Seite 37 von 65 ErsteErste ... 2733343536373839404147 ... LetzteLetzte
Ergebnis 541 bis 555 von 973
  1. #541
    Zitat Zitat von Dost Beitrag anzeigen
    .....

    Der Mietpreisdeckel wird nicht funktionieren. Er wird dazu führen, dass sozial Schwache an den Rand gedrängt werden, dass die Wohnungsnot sich vergrößert, dass die Immobilien verfallen, dass die Regelungen ,,kreativ'' umgangen werden, dass die Bürokratie zur Überwachung ausartet, dass die staatlichen Schulden steigen.


    Es gibt eine einfache Lösung des Problems: Bauen, bauen, bauen und den ländlichen Raum wieder attraktiver machen, um den Zuzug in die Städte abzumildern.

    Das Bauen kann gefördert werden, indem Bauvorschriften vereinheitlicht und entschlackt werden. Dies kann gefördert werden, indem Bauanforderungen (Dämmwahnsinn) reduziert werden, dies kann gefördert werden, indem Klagen gegen Bauvorhaben beschleunigt/reduziert werden (was ja auch keiner will), das kann gefördert werden, indem man Städte massiv nachverdichtet (stillgelegte Flughäfen, Aufschossungen, in die Höhe bauen), was ja auch wieder keiner will.

    Da ist es einfacher zu sagen, wir beschließen die Mieten dürfen nicht mehr erhöht werden und das Problem ist gelöst. Nein, ist es nicht. Der Zuzug in die attraktiven Städte wird anhalten.

    Genau das was Du hier als Zukunfsvision beschreibst, ist in den letzten 12 - 10 Jahren in Berlin passiert.
    Es wurden ganze Häuserzüge aufgekauft, im Anschluss kaum oder nicht mehr saniert, ( !) die Mieten sooft wie möglich je nach dem Mietspiegelkonform erhöht oder auch unkonform gesteigert, dann wurden die Häuser wieder gewinnbringend verkauft. Zuerst komplett. Die letzten zwei oder drei Jahre ist das ganze expotentiell explodiert, die Mietpreise werden von ausländischen Investoren oder auch inländischen Vermietern absurd erhöht und die bisherige Bevölkerung wurde und wird verdrängt. Das ist ein Ist - Zustand, der zu der m.M. nach überaus sinnvollen Maßnahme Mietendeckel geführt hat. Man hätte auch weiterhin tatenlos zuschauen können, die Politik war hier aber jetzt mal nicht träge, sondern wie ich finde, mutig.

    Ansonsten gebe ich DIr Recht zu der Idee, dass Leben ausserhalb der hippen Großstädte attraktiver zu machen.

  2. #542
    semper fi
    Ort: Bielefeld
    Das ist leider nicht richtig was du schreibst, Nordseekrabbe.
    Berlin hat sich seit (mindestens) 10 Jahren zur (europäischen) Boomtown entwickelt.
    Und (mindestens) genau so lange hatte(n) die Regierung(en) Zeit gegen zu steuern.

    Was jetzt passiert ist lediglich verkrampftes Re-agieren mittels "staatlicher" Auflagen u. Gesetze.

  3. #543
    Dom Basaluzzo
    unregistriert
    Ja, natürlich haben die nicht genug gebaut. Behauptet doch keiner das Gegenteil. Aber wovon soll die finanziell klamme Stadt ( Klaus-Rüdiger Landowsky) eigentlich den sozialen Wohnungsbau so finanzieren, dass es reichen würde?

    @Dost: Mit dem Vergleich über New York, den Du im Link heranziehst, hapert es gewaltig. In den 70er Jahren war New York ein Drecksloch, vergleichbar mit dem heutigem Detroit. Dass in der Zeit ein Mietpreisdeckel anders wirkte als heute, sollte jedem klar sein und nicht erklärt werden müssen. Schön, dass der Artikel die verarmten Menschen erwähnt, die dort immerhin noch irgendwo wohnen konnten. Der heutige Mietpreisdeckel in N.Y. ist für andere Menschen, denn Arme wohnen dort nur noch auf den Straßen. Berlin hat es richtig und vielleicht im letzten Moment gemacht, denn auch hier steigt die Zahl der Obdachlosen wie überall in Deutschland, davon betroffen sind übrigens auch arbeitende Menschen.

  4. #544
    Zitat Zitat von Dom Basaluzzo Beitrag anzeigen
    Ja, natürlich haben die nicht genug gebaut. Behauptet doch keiner das Gegenteil. Aber wovon soll die finanziell klamme Stadt ( Klaus-Rüdiger Landowsky) eigentlich den sozialen Wohnungsbau so finanzieren, dass es reichen würde?
    Das ist selbstverständlich ein Problem. Aber die Bürger erwarten, dass die Politik dieses löst. Ob das nun ganz fair ist oder nicht. Keine oder nur wenige zu bauen, ist jedenfalls keine Problemlösung.
    Keine Ahnung, inwieweit eine Kommune oder ein Bundesland, welches Berlin ja ist, stärker Einfluss nehmen kann aufs Baurecht. Vielleicht hätte man viele kleine und einfacher gebaute Wohneinheiten für die vielen Singles bauen, somit mehr Menschen mit finanziell geringeren Bezügen unterbringen können?

