Helmut Kohl ist tot

[papermint patty]

Die Sache mit dem Ehrenwort war für mich immer nur eine Ausrede. Ich habe bis heute den Verdacht, dass da noch viel mehr Illegales ans Licht gekommen wäre, hätte man die Namen erfahren. Und selbst wenn das Ehrenwort der Grund für sein Schweigen war, finde ich es über aus unehrenwert, seine persönlichen Maßstäbe über das geltende Recht zu stellen.

Sind eigentlich keine Ossis anwesend? Mich würde deren Meinung interessieren. Denn die demokratischen Grundrechte wie Meinungsfreiheit haben sie sich ja selbst erkämpft, da hat Kohl nicht das Geringste dazu getan. Und in Bezug auf die wirtschaftlichen Voraussetzungen der Wiedervereinigung sind Ost wie West gleichermaßen beschissen worden, nur die Ossis hatten die Last zu tragen. An dieser Stelle ein kleiner Exkurs: Den Soli mussten von Anfang an nicht nur Wessis, sondern auch Ossis zahlen, nur haben von denen zig ihren Arbeitsplatz verloren und konnten nichts mehr für den Aufbau Ost zuschießen.

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[Chicka86]

Er hat ein gesegnetes Alter erreicht, möge er seinen Frieden finden.

Politisch geht es mir wie vielen hier, obwohl ich den Großteil seiner Regierungszeiten nicht bewusst wahrgenommen habe, bin ich kein großer Kohl-Fan.

=>Spoiler öffnen<=

Was für die Generation meiner Eltern Kohl war, wird für mich wohl Angela Merkel

[Robert1965]

na ja es gab doch eigentlich keine alternative.... die ddr wäre eh irgendwann pleite gewesen und dann hätte die westdeutsche wirtschaft dort halt indirekt das sagen gehabt.

maastricht war dann halt der politische preis für die einheit....

Zu Maastricht mußte er nicht allzu sehr gedrängt werden. Kohl war Paneuropäer aus Überzeugung. Die Umwandlung der EG in die EU und der Euro wären auch ohne die deutsche Einheit gekommen

Möge er in Frieden ruhen.

[Premiere0815]

In einem Himmel mit Strauß, Genscher, Schmidt und Brandt? Die machen heute erst mal eine Bonner Elefantenrunde.

[Zehnkämpferin]

Von mir aus, soll er auch in Frieden ruhen. Immerhin hat er noch ein gutes Alter erreicht.

=>Spoiler öffnen<=

Ja, der Mauerfall hat ihm den Arsch gerettet und fortan war er der Kanzler der Einheit.
Glaubt irgendjemand, dass das ein Brandt z. B. das nicht hingekriegt hätte? Er war derjenige, der schon Jahre zuvor überhaupt eine Entspannung einleiten konnte. Auch dafür wurde er von den CDU/CSUler als Vaterlandverräter gebrandmarkt. Garantiert wäre eine Einheit mit einem Brandt, oder sogar Lafontaine ehrlich und vor allem sozialer für das Volk (!) abgelaufen.

Kohl wäre im Westen garantiert nicht mehr gewählt worden. Ich hatte mich schon so gefreut, nach all den Jahren. Es war vor allem ein Kohlsches "Zeitfenster", nämlich die bald folgende Wahl und somit seine Wiederwahl, und die "blühenden Landschaften" und die D-Mark haben gezogen.

Für mich hat er in erster Linie die Einheit der westdeutschen Konzerne durchgezogen. Die Banken hatten als erstes ihre Holzbuden auf die Marktplätze geknallt. Das war mein erster Eindruck als ich noch im selben Jahr in Dresden und Leipzig war.
Nicht nur dadurch aber auch, war mir sofort klar, wie diese Einheit ablaufen wird. Wenn ich nur an diese ganzen "Abwicklungen" damals denke und eine ganz praktische Erinnerungen haben wir ja auch noch jeden Monat. Der sogenannte Solidaritätsbeitrag sollte - schwör - nur ganz begrenzt und kurz eingezogen werden. Ich glaube das war sogar nur ein Jahr, so oder so, kein Mensch hier hat das geglaubt.

Diese ganzen Lügereien in diesem Zusammenhang. Lafontaine wurde auch nur geprügelt, weil er ehrlich sagte, das gibt es nicht zum Nulltarif und nicht so schnell, wie der andere uns weismachen wollte.
Von seinen Betrügereien gegenüber dem deutschen Volk (wenn das jetzt schon so bemüht wird) ganz zu schweigen. u. v. a. mehr - ich könnt ja echt.... aber gut, vorbei.

[golfern]

Sag wir es mal so: Lafontaine hätte die Deutsche Einheit versaubeutelt.

