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  1. #121
    Ich bin kein Fan der Gesamtschule, weil das Konzept oft nicht gut umgesetzt wird. Das Modell in HH (nur noch Gesamtschulen und Gymnasium) funktioniert leider auch gar nicht. Es gab vor nicht allzu langer Zeit einen Brandbrief aller Schulleiter von Stadtteilschulen (Konzept Gesamtschule).

    Wir wohnen ja in Niedersachsen. Hier wird in der Regel noch ordentlich 3-gegliedert.
    Und trotz meiner Skepsis gegenüber vielen Gesamtschulen, habe ich dennoch letztes Jahr meine körperbehinderte Tochter mit Gymnasialempfehlung auf einer Gesamtschule angemeldet. Warum? Weil ich von unserer überzeugt bin, weil sie dort (etwas) mehr Erfahrung mit der Inklusion von körperbehinderten Kindern haben und weil meine Tochter einfach manchmal mehr Zeit braucht und der Druck am Gymnasium zu hoch ist. Außerdem möchte ich, dass sie alle Möglichkeiten hat. Abi oder eben auch nicht. Und "unser" Pflichtgymnasium ist noch sehr konservativ in der Hinsicht.

    Edit: Da man sich bei unserer Gesamtschule aber auch umständlich bewerben muss, inklusive Schnupperunterricht, findet schon eine Sozialauslese statt. Auch wenn am Ende, wegen zu großem Zulauf, per Computer ausgelost wird, wer an die Schule darf.
    Geändert von Anscha (17-10-2017 um 18:11 Uhr)

  2. #122
    Sabuha
    unregistriert
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Ähm, auch auf einer Gesamtschule kann Abitur gemacht werden, nur mal so am Rande.
    Das ist mir bewusst.
    Aber uns ging es nicht nur darum, dass sie am Ende Abitur erlangen. Sondern auch das Drumrum.
    Wie gesagt, die Gesamtschulen, die von der Entfernung in Frage kamen, wollten wir nicht.

    Und selbstverständlich haben wir normale Kinder an der Schule.
    Es gibt Förderunterricht, Hausaufgabenhilfe.
    So ganz friss oder stirb ist es nicht. Aber ja, wenn man garnicht mitkommt, dann reicht es wohl nicht bis zum Abitur (falls angestrebt) und man "stirbt"
    Aber dein Abitur stirbt dann ja auch in der Gesantschule?

    Meine priviligierten Augensternchen fühlen sich da zumindest sehr wohl und trotz G8 gehen sie sehr gerne in die Schule und haben tatsächlich Spaß an einigen Fächern.
    Letzten Endes liegt das aber auch am einzelnen Lehrer und nicht an der Schulform selbst!
    Dank G8 haben die Kinder schon viel früher/öfter Nachmittagsunterricht. An der Gesamtschule wären sie aber von Anfang an öfter erst nachmittags (ich glaub an mindestens drei Tagen) aus der Schule raus. Auch das war (hier) ein Grund dagegen.

    Abgesehen davon:
    Du willst doch eine angenehmere spaßige Umgebung für dein Kind - während die Gymnasialeltern ihren Kindern eine FrissOderStirb-Kultur zumuten? Welches Kind ist denn dann das Augensternchen?

  3. #123
    Zitat Zitat von Sabuha Beitrag anzeigen
    Aber dein Abitur stirbt dann ja auch in der Gesantschule?
    Nö. Bei uns sind alle, die vom Gymnasium auf eine Gesamtschule gewechselt sind, in den jeweiligen Fächern locker von einer 5 auf eine 2 gekommen. Soviel zum Thema Gerechtigkeit, weil deren Abitur ja letztlich genau soviel wert war wie das derjenigen, auf deren Schule sie es nicht geschafft haben.

    Wenn ich selber Kinder hätte, wäre mir wohl eine Gesamtschule mit einem guten Konzept und einer ausgewogenen Mischung aus Pädagogik und Wissensvermittlung wesentlich lieber als ein Gymnasium, in dem es sehr wohl oft eher snobbistisch zugeht.

  4. #124
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Ich will keine angenehme spaßige Kuschelumgebung für meine Tochter. Ich will nur nicht, daß die nächsten 8 Jahren für sie nur noch aus büffeln besteht.

