Ich habe mich vor Jahren einmal bei der Post beschwert, nachdem ich von der Post selbst oder einer Post-Tochter, das weiß ich nicht mehr, Werbung für Büromaterialien zugesandt bekam. Die Post betreibt ja einen Büroshop https://shop.deutschepost.de/buero . Das war Werbung für diese Produkte. Im Adressfeld war mein Name mit meiner Berufsbezeichnung verknüpft. Wie die Post an diese Infogekommen sein kann, ist nicht besonders rätselhaft - es hatten Absender Briefe an mich versandt, die so adressiert waren. Das berechtigt die Post natürlich aber nicht, diese Daten zu speichern und für Werbezwecke zu gebrauchen, zumal ich damals schon auf der Robinsonliste eingetragen war.
Ich habe als von der Post schriftlich Auskunft nach dem Bundesdatenschutzgesetz über die im Zusammenhang mit meiner Person gespeicherten Daten verlangt. Die Antwort bestand in der Behauptung, es seien keine Daten gespeichert. Glaubhaft ist das nicht.
Wieso wird das jetzt zum riesigen Skandal? Die Deutsche Post bietet den Service doch offen auf ihrer Internetseite an.
https://www.deutschepost.de/de/a/adr...schaffung.html
Ganz einfach: Weil es gesetzliche Grundlagen dafür gibt, die bestimmen, unter welchen Voraussetzungen, in welchem Umfang und zu welchen Zwecken personenbezogene Daten erhoben, gespeichert und weitergegeben werden dürfen. Die Tatsache, dass man auf seiner Internetseite offen sagt, dass man mit den Daten fremder Leute Geld verdienen möchte, berechtigt nicht dazu, sich über die gesetzlichen Vorgaben hinwegzusetzen.
Doppelt.
Du verstehst meine Antwort nicht. Ich habe unmittelbar zuvor ein Beispiel dafür genannt, dass das Vorgehen der Post ziemlich offensichtlich nicht in Ordnung ist. Natürlich sind Adresshandel und Speicherung zu Daten von Werbezwecken unter solchen Umständen mehr als kritikwürdig. Die entscheidenden Punkte in meinem persönlichen Beispiel sind, dass personenbezogene Daten, die ich in der Form selbst niemals irgendwo angegeben hatte, gespeichert und verknüpft wurden. Weiterhin hatte ich keine Einwilligung gegeben, sie fürs Direktmarketing zu vewenden. Ganz im Gegenteil - durch die Eintragung auf der Robinsonliste hatte ich kundgetan, dass ich das nicht möchte. Schließlich und endlich waren diese Daten bei der Post ja vollkommen offensichtlich vorhanden, sonst hätte man mich nicht auf diese Weise anschreiben können. Auf Auskunft über solche Vorgänge hat man nach dem BDG ein Recht. Wenn in der Antwort behauptet wird, es seien keine Daten gespeichert worden, ist das gelogen und der Auskunftsanspruch wird nicht erfüllt.
Im Ausgangsposting geht es wieder um etwas ganz anderes, nämlich politische Beeinflussung. Findest du überhaupt nichts dabei, wenn ein Unternehmen wie die Post auf diese Weise die Grundlage dafür bereit stellt, in demokratische Prozesse einzugreifen?