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  1. #31
    An diesem Fall ist so vieles unbegreiflich und ungeheuerlich. Aber am allerwenigsten verstehe ich dies:

    April 2017
    Berrin T. erhält die Auflage, nach der Rückkehr ihres Sohnes dafür zu sorgen, dass L. die gemeinsame Wohnung nicht mehr betritt. Auch wenn sie dabei ist, darf L. sich dem Jungen nicht nähern. Das Jugendamt beteuert, es habe bei dem Jungen keinerlei Anzeichen von Missbrauch gegeben. Berrin T. muss sich in psychiatrische Behandlung begeben.
    Quelle

    Wie ist es möglich, dass das Jugendamt keinerlei Anzeichen für Missbrauch findet, obwohl dieser definitiv stattgefunden hat - über Monate? Da soll es weder körperliche noch verhaltensmäßige Anzeichen gegeben haben??? Das soll man allen Ernstes glauben? Zu diesem Zeitpunkt lebte der Lebensgefährte der Mutter schon ein halbes Jahr mit dem Kind gemeinsam in ihrer Wohnung und war seit anderthalb Jahren mit der mutter zusammen. Der Junge muss da also schon über etliche Monate übelst missbraucht und x-mal vergewaltigt worden sein. Und das merkt man nicht, obwohl man auf solche Fälle geschult ist??? Unfassbar.


    @spector

    Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken

  2. #32
    Zitat Zitat von crunchy frog Beitrag anzeigen
    Das lässt sich aber im Nachherein auch einfach sagen. Ich wöllte da nicht der Entscheider sein, der Mutter und Kind trennt und damit wohl in den meisten Fällen zwei Leben zerstört. In diesem Fall wäre es notwendig gewesen, in 100 anderen Fällen ist das Kind bei der Mutter immer besser aufgehoben und die ganze Wahrheit wissen wir auch erst jetzt, zum Zeitpunkt der Entscheidung war es sicher nicht so offensichtlich. Es wird in den meisten Fällen sauschwer sein die richtige Entscheidung zu treffen und wenn sie nicht richtig war (aus welchem Grund auch immer), zerstört man mindestens ein Leben, meist sogar mehrere.
    Es ist aber nicht einer von hundert Fällen. Es geht nicht um Fälle, in denen die Entscheidung wirklich so schwer ist, wie du sie beschreibst. In dem Fall war die Entscheidung falsch. Die Chronik des Falles wurde hier schon gepostet, von daher muss man dazu nichts mehr schreiben.

  3. #33
    Genauso schlimm doch der Fall eines 13jährigen Mädchens, das von Mutter und Stiefvater eingesperrt wurde und in Anwesenheit der Mutter missbraucht wurde. Man hat die Mutter befragt und sie meinte, das Mädchen wäre halt "frühreif". Mir ist so übel geworden.

  4. #34
    Just the way you are Avatar von Couchgeflüster
    Ort: Wien
    DAS hab ich auch mitgekriegt:

  5. #35
    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen
    Es ist aber nicht einer von hundert Fällen. Es geht nicht um Fälle, in denen die Entscheidung wirklich so schwer ist, wie du sie beschreibst. In dem Fall war die Entscheidung falsch. Die Chronik des Falles wurde hier schon gepostet, von daher muss man dazu nichts mehr schreiben.
    Natürlich, Jugendämter haben täglich mit Fällen zu tun, in denen sie entscheiden müssen, ob das Kind noch bei der Mutter bleiben soll oder ob es nicht besser in einer Pflegefamilie unterkommt. Drogen, Alkoholismus, Gewalt, Verwahrlosung oder/und eben Verdacht auf sexuellen Missbrauch. Das ist nicht die Ausnahme, sondern leider Alltag. Und in den allermeisten Fällen ist es natürlich besser, wenn das Kind bei der Mutter bleibt und man versucht, die Missstände zu beheben. Eine Trennung kann nur das allerletzte Mittel sein, in Extemfällen. Und das hier war so ein Extremfall. Nur hatten die Jugendämter leider nicht die hier gepostete Chronik, die es uns so leicht macht, im Nachherein zu urteilen. Die hatten Hinweise von Aussenstehenden (die auch erst mal geprüft werden müssen, können auch falsch sein), sicher viele Aussagen der Betroffenen, von denen man auch nicht gleich weiß ob wahr, halbwahr oder glatt gelogen und in dem ganzen Schlamassel auch noch zig andere Fälle, auf die man sich gleichermassen konzentrieren muß und bei denen es grundfalsch gewesen wäre, wenn man Mutter und Kind getrennt hätte.

