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  1. #181
    zu Ganztagsschulen:

    Natürlich bringt das nur etwas, wenn das Konzept stimmt. Wenn das nur auf betreute Hausaufgaben hinausläuft, ist es wohl der falsche Weg. Ich bin für die Abschaffung von Hausaufgaben und für eine Ganztagsschulen-Pflicht. Die Schule sollte ein Ort der Bildung, der Kreativität, des gemeinsamen Erlebens, des Miteinanders statt Gegeneinanders sein.
    In unserem Land verfliegt die Freude der Schüler spätestens nach dem Übergang in die Sekundarstufe. Schule wird zu einer Vorbereitung auf Prüfungen, das Lernen orientiert daran, gute Noten zu erhalten.
    Kreativität und handwerkliche Fähigkeiten gehen völlig unter. Bewegung wird unterdrückt statt gefördert.

    zu "mehr Männer in Grundschulen":

    Also zunächst mal liegt es an der schlechteren Bezahlung und an der gesellschaftlichen Erwartungshaltung am Mann. Ein Mann, der sich um kleinere Kinder kümmert, ob Kindergärtner oder Grundschullehrer (außer Sportfach) gilt für viele immer noch als Weichei.

    zu Schulinhalten:

    Also Werken (Handwerk) oder Gartengestaltung wären für mich in jedem Fall Inhalte, die in die Schule gehören. Aber die Schule ist halt rein kopf-orientiert. Kunsterziehung wird auch eher als der realen Welt entrücktes Fach wahrgenommen. Auch das fällt den Mädchen meist leichter, wie auch das Basteln, wie hier schon richtig geschrieben wurde.
    Außerdem sollte z.B. Theater spielen oder Film drehen mit allem Drum und Dran nicht einer AG vorbehalten sein sondern eine Jahresaufgabe sein, mindestens in der ein oder anderen Jahrgangsstufe. Da sollte jeder mitmachen müssen, ob auf oder hinter der Bühne/Kamera.

    zu Kopfnoten:

    Der falsche Weg. Es verlagert die Disziplinierung auf die Zeugnisse und soll anscheinend das Elternhaus aufschrecken.
    Ich bin durchaus für feste Regeln und Disziplin in der Schule. Aber unfähige Lehrer, ein ausgrenzendes und auf Noten fixiertes Schulsystem dienen kaum dazu, die Akzeptanz in die Schule und den Respekt vor den Lehrern zu erhöhen
    Geändert von Lieb-Ellchen (21-10-2017 um 09:40 Uhr)

  2. #182
    Sabuha
    unregistriert
    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen
    Ich bin für die Abschaffung von Hausaufgaben und für eine Ganztagsschulen-Pflicht. Die Schule sollte ein Ort der Bildung, der Kreativität, des gemeinsamen Erlebens, des Miteinanders statt Gegeneinanders sein.
    Dass es gute Angebote gibt, finde ich wichtig.
    Aber eine Pflicht?
    Ich möchte mit meinen Kindern gerne regelmäßig mittags essen.
    Außerdem möchte ich nicht alles auf "nach 16 Uhr" schieben.
    Mal Klamotten kaufen, zum Arzt oder Friseur gehen, mit Freunden treffen oder einfach nur zum Sport. Experimente oder irgendwas bauen ...
    Oder tatsächlich nur mal gemeinsam gammeln.

    Die Tage mit Nachmittagsunterricht laufen deutlich anders ab als die Tage, an denen um 13 Uhr Schluss ist.
    Ich würde schon das Gefühl haben, dass der Staat mir die Kinder wegnimmt, wenn ich gezwungen wäre, sie täglich bis 16 Uhr in einer Einrichtung zu lassen.
    Und welchen Mehrwert hätten wir? Wir hätten nur weniger Familienzeit und die Kinder weniger Freizeit und qualitativ schlechteres Essen.
    Nein danke!

  3. #183
    Da gilt eben das Sprichwort "Wer zahlt, schafft an!"
    Wenn der Staat alles zahlt, vom Kindergeld bis zur Kita, dann ist logisch, dass er auch bestimmt, wie die Kinder ihre Zeit verbringen - und mit wem. Wenn Elternteile mit ihren Kindern gerne regelmäßig mittags essen möchten, dann sollen sie einen Antrag auf eine Erlaubnis stellen.

  4. #184
    Stört mich nicht... Avatar von Null-Drei-Null
    Ort: Balkon mit Tee und Buch
    Alles zahlt ... das ist ja nun ein guter Witz.

  5. #185
    Dass die Männer fehlen hat mindestens 2 Gründe.

