Ich denke, du malst hier ein unrealistisches Horrorszenario. Das, was du beschreibst, würde voraussetzen, dass sich entweder die Zahl der Fahrzeuge auf dem bisherigen Verkehrsraum vervielfacht (wo sollen die herkommen?), oder dass ein erheblicher Teil der bisherigen Straßen geschlossen wird. Davon gehe ich nicht aus.
Du hast völlig recht, man kann den Verkehr nicht beliebig dicht packen, es muss natürlich weiterhin Spielraum geben. Aber der erforderliche Spielraum beim autonomen Fahren ist deutlich kleiner als er beim manuellen Fahren ist, weil die Kommunikation zwischen den Verkehrsteilnehmern besser, und die Reaktion auf bestimmte Ereignisse, beispielsweise den Wunsch einer Teilnehmers nach einem Spurwechsel, präziser und vorhersehbarer verläuft.
Deshalb wird,bei gleichbleibender Fahrzeugzahl, tatsächlich eine maßvolle Reduzierung der Verkehrsfläche möglich sein. Gegenüber dem bisherigen Zustand ist da noch viel möglich, bevor die Autos tatsächlich Stoßstange an Stoßstange fahren würden.
Wenn das Funk-Kommunikationssystem eines Autos ausfällt, dann setzt der Fahrer nach alter Väter Sitte den Blinker, der von den Sensoren der anderen Autos erkannt wird. Und wenn alle Redundanzen versagen, ja, dann kann es auch mal einen Unfall geben.
Unfälle gibt es heutzutage allerdings täglich, nein stündlich, wenn nicht minütlich. Auch eine stundenlange komplette Stilllegung eines Autobahnabschnitts wegen eines Unfalls ist keine Seltenheit. Insofern ist als die bloße Möglichkeit, dass so etwas auftreten kann, sicher kein Argument gegen die Etablierung eines solchen Systems. Die Frage ist, wie es sich mit Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit verhält. Und ich bin überzeugt (beweisen lässt sich das so aus dem Stegreif natürlich nicht, aber wohl auch nicht widerlegen), dass beide sich sehr günstig entwickeln würden.