    Du machst es Dir viel zu einfach, wenn Du hier anhand eines mundfertig zusammengestellten Resumees urteilst.
    If we took the bones out, it wouldn't be crunchy, would it?

  6. #36
    Du machst es dir zu einfach und du ignorierst die den Beteiligten zum jeweiligen Zeitpunkt bekannten Fakten. Z.B. dass das Kind, das 2 Jahre mit einem Kinderschänder unter einem Dach lebte, nicht psychologisch untersucht wurde und bei den Gerichten nicht gefragt wurde und keinen Rechtsbeistand hatte. Man hat sich halt auf die Glaubwürdigkeit der Mutter verlassen.

  7. #37
    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen
    Du machst es dir zu einfach und du ignorierst die den Beteiligten zum jeweiligen Zeitpunkt bekannten Fakten. Z.B. dass das Kind, das 2 Jahre mit einem Kinderschänder unter einem Dach lebte, nicht psychologisch untersucht wurde und bei den Gerichten nicht gefragt wurde und keinen Rechtsbeistand hatte. Man hat sich halt auf die Glaubwürdigkeit der Mutter verlassen.
    Ich mache es mir einfach, wenn ich die Schwierigkeiten in einem solchen Fall sehe? Macht jetzt keinen Sinn, das ist eher das Gegenteil davon. Ist immer leicht gesagt, wenn man hinterm Computer sitzt und schon alles weiß, aber die Leute die das zu bearbeiten haben können sich leider nicht auf solche Informationen stützen. Ich finde eher Du bist da sehr naiv, wenn Du einen auf ist-doch-ganz-einfach machst Wie ich schon schrieb, die können natürlich nicht wissen, ob die Mutter die Wahrheit sagt oder nicht. Und Kind wegnehmen geht nur, wenn man ganz sicher weiss, daß etwas schlimmes im Gange ist. Wenn man ein Kind ungerechtfertigt und vor allem vorschnell von seiner Mutter trennt (eventuell aufgrund irgendwelcher Gerüchte), richtet man an anderer Stelle noch viel mehr Schaden an.
    If we took the bones out, it wouldn't be crunchy, would it?

  8. #38
    Zitat Zitat von crunchy frog Beitrag anzeigen
    Ich mache es mir einfach, wenn ich die Schwierigkeiten in einem solchen Fall sehe? Macht jetzt keinen Sinn, das ist eher das Gegenteil davon. Ist immer leicht gesagt, wenn man hinterm Computer sitzt und schon alles weiß, aber die Leute die das zu bearbeiten haben können sich leider nicht auf solche Informationen stützen. Ich finde eher Du bist da sehr naiv, wenn Du einen auf ist-doch-ganz-einfach machst Wie ich schon schrieb, die können natürlich nicht wissen, ob die Mutter die Wahrheit sagt oder nicht. Und Kind wegnehmen geht nur, wenn man ganz sicher weiss, daß etwas schlimmes im Gange ist. Wenn man ein Kind ungerechtfertigt und vor allem vorschnell von seiner Mutter trennt (eventuell aufgrund irgendwelcher Gerüchte), richtet man an anderer Stelle noch viel mehr Schaden an.
    "Kind wegnehmen" ist schon mal tendenziös ein falscher Begriff. Es geht um "Kindeswohl" und "Schutz des Kindes". Die Gerichte sahen das Kindeswohl gefährdet und haben das Kind dennoch der Mutter überlassen. Und man hat es nicht kontrolliert, so dass das Kind dem Kinderschänder weiterhin ausgeliefert war.

    Ich glaube, Kinder brauchen auch mal eine "me too" Debatte.

  9. #39
    Ich denke, dass die Mutter da auch sehr missbräuchlich veranlagt war und bewusst bei ihren Aussagen in früheren Jahren gelogen hat. Ohne das Wissen und die Zustimmung der Mutter hätte es ja gar nicht so weit kommen können. Ja, so unvollstellbar es ist, das gibt es. Zum Glück sind solche Personen die absoluten Ausnahmen in der Gesellschaft - es gibt ja auch das Münchhausen-Baby-Proxy-Syndrom - da tappen Mediziner auch monatelang im Dunklen bis sowas herauskommt.

