Hier ein interessanter Artikel aus den heutigen Ruhrnachrichten: Interview mit dem Chef der Dortmunder Feuerwehr, der gleichzeitig Präsident der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes ist, zum Thema Dämmung
Brandschutz an Hochhausfassaden reicht nicht aus.
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Kosel,
selbstverständlich gehen Menschen unterschiedlich mit Trauer um. Doch eine pseudowissenschaftliche Diskussion über die Fallgeschwindigkeit eines Babys entspricht in der Tat nicht unseren Standards und deinen hoffentlich auch nicht.
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Zum Thema "Menschlichkeit" und "für die Opfer da sein", ich denk mir wenn die Queen ein öffentliches Picknick organisieren würde mit allem drum und dran, wäre das vielleicht auch eine schöne Geste. Vorallem für die Kinder, für die der Verlust des Zuhause ganz schlimm sein muss.
Die Anzahl der Toten wird mittlerweile auf mindestens 58 geschätzt.
Die Zahl der Toten nach dem Hochhausbrand in London ist auf vermutlich 58 gestiegen. Das teilte die Polizei auf Basis von Vermisstenmeldungen mit. Zuvor waren 30 Tote bestätigt gewesen. Die bestätigte Opferzahl liege zwar weiterhin bei 30 Toten, erklärte ein Polizeisprecher. Nach jüngsten Erkenntnissen würden aber insgesamt 58 Menschen seit der Brandnacht vermisst. Man müsse davon ausgehen, dass sie tot seien. Diese Zahl könne sich noch erhöhen.
Inzwischen können Feuerwehr und Polizei das ausgebrannte Hochhaus wieder betreten und damit beginnen, die Opfer zu bergen. Diese Arbeiten würden voraussichtlich mehrere Wochen oder länger dauern, so der Polizeisprecher.
19 Verletzte werden noch in Krankenhäusern der britischen Hauptstadt behandelt. Zehn von ihnen befinden sich in kritischem Zustand, wie die Gesundheitsbehörde NHS mitteilte.
Wenn man sich Aufnahmen des brennenden Hochhaus ansieht, dann kann die Aussenfassade nicht aus nicht-brennbarem Material bestanden haben.
Das sollte sich aber m M n recht schell aufklären lassen - trotz ggf. Pfusch und Mauschelei wird es Unterlagen darüber geben, wer was angeschafft und verbaut hat.
Bleibt für mich noch die Frage nach der BrandURSACHE.
Ausserdem tauchen in der Presse immer wieder Kommentare und Hinweise darauf auf, dass die Hausflure zugemüllt und vollgestellt waren.
Zusammen mit nicht geschlossenen Brandschutztüren wären das zusätzliche, selbstgemachte tödliche Fallen.
Bei allem Verständnis, macht es sich die aufgebrachte Menge vielleicht etwas sehr einfach, in dem sie Schuld und Verantwortung (mal wieder) lautstark auf Ämter, Behöreden und die Regierung abwälzt.
Ja. Aber im Moment liegt der mediale Fokus ausschließlich auf dem (vermeintlichen) Versagen von Ämtern und Regierung.
Time will tell.
Es ist aber nur eine Frage der Zeit, wann das Pendel in die andere Richtung schwingt und sich der "mediale Fokus" auf das Verhalten der Bewohner richtet. Das war zum einen noch bei jeder Katastrophe so und zum anderen wird hier schon die Vermieterseite dafür sorgen. Außenstehende sollten mMn mit Spekulationen in jede Richtung vorsichtig sein.
Im Übrigen: es ist es schon in dem fünfstöckigen ‚gutbürgerlichen‘ Mietshaus, in dem ich wohne, Schwerstarbeit, Nachbarn davon abzuhalten, Müll, Kinderwagen, Schuhschränke etc. im Hausflur abzustellen. Obwohl die Leute dort in ihren Wohnungen vermutlich mehr Platz haben als in besagtem Londoner Hochhaus. Bin ich dann im Katastrophenfall mit schuld, weil ich nicht täglich eingeschritten bin?
