weils bei vielen eine diffuse Angst vor Veränderungen ist. Ist ja bei der Flüchtlingsthematik das gleiche. Den türkischen Gemüsehändler oder die Dönerbude mag man, aber doch bitte nicht als Nachbarn oder gar als Mitschüler fürs eigene Kindlein.
Da gilt es einfach Berührungsängste durch alltägliche Begegnungen zu überwinden.
„Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“
Evelyn Beatrice Hall
Verstehen Sie?
„Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“
Evelyn Beatrice Hall
Klar, dass die Dame von sich behauptet, nicht homophob zu sein. Aber sie ist es ja nun mal, wenn sie Homosexuelle diskriminiert (das sie Unterschiede macht, stellt sie zum Ende noch mal klar heraus.)
(wiki)Je nach Ausprägung reicht Homophobie von Vorurteilen über ausgeprägte Abneigung und Befürwortung von Diskriminierung oder staatlichen Repressionen gegen Homosexuelle...
Das sehe ich ähnlich. Aber diese prinzipielle Frage verzerrt halt die aktuelle Debatte (auch wegen Beifall aus der falschen Ecke), ärgert zurecht diejenigen, die von der Ungleichbehandlung direkt betroffen sind und kommt leider noch immer zu früh. Wenn die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Beziehungen endlich abgeschafft ist, können wir (oder vielmehr einige von uns) ja mit frischen Kräften an die Abschaffung der Ehe gehen.
Staatlicherseits wäre ich aber tatsächlich bis heute lieber verpartnert als verehelicht und vor 30 Jahren, als ich geheiratet habe, erst recht. Weil so ein ganzer Ballast an traditionellen Ehekonzepten und -riten weggefallen wäre, mit denen ich mich entweder nicht identifizieren konnte oder für die mMn nicht der Staat zuständig ist.
Geändert von binnenschiffer (28-06-2017 um 23:50 Uhr)
Ursprünglich war der Zweck der Ehe die Familiengründung, vor allem die Legitimierung des Nachwuchses. Dafür wird die Ehe nicht mehr benötigt, weil mittlerweile die Abstammung eindeutig festgestellt werden kann, ohne dass die Vermutung der Ehelichkeit erforderlich wäre.
Da die Stellung der nichtehelichen Kinder der der ehelichen Kinder angeglichen wurde und der Begriff der Familie vor allem in den letzten Jahrzehnten eine grundlegende Wandlung erfahren hat, ist vom Ehezweck eigentlich nur noch die Versorgungsfunktion geblieben (und die ist in Bezug auf geschiedene Ehepartner schon deutlich aufgeweicht). Für die Versorgung braucht man die Ehe nicht wirklich; das Problem ließe sich auch anders regeln.
Die Ehe ist eigentlich nur für die zwingend notwendig, die eine Änderung des Status' anstreben, denn um verheiratet zu sein, muss man nun mal heiraten.
Der Sinn der Ehe liegt ganz banal im Emotionalen. Die Ehekandidaten wollen mit der Eheschließung etwas demonstrieren. Meistens werden es hoffentlich Gefühle sein, die den ein oder anderen (nicht zwingend beide ) zum Standesamt treiben. Manche wollen im Grunde nur eine romantische Hochzeit.
Letztendlich eine recht bourgeoise Angelegenheit.
Geändert von dedeli (28-06-2017 um 22:14 Uhr) Grund: Problematische Äußerung, die von anderem Beitrag zitiert wurde, rausgenommen