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  1. #1
    Dost
    unregistriert

    Großeinsatz gegen Schwarzarbeit

    Aus der rheinischen Post, Kampf gegen Schwarzarbeit

    Großeinsatz vom Zoll in NRW: Bei einer Razzia in Erkrath haben schwer bewaffnete Spezialkräfte Wohnungen und Geschäftsräume gestürmt, zwei Menschen werden vorläufig festgenommen. Insgesamt sind nach Informationen unserer Redaktion über tausend Einsatzkräfte beteiligt. [...] Es ging offenbar um ein Netzwerk der Bau-Mafia, dass jahrelang mit einem Geflecht von 14 Scheinfirmen fingierte Rechnungen ausgestellt haben soll, um damit die Beschäftigung von Schwarzarbeitern im großen Stil zu verdecken.
    Dachte wir wären auf dem Weg zur Vollbeschäftigung. Fachkräfte werden doch händeringend gesucht. Dass sich organisierte Kriminalität in diesem Bereich überhaupt lohnt

  2. #2
    Zitat Zitat von Dost Beitrag anzeigen
    Dachte wir wären auf dem Weg zur Vollbeschäftigung. Fachkräfte werden doch händeringend gesucht. Dass sich organisierte Kriminalität in diesem Bereich überhaupt lohnt
    Gerade dass wir kurz vor der Vollbeschäftigung stehen, ist doch ein Grund dafür, Schwarzarbeiter zu beschäftigen.
    We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
    (Kenny Chesney - "Rich And Miserable")

  3. #3
    Zitat Zitat von Dost Beitrag anzeigen
    Aus der rheinischen Post, Kampf gegen Schwarzarbeit



    Dachte wir wären auf dem Weg zur Vollbeschäftigung. Fachkräfte werden doch händeringend gesucht. Dass sich organisierte Kriminalität in diesem Bereich überhaupt lohnt
    Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Wieso sollten sich Schwarzarbeit oder andere Formen von organisierter Kriminalität bei Vollbeschäftigung nicht lohnen?

    Durch Schwarzarbeit "spart" man Steuern und Abgaben, oder man kann Arbeitskräfte einsetzen, die keine Arbeitserlaubnis haben, und deshalb billig sind.

  4. #4
    Dost
    unregistriert
    Zitat Zitat von JackB Beitrag anzeigen
    Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Wieso sollten sich Schwarzarbeit oder andere Formen von organisierter Kriminalität bei Vollbeschäftigung nicht lohnen?

    Durch Schwarzarbeit "spart" man Steuern und Abgaben, oder man kann Arbeitskräfte einsetzen, die keine Arbeitserlaubnis haben, und deshalb billig sind.
    Man muss ja erst mal die Fachkräfte zur Schwarzarbeit haben. Der Bau sucht händeringend qualifizierte Arbeiter. Bulgaren, Rumänen, Polen sind EU und dürfen hier legal arbeiten. Wenn ich die Wahl habe Arbeit bei einer eingesessenen deutschen Firma zu nehmen, wo das Geld regelmäßig fließt oder bei einer windigen Betrugsfirma, die über kurz oder lang auffliegt, gehe ich als Arbeiter doch zur seriösen Firma.

    Dass die Betrüger billiger sind, ist klar. Aber auch die brauchen für ihren Betrug Facharbeiter. Bau kann nicht jeder.

  5. #5
    Bei der Betrügerfirma kommt man möglicherweise auch ohne Qualifikationsnachweise unter. Nebenher beauftragen die alteingesessenen deutschen Firmen im Bauwesen oft Subunternehmer aus dem EU-Ausland. Und ob der arbeitssuchende Rumäne weiß, ob sein Arbeitgeber, der Subunternehmer, in Deutschland legal oder illegal arbeitet? Ich weiß ja nicht.

  6. #6
    Sabuha
    unregistriert
    Zitat Zitat von Dost Beitrag anzeigen
    Wenn ich die Wahl habe Arbeit bei einer eingesessenen deutschen Firma zu nehmen, wo das Geld regelmäßig fließt oder bei einer windigen Betrugsfirma, die über kurz oder lang auffliegt, gehe ich als Arbeiter doch zur seriösen Firma.
    Manche haben vielleicht auch andere Quellen, die nicht mehr fließen, wenn sie einem bezahlten Job nachgehen?
    Statt entweder oder wollen sie lieber beides?

  7. #7
    Zitat Zitat von Dost Beitrag anzeigen
    Man muss ja erst mal die Fachkräfte zur Schwarzarbeit haben. Der Bau sucht händeringend qualifizierte Arbeiter. Bulgaren, Rumänen, Polen sind EU und dürfen hier legal arbeiten. Wenn ich die Wahl habe Arbeit bei einer eingesessenen deutschen Firma zu nehmen, wo das Geld regelmäßig fließt oder bei einer windigen Betrugsfirma, die über kurz oder lang auffliegt, gehe ich als Arbeiter doch zur seriösen Firma.

    Dass die Betrüger billiger sind, ist klar. Aber auch die brauchen für ihren Betrug Facharbeiter. Bau kann nicht jeder.


    die wahrheit liegt in der mitte! die gesuchten fachkräfte sind die kolonnenführer und baustellenleiter... Bauhelfer, die säcke und steine schleppen zählen nicht zu "fachkräften" werden aber trotzdem dringend gebraucht...
    du hast da eine etwas ramontische vorstellung vom bau...
    Geändert von Jaspis (30-01-2018 um 12:05 Uhr) Grund: despektierliche Ausdrucksweise
    Die einzig relevante Werte-Einteilung in der Postmoderne: Witzig oder Nicht-witzig!

