Oh doch, da gibt es schon Unterschiede. Die AfD hat keine Schwierigkeiten damit, sinnvollen Anträgen der "Altparteien" zuzustimmen. Deshalb hat heute die AfD-Fraktion zusammen mit allen anderen Fraktionen - mit Ausnahme der Linken - einem Antrag der "Altparteien" zugestimmt, wonach der Antisemitismus entschlossen bekämpft werden soll. Dem Beschluss zufolge soll das Amt eines Antisemitismusbeauftragten geschaffen werden.
http://www.juedische-allgemeine.de/a.../view/id/30640
Noch weniger hätte die AfD ein Problem damit, Anträgen der Union oder der FDP zuzustimmen, wenn diese damit gegen die "linken" Fraktionen durchgesetzt würden. Beispielsweise für die weitere Aussetzung des Familiennachzugs für Personen mit subsidiärem Bleibestatut, oder gegen zu große Zugeständnisse in der Europapolitik. Damit hätte die AfD nicht nur keine Probleme, sondern das wäre für sie ein großer Triumph. Damit könnte sie ihren Wählern, aber auch allen Kritikern, sagen: "Wir sind keine Protestpartei, sondern wirken an der Gesetzgebung mit. Stimmen für die AfD sind nicht "verloren", sondern sie sorgen dafür, dass im Parlament die richtigen Entscheidungen getroffen werden."
Und genau diesen Triumph will die Union, aber auch die anderen Parteien, der AfD um jeden Preis verwehren. Die versuchen die AfD als Haufen darzustellen, der für Wähler, die an seriöser Politik interessiert sind, unwählbar ist, weil sie außer "dumpfen Parolen" nichts zu bieten hätte. Schon gar keine entscheidenden Beiträge zu guten Entscheidungen.
Die Zustimmung der AfD zum Antisemitismusbeschluss war für die anderen Parteien jetzt wohl kein großes Problem, weil es dabei auf die Zustimmung der AfD nicht ankam. Der Antrag hätte auf jeden Fall eine satte Mehrheit gehabt. Aber wenn wichtige Entscheidungen von der Zustimmung der AfD abhingen, hätte das ein ganz anderes Gewicht.