  10. #40
    Perrier
    unregistriert
    .
    Geändert von Perrier (29-08-2018 um 23:14 Uhr)

  11. #41
    Zitat Zitat von Perrier Beitrag anzeigen
    Ich erinnere noch mal an meinen gestrigen Post:



    Dazu siehe bspw. auch hier: Wikipedia reference-linkKinderschänder

    Zur Geschichte des Begriffs:




    Der Mann meiner Schwägerin ist Kinderpsychologe und arbeitet in einer bekannten Hamburger Anlaufstelle für sexuell mißbrauchte Kinder. Er hat mich darauf aufmerksam gemacht, daß der Begriff in Fachkreisen aus oben angedeuteten Gründen nicht verwendet wird.

    Er plädiert zudem vehement dafür, Täter gesellschaftlich nicht zu ächten. Das sei kontraproduktiv hinsichtlich Prävention. Die meisten Täter stammen aus dem näheren (familiären) Umfeld, und nicht selten sind es die Opfer selbst, die sie schützen. Aufgrund der Angst vor den Folgen, wenn es herauskäme. Diese Folgen treffen immer auch die Opfer. Leider interessiert das die Gesellschaft herzlich wenig. Aber, das ist ein anderes Thema.
    Ja, es ist auch so. Ich habe mal vor Jahren aus Zufall einen Fachartikel aus einem dementsprechenden Seminar gelesen (USA). Es ist bei weitem nicht so, dass ALLE Kinder lebenslang und für immer als gestört angesehen werden können, insofern sie nicht von Außenstehenden pathologisiert werden. Die Opfer haben zum Teil eine erstaunliche Resilienz entwickeln können. Ich bekomme es nicht mehr so auf die Reihe, aber, aber es kam auch erstaunlicherweise auch auf das Alter der Kinder an und wie frei sie in ihrer Persönlichkeit Sexualität als „abnorm“ definieren, bzw. Was die Kinder oder Jugendlich selbst bestimmten konnten, was in ihren Augen als Missbrauch gelten durfte.

  12. #42
    Zitat Zitat von Akku Beitrag anzeigen
    Ich denke, dass die Mutter da auch sehr missbräuchlich veranlagt war und bewusst bei ihren Aussagen in früheren Jahren gelogen hat. Ohne das Wissen und die Zustimmung der Mutter hätte es ja gar nicht so weit kommen können. Ja, so unvollstellbar es ist, das gibt es. Zum Glück sind solche Personen die absoluten Ausnahmen in der Gesellschaft - es gibt ja auch das Münchhausen-Baby-Proxy-Syndrom - da tappen Mediziner auch monatelang im Dunklen bis sowas herauskommt.

    Ich glaube, es heißt "Münchhausen by Proxy".

  13. #43
    Zitat Zitat von Akku Beitrag anzeigen
    Ich denke, dass die Mutter da auch sehr missbräuchlich veranlagt war und bewusst bei ihren Aussagen in früheren Jahren gelogen hat. Ohne das Wissen und die Zustimmung der Mutter hätte es ja gar nicht so weit kommen können. Ja, so unvollstellbar es ist, das gibt es. Zum Glück sind solche Personen die absoluten Ausnahmen in der Gesellschaft - es gibt ja auch das Münchhausen-Baby-Proxy-Syndrom - da tappen Mediziner auch monatelang im Dunklen bis sowas herauskommt.
    Was da passiert ist, war sicher nicht vorhersehbar. Die aktive Beteiligung von Müttern an solchen Taten kommt nicht oft vor. Aber gar nicht so selten ist deren stillschweigende Duldung von Gewalt oder Missbrauch gegen Kinder vor allem durch neue Partner oder des Kindsvaters.