Natürlich ist Eigenverantwortung gefragt, aber je mehr Mietparteien es gibt, desto eher ist es der Job der Hausverwaltung, für die Durchsetzung der Hausordnung zu sorgen. Und Sache der für den Bau Verantwortlichen, solches menschliches ‚Fehlverhalten‘ beim Bau und Brandschutz einzukalkulieren.
Geändert von binnenschiffer (18-06-2017 um 12:59 Uhr)
Die Geschichte mit dem Baby halte ich genauso für fragwürdig wie die Tatsache, dass die Brandursache angeblich schon am nächsten Tag festgestanden sein soll. Schlimm finde ich, dass insbesondere ersteres zwar berichtet, aber von den den entsprechenden Medien nicht korrigert wird. Schon traurig, wenn die Presse auf solch sensationsheischende Augenzeugenberichte angewiesen ist. Als wenn die Katastrophe an sich nicht schon schlimm genug wäre
Außerdem darf kein Hochhaus der Welt mit einem solch leicht brennbarem Material ausgestattet sein, vor allem nicht wenn es erst vor kurzem renoviert worden ist. Insofern ja, ich halte den Ärger gegenüber der Politik nicht für ganz unbegründet. Ein vermeintlich einfacher Wohnungsbrand darf einfach nicht zu so einem Ausmaß führen.
Eine Quelle habe ich natürlich nicht, aber ich kann mich erinnern, vor etlichen Jahren mal einen Bericht gelesen zu haben, bei dem es um ein Baby/Kleinkind ging, welches in Berlin aus dem 8. Stock gefallen war und glücklicherweise unten von einem Passanten aufgefangen wurde. Ging damals auch gut. Insofern sehe ich da jetzt kein Problem, warum das nicht auch aus dem 11. Stock klappen sollte.
Dass der Mann nicht als Held gefeiert wird, finde ich auch nicht seltsam. Bei einer derartigen Katasrophe gibt es so viele Helden, dass viele einzelne Menschen wissen, dass sie nur einen kleinen Teil beigetragen haben und es nicht richtig fänden, da nun als Einzelheld herauszustechen. Ich schätze, aus genau dem Grund würden viele in der Situation nicht weiter darauf eingehen.
Mag stimmen, mag sich vielleicht auch nur einfach so entwickelt haben. Spielt es wirklich eine Rolle? Muss man nach so einer Katastrophe wirklich noch richtig stellen, wenn sich etwas verbreitet hat, was viele als "einen guten Moment" in dem Ganzen wahrgenommen haben? Manchmal spielt es keine so große Rolle, ob es wirklich wahr ist. Nicht so sehr, als dass man es im Nachhinein zurücknehmen müsste. Man kann es glauben oder es lassen, aber was vergibt man sich, wenn man andere Leute glauben lässt?
Irgendwie wird das alles schon funktionieren.
Einige Medien haben Bilder aus dem Inneren des Hauses veröffentlicht. Echt heftig, das zu sehen.
Die Aluminiumverschalung des Gebäudes könnte möglicherwesise mit dazu beigetragen haben, daß der Brand sich von Stockwerk zu Stockwerk ausbreitete.
Außedem führen Übelebende ihr Überleben darauf zurück, daß sie sich nicht an die Anweisungen der Feuerwehr gehalten haben, in den Wohnungen zu bleiben bis der Brand gelöscht ist (sondern sich statt dessen auf eigene Faust aufgemacht haben , das Gebäude zu verlasen).
Umgekehrt dennken auch einie Angehörige von Vermissten, daß diese umgekommen sind, weil sie gemäß denAnweisungen in hren Wohnungen blieben.
http://news.nationalpost.com/news/wo...high-rise-fire
"We have just folded space from Ix...Many machines on Ix. New machines"