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  1. #31
    Pan narrans Avatar von Proteus I.O.F.F. Team
    Ort: Essen
    Zitat Zitat von Wangi Beitrag anzeigen
    Laut euer aller Meinung sollten wir dann auch die Krötenwanderung Warnschilder abmontieren, denn auch deren Tod hat bestimmt einen tollen ökologischen Sinn
    ....
    Zwischen den Krötenwanderungen und den Wanderungen der Gnus über die Flüsse gibt es einen gewaltigen Unterschied:
    Flüsse entstehen in Jahrmillionen und die Gnus sind daran angepasst, Flüsse zu überqueren und Verluste von schwächeren Tieren bei der Überquerung der Flüsse sind durchaus mit "einkalkuliert" (und durch die Vermehrungsrate der Tiere abgedeckt)

    Dagegen entstehen die Autobahnen/Strassen welche die Routen der Krötenwanderungen blockieren in allerkürzester Zeit. Die Kröten haben weder irgendwelche Schutzmechanismen um sich gegen die Autoräder zu wehren, noch gibt es in so kurzer Zeit die Chance, daß die Kröten sich z.B. durch Begünstigung vermehrungsstarker Individuen an den Evolutionsdruck anpassen (und die Verluste auf den Autobahnen/Strassen praktisch durch eine erhöhte Vermehrungsrate (oder eine höhere Überlebenschance der Kaulquappen) ausgeglichen werden)


    Übrigens ein ähnliches Problem was bei der anthropogenen Klimaerwärmung vorhanden ist ... wenn die Erwärmung langsam über den Zeitraum von Jahrmillionen stattfindet, ist der Evolutionsdruck gering genug daß die Arten sich dran anpasssen können ohnee auszusterben ... eine Klimaerwärmung über wenige hundert Jahre hingegen überfordert die Anpassungsfähigkeit der meisten Arten
    "We have just folded space from Ix...Many machines on Ix. New machines"

  2. #32
    Outback-Queen Avatar von Wangi
    Ort: Outback
    Zitat Zitat von Proteus Beitrag anzeigen
    Zwischen den Krötenwanderungen und den Wanderungen der Gnus über die Flüsse gibt es einen gewaltigen Unterschied:
    Flüsse entstehen in Jahrmillionen und die Gnus sind daran angepasst, Flüsse zu überqueren und Verluste von schwächeren Tieren bei der Überquerung der Flüsse sind durchaus mit "einkalkuliert" (und durch die Vermehrungsrate der Tiere abgedeckt)

    Dagegen entstehen die Autobahnen/Strassen welche die Routen der Krötenwanderungen blockieren in allerkürzester Zeit. Die Kröten haben weder irgendwelche Schutzmechanismen um sich gegen die Autoräder zu wehren, noch gibt es in so kurzer Zeit die Chance, daß die Kröten sich z.B. durch Begünstigung vermehrungsstarker Individuen an den Evolutionsdruck anpassen (und die Verluste auf den Autobahnen/Strassen praktisch durch eine erhöhte Vermehrungsrate (oder eine höhere Überlebenschance der Kaulquappen) ausgeglichen werden)


    Übrigens ein ähnliches Problem was bei der anthropogenen Klimaerwärmung vorhanden ist ... wenn die Erwärmung langsam über den Zeitraum von Jahrmillionen stattfindet, ist der Evolutionsdruck gering genug daß die Arten sich dran anpasssen können ohnee auszusterben ... eine Klimaerwärmung über wenige hundert Jahre hingegen überfordert die Anpassungsfähigkeit der meisten Arten
    Also ich habe da jetzt nicht so die Ahnung und mein Biologie Unterricht ist schon einige Jahre her aber:

    Flussläufe haben sich doch auch immer mal verändert
    Irgendwelche Schutzmechanismen haben die Gnus gegen Krokodile eher auch nicht
    Und bringen die nicht eher nur ein Kalb zur Welt und bei den Kröten sinds immer gleich ein ganzer Haufen, kann das dadurch nicht eher ausgeglichen werden?

    Mein Erst-Geschriebenes war natürlich nicht ganz ernst gemeint, außer das an Snake Gerichtete und mir war schon klar dass es Unterschiede zwischen Gnus und Kröten gibt.
    Aber beschneiden wir den Gnus nicht auch ihren Lebensraum und damit ihre Anzahl? Und greifen wir damit nicht sowieso schon in die Population negativ ein und sollten wir das dann nicht wenigstens damit ausgleichen ihnen bei der Flussüberquerung "zu helfen"?

  3. #33
    Zitat Zitat von Wangi Beitrag anzeigen
    Und Snake, ganz ehrlich, frag mal einen Krebskranken ob er nicht erst mal jede Möglichkeit ausschöpfen möchte seinen Zustand zu verbessern, bevor er sich zum Dahin-Siechen danieder legen will
    das habe ich nicht in Abrede gestellt....

  4. #34
    fraktal
    unregistriert
    Zitat Zitat von Wangi Beitrag anzeigen
    Laut euer aller Meinung sollten wir dann auch die Krötenwanderung Warnschilder abmontieren, denn auch deren Tod hat bestimmt einen tollen ökologischen Sinn
    Es gibt keinen ökologischen Sinn. Nirgends!
    Die Natur wie sie jetzt ist und morgen sein wird ist die Konsequenz aus dem Zusammenspiel vieler Parameter.
    Die Bemühungen der Natur "zu helfen" entspringen meiner Erfahrung nach fast immer einer menschlich begründeten Ethik. Man fühlt sich danach besser, weil man "was Gutes" getan hat.
    Das ist auch ok so, hat aber mit der Realität der Ökosphäre wenig zu tun.

