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  1. #1
    Tzerberus
    unregistriert

    Brite will Atlantik durchschwimmen

    Ich habe - wie von vielen Dingen - keine Ahnung von Biologie. Aber dass ein Mensch in der Lage sein soll den Atlantik (gestartet wird von Dakar) schwimmend zu durchschwimmen, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

    Er wird mit Sicherheit die Strömung nutzen; aber ob die immer so konstant ist?

    Bei solchen Menschen frage ich mich immer, was sie antreibt und einen Hinweis findet sich auch im Bericht:

    Beim Bekämpfen einer Depression im Erwachsenenalter sei ihm die Idee der Atlantikquerung gekommen. "Ich musste mein Leben umkrempeln", sagt er.
    Spiegel

  2. #2
    Pan narrans Avatar von Proteus I.O.F.F. Team
    Ort: Essen
    Der Langstreckenrekord im Schwimmen ist offenbar um die 225 km.
    Und das war "nur" die Adria.

    Der Langstreckenrekord für Schwimmen im Ozean hingegen ist nur 112 km (und wurde in fast 41 Stunden absolviert)

    http://www.worldrecordacademy.com/sp...rd_112309.html

    Die Distanz zwischen Dakar und Fortaleza liegt bei 3000 km.
    Andererseits will er ja nur Halbtagsschwimmen (i.e. 12 Stunden und den Rest des Tages innem Begleitboot verbringen (wobei ich mich frage in wieweit eda geschummelt wird ... i.e. einfach mal nen Stückchen fahren um die Strecke abzukürzen ... statt die Position zu halten ))

    Wenn wir großzügig annehmen dasser pro Stunde 1.5 km schafft (er muss das Ganze ja 12 Stunden lang durchalten ... realistischer wäre sogar nur 1km, denke ich) dann wäre er praktisch ein halbes Jahr auf See ... und die Hälfte der Zeit davon im Wasser.

    Ich hab meine Zweifel ob er das psychisch durchhält ... und vor allem, ob seine Haut und der Rest des Körpers da mitmacht, bei dem ständigen Kontakt mit dem salzigen Wasser
    "We have just folded space from Ix...Many machines on Ix. New machines"

  3. #3
    Tzerberus
    unregistriert
    Und die 3.000km sind Luftlinie! Auch von Meereskunde habe ich keine Ahnung, aber ich habe mal ein Strömungsbild eingefügt in der Hoffung, dass es der Wirklichkeit entspricht. Hiernach kommen wir sicherlich auf 4.500km.

    Damit wären wir doch irgendwo bei einem Jahr Schwimmen, wenn er einen Kilometer pro Stunde schafft oder etwas über 8 Monaten bei 1,5 Kilometer pro Stunde...

    Wie soll das gehen?

    Am Anfang ist er sogar ohne Neoprenanzug ins Wasser gestiegen. Wie lange kann denn die menschliche Haut Salzwasser ertragen, auch wenn sie sich 12 Stunden am Tag erholt?

    Also meine Haut ist schon nach 15 Minuten Badewasser sehr sehr schrumpelig...

    (ich weiß... das sind auch 38 Grad...)


  4. #4
    YNWA Avatar von reddevil
    Ort: am großen Strome
    der befolgt doch nur den routenplaner von google maps

    for your dreams be tossed and blown...



  5. #5
    Zitat Zitat von Tzerberus Beitrag anzeigen
    Damit wären wir doch irgendwo bei einem Jahr Schwimmen, wenn er einen Kilometer pro Stunde schafft oder etwas über 8 Monaten bei 1,5 Kilometer pro Stunde...
    1 - 1.5km pro Stunde ist aber extrem langsam. Ich tippe eher über 2km.


    Zitat Zitat von Tzerberus Beitrag anzeigen
    Bei solchen Menschen frage ich mich immer, was sie antreibt
    Ich kenne Leute, die als schnellste Menschen(schnellste Frau, schnellster Mann) mit dem Rennrad um die Welt geradelt sind(völlig auf eigener Faust). Der chnellste in knapp 3 Monaten, wo er täglich(also ohne Tag Pause) etwa 300km pro Tag geradelt ist und DIE Schnellste in etwa 150 Tagen, also über 5 Monate.

    Warum macht man sowas? Weil man einfach seine Grenzen austesten will.