Die Einheit wäre über kurz oder lang so oder so gekommen. Es in der Geschwindigkeit zu tun, nur um sich als "Kanzler der Einheit" in die Geschichtsbücher zu befördern, und dabei die D-Mark zu opfern, war egoistisch und vorschnell. Das Gebiet der Ex-DDR hätte wirtschaftlich als eigenständiges Währungs- und Wirtschafts-Gebiet viel besser belebt werden können. Die chinesischen Wachstumsraten der letzten Jahrzehnte wären auch in Ostdeutschland möglich gewesen. Durch die "Wiedervereinigung" wurde das alles unmöglich. Die westdeutsche Wirtschaft hatte kaum Anreize im Osten zu investieren, was zunächst zu allem anderen als den versprochenen blühenden Landschaften führte.

[Lazarus]

Die Einheit wäre über kurz oder lang so oder so gekommen. Es in der Geschwindigkeit zu tun, nur um sich als "Kanzler der Einheit" in die Geschichtsbücher zu befördern, und dabei die D-Mark zu opfern, war egoistisch und vorschnell. Das Gebiet der Ex-DDR hätte wirtschaftlich als eigenständiges Währungs- und Wirtschafts-Gebiet viel besser belebt werden können. Die chinesischen Wachstumsraten der letzten Jahrzehnte wären auch in Ostdeutschland möglich gewesen. Durch die "Wiedervereinigung" wurde das alles unmöglich. Die westdeutsche Wirtschaft hatte kaum Anreize im Osten zu investieren, was zunächst zu allem anderen als den versprochenen blühenden Landschaften führte.

Im Gegenteil, man hat die Leute dort ausgenommen wie eine Weihnachtsgans in den ersten Jahren. Weil die ja nichts hatten. Da haben sich etliche aus dem Westen eine goldene Nase verdient...

[Sungawakan]

Die Einheit wäre über kurz oder lang so oder so gekommen. Es in der Geschwindigkeit zu tun, nur um sich als "Kanzler der Einheit" in die Geschichtsbücher zu befördern, und dabei die D-Mark zu opfern, war egoistisch und vorschnell. Das Gebiet der Ex-DDR hätte wirtschaftlich als eigenständiges Währungs- und Wirtschafts-Gebiet viel besser belebt werden können. Die chinesischen Wachstumsraten der letzten Jahrzehnte wären auch in Ostdeutschland möglich gewesen. Durch die "Wiedervereinigung" wurde das alles unmöglich. Die westdeutsche Wirtschaft hatte kaum Anreize im Osten zu investieren, was zunächst zu allem anderen als den versprochenen blühenden Landschaften führte.

Wäre sie wohl nicht.

[Experte]

Das Gebiet der Ex-DDR hätte wirtschaftlich als eigenständiges Währungs- und Wirtschafts-Gebiet viel besser belebt werden können. Die chinesischen Wachstumsraten der letzten Jahrzehnte wären auch in Ostdeutschland möglich gewesen.

Das ist vollkommen unrealistisch. Aufgrund des dramatisch unterschiedlichen Wohlstandsniveaus wäre jeder in den Westen übergesiedelt, dem es irgendwie möglich gewesen wäre. China ist auch nach Jahrzehnten hoher Wachstumsraten immer noch auf einem Wohlstandsniveau, das weit hinter dem westlicher Industriestaaten liegt.

[Premiere0815]

Kommt die D-Mark nicht zu mir, ...

Eine dieser früheren Splitterparteien, ich glaub, sie hieß FDP, wollte ja auch aus Mitteldeutschland ein Steuerparadies machen. Der Wirtschaft hätte es gefallen. Ohne Niedrigsteuer Ost keine Kanzlerwahl hab ich noch im Ohr.
Da haben sie bei Kohl aber auf Granit gebissen.

[Experte]

Eine dieser früheren Splitterparteien, ich glaub, sie hieß FDP, wollte ja auch aus Mitteldeutschland ein Steuerparadies machen. Der Wirtschaft hätte es gefallen. Ohne Niedrigsteuer Ost keine Kanzlerwahl hab ich noch im Ohr.
Da haben sie bei Kohl aber auf Granit gebissen.

Das war keine schlechte Idee der FDP. Hat sich leider nicht durchsetzen können.

[Üfli]

Man muß sich nur Äußerung führender Sozialdemokraten zu dieser Zeit anschauen, dann weiß man das.

Jupp, die Sozialdemokraten waren doch noch im dösigen Dämmerschlaf, als die Wiedervereinigung schon durch war.

[reddevil]

ARD, ZDF, SWR, seit Stunden schon nix als Kohl....
wenn die wenigstens mal gute Sachen wie "Deutschlandspiel" bringen würden

[kruse2570]

ARD, ZDF, SWR, seit Stunden schon nix als Kohl....

Na komm, geht auch vorbei. Die Konserven liegen doch seit Jahren auf Abruf.

[pantoffel_3]

RIP Helmut Kohl

Ich habe Helmut Schmidt sehr verehrt und der Moment, als er nach verlorener Wahl Helmut Kohl gratuliert, ist mir ein bleibender Moment, wie es 9/11 ist.

Damals hatte ich gehofft, dass Helmut Schmidt die Wahl gewinnt.

Beiden ist gemein, unser Land hervorragend in der Welt vertreten zu haben.

Dafür habe ich großen Respekt.