geboren. Da steckt hinter jedem eine eigene Lebensgeschichte. Nicht selten mit dem Abstieg in Hartz IV verbunden. Ich will da nix entschuldigen oder relativieren. Aber ich spreche gerne mit den "Pennern" vor Aldi oder auf der Parkbank. Da ist z.B. der ehemalige Handwerksmeister mit eigenem Betrieb, dessen Großkunde zahlungsunfähig wurde und die Abwärtsspirale begann. Finanzamt pfändet das Konto, weil ohne Umsätze trotzdem die Steuern vom Vorjahr zu zahlen sind. Schlaflose Nächte deswegen. Panik, verbunden mit Gereiztheit und Ehestreit. Daher Frau und Kinder weg. Und der Tag lässt sich nur noch mit dem Alko-Kick ertragen. Das vermeintliche Glück aus der Flasche. Dann kommt die Scham, so abgestiegen zu sein. Vor allem, wenn man den Ex-Bekannten aus besseren Zeiten begegnet. Und die Pulle richtet es wieder in Richtung "scheißegal".
    Dann sind da noch die vornherein Chancenlosen. Beide Eltern Alkis. Per Jugendamt ins Kinderheim. Von den "normalen" Gleichaltrigen auf der Straße als Abschaum betrachtet. Und schon lockt der Trost aus der Flasche, der Spritze etc. . Das kostet. Man hat aber nix und muss es sich beschaffen. Erst Jugendarrestanstalt, dann richtiger Knast. Da ist man dann unter sich. Und weiter geht´s...
    Ich bin auch ehemaligen Uni-Professoren mit Spielsucht begegnet, die nun mit der Schnapsflasche in der vollgepissten Straßenecke liegen.

    Wenn die BILD also von asozialen Trinkern schreibt, ist das eine Pauschalität, die man von diesem Drecksblatt zwar zu erwarten hat, aber meinem Blutdruck nicht gut tut. Ich würde mir diese Zeitung nur als perforierte Rolle auf dem Klo gönnen oder einen Fisch drin einwickeln.

  7. #277
    semper fi
    Ort: Bielefeld
    wohl gebrüllt, Spector

    mich nerven solche Geschichten grundsätzlich
    jedes Schicksal ist hier einzeln zu betrachten
    nur in der Masse werden dann alle Gesichter grau

  8. #278
    Heute abend gehts bei "Maischberger" ums Thema "Ganz unten: Wie schnell wird man obdachlos?"

    http://www.daserste.de/information/t...chlos-102.html

  9. #279
    Member Avatar von Manitu
    Ort: Quifte an der Knatter
    45 Deutsche besitzen so viel wie die Hälfte der Bevölkerung. Was schrieb die heute Show dazu ? Christian Lindner ist entsetzt wie klein seine Zielgruppe ist.

  10. #280
    Member Avatar von Manitu
    Ort: Quifte an der Knatter
    Zitat Zitat von robin1 Beitrag anzeigen
    Heute abend gehts bei "Maischberger" ums Thema "Ganz unten: Wie schnell wird man obdachlos?"

    http://www.daserste.de/information/t...chlos-102.html
    Wenn ich das Zeugs von der Siems lese, schwillt mir schon wieder der Kamm. Hartz 4 schützt natürlich vor Obdachlosigkeit schon klar. Es muss erst mal Wohnungen geben, die das Amt auch bezahlt.

  11. #281
    mit Unkenreflex Avatar von Rotbauchunke
    Ort: nicht im Brunnen
    Zitat Zitat von Manitu Beitrag anzeigen
    Wenn ich das Zeugs von der Siems lese, schwillt mir schon wieder der Kamm. Hartz 4 schützt natürlich vor Obdachlosigkeit schon klar. Es muss erst mal Wohnungen geben, die das Amt auch bezahlt.
    und vorm Verarmen ist man auch ganz doll geschützt Hartz4 und die Welt steht dir offen

  12. #282
    semper fi
    Ort: Bielefeld
    quatscht nicht rum

    die Judith Rakers spielt für 30 Stunden obdachlos

    gut, auf dem Foto sieht Sie aus wie grad auf dem Weg zum nächsten Cafe Latte in Neukölln... aber darum gehts nicht

    die ARD ist nah dran an Volk!

  13. #283
    mit Unkenreflex Avatar von Rotbauchunke
    Ort: nicht im Brunnen
    Zitat Zitat von Edelstahl Beitrag anzeigen
    quatscht nicht rum

    die Judith Rakers spielt für 30 Stunden obdachlos

    gut, auf dem Foto sieht Sie aus wie grad auf dem Weg zum nächsten Cafe Latte in Neukölln... aber darum gehts nicht

    die ARD ist nah dran an Volk!
    das ich das nicht genug zu würdigen weiß

  14. #284
    Zitat Zitat von Rotbauchunke Beitrag anzeigen
    das ich das nicht genug zu würdigen weiß
    Ja, warum würdigst Du (oder Dein Vorredner) das eigentlich nicht? Judith Rakers engagiert sich seit vielen, vielen Jahren für Obdachlose. Sie wird übrigens von den Verkäufern des Hamburger Straßenmagazins sehr geschätzt - auch weil sie keine Berührungsängste zeigt. Ihr müsst sie ja nicht bejubeln dafür - aber Eure Häme und Spott sind mir echt unverständlich.

  15. #285
    semper fi
    Ort: Bielefeld
    Zitat Zitat von Mieze Schindler Beitrag anzeigen
    Ja, warum würdigst Du (oder Dein Vorredner) das eigentlich nicht? Judith Rakers engagiert sich seit vielen, vielen Jahren für Obdachlose. Sie wird übrigens von den Verkäufern des Hamburger Straßenmagazins sehr geschätzt - auch weil sie keine Berührungsängste zeigt. Ihr müsst sie ja nicht bejubeln dafür - aber Eure Häme und Spott sind mir echt unverständlich.
    Ist das so?
    Wo kann ich das denn nachlesen.


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