  6. #6
    Pan narrans Avatar von Proteus I.O.F.F. Team
    Ort: Essen
    Zitat Zitat von Eljot Beitrag anzeigen
    1 - 1.5km pro Stunde ist aber extrem langsam. Ich tippe eher über 2km.

    ...
    Er schwimmt 12 Stunden täglich ... und das auf hoher See, mit möglicherweise hohem Seegang /schlechtem Wetter,. ebenso möglicherweise unterschiedlichzer körperlicher Verfassung ... und, wie Tzerberus schon darlegte, möglicherweise auch mit negativem Einfluss durch Meeresströmungen.

    Da erscheinen mir 1-1.5 km als Durchschnitt (also 12-18 km/Tag, wenn man von den geplanten 12 Stunden Schwimmzeit pro Tag ausgeht) realistisch (vermutlich mehr am Anfang der Reise ... wenn er noch körperlich voll dabei ist und in Landesnähe ... und immer weiter abnehmend später, auf hoher See, wo er zudem mehr und mehr mit den ständigen körperlichen Strapazen zu kämpfen hat)
    "We have just folded space from Ix...Many machines on Ix. New machines"

  7. #7
    Pan narrans Avatar von Proteus I.O.F.F. Team
    Ort: Essen
    Addendum:
    Hier kann man Bens Fortschritte verfolgen:
    http://www.swimthebigblue.com/track-ben

    Gestern (Tag 1) ist er (laut der Anzeige unten in der Google-Map) 6:42 geschwommen und hat dabei 9 Meilen (also etwa 14.5 km) zurückgelegt
    Auf die Schwimmzeit aufgerechnet immerhin 2.175 km/h ... rechnet mans auf die 12 Stunden als Maßstab die er ja eigentlich (laut Spiegel-Bericht) pro Tag schwimmen will, hingegen nur 1,21 km/h
    Geändert von Proteus (14-11-2016 um 13:21 Uhr)
    "We have just folded space from Ix...Many machines on Ix. New machines"

  8. #8
    Zitat Zitat von Tzerberus Beitrag anzeigen
    Und die 3.000km sind Luftlinie! Auch von Meereskunde habe ich keine Ahnung, aber ich habe mal ein Strömungsbild eingefügt in der Hoffung, dass es der Wirklichkeit entspricht. Hiernach kommen wir sicherlich auf 4.500km.

    Wie kommt ihr darauf? Er wird sicherlich die Meeresströmungen ausnutzen, im speziellen den Kanarenstrom. Schon möglich, dass er zu dem Zweck nicht die gerade Linie wählt, aber eine Verlängerung um 50% der direkten Linie sehe ich nicht, da der Kanarenstrom ja ziemlich genau entlang der Luftlinie verläuft. Und durch die Srömung erhöht sich seine Geschwindigkeit.

  9. #9
    Er will das ganze in etwa 4-5 Monaten schaffen also etwa 1.5 - 2 km/Tag bei 12 Stunden. Wie ich das verstehe sind da Begleitboote mit Crew die ganze Zeit bei. In den 12 Stunden wo er nicht im Wasser ist, kann er ja genug essen und sich erholen.
    Man hat ja bei sowas einen Tracker mit, der genau über Satellit sehen kann wo man sich befindet und wie schnell man unterwegs ist, was auch unter anderem bei den Rad-Ereignissen überprüft, dass nicht gemogelt wird.

    Ich müsste mir das Thema genauer anschauen um mir einen genauen Eindruck zu machen, aber ganz unmöglich erscheint es mir nicht.

    Ich befasse mich öfters mit solchen Themen und habe selbst 6 Monate etwa 800-1000km/Woche auf dem Rennrad trainiert, um quer durch Europa nach Istanbul in max. 2 Wochen zu radeln. Interessant finde ich es auf jeden fall. Ich kann aber auf die Schnelle nicht abschätzen ob ich es für realistisch machbar halte.
    Geändert von Eljot (14-11-2016 um 13:36 Uhr)

  10. #10
    Zitat Zitat von Proteus Beitrag anzeigen
    Da erscheinen mir 1-1.5 km als Durchschnitt (also 12-18 km/Tag, wenn man von den geplanten 12 Stunden Schwimmzeit pro Tag ausgeht) realistisch (vermutlich mehr am Anfang der Reise ... wenn er noch körperlich voll dabei ist und in Landesnähe ... und immer weiter abnehmend später, auf hoher See, wo er zudem mehr und mehr mit den ständigen körperlichen Strapazen zu kämpfen hat)
    So sollte es nicht sein. Wenn er sich die Sache gut einteilt, sollte er sich infolge des Trainings- und Lerneffekts im Lauf der ersten Wochen steigern.

