Veränderung der Natur durch den Menschen

[Wunderbar]

Spätestens seit dem 19. Jahrhundert rühmt sich der Mensch, die Natur bezwungen zu haben.
Bergsteiger, die fast alle Berge inzwischen bezwungen haben, gehören auch dazu, aber mir geht es mehr um bauliche Veränderungen der Natur:
Zum Beispiel Kanalbauten, Umleitung bzw. Begradigung von Flüssen, Staudämme usw. Bauwerke, die uns inzwischen meiner Meinung nach auf die Füße fallen.
Aber auch Skipisten etc., die zu Bergrutschen führen. Monokulturen, die dazu führen dass viele Tiere dort nicht mehr leben können (Beispiel in D: Rebhühner).
Und dass die Felder ohne Düngung nicht mehr bewirtschaftet werden können.

Ich bin gespannt auf eure Meinungen.

[ganzblau]

Ich möchte gerne antworten, wunderbar. Aber ich kann das nicht tun, ohne auf die ganzen Asymmetrien hinzuweisen, die es mir verbieten, von der "Menschheit" als Einheit zu reden, in diesem Zusammenhang.

Ja, es ist der Anthropozän, und er wird furchtbar, wie es mich dünkt. Aber es hat ein dominierender kleiner Bruchteil der Menschheit für den Rest der Menschheit bestimmt, dass es so kommt.

Wenn du mich fragst: Ich bin der Meinung, wir sind einem totalitären Regime aufgesessen, welches die industrielle Revolution damals angezettelt hat. Und zwar aus Profitgier und sicher nicht in der Absicht, "den Menschen" ein besseres Leben zu verschaffen. Und die Angehörigen dieses Regimes legen gerade die Hände in den Schoss und verweisen anklagend auf den Rest der Menschheit, die "schuld" sein sollen. Weil sie zuviele Kinder produziert hätten, zum Beispiel.

Ich bin mit anderen Worten dafür, die ganze schöne Propagandageschichte mit den Schlagworten fraternité, égalité und liberté nochmals kritisch neu zu lesen. Denn irgendwas ist damals falsch gelaufen.

[NewMorning]

Und was für ein totalitäres System sollte das "damals" gewesen sein? Und wer ist "wir", die diesem System aufgesessen sind? Abgesehen davon: ich denke schon, dass sich das Leben der Menschen seit der Industrielen Revolution sehr stark verbessert hat. Ich sage nur Kindersterblichkeit und Lebenserwartung.

Natürlich ist spätestens seit der Industrialisierung sehr viel falsch gelaufen, aber wer hat daran Schuld? Ich behaupte: die negativen Folgen, die der massive Ausstoß von CO2 heute hat, war doch Ende des 18. Jahrhunderts gar nicht abzusehen.
Wer wußte denn damals etwas von Treibhauseffekt, Ozonschicht usw? Und hätte es Alternativen gegeben, damals, 1750?

Und überhaupt: warum erst bei der Industriellen Revolution ansetzen? Schon die alten Römer und Griechen haben für ihre Flotten die Wälder abgeholzt, genauso wie später die Spanier und Engländer. Die Folgen für die Landschaft sieht man ja noch heute.

[Kathy1975]

Das allererste Elektroauto.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gesc...s_Elektroautos

Ob das hätte schaffen können schon in diesee Zeit die fossilen Brennstoffe zu verdrängen weiss ich nicht.

[reddevil]

naja am Hochrein gabs ja zb die Begradigung im 19. Jahrhundert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rheinbegradigung

Damals wurde das als technische Meisterleistung gefeiert und war sicher auch Voraussetzung das der Fluss überhaupt wirtschaftlich genutzt werden konnte. Nur heute wäre man sicher froh, wenigstens noch ein paar Auenwälder mehr übrig zu haben (einige wenige Altrheinarme gibt es ja auch heute noch und die sind sehr beliebte Freizeitziele)

[Taisho]

Flussbegradigung und Augenwälder schließen sich ja nicht aus. Wie du schon sagtest gibt es vor allem zwischen Mainz und Karlsruhe etliche alte Rheinschleifen die auch als Überschwemmungsgebiete dienen. Das Problem war eher das veränderte Strömungsverhalten und was damit einher geht.

[caesar]

Die Veränderung begann schon, als die ersten Bauernpioniere den ersten Baum fällten, das erste Getreide erneteten und nach und nach die Jäger und Sammler verdrängt haben.

[Kalb]

Gucke grad den Fernsehsender Welt, Regierungserklärung im Bayerischen Landtag. Söder ist voll auf eurer Seite.