„Wir hätten niemals gedacht, dass so etwas passiert“, sagt Andrea Bastian, für sie war Dela (so wird sie von allen genannt) so etwas wie eine Tochter. Zusammen mit vielen anderen Frauen
haben sie in dem Verein „Frauenwege in Togo“ gearbeitet und erst kürzlich Delalis Heimat Togo besucht.
Die Freunde sind sich einig: „Die Tat hat sich nicht angekündigt.
Dela wurde nicht unterdrückt und nicht misshandelt, sie war emanzipiert“, sagt Pia Duitsmann;
zusammen mit Delali hat sie hauptamtlich das entwicklungspolitische Projekt „Sisters“ geleitet. [...]
„Dela war noch am Sonntag mit ihrem Mann und den beiden Söhnen bei uns. Alles war friedlich.“ Zwar habe es Krisen gegeben in der Beziehung, „sie waren getrennt und dann wieder zusammen.
Ihr Mann hatte psychische Probleme.“ Aber Dela hielt an der Ehe fest, „denn sie war sehr gläubig und hat es seit dem Sommer wieder mit ihm versucht. Sie hielt es für ihre Pflicht vor Gott und vor den Kindern“
In Kiel war sie Mitglied und ehrenamtliche Mitarbeiterin der Freien Kirchengemeinde in der Werftstraße. Pastor Lars Jaensch schwärmt von ihr und lobt: „Sie ist nicht nur völlig integriert, sie ist integrierend gewesen.“
Schon in ihrer Heimat hatte Delali als Tochter eines Lehrers studiert und war 2003 als Juristin nach Kiel gekommen. Hier lernte sie ihren späteren Ehemann kennen.
Sie studierte Pädagogik an der Kieler Universität, ihr Diplom soll sie mit der Note 1 bestanden haben. Da ihr Mann schließlich nicht mehr als Schlosser arbeitete,
verdiente Delali den Familienunterhalt, zuletzt eben durch ihre Arbeit als
Leiterin des Projekts „Sisters“ unter dem Dach des „Bündnisses Eine Welt SH“.
Im vergangenen Jahr arbeitete Delali als
Referentin für den Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein.