Neuerdings will die Polizei offenbar ihre Zusammenarbeit mit den Medien ausweiten und erreicht dabei ein neues Level. Sie hat, so bestätigt es der Hamburger Senat in einer Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion, „lokale und überregionale Sender kontaktiert, die über den G20-Gipfel berichtet haben“ – und sie um die Herausgabe ihres Videomaterials gebeten. Der NDR, das ZDF, N24, RTL, Sat.1 und n-tv sowie mehrere Produktionsfirmen haben entsprechende Anfragen erhalten, berichtet das Medienmagazin „Zapp“.
Fast alle gaben nur Material raus, das ohnehin ausgestrahlt worden war – allerdings in besserer Qualität. Zudem räumte eine Produktionsfirma ein, unveröffentlichtes Rohmaterial herausgegeben zu haben. Auch der Sender n-tv, der zu RTL gehört, gab 10 Minuten unveröffentlichte Aufnahmen heraus – angeblich aus Versehen.
Diese Kooperation ist von der Medienseite ärgerlich und von staatlicher Seite mehr als dreist. Die Polizei schert sich nicht um die Pressefreiheit; Quellenschutz und Informationsgeheimnis sind ihr herzlich egal.
...In ihrer Sammelwut hat die Soko „Schwarzer Block“ auch das Bundespresseamt gebeten, alle Journalist*innen, die beim G20-Gipfel akkreditiert waren, ebenfalls nach der Herausgabe ihres Materials zu fragen. Das Amt ist dieser Bitte nicht nachgekommen, aus datenschutzrechtlichen Gründen.