Einvernehmlich hin oder her: verlogen ist es allemal genug, wenn er einerseits lauthals gegen Homosexuelle wettert und andererseits auch noch im Büro seinem Hobby frönt. Aber wenigstens war er konsequent und ist zurückgetreten.
Geändert von RAPtile (18-11-2017 um 12:25 Uhr)
Fick mich, wenn ich mich irre, aber wollten wir nicht knutschen?
Aber das ist doch nichts neues, die lautesten Homo Gegner werden doch fast wöchentlich überführt. Wer am lautesten schreit.....
Klar ist es verlogen. Aber er hat nichts verbrochen, während ein echter Straftäter einfach weitermachen darf, nur weil es Mädchen waren auf die er sich geworfen hat. Das ist Irrsinn pur. Viel irrsinniger als ein homophober Schwuler. Dafür könnte ich unter Umständen sogar Mitleid aufbringen.
Eigentlich müssten die Demokraten für ihn einstehen. Wäre sinnvoller als sich mit den Rechten zu verbünden und ihn wegzumobben.
Das siehst du etwas eindimensional.
Er spielte eine Rolle - Für oder wegen seiner Mitmenschen/des Millieus in dem er lebte - Für die Karriere und gegen sich selbst. Aber er war sich dessen bewusst und er zog die Konsequenzen.
Das unterscheidet ihn stark von Moore und Co. Die schicken ihre Twitter-Follower los, die auf Bibelkommraus einen Argumentationsgrund finden, wieso das halb so wild ist. Und wenn da nichts steht, dann ist die Frau schuld. Oder einfach nur: Whataboutism.
Wäre es einem wie Moore so gegangen, würde er nun von Halluzinogenen schwafeln, die man ihm verabreicht hätte, um ihn aus dem Amt zu kriegen, und dass der Schwule an sich eben alles versucht, um die Dienste des Teufels zu verrichten.
Und da bin ich doch eher Froh, dass es nicht so gekommen ist. Für meine Leseamüsement zwar nicht ganz zuträglich, aber für meinen Kopf - wahlweise die Tischplatte - ENORM hilfreich.
Fick mich, wenn ich mich irre, aber wollten wir nicht knutschen?
Oberflächlich betrachtet kann man es so sehen.
Ich glaube aber weder, dass er einem 'Hobby gefröhnt' hat, noch, dass er Spaß an einem Doppelleben hatte und aus reiner Lust an der Freude gegen Homosexualität gewettert hat. MMn muss jemand der so lebt und handelt unter einem abgrundtiefen Selbsthass leiden und in seiner persönlichen Hölle leben. Das Wettern wäre dann ein sehr fehgeleiteter Versuch damit umzugehen. Ist meine Einschätzung, und wenn das so ist, hat er trotz allem mein Mitleid (ist nicht das gleiche wie, dass ich ok finde was er gemacht hat).
Vielleicht war er auch einfach opportunistisch und hat Privatleben und Politik sauber getrennt ... im Sinne von:
Auffe Arbeit wetter ich mal eben tüchtig gegen die Homos, das bringt mir Wählerstimmen.
Was ich im Privatleben mach geht hingegen keinen was an
"We have just folded space from Ix...Many machines on Ix. New machines"
http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1178669.html
Und wieder zurückgerudert. Die Elefantentrophäen dürfen nun doch nicht eingeführt werden. Zumindest vorerst, bis ER die Fakten studiert hat. Wird Sohnemann nicht gerade freuen.
Man müsste wohl die Situationen verschieden betrachten. Der eine bedrängt, belästigt, betatscht minderjährige Mädchen und/oder von ihm Abhängige. Was sowohl strafrechtliche als auch politische Konsequenzen haben muss. Weinstein hat das ja in vollem Ausmass erlebt, und das ist auch richtig so.
Wenn einer mit diesen wunderbaren konservativen Familienwerten gegen Schwule und Trans politisiert, das auch noch in seinem Politikerberuf mit Gelderwerb betreibt, Gesetze mitträgt, die solche Menschen diffamieren und ausgrenzen, der richtet politisch richtig viel gesellschaftlichen Schaden an. Dafür ist "verlogen" vielleicht noch zu schwach betitelt.
Ich hab da auch kein Mitleid mit "armem Kerl, der sich verleugnen musste". Wenn der aus Macht- oder Geldgier diesen Karriereweg wählt, als Erwachsener und bei freier Entscheidung, dann hält sich mein Mitleid in Grenzen. Dann verlange ich von ihm dieselbe Aufrichtigkeit, die er von anderen mit seinem konservativen Ruf nach Ehrlichkeit fordert.
Das hängt meiner Meinung nach auch mit dem Status zusammen. Wenn einer mit Mindestlohn grad über die Runden kommend sich irgendwie durchs Leben schlägt und dann solche Sprüche loslässt aber selber... dann könnte ich vielleicht Mitleid aufbringen. Aber als Politiker mit Einfluss auf das gesellschaftliche Leben und die Rechtssprechung? Nein. No Mercy.