  14. #44
    Zitat Zitat von Perrier Beitrag anzeigen

    Er plädiert zudem vehement dafür, Täter gesellschaftlich nicht zu ächten. Das sei kontraproduktiv hinsichtlich Prävention. Die meisten Täter stammen aus dem näheren (familiären) Umfeld, und nicht selten sind es die Opfer selbst, die sie schützen. Aufgrund der Angst vor den Folgen, wenn es herauskäme. Diese Folgen treffen immer auch die Opfer. Leider interessiert das die Gesellschaft herzlich wenig. Aber, das ist ein anderes Thema.
    Das verstehe ich nicht. Hat er das irgendwie näher erläutert?
    Ist nicht jede Form von Kriminalität mehr oder weniger gesellschaftlich geächtet? Heißt es dass, wenn es gesellschaftlich nicht mehr geächtet (=akzeptiert?) würde, gäbe es weniger Kriminalität?

  15. #45
    Zitat Zitat von Perrier Beitrag anzeigen
    Ich erinnere noch mal an meinen gestrigen Post:



    Dazu siehe bspw. auch hier: Wikipedia reference-linkKinderschänder

    Zur Geschichte des Begriffs:


    Zur Kritik:



    Der Mann meiner Schwägerin ist Kinderpsychologe und arbeitet in einer bekannten Hamburger Anlaufstelle für sexuell mißbrauchte Kinder. Er hat mich darauf aufmerksam gemacht, daß der Begriff in Fachkreisen aus oben angedeuteten Gründen nicht verwendet wird.

    Er plädiert zudem vehement dafür, Täter gesellschaftlich nicht zu ächten. Das sei kontraproduktiv hinsichtlich Prävention. Die meisten Täter stammen aus dem näheren (familiären) Umfeld, und nicht selten sind es die Opfer selbst, die sie schützen. Aufgrund der Angst vor den Folgen, wenn es herauskäme. Diese Folgen treffen immer auch die Opfer. Leider interessiert das die Gesellschaft herzlich wenig. Aber, das ist ein anderes Thema.
    Was den Begriff betrifft, das kann ich nachvollziehen. Aber Deinen letzten Absatz eher nicht.

    Warum "schützen" die Opfer denn die Täter?? Doch nicht aus freien Stücken und weil sie meinen, dass die "armen" Täter Schutz brauchten, sondern in aller Regel wohl aus Angst! Gerade Kinder, und um die geht es ja hier, können doch gar nicht einschätzen, welche Folgen es für sie hätte, wenn sie die Täter anzeigen oder sie auf andere Weise offenlegen würden.

    Ist es wirklich die freie Entscheidung des Neunjährigen, über den wir hier reden, seine Mutter und ihren Lebensgefährten nicht zu "verraten" und sich selbst aus diesem Martyrium zu befreien? Oder steht er nicht unter unvorstellbarem Druck, wurde ihm nicht Angst eingejagt? Und hat er nicht deshalb geschwiegen?

    Nein, ich bin der Meinung, wer einem Kind etwas antut, sollte sehr wohl gesellschaftlich geächtet werden - wenn man das überhaupt so nennen kann. Ich jedenfalls möchte solch einen Menschen nicht in meinem persönlichen Umfeld haben.

    Ich erinnere mich an ein Erlebnis vor rund 35 Jahren, als ein Studienkollege meines (heutigen) Mannes (und damaligen Freundes) uns beiden zu erläutern versuchte, dass Sex mit Kindern doch eigentlich etwas ganz Natürliches sei und schon bei den alten Römern oder Griechen ganz "normal". Ich war vollkommen entsetzt und habe mich nur mit größter Mühe zusammenreißen können, sonst wäre ich da mehr als nur deutlich geworden. Das war zwar nur eine ganz theoretische Diskussion und wir hatten damals keinerlei Hinweise darauf, ob der Typ selbst pädophile Neigungen hatte und diese womöglich auch auslebte, aber eins war uns beiden klar: Wir haben den Kontakt zu ihm nach diesem Gespräch abgebrochen, und das war's für uns.

    Wenn das gesellschaftliche Ächtung ist, dann ja, dann bin ich dafür. Ich kann mit Menschen, die die Unterlegenheit und Abhängigkeit von Kindern (und von Erwachsenen) dermaßen schamlos und egoistisch ausnutzen und dabei über die Würde und das Mindestmaß an Selbstbestimmung und Unversehrtheit an Körper und Seele der Opfer hinweggehen, keinerlei privaten Kontakt ertragen.
    Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken


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