    Gymnasium ist solange kein Thema, wie man ein Kind hat, daß funktioniert, aber sobald es Normabweichungen gibt, droht bei falscher Schulwahl eine Karriere als Schulversager. Zwei Beispiele was ich damit meine:
    Zum einen wäre da ein Kind, gut in Mathe, hat aber Legasthenie. Weil aber viel mit Textaufgaben gearbeitet wird, versteht Kind die Aufgabenstellung nicht richtig und löst sie falsch, es gibt entsprechend schlechte Noten. Zum anderen hat man ein Kind mit Problem im Bereich Feinmotorik. Das Kind ist klug, bringt mündlich prima Leistungen, braucht aber beim Schreiben der Antworten doppelt so lange wie das "Normkind".

    Beide Kinder hätten das Potenzial für Abitur, würde aber im Gymnasialbetrieb gnadenlos untergehen. Und da meine Tochter auch zur Kategorie klug aber nicht neurotypisch gehört, haben wir uns ähnlich wie Anscha für die Gesamtschule mit guten Förderkonzept entschieden.

  5. #125
    Sabuha
    unregistriert
    Ich möchte nur nochmal betonen, dass ich Gesamtschulen nicht prinzipiell ablehne oder für schlecht befinde. Bei jeder Schulform gibt es gute und schlechte Schulen.
    Egal ob Grundschule, Haupt-/Real-/Gesamtschule oder Gymnasium.

    Ich wollte nur sagen, dass ich es legitim finde, wenn Eltern für ihre Kinder die (in ihren Augen) beste Schule aussuchen. Egal in welchem Alter.

    Aber manche finden diesen Wunsch bei Gymnasium-Eltern anscheinend verwerflich/snobistisch/elitär.

    Meine Kinder sind priviligierte gepuderte Schnösel und wären das nicht, wenn ich sie täglich eine 20 Minuten zur Gesamtschule fahren würde?
    Es ist immer noch meine Erziehung und meine vermittelten Werte, die meine Kinder zu Snobs machen, aber sicher nicht die Schulform an sich.

    Der eine nimmt bewusst die Gesamtschule, der andere bewusst das Gymnasium. Jeder will das für sein Kind, was er für richtig oder gut befindet.
    Aber nie würd ich Gesamtschuleltern unterstellen, dass sie ihren Kindern nur den leichtesten Weg beibringen oder zu "gewöhnlich" für das Gymnasium sind.
    Umgekehrt kommt sowas aber - das ist aber nicht meiner Überheblichkeit geschuldet sondern basiert wohl auf irgendeinem Rechtfertigungsbedürfnis.

  6. #126
    Allein die letzten Beiträge hier bestätigen mir, wie unsinnig diese frühe Selektion der Schüler IM KINDESALTER ist. Aber wat mutt dat mutt.

    Die Panik meist bei den für ihr Kind das beste wollenden Mütter nimmt ab Beginn des vierten Schuljahrs bisweilen groteske Züge an. Aber ich will nicht unterschlagen, dass ich viele Eltern kenne, die die letzte Entscheidung dem Kind überlassen haben. Und denen ist in dem Alter meistens am Wichtigsten, mit ihren besten Schulfreunden weiterhin in die selbe Schule zu gehen. Das sind halt die Prioritäten der Kinder in dem Alter.
    Geändert von Lieb-Ellchen (18-10-2017 um 07:50 Uhr)

  7. #127
    Pan narrans Avatar von Proteus I.O.F.F. Team
    Ort: Essen
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Ähm, auch auf einer Gesamtschule kann Abitur gemacht werden, nur mal so am Rande.

    Wir haben uns bewußt dafür entschieden, weil ich erstens möchte, daß meine Tochter mit "normalen" Kindern groß wird und nicht mit priviligierten Augensternchen und zweitens, wir ihr die "Friss-oder-stirb"-Mentalität ersparen möchten. Das mag jetzt furchtbar alternativpädagogisch klingen, aber Lernen soll auch Spaß machen dürfen.
    Ich weiß ja nicht was für Gymnasien Du in der Umgebung hast, aber bei dem Gymnasium auf das ich in den 80ern ging, konnte nicht die Rede sein von lauter "privilegierten Augensternchen". Die Schüler dort waren ein ganz normaler Schnitt durch die Bevölkerung.
    "We have just folded space from Ix...Many machines on Ix. New machines"

  8. #128
    Zielstrebig Avatar von moki
    Ort: Niederbergisches Land
    So ist es doch immer noch, finde ich. Die sog. " Elite" schickt ihre Kids doch meistens sowieso in Privatschulen, die ich zum Teil übrigens gut finde. Die International School Kette ist toll und auch nicht übertrieben teuer.
    Gegen Faschisten und deren Sympathisanten zu sein, macht einen nicht automatisch links, sondern demokratisch gesinnt.