  5. #545
    *329* Avatar von suboptimal
    Ort: Ein Schritt vor Belgien
    Zitat Zitat von beautiful.south Beitrag anzeigen
    Das ist selbstverständlich ein Problem. Aber die Bürger erwarten, dass die Politik dieses löst. Ob das nun ganz fair ist oder nicht. Keine oder nur wenige zu bauen, ist jedenfalls keine Problemlösung.
    Keine Ahnung, inwieweit eine Kommune oder ein Bundesland, welches Berlin ja ist, stärker Einfluss nehmen kann aufs Baurecht. Vielleicht hätte man viele kleine und einfacher gebaute Wohneinheiten für die vielen Singles bauen, somit mehr Menschen mit finanziell geringeren Bezügen unterbringen können?
    Die Platte.
    An manchen Tagen bist Du die Statue,
    an anderen die Taube.

  6. #546
    Die Platte kann man mögen oder auch nicht.
    Ich habe in den letzten beiden Jahren zwei Reportagen über preisgünstig gebaute Häuser gesehen mit kleinen, aber klug geschnittenen Wohneinheiten. Die sahen auch von außen recht gut aus. Und es waren Beispiele aus Deutschland. Anscheinend ist es also hierzulande nicht unmöglich.

  7. #547
    Dost
    unregistriert
    Zitat Zitat von Dom Basaluzzo Beitrag anzeigen
    @Dost: Mit dem Vergleich über New York, den Du im Link heranziehst, hapert es gewaltig. In den 70er Jahren war New York ein Drecksloch, vergleichbar mit dem heutigem Detroit. Dass in der Zeit ein Mietpreisdeckel anders wirkte als heute, sollte jedem klar sein und nicht erklärt werden müssen. Schön, dass der Artikel die verarmten Menschen erwähnt, die dort immerhin noch irgendwo wohnen konnten. Der heutige Mietpreisdeckel in N.Y. ist für andere Menschen, denn Arme wohnen dort nur noch auf den Straßen. Berlin hat es richtig und vielleicht im letzten Moment gemacht, denn auch hier steigt die Zahl der Obdachlosen wie überall in Deutschland, davon betroffen sind übrigens auch arbeitende Menschen.
    @Dom: Ganz offensichtlich hast du den Artikel gar nicht gelesen. Dass NY ein ,,Drecksloch" in den 70ern war, war ein Resultat der Mietpreisdeckelung, die ursprünglich ab 1950 bundesstaatlich und ab 1962 stadtstaatlich organisiert wurde.

    Der Mietpreisdeckel hat in NY nicht funktioniert.





    Zitat Zitat von suboptimal Beitrag anzeigen
    Die Platte.
    Wenn du mit Platte Hochhäuser meinst, hast du Recht. Hochhäuser sind die Lösung des Problems. In NY und anderen Hot Spots wohnen Superreiche in Hochhäusern. So schlimm kann es also nicht sein. Man kann auch aus der Vergangenheit lernen und muss ja nicht die Fehler der 70er wiederholen.

    Wenn man schnell, kostengünstig Wohnraum haben will, führt kein Weg an Hochhäusern vorbei. Wir Wähler wollen aber stets immer Alles. Wir wollen in Tempelhof im Grünen spazieren gehen, die schöne (niedrige) Bebauung Münchens genießen und niedrige Mieten. Vielleicht geht ja einfach nicht alles gleichzeitig.

    Konsequenz des Mangels an preisgünstigem attraktivem städtischem Wohnraum sind reihenweise uniforme Satelliteneinfamilienhausbebauungen im nichtstädtischen Umland. Diese Satelliteneinfamilienhausbebauungen werden, wenn die Kinder groß sind, eh wieder Brache werden, weil keiner da gerne leben will, was hohe Rückbauungskosten zur Folge haben wird, von der Zersiedelung mal ganz abgesehen, da man ja nun ein mal nur aus der Not dahinzog und die Städte verlieren wichtige Steuereinnahmen. Die Satelliteneinfamilienhausbebauungen liegen nun ein mal nicht im städtischen Gebiet.

    Ja: Die Platte wäre die einfachste Lösung, wenn man die Fehler der 70er vermeidet. Der politische (Wähler-)Wille hierzu ist jedoch nicht gegeben. Dann lieber ein populistisches Schrottinstrument wie ein Mietpreisdeckel, der jeden Bauinvestor abschrecken wird und den Druck im Kessel ins Unermessliche steigern wird.

    Damit mich keiner missversteht: Ich bin absolut dafür, dass die Schere zwischen Arm und Reich nicht zu sehr auseinandergeht. So etwas gefährdet die Demokratie immens. Der Mietpreisdeckel ist aber das falsche Instrument. Es müssen andere Lösungen her.