    Ich kann mich gut daran erinnern, als ich beim Bund Naturschutz war, da haben wir im Verlauf von 5 Jahren die Krötenpopulation nahezu ausgelöscht.
    Das wollten die Aktivisten aber auch dann nicht wahr haben als es sonnenklar war.
    Es konnte einfach nicht sein, dass etwas das man voller Enthusiasmus und mit bestem Willen getan hatte, das Gegenteil bewirkt hatte.


    Zitat Zitat von Wangi Beitrag anzeigen
    Sehe oft Krähen an den Kadavern, der Kot davon dünkt bestimmt auch irgendetwas. Da haben wir doch bestimmt mit unserem Eingreifen auch Alles verändert.
    Alles verändert sicher nicht.
    Aber "etwas" verändert sicher.
    Einer Wertung bedarf das nicht. So funktioniert das halt.

    Wie schon gesagt, Menschen haben da ihre eigene Ethik.
    Sie fühlen sich gut dabei ein verlassenes Rehkitz zu Hause aufzuziehen. Sie freuen sich daran wenn sie es wieder freilassen können.
    Das ist menschlich verständlich. Ökologisch ist es bestenfalls Quatsch.

    Eine Spinne der ein Bein fehlt wird nämlich auch nicht geholfen.


    Zitat Zitat von Wangi Beitrag anzeigen
    Für die Gnus müssen ja keine Brücken gebaut werden, aber man könnte ja an den Stellen von denen man weiß dass sie viel benutzt werden die Ufer abflachen, würde ja schon helfen.
    Was heißt: "würde ja schon helfen"?

    Denk das einfach mal zuende.

    Derzeit ist das Sterben im Fluss ein evolutionärer Vektor.
    Es ist stark davon auszugehen, das die ersoffenen Gnus sich weniger erfolgreich fortpflanzen als die anderen.
    Also werden im Laufe der Zeit immer weniger ersaufen, weil diejenigen die sicher durchs Wasser kommen die Oberhand gewinnen.


    Wenn man Natur so ursprünglich haben will wie sie "von Natur aus" ist, dann gibts nur eins: raushalten soweit es geht.
    Geändert von fraktal (24-06-2017 um 11:24 Uhr)

  5. #35
    fraktal
    unregistriert
    Zitat Zitat von Proteus Beitrag anzeigen

    Übrigens ein ähnliches Problem was bei der anthropogenen Klimaerwärmung vorhanden ist ... wenn die Erwärmung langsam über den Zeitraum von Jahrmillionen stattfindet, ist der Evolutionsdruck gering genug daß die Arten sich dran anpasssen können ohnee auszusterben ... eine Klimaerwärmung über wenige hundert Jahre hingegen überfordert die Anpassungsfähigkeit der meisten Arten
    Im wesentlichen geb ich Dir recht, aber das stimmt so nicht ganz.

    Gerade in interglazialen Warmzeiten wie jetzt neigt das Klima zu recht drastischen und sehr schnellen Sprüngen.
    Da kanns auch in einigen Jahrzehnten eiskalt oder sauwarm werden.
    Siehe kleine Eiszeit usw.
    Gerade jetzt gibt es einige wenige Wissenschaftler die eine extreme Abkühlung um das Jahr 2040 für sehr wahrscheinlich halten.
    Die letzten, starken El Ninjos haben die Abkühlung wohl verdeckt, aber damit soll es jetzt wohl vorbei sein.
    http://scienceblogs.de/astrodicticum...-mini-eiszeit/


    Die Evolution kann mit sowas ganz hervorragend umgehen. Ansonsten gäbs nämlich kaum noch Leben.
    viele große Katastrophen kamen in rasender Geschwindigkeit.

  6. #36
    fraktal
    unregistriert
    Zitat Zitat von Wangi Beitrag anzeigen
    Irgendwelche Schutzmechanismen haben die Gnus gegen Krokodile eher auch nicht
    Natürlich haben sie einen Schutz, nämlich den, das es sie in riesiger Anzahl gibt.

    Zitat Zitat von Wangi Beitrag anzeigen
    und bei den Kröten sinds immer gleich ein ganzer Haufen, kann das dadurch nicht eher ausgeglichen werden?
    Jepp. das war wohl mal deren Schutz gegen Fressfeinde.
    Diese Fressfeinde haben wir allerdings so gut wie ausgerottet.
    Wäre prima für die Kröten, wenn wir nicht auch gleich deren Lebensraum für uns abgegriffen hätten.



    Zitat Zitat von Wangi Beitrag anzeigen
    Aber beschneiden wir den Gnus nicht auch ihren Lebensraum und damit ihre Anzahl? Und greifen wir damit nicht sowieso schon in die Population negativ ein und sollten wir das dann nicht wenigstens damit ausgleichen ihnen bei der Flussüberquerung "zu helfen"?
    Wir beschneiden den Lebensraum von allen Mitbewohnern auf der Erde.
    Und wir werden immer mehr, somit wird das auf absehbare Zeit nicht besser werden.
    Schutzmassnahmen sind gut gemeint. Bringen aber nicht viel.
    Ausnahme: sehr große Nationalparks in die man möglichst keine Menschen reinlässt.

  7. #37
    gesperrt Avatar von Kosel
    Ort: before I sleep
    Ich bin auch dafür der Natur ihren Lauf zu lassen. Geben wir der Erdnuss eine Chance und entfernen alle diesbezüglichen Warnungen von Fertigprodukten.


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