    1. Schlechtere Bezahlung: Erzieher sowieso, aber auch Grundschullehrer verdienen deutlich weniger als ihre Kollegen am Gymnasium, inklusive viel schlechterer Aufstiegschancen (an den Grundschulen gibt es kaum Beförderungsstellen). Wenn ich als Mann also Lehramt studiere, überlege ich mir genau welche Schulform.

    2. Ansehen und Vorurteile: Männer als Erzieher und Grundschullehrer werden immer noch argwöhnisch beäugt. Nicht selten schwingt auch Argwohn mit, warum ein Mann mit "kleinen Kindern" arbeiten will. Meine Kinder hatten beide das Glück einen männlichen Erzieher zu haben. Aber beide berichteten mir, dass sie weder auf der Toilette helfen, noch wickeln, noch bei Gruppenfahrten in einem Raum mit den Kindern schlafen dürfen.

  6. #186
    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen
    zu Ganztagsschulen:

    Natürlich bringt das nur etwas, wenn das Konzept stimmt. Wenn das nur auf betreute Hausaufgaben hinausläuft, ist es wohl der falsche Weg. Ich bin für die Abschaffung von Hausaufgaben und für eine Ganztagsschulen-Pflicht. Die Schule sollte ein Ort der Bildung, der Kreativität, des gemeinsamen Erlebens, des Miteinanders statt Gegeneinanders sein.
    Zum letzten Satz stimmt ich dir ja durchaus zu. Aber die meisten Eltern wählen oder wünschen sich für ihre Kinder wohl nicht deswegen Ganztagsbeschulung, weil sie sich einen besseren Unterricht und besseres Lernen erhoffen, sondern weil das Kind dann "berufskompatibel" betreut und versorgt ist.

  7. #187
    Zitat Zitat von Sabuha Beitrag anzeigen
    Dass es gute Angebote gibt, finde ich wichtig.
    Aber eine Pflicht?
    Ich möchte mit meinen Kindern gerne regelmäßig mittags essen.
    Außerdem möchte ich nicht alles auf "nach 16 Uhr" schieben.
    Mal Klamotten kaufen, zum Arzt oder Friseur gehen, mit Freunden treffen oder einfach nur zum Sport. Experimente oder irgendwas bauen ...
    Oder tatsächlich nur mal gemeinsam gammeln.

    Die Tage mit Nachmittagsunterricht laufen deutlich anders ab als die Tage, an denen um 13 Uhr Schluss ist.
    Ich würde schon das Gefühl haben, dass der Staat mir die Kinder wegnimmt, wenn ich gezwungen wäre, sie täglich bis 16 Uhr in einer Einrichtung zu lassen.
    Und welchen Mehrwert hätten wir? Wir hätten nur weniger Familienzeit und die Kinder weniger Freizeit und qualitativ schlechteres Essen.
    Nein danke!
    Das eine schließt das andere ja nicht aus. In Hamburg gibt es seit 3 oder 4 Jahren flächendeckend in allen chulen Ganztagsschulen. In den meisten ist das vormittags Schule und nachmittags Hortbetreuung durch einen externen Anbieter, auf dem Schulgelände.

    Eltern können bei uns frei wählen, ob ihr Kind nur vormittags kommt. Noch isst und dann nach Hause geht. Oder Nachmittags betreut wird. Und da kann man noch wählen wie viele Tage (mindestens drei).

    Dennoch ist nicht alles Gold was glänzt und ich kann verstehen, dass man sowas nicht verpflichtend will und das ist auch gut so. Die HA-Betreuung ist z.B. eine Katastrophe. Meine stärksten Schüler sind meist die, die nicht im Ganztag sind. Sorry, ist so.

  8. #188
    @ Eínige

    Vor einer Verpflichtung zur Ganztagsschule steht natürlich ein Konzept. Dass was einige hier anführen, ist die in Deutschland meist übliche Halbtagsschule mit angebotenem Mittagessen und Nachmittagsbetreuung. Das ist kein geschlossenes Ganztagskonzept und macht die Schule an sich nicht besser.

    Ich denke halt eher an Schulkonzepte wie in England. Ob es dort immer so toll ist, weiß ich nicht, aber die Schulen haben dort eine ganz andere Akzeptanz als hier.

    Aber ich glaube nicht daran, dass wir in Deutschland in der Lage sind, das Schulkonzept wirklich grundlegend zu reformieren. Man doktert daran rum und beschäftigt unzählige Professoren und Doktoren, Hochschulen, staatlich finanzierte Institute mit wissenschaftlichen Gutachten, die am Ende seitens der Medien und Politik für einfachste Schwarz-/Weiß oder Rechts/Links Schelte missbraucht werden.