  8. #8
    Zitat Zitat von Dost Beitrag anzeigen
    Aus der rheinischen Post, Kampf gegen Schwarzarbeit



    Dachte wir wären auf dem Weg zur Vollbeschäftigung. Fachkräfte werden doch händeringend gesucht. Dass sich organisierte Kriminalität in diesem Bereich überhaupt lohnt
    Fachkräfte werden aber nicht überall am Bau gesucht. Hilfsarbeiter gibts ja auch, und an schlecht qualifizierten Hilfsarbeitern besteht meines Erachtens nach kein wirklicher Mangel.

    Manche sind einfach froh, Geld zu verdienen und nehmen jeden Job an. Vermutlich unter dem Mindestlohn, weil man ist ja froh, überhaupt was zu verdienen. Und wenn es nicht offiziell ist (sofern sie das überhaupt selbst wissen), ist es ja umso besser, denn sie bekommen oft ja noch Geld vom Staat (in Österreich kenne ich einige, die so agieren - wird in Deutschland vermutlich nicht viel anders sein?).

    Und überhaupt nimmt einem der Staat dann nicht so viel an Sozialversicherung und Steuern weg - wer braucht in nem Sozialstaat schon ne Krankenversicherung, ne Rentenversicherung, ... ?

    Unwissen seitens ungebildeter Arbeitnehmer und ein Teil Unverfrorenheit mancher (sowohl seitens der Firmen als auch von Arbeitnehmern, die bewusst schwarz arbeiten - sei es, um zur Mindestsicherung (oder wie auch immer das in Deutschland heißt) dazuzuverdienen oder der bewussten Abgabenminimierung) machen Schwarzarbeit alles andere als unattraktiv.

  9. #9
    Eisperlchen
    unregistriert
    Zitat Zitat von tanakin Beitrag anzeigen
    die wahrheit liegt in der mitte! die gesuchten fachkräfte sind die kolonnenführer und baustellenleiter... Bauhelfer, die säcke und steine schleppen zählen nicht zu "fachkräften" werden aber trotzdem dringend gebraucht...
    du hast da eine etwas ramontische vorstellung vom bau...
    Genauso ist es.
    Und meistens sprechen sie auch kein deutsch, sind oft obdachlos oder "wohnen" zu zehnt in einem Zimmer, sind leicht erpressbar("Wenn du nicht spurst,bekommst du kein Geld") und werden oft über Mittelsmänner(die auch noch ihren Anteil haben wollen) vom sog. "Arbeiterstrich" auf die Baustelle gekarrt.

  10. #10
    Es ist doch ein offenes Geheimnis, dass im Baugewerbe Heerscharen von Schwarzarbeitern unter miesesten Bedingungen beschäftigt sind, s. nur z.B. hier: https://www.haustec.de/management/27...block_return=1
    Wenn man mit Leuten redet, deren Job es ist, Kontrollen durchzuführen, wird einem schwindlig. Die Arbeiter hausen oft in nicht menschenwürdigen Verhältnissen, von Arbeitsschutz kann keine Rede sein, nicht selten werden die Leute noch um ihren Hungerlohngeprellt. Unfassbar erschien mir immer, dass so ziemlich jeder, der sich damit befasst, weiß, wie die Verhältnisse sind, dass aber kaum etwas getan wurde. Keine personellen Kapazitäten beim Zoll für wirksame Kontrollmaßnahmen und so. Und das, obwohl durch diesen Machenschaften auch dem Staat immenser Schaden entsteht.
    Für mich klingt es immer, als ob die Lobbyisten dabei viel zu schön verdienen würden, um Interesse an Gegenmaßnahmen zu haben.

  11. #11
    /watch?v=GTQnarzmTOc Avatar von Experte
    Ort: Siegerland
    Zitat Zitat von Dost Beitrag anzeigen
    Aus der rheinischen Post, Kampf gegen Schwarzarbeit



    Dachte wir wären auf dem Weg zur Vollbeschäftigung. Fachkräfte werden doch händeringend gesucht. Dass sich organisierte Kriminalität in diesem Bereich überhaupt lohnt
    In einem Land in dem Arbeit wie in kaum einem anderen Industrieland von Steuern und Abgaben belastet wird, ist Schwarzarbeit die logische Konsequenz. Aber wie üblich wird statt der Ursache das Symptom bekämpft.

  12. #12
    auf die art steht eben die arbeitslosigkeit in den jüngeren EU ländern mitten im wohnzimmer.
    hemmungen gibts da nicht, weil vor der grossen integration erwartungen geweckt wurden, die nachher nicht erfüllbar waren.

    ohne die steuern (selbst wenn da was mit den budgets verschummelt wird) wären infrastrukturen und lebensstandards doch genau auf dem level, wo die leute her kommen.
    ich hör da sagenhafte geschichten von der medizinischen versorgung am land, und das, wo es schon eine EU weite harmonisierung gibt von wegen länderübergreifende abrechnung medizinischer leistungen mit krankenkassen.

    dass baufirmen das system auch noch mächtig unterlaufen, machts nicht besser.
    und wär auch wichtig, dass die massnahmen dagegen "verhältnismässig" sind bzw nicht noch zusätzliche feindseligkeiten transportieren.
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  13. #13
    Dost
    unregistriert
    Zeit: schwarzarbeit-studie-deutschland-illegale-beschaeftigung-rueckgang

    Wie stellen die das eigentlich fest? Befragen sie die Schwarzarbeiter?

    Die Forscher gehen davon aus, dass sich das Verhältnis der Schattenwirtschaft zur offiziellen Wirtschaft auf unter zehn Prozent verringern wird. Im Vorjahr waren es 10,1 Prozent. Den Betrag, der am Finanzamt vorbei erwirtschaftet wird, beziffern sie in ihrer Studie mit 323 Milliarden Euro.


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