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  1. #16
    *329* Avatar von suboptimal
    Ort: Ein Schritt vor Belgien
    Ein BGE würde natürlich eine Kürzung von verschiedenen sozialen Leistungen sowie eine Erhöhung von Steuern und Abgaben (vor allem Mehrwertsteuer) mit sich bringen. Irgendwoher muss ja die Finanzierung eines solchen BGE kommen. Das BGE wird sich maximal auf dem Niveau von Hartz IV bewegen und somit das Minimum einer Grundabsicherung darstellen.

    Das, was ein BGE ausmacht, ist das "bedingungslos: Personen, die zufrieden mit einer solchen Minimalabsicherung sind, können danach leben, ohne irgendwelche Sanktionen befürchten zu müssen. Die ganze Sanktionierungsmaschinerie würde wegfallen, was m.E. ein Segen wäre und die unsäglichen Diskussionen (faul, Hängematte etc.) beenden würde.

    Darüber hinaus gehe ich davon aus, dass Personen mit Handicaps bzw. die pflegebedürftig sind, weiterhin über das BGE hinaus Leistungen erhalten werden, um den besonderen Umständen und damit verbundenen höheren Kosten Rechnung tragen zu können. Ich glaube nicht, dass jegliche sozialen Unterstützungen durch ein BGE abgeschafft werden würden.
    An manchen Tagen bist Du die Statue,
    an anderen die Taube.

  2. #17
    Pan narrans Avatar von Proteus I.O.F.F. Team
    Ort: Essen
    Passt wohl auch hier herein:
    http://www.zeit.de/arbeit/2017-12/wo...omplettansicht

    Artikel über die Probleme welche die Work-Lie-Balance bei berufstätigen Eltern mit sichbringt ... aber nicht nur für sich selbst sondern auch für die Mitglieder ihres Arbeitsteams.

    Im Prinzip gehts unter anderem darum daß heutzutage, in Zeiten wo oft beide Elternteile berufstätig sind, die Probleme mit der Zeiteinteilung der arbeitenden Eltern oft den Mitarbeitern des Arbeitsteams/Betriebes aufgebürdet werden, welche keine Kinder haben.

    Im Sinne von:
    Mitarbeiter x (mit Kindern) muss plötzlich Urlaub nehmen um seine krnke Tochter zu pflegen?
    O.K., dann müssen Mitarbeiter y und z (beide ohne Kinder) seine Schicht übernehmen (und es wird eventuell gar als deren "moralische Pflicht" angesehen, auf ihren eigenen geplanten Urlaub in der Zit zu verzichten).

    Oder ... Weihnachten ... Eltern mit Kindern erden praktisch ie elbstverständlich bevorzugt wenn sie zu der Zeit Urlaub haben wollen, Arbeitnehmer ohne Kinder selbstverständlich hintangestellt.

    Und all das obwohl kinderlose Mitarbeiter auch ein Privatleben haben und eventuell nicht als Springer dienen wollen, über deren Privatleben wie selbstverständlich verfügt werden kann, wenn die Bedürfnisse von arbeitenden Eltern im Team/Firma es notwendig machen.

    Als Ursache des Problems sieht der Autor hier auch wieder den Kapitalismus.

    Häusliche Carearbeit (i.e. Kinderbetreuung und Haushalt, aber auch Pflege von Familienagehörigen) sind eben auch Fulltime-Jobs die eine Menge an Kraft (und Zeitaufwand) erfordern (und zudem volkswirtchatlich bedeutam sind).
    Früher funktionierte es noch halbwegs, weil da noch gesellschaftlich verankert war, daß ein Elternteil (fast immer die Frau) fulltime zu Hause bleibt und den Haushalt und die Kinderbetreuung schmeisst.
    Heutzutage hingegen wollen meist beide Elternteile arbeiten (und ggf. Karriere machen) ... und keiner will hintan stehen (zumal der Job "Haushalt" / "Kinder" im Laufe der letzten Jahrzehnten an Ansehen verloren hat ... und zudem nicht einmal Rentenansprüche erwirkt).

    Der Kapitalismus hats sich da einfach gemacht indem er eine Dualität zwischen Arbeit und Privatleben aufgebaut hat (und Haushalt und Kinder-/Angehörigenbetreuung vollständig in die Sphäre des Privatlebens verschiebt).

    Nach Ansicht des Autorren ist hier ein Umdenken in Politik und Gesellschaft gefragt, um Möglichkeiten zu schaffen, daß man einerseits fulltime Caretätigkeiten übernehmen, ohne daß dadurch die eigene Eistenzsicherng gefährdet ist, andererseits aber auch die Möglichkeiten geschaffen sind (Stichwort Förderung von Home Office Jobs und Jobs mit flexiblen Arbeitszeiten) daß man einen Beruf ausüben kann ohne daß man sich dabei auf den Goodwill des Unternehmens verlassen muss (oder darauf daß man moralische Ansprüche gegenüber kinderlosen Mitarbeitern geltend machen kann, wenns um deren Urlaubs/Freizeitplanung geht)


    Im Prinzip auch wieder ein Sache wo zumindest teilweise (i.e. wenn man Fulltime Angehörige pfleen/Kinder betreuen will/muss) das BGE Abhilfe schaffen würde (der andere Teil ist ja die Flexibilisierung von Arbeitsmöglichkeiten, damit Leute welche Arbeit und Kinder-/Angehörigenbetreuung/Haushalt unter einen Hut bringen wollen, dieses machen können ohnee da es zu Lasten der aneren mitarbeiter geht
    "We have just folded space from Ix...Many machines on Ix. New machines"

  3. #18
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Einen finanziellen Ausgleich wie er derzeit von der IG Metall gefordert wird, ist auf jeden Fall notwendig. Gerade die Generation 40+ hat ja im Moment voll die Arschkarte gezogen. Vollzeitjob, die Pflege der Eltern und gleichzeitig auch noch die Kinderbetreuung an der Backe plus die Angst, daß für die eigene Rente nichts übrig bleibt. Dass das nicht gut gehen kann, liegt auf der Hand.

    Nur, ich hab eben auch Angst, dass bei entsprechenden Regelungen die häusliche Care-Arbeit wieder an den Frauen hängen bleibt. Ich kann das nicht an konkreten Dingen festmachen, aber ich hab das Gefühl, daß es derzeit Bestrebungen gibt das Rad in Sachen Emanzipation wieder zurückzudrehen. Und jedes Mal, wenn die Vereinbarung von Beruf und Familie nicht klappt, ist selbstverständlich die egoistische Mutter, die unbedingt Karriere machen will, Schuld.


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