  9. #129
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Zitat Zitat von Proteus Beitrag anzeigen
    Ich weiß ja nicht was für Gymnasien Du in der Umgebung hast, aber bei dem Gymnasium auf das ich in den 80ern ging, konnte nicht die Rede sein von lauter "privilegierten Augensternchen". Die Schüler dort waren ein ganz normaler Schnitt durch die Bevölkerung.
    Ja, in den 80er Jahren zu meiner Zeit war das auch noch so. Ich bin in einer Kleinstadt aufgewachsen und wer gute Noten hatte, ging aufs nächste Gymnasium. Dazu kam, daß man sich alle Beine ausgerissen hat, damit Mädchen Abitur machen. Man wollte ja modern sein.

    Nur, wir haben jetzt 30 Jahre später und was ich in den letzten 12 Monaten erlebt habe, war wirklich gruselig. Und Fakt ist, die Herkunft der Eltern ist nachwievor ein Kriterium für den schulischen Werdegang der Kinder.

  10. #130
    Sabuha
    unregistriert
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Und Fakt ist, die Herkunft der Eltern ist nachwievor ein Kriterium für den schulischen Werdegang der Kinder.
    Ist es wirklich so?
    Spielt die Herkunft der Eltern eine Rolle?
    Nicht der Bildungshintergrund?
    Letzteres kann ich mir vorstellen und zustimmen, dass das ein wichtiges Kriterium ist.

    Ersteres weniger. Dass ausländische Kinder bei einem ausländerfeindlichen Lehrer nicht vorankommen, ja. Aber sonst?
    Geändert von Sabuha (18-10-2017 um 11:53 Uhr)

  11. #131
    Interessant finde ich, dass die Kompetenz im Bereich Zuhören so stark abgenommen hat. Ich meine, das ist kein Grundschul-Thema sondern ein gesellschaftliches. Es zieht sich meiner Beobachung nach durch alle Altersklassen. Und ist auch nicht wirklich eine Frage der Kompetenz sondern mehr der inneren Einstellung. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Lehrer das korrigieren können.

  12. #132
    Interessant wäre ja auch mal den Ausgangspunkt zu untersuchen, die Einschulung.

  13. #133
    love trumps hate Avatar von Ariel
    Ort: Monkey Island
    Zuhören war letztes Jahr Thema bei der Vergleichsarbeit in Klasse 8. Die Ergebnisse waren katastrophal, aber ich fand auch die Aufgabenstellung nicht gut. Und ich fand es echt schwer, ich wäre bei der Aufgabe maximal im Regelstandard gewesen. Auf keine Fall Optimalstandard.

  14. #134
    Sabuha
    unregistriert
    Was genau ist denn die Kompetenz "zuhören"?
    Wie grenzt sich das zur Aufmerksamkeit/Konzentration bzw zum Willen/Bereitschaft ab?
    Oder ist damit das gleiche gemeint?

  15. #135
    Hab kein Kind, daher kenn ich mich mit dem Thema nicht ganz aus, aber bei uns gibt es hier keine Hauptschule mehr und es gab nie eine Gesamtschule. Die Realschule wurde meines Wissens geschlossen und irgendwie hat man alles auf "Sekundarschule" geändert. Ka was das genau ist (gehört das nur die Klassen 8-10 oder so erhalten blieben bis die durch sind), weiss nur, dass Mütter öfters auf FB rummaulen, vorallem wegen zuwenig Plätzen mittlerweile und sie die Kinder in Nachbarstädte verfrachten müssen, was bedeutet, dass die jeden Tag lang mitm Bus fahren müssen etc.

    Wohn in NRW nähe Wuppertal.


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