Medienjagd gegen die Veganerin aus Limburg – Dabei war es ein Scherz!
Vor ein paar Tagen schrieb ich schon über den Fall der Veganerin, die sich an den tierfeindlichen Inhalten des Lieds „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“ störte, das im Glockenspiel des Limburger Rathauses gespielt wurde und daraufhin den Bürgermeister darum bat, es aus dem Repertoire zu entfernen, was dieser auch tat.
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In den Kommentarspalten war man fuchsteufelswild, besonders die Nur-Überschriftenleser gaben Aussagen zu besten, die davon reichten, alle Veganer*innen basierend auf dieser Schlagzeile als für verrückt zu erklären bis hin zu Gewalt- und Morddrohungen gegen die betreffende Veganerin selbst.
Die Meldung und die Empörung ging um die Welt und überall war man sich nun sicher: Veganer*innen haben einen an der Klatsche.
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Die betreffende Veganerin, die anonym bleiben möchte, lebt jetzt in Angst:
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Sie erhält Morddrohungen, angeblich sollen einige Jäger es auf sie abgesehen haben. Wahlweise will man sie „totschießen“ oder bestenfalls in eine Psychiatrie stecken. Sie selbst schildert, dass sie im privaten Umfeld plötzlich von ihren Arbeitskollegen gemieden wird, als wäre sie eine Geächtete. Sie musste inzwischen aufgrund des Drucks ärztliche Hilfe aufsuchen.
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Am absurdesten wirken diese Reaktionen aber, wenn man erfährt, dass die ganze Forderung von ihr eigentlich ein Scherz gewesen sein soll: Wie sie mir berichtete, habe sie die Melodie, die sie jeden Tag zur Mittagspause hörte, genervt, woraufhin sie den Bürgermeister Hahn, mit dem sie auf Facebook befreundet ist, angeschrieben und scherzhaft gefragt, ob er die Melodie nicht aus dem Repertoire des Glockenspiels entfernen könnte. Sie erzählte mir, dass ihre Anfrage nicht so ernst gemeint gewesen war.
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Diese Geschichte geht um die Welt, geifernd sind die Kommentare voller Hass und Morddrohungen gegen diese Frau (und gegen alle Menschen, die sich zufällig genauso ernähren wie sie). Ich frage mich viel eher, ob nicht die Veganer, sondern die anderen alle verrückt geworden sind. Es soll sogar ein Kopfgeld auf sie aufgesetzt worden sein.
Quelle
Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Wo blieb der aufklärende Aufschrei von Frau und Bürgermeister als die Geschichte ihren Lauf nahm? Sicher ist es schlimm, was die Frau nun ertragen muss. ABER: Reden hilft! Nur berichtet jetzt halt kaum jemand, dass es sich grob gesagt um ein Missverständnis handelte.