  11. #11
    Pan narrans Avatar von Proteus I.O.F.F. Team
    Ort: Essen
    Zitat Zitat von JackB Beitrag anzeigen
    So sollte es nicht sein. Wenn er sich die Sache gut einteilt, sollte er sich infolge des Trainings- und Lerneffekts im Lauf der ersten Wochen steigern.
    Lassen wir uns überraschen ... dank des verlinkten Ben-Trackers haben wir ja die Möglichkeit, seine Fortschritte über die nächsten Wochen und Monate zu verfolgen (und den Thread zur Diskussion haben wir dank Tzerberus ja auch )
    "We have just folded space from Ix...Many machines on Ix. New machines"

  12. #12
    Tzerberus
    unregistriert
    Zitat Zitat von JackB Beitrag anzeigen
    Wie kommt ihr darauf? Er wird sicherlich die Meeresströmungen ausnutzen, im speziellen den Kanarenstrom. Schon möglich, dass er zu dem Zweck nicht die gerade Linie wählt, aber eine Verlängerung um 50% der direkten Linie sehe ich nicht, da der Kanarenstrom ja ziemlich genau entlang der Luftlinie verläuft. Und durch die Srömung erhöht sich seine Geschwindigkeit.
    War auf's Blaue geraten. Von so etwas habe ich keine Ahnung. Ich hatte mich an der o.a. Karte gerichtet, wonach die Strömung erst südwärts geht, bevor sie nach Westen umschwenkt. Ich bin deswegen davon ausgegangen, dass er gerade am Anfang erst mal gegen die Südströmung anschwimmen muss, bevor er die West-Strömung nutzen kann.

    Sorry, sollte nicht so klingen, als wäre das eine feste Zahl. Aber aus meiner Erinnerung von Berichten über Ärmelkanaldurchquerern (ich weiß, nicht übertragbar auf den Atlantik)konnte man nie den direkten Weg nehmen. Würde mich in der Tat interessieren - wenn er es denn schafft - wieviel Prozent mehr als die 3.000km er schwimmen muss...

  13. #13
    Zitat Zitat von Tzerberus Beitrag anzeigen
    War auf's Blaue geraten. Von so etwas habe ich keine Ahnung. Ich hatte mich an der o.a. Karte gerichtet, wonach die Strömung erst südwärts geht, bevor sie nach Westen umschwenkt. Ich bin deswegen davon ausgegangen, dass er gerade am Anfang erst mal gegen die Südströmung anschwimmen muss, bevor er die West-Strömung nutzen kann.

    Sorry, sollte nicht so klingen, als wäre das eine feste Zahl. Aber aus meiner Erinnerung von Berichten über Ärmelkanaldurchquerern (ich weiß, nicht übertragbar auf den Atlantik)konnte man nie den direkten Weg nehmen. Würde mich in der Tat interessieren - wenn er es denn schafft - wieviel Prozent mehr als die 3.000km er schwimmen muss...
    Ärmelkanal ist tatsächlich speziell, weil es da starke, teilweise durch Gezeiten verursachte Strömungen gibt. Das heißt, die ändern ihre Richtung im Verlauf des Tages.

    Die Strömungen im Atlantik sind weniger stark und besser berechenbar. Übrigens werden bekannte Strömungen seit jeher auch von der Schiff- und der Luftfahrt ausgenutzt, um Zeit und Kraftstoff zu sparen.

    Was die Atlantiküberquerung Richtung Brasilien betrifft: Wenn du dir die Karte genau ansiehst, kannst du erkennen, dass der Kanarenstrom (Canary Current) vom Golfstrom nach Süden abzweigt, um entlang der iberischen Halbinsel und Westafrika die Äquatorzone zu erreichen. Von dort gibt es dann einen Strom direkt nach Westen. Es dürfte der Plan des Schwimmers sein, diese Strömung zu nutzen.

  14. #14
    Mir wäre das Risiko von einem Hai gefressen zu werden zu hoch.

    „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“
    Evelyn Beatrice Hall

  15. #15
    Zitat Zitat von Dennis|Natascha Beitrag anzeigen
    Mir wäre das Risiko von einem Hai gefressen zu werden zu hoch.
    Wie hoch schätzt du das Risiko ein?


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