Jesiden feiern einen "monumentalen Tag"
In Sindschar freuten sich die Jesiden (Eziden) am Dienstag über einen "monumentalen Tag", wie der Kenner der Region und der Jesiden, Matthew Barber, in einer längeren Serie von Kurznachrichten schildert. Es ist die Freude über den Abzug der Peschmerga-Einheiten Barzanis aus den Dörfern und dem Gebiet der Jesiden. Barzani reklamierte die Jeziden-Gebiete als zur Autonomen Region Kurdistans gehörend; auf die Autonomie einer anderen Gemeinschaft legte er keinen Wert.
Zum Hintergrund des Konflikts zwischen den Jesiden und den Barzani unterstellten Peschmerga muss man wissen, dass diese die Flucht ergriffen, als ihre Dörfer 2014 in einer Großoffensive des IS angegriffen wurden. Zigtausende Männer wurden getötet, zigtausende Frauen und Mädchen der Jesiden verschleppt, um als "Sex-Sklavinnen" für die IS-Dschihadisten verteilt und verhökert zu werden, erschütternde Schicksale.
Hilfe kam damals von YPG-Einheiten, von syrischen Kurden, die in Verbindung mit der PKK stehen. Sie halfen später dabei mit, jesidische Selbstverteidigungseinheiten (YBS) aufzubauen, die - nach dieser Vorgeschichte kein Wunder - nicht gut auf die Peschmerga-Kräfte Barzanis zu sprechen waren, was laut Barbers Ausführungen auf einen Großteil der Jesiden zutrifft.