    An die Kinder und deren Zukunft denkt da eigentlich niemand mehr.

  9. #189
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Zitat Zitat von Sabuha Beitrag anzeigen
    Dass es gute Angebote gibt, finde ich wichtig.
    Aber eine Pflicht?
    Ich möchte mit meinen Kindern gerne regelmäßig mittags essen.
    Außerdem möchte ich nicht alles auf "nach 16 Uhr" schieben.
    Mal Klamotten kaufen, zum Arzt oder Friseur gehen, mit Freunden treffen oder einfach nur zum Sport. Experimente oder irgendwas bauen ...
    Oder tatsächlich nur mal gemeinsam gammeln.

    Die Tage mit Nachmittagsunterricht laufen deutlich anders ab als die Tage, an denen um 13 Uhr Schluss ist.
    Ich würde schon das Gefühl haben, dass der Staat mir die Kinder wegnimmt, wenn ich gezwungen wäre, sie täglich bis 16 Uhr in einer Einrichtung zu lassen.
    Und welchen Mehrwert hätten wir? Wir hätten nur weniger Familienzeit und die Kinder weniger Freizeit und qualitativ schlechteres Essen.
    Nein danke!
    Und welchen Mehrwert hat die Bildung deiner Kinder, wenn sie den halben Tag bei dir verbringen?

  10. #190
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Und welchen Mehrwert hat die Bildung deiner Kinder, wenn sie den halben Tag bei dir verbringen?
    Was heißt "Mehrwert"? ... Eben Freizeit. Gemeinsame Zeit mit Eltern und Geschwister. Zeit für andere Aktivitäten neben der Schule. ... Ist das schlimm? Verpasst ein Kind da was?

    Wurde ja teilweise auch angemahnt, dass Erziehung primär Aufgabe der Eltern sei. Das geht aber nur, wenn man auch gemeinsame Zeit verbringt. Und, nein, ich bin nicht der Meinung, dass das in erster Linie eine Frage der Qualität ist und weniger eine der Quantität.
    Geändert von Will.Hunting (21-10-2017 um 14:15 Uhr)

  11. #191
    Richtige Ganztagsschulen (d.h. rhythmisierter Unterricht bis in den Nachmittag) gibt es natürlich auch eine ganze Anzahl in Hamburg. Ich habe kurzzeitig an so einer Schule gearbeitet und kann den großen Gewinn dahinter nicht erkennen. Es gibt eine sehr lange Mittagspause und danach noch einen Block Unterricht. Und ob das englische Schulsystem so nachahmenswert ist, müsste mal diskutiert werden.

  12. #192
    Zitat Zitat von Will.Hunting Beitrag anzeigen
    Aber die meisten Eltern wählen oder wünschen sich für ihre Kinder wohl nicht deswegen Ganztagsbeschulung, weil sie sich einen besseren Unterricht und besseres Lernen erhoffen, sondern weil das Kind dann "berufskompatibel" betreut und versorgt ist.
    Die meisten? Siehst Du das echt so?

  13. #193
    Natürlich, sehe ich auch so. Wir haben in meiner Schule eine Anmelderate von 75% aller Kinder. Und das bestimmt nicht, weil das System so toll ist. Das hat nämlich viele viele Schwächen. Viele Eltern äußerten tatsächlich, dass es eben v.a. eine verlässliche Betreuung ist. Dazu passt übrigens, dass die Hälfte aler 4-Klässler abgemeldet wird. Die können ja nun auch schon alleine zu Hause bleiben.

  14. #194
    Hätten die Eltern da bei Euch denn eine (vielleicht bessere) Alternative oder müssen die Kinder auf Eure Schule?

  15. #195
    love trumps hate Avatar von Ariel
    Ort: Monkey Island
    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen

    Also Werken (Handwerk) oder Gartengestaltung wären für mich in jedem Fall Inhalte, die in die Schule gehören. Aber die Schule ist halt rein kopf-orientiert.
    Nicht die Werkrealschule in Bawü. Da gibt es noch das Fach Technik, die Inhalte sind generell sehr viel praktischer und lebensnaher. Es geht da ja hauptsächlich um Berufsorientierung.
    Aber über den Ruf der Werkrealschule müssen wir uns nicht unterhalten. Ich finde es ein Unding. Ich bin zwar Klassenlehrerin an der GS, da ich aber noch den Verbundsstudiengang studieren durfte, habe ich mein halbes Deputat an der WRS. Ich finde die Schulform gut. Die Schüler sind (bis auf einige, aber die gibts ja überall) auch großartig.


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