  8. #548
    Zitat Zitat von Dost Beitrag anzeigen
    Wenn man schnell, kostengünstig Wohnraum haben will, führt kein Weg an Hochhäusern vorbei. Wir Wähler wollen aber stets immer Alles. Wir wollen in Tempelhof im Grünen spazieren gehen, die schöne (niedrige) Bebauung Münchens genießen und niedrige Mieten. Vielleicht geht ja einfach nicht alles gleichzeitig.
    So ist es. Das muss man nicht gut finden aber so ist es halt.

  9. #549
    Dom Basaluzzo
    unregistriert
    Zitat Zitat von Dost Beitrag anzeigen
    @Dom: Ganz offensichtlich hast du den Artikel gar nicht gelesen. Dass NY ein ,,Drecksloch" in den 70ern war, war ein Resultat der Mietpreisdeckelung, die ursprünglich ab 1950 bundesstaatlich und ab 1962 stadtstaatlich organisiert wurde.

    Der Mietpreisdeckel hat in NY nicht funktioniert.
    Ich verstehe den Artikel der 'Wirtschaftswoche' (und die Intention dahinter) anders als Du, das ist richtig. Bauen in New York hieß danach übrigens auch nicht für Normalverdiener bauen, sondern Luxusappartments und Bürohochhäuser (ein in Berlin bekannter Fehler), praktischer Plattenbau existiert dort quasi nicht. Trump hat dann später u.a. mit Bestechung und Korruption von den veränderten Bedingungen profitiert. Die Situation der 50er bis 70er Jahre hat absolut nichts mit der Situation von heute in New York zu tun. Es ist absurd das zu vergleichen und mein Hinweis erfolgte auf das heutige New York und den Mietpreisdeckel, nicht auf früher.

    In Deutschland wird der Mietpreisdeckel schließlich nicht für boomfreie Städte gefordert, in die keiner investieren will. Der Autor macht aber genau das, deshalb zieht er keinen Vergleich mit dem New York von heute (von 2,5 Mio. Wohnungen unterliegen knapp 1 Mio. der Mietpreisbindung) und das Beispiel San Francisco, wo es seit kurz nach dem 2. Weltkrieg eingeführt wurde und seither ununterbrochen gilt, war nie im Niedergang (wie N.Y. von den 60ern bis Ende der 80er) zu beobachten, im Gegenteil, es ist heute trotzdem eine der teuersten Städte der USA. Mit ein bisschen Recherche finden sich zu Spanien und Portugal, die der Autor ebenfalls negativ erwähnt, völlig anders lautende Berichte. Ich habe aber keine Lust, das alles auf zu dröseln, es ist sowieso eine ideologische Debatte, wo die Fakten nur eine untergeordnete Rolle spielen. Dafür ist es jetzt zu heiß und ich werde meine überteuerte Mietwohnung jetzt für ein Eis verlassen.

  10. #550
    semper fi
    Ort: Bielefeld
    Dom: Musst schon den Kontext lesen.
    Ich hab auf den Post geantwortet wo steht, dass „Berlin/der Wohnungsmarkt die letzten 2-3 Jahre explodiert ist“ - das ist urfalsch, eine Verfälschung der Geschichte

    zu deinem „wovon soll das klamme Berlin das bezahlen“ - stimmt, da sind noch nicht genug Milliarden reingepumpt worden

    wenn wir erst mal in der grade beginnenden Rezession stecken, und dementsprechend die Hilfszahlungen anderer Bundesländer deutlich geringer ausfallen, dann wird auch noch mal lustig(er)

  11. #551
    Dom Basaluzzo
    unregistriert
    Zitat Zitat von Edelstahl Beitrag anzeigen
    Dom: Musst schon den Kontext lesen.
    Ich hab auf den Post geantwortet wo steht, dass „Berlin/der Wohnungsmarkt die letzten 2-3 Jahre explodiert ist“ - das ist urfalsch, eine Verfälschung der Geschichte
    Das bestreite ich gar nicht. In Berlin zog das bei den Mietwohnungen vor mehr als 15 Jahren nach meinem Eindruck an.

  12. #552
    semper fi
    Ort: Bielefeld
    in dem Post auf den ich antworte(te) stands aber anders

  13. #553
    Dom Basaluzzo
    unregistriert
    Ok, da stand "in den letzten 12 - 10 Jahren" (bei mir 15, gehe von meinen Erfahrungen bei der Wohnungssuche aus, ich war zuletzt 2004 auf Suche und da war es bereits anstrengend, kein Vergleich zu fünf Jahre davor). @nordseekrabbe schrieb außerdem: "Die letzten zwei oder drei Jahre ist das ganze exponentiell explodiert." Was meinst Du jetzt mit anders? Für Berlin ist das doch korrekt, seit über 10 Jahren angespannt und dann extrem verschärft.

  14. #554

  15. #555
    Dom Basaluzzo
    unregistriert
    Kommst Du eigentlich noch mit selbst verfassten Postings zurecht? Die Wohnungen dort sind schon vor Jahren entsprechend saniert worden. Aber rechnen schadet nie.


Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •