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  1. #1

    Der Animationsfilm Thread

    Ich dachte ich mache mal einen Thread über das Thema Animationsfilme auf*.

    Einer der ersten Animationsfilme stammt vom brillianten Cartoonisten Winsor McCay aus dem Jahre 1911.
    McCay wurde vor allem durch den Zeitungs Comic Strip Little Nemo bekannt.

    [YOUTUBE]uW71mSedJuU[/YOUTUBE]
    Im Jahre 1912 folgte der Film How a Mosquito Operates

    [YOUTUBE]yvzAJouHh7k[/YOUTUBE]

    und berühmt wurde im Jahr 1914 sein Film Gertie The Dinosaur.

    [YOUTUBE]TGXC8gXOPoU[/YOUTUBE]

    McCays Filme dienten als Inspiration und Vorlagen für spätere Legenden wie Walt Disney.


    *
    Sinn des Threads ist u.a. für mich einen Thread zu haben, wo ich die Geschichte der Animation achiviere, auf den ich immer wieder zurückgreifen kann.
    Geändert von Eljot (14-11-2016 um 22:48 Uhr)

  2. #2
    Der New Yorker Max Fleischer(mit Österreichischen Jüdischen Wurzeln, 1883 in Krakau geboren)
    hat die Technik Rotoskop erfunden und fing an ca. 1915 mit den ersten Animationen zu experimentieren.
    Mit der Serie 'Out of the Inkwell' ist er ca. 1919/20 in Produktion gegangen, die recht erfolgreich wurde.

    Out Of The Inkwell - The Ouija Board (Max Fleischer, 1920)
    [YOUTUBE]4i2zMrYQdBw[/YOUTUBE]

  3. #3
    Etwa zur gleichen Zeit wie die Out of the Inkwell Kurzfilme ins Leben gerufen wurden, hat der Sohn Deutscher Einwanderer Otto Messmer im Jahre 1919 den Kurzfilm Feline Follies im Studio von Pat Sullivan gemacht.

    Feline Follies(1919)
    [YOUTUBE]7HskWL82GeQ[/YOUTUBE]

    Messmer hat damit die spätere Figur Felix the Cat ins Leben gerufen, die zur bekanntesten Figur der Animationsgeschichte wurde.
    Pat Sullivan behauptete zu seinen Lebszeiten, er hätte den Kater erfunden, aber es war Messmer, der die Animation von sämtlichen Filmen bis in die 1930er zeichnete und Regie führte. Wer Felix am Ende erfunden hat, ist noch umstritten.

    Felix the Cat - Switches Witches(1927)

    [YOUTUBE]o7Qsp_WQm2o[/YOUTUBE]
    Geändert von Eljot (12-06-2017 um 19:34 Uhr)

  4. #4
    1922 kam der Film Little Red Riding Hood raus von dem damals noch unbekannten und etwa 20/21 Jahre jungen Walt Disney raus:

    [YOUTUBE]Hz31ZQOASno[/YOUTUBE]

    1924 fing er mit seiner Serie Alice an, wo er Animation mit sogenannter Live Action(Realfilm) kombiniert hat. Alice wurde von einer Schauspielerin, Virginia Davis, gespielt, die im Jahre 2009 im Alter von 90 starb.

    Alice solves the Puzzle(1925)

    [YOUTUBE]YpDS7NhGe-s[/YOUTUBE]

    Im Jahre 1927 fing Disney mit Oswald the Lucky Rabbit an, die Figur, die er vor Mickey erfand.
    Man erkennt aber bereits eine gewisse Ähnlichkeit.

    Rival Romeos(1928)

    [YOUTUBE]oaenczorzGk[/YOUTUBE]

  5. #5
    1928 wollte Disney für seinen inzwischen populären Oswald The Lucky Rabbit von seinem Produzenten, Charles Mintz, mehr Geld verlangen. Als Alternative bekam er weniger Geld angeboten, mit der Drohung wenn er sich auf den Deal nicht einlässt, startet Mintz ein eigenes Studio und macht die Filme einfach selbst.

    Als Disney ablehnte hat Mintz tatsächlich alle Zeichner von Disney abgeworben und die Filme ohne ihn weiter produziert. Der einzige Zeichner, der bei Disney blieb, war der Deutsch stämmige(Familie aus Ostfriesland) Zeichner Ub Iwerks.
    Zusammen mit Iwerks hat er Mickey Mouse erfunden.

    Es entstanden die ersten drei Mickey Mouse Filme wovon, die ersten beiden keinen Verleger fanden, bis er den dritten Film, Steamboat Willie, als ersten Ton Animationsfilm herrausbrachte. Das war der Anfang von Mickeys unaufhaltsamen Weltruhm und Disneys aufstieg zur Nummer 1 der Branche.

    Ub Iwerks hat alle drei Filme quasi im Alleingang gezeichnet.

    Erster Mickey Mouse Film Plane Crazy(1928)

    [YOUTUBE]qcJ-qe28C3o[/YOUTUBE]

    Erster Mickey Tonfilm Steamboat Willie(1928):

    [YOUTUBE]7NQyzcDnMdE[/YOUTUBE]
    Geändert von Eljot (23-11-2016 um 00:01 Uhr)

  6. #6
    Nachdem Disney, der sein Studio an der US Westküste in Hollywood hatte, Mickey erfand, musste sich sein größte Konkurent Max Fleischer was neues ausdenken.
    Während Disney, der aus Missouri stammt, in einer ländlichen Gegend mitten in den USA aufwuchs, wuchs der Immigrant Max Fleischer in den miesen Gegenden von Brooklyn in der Grosstadt New York auf. Seine Filme waren viel mehr von Europäischen Surrealismus geprägt, insgesamt düsterer und an ein mehr erwachsenenes Publikum gerichtet, als die niedlichen Disney Cartoons.

    Fleischer erfand die mädchenhafte sexy Figur Betty Boop. Die Filme enthielten jazzige Musik, was für die Zeit recht anrüchig war. Betty Boop wurde allerdings zur Königen des Animationsfilm, und schaffte so Max Fleischer erneuten Ruhm.

    Der Betty Boop Film Minnie the Moocher(1932) war recht skuril:

    [YOUTUBE]f4aLmmY5dlA[/YOUTUBE]

    Die zweite Figur, die Max Fleischer auf die Kinoleinwand holte, die ihm einen ernormen Erfolg bescherte und mindestens genauso erfolgreich wie Mickey Mouse wurde, ist
    Popeye, basierend auf den Zeitungs Comicstrip von E.C. Segar. Segar hatte bereits 1919 den Comicstrip Thimble Theatre veröffentlicht, wo die Hauptfigur eigentlich Olive Oyl war.
    1929 erschien dann Popeye das erste mal.

    1933 adaptierte Max Fleischer Popeye für die Leinwand im Film Popeye the Sailor, wo er zusammen mit Olive Oyl, Bluto, aber auch Betty Boop auftrat:

    [YOUTUBE]pyBK8e5hcrw[/YOUTUBE]
    Geändert von Eljot (20-05-2017 um 22:37 Uhr)

  7. #7
    Als Disney mit Mickey abhob, waren auch andere Studios wie Warner Brothers interessiert dran an dem Erfolg anzuknüpfen, also machten sie einen Deal mit Leon Schlesinger, der für sie animierte Cartoons produzieren sollte. Er heuerte Rudolf Ising und Hugh Harman* an, die die Figur Bosko machten.

    Mit der Figur Bosko wurde der alle erster Looney Tunes Cartoon gemacht.

    Sinkin' The Bathtub(1930)

    [YOUTUBE]5kPhP3ZNw6A[/YOUTUBE]

    1933 verliessen Ising und Harman Warner Bros. und sie nahmen Bosko mit sich.
    Die vorhandenen Zeichner, unter anderem der inzwischen legendäre Tex Avery, Friz Freleng und Bob Clampett, arbeiteten an neuen Figuren und erschufen Porky Pig, der der neue Star von Looney Tunes wurde.

    Get Rich Quick Porky(1937)

    [YOUTUBE]KGOoOzyxEvQ[/YOUTUBE]

    Allerdings lag der große Erfolg von Looney Tunes noch bevor.

    *(Rudolf Ising und Hugh Harman haben zusammen mit Walt Disney, Ub Iwerks und Friz Freleng in Kansas in Disneys Scheune angefangen, und später als Disney nach Kalifornien umsiedelte, mit der gleichen Crew an den Oswald The Lucky Rabbit Cartoons gearbeitet. Ising und Harman haben den unverkennbaren Disney Stil kreiert. Als Mintz sein eigenes Studio machte um die Oswald Filme ohne Disney fortzsetzen, gingen Ising, Harman und Freleng mit Mintz)
    Geändert von Eljot (26-11-2016 um 12:28 Uhr)

  8. #8
    In Hollywood gab es immer schon eine art "Moral" Codex, was regelt was erlaubt und was verboten ist.

    Es gab den sogenannten Hays Code, auch als Motion Picture Production Code bekannt, der ab 1934 viel strickter wurde und somit manche Figur und viele Cartoons den Charm nahm.
    Viele cartoons vor 1934 waren wesentlich gewagter.

    Mickey Mouse, der vorher fast anarchistische Züge hatte, wurde mit der Zeit mehr und mehr zum angepassten Spiesser.

    Hier ist noch ein Cartoon mit Mickey Mouse von 1933.

    Mickey Mouse - The Mad Doctor (1933)

    [YOUTUBE]BBAlauy5cS8[/YOUTUBE]

    In diesem Betty Boop Film, ebenfalls von 1933, wo der schwarze Jazz Musiker Cab Calloway die Tanzbewegung vorgibt, alle Stimmen(bis auf Betty Boop) der Figuren macht, die Musik komponiert und mit seiner Band spielt, war so sexuell geladen, dass es danach von den selbsternannten Moralisten(besonders den Katholiken) der Gesellschaft massig Proteste gab. Max Fleischer und Paramount Picture wurde gesagt, sie sollten Betty Boop Filme entschärfen. Die Jahre danach wurde Betty Boop quasi zur biederen Hausfrau umgestaltet.

    Ich halte aber diesen Betty Boop(sowie 2 andere mit der Musik von Cab Colloway) für eines der besten Cartoons überhaupt.

    Betty Boop- The Old Man of the Mountain (1933)

    [YOUTUBE]SoJkxNa6v14[/YOUTUBE]

  9. #9
    Die ersten Farb Animationsfilme.

    1930 hat Walter Lantz, der später mit den Woody Woodpecker Filmen berühmt wurde, für den Kinofilm King of Jazz eines des ersten farbigen Animationsfilm in 2-Farb Technicolor erstellt:

    [YOUTUBE]rFXsfRxOjUM[/YOUTUBE]

    Im gleichen Jahr hat der Disney Zeichner Ub Iwerks, der zusammen mit Disney Mickey Mouse erfand,
    sein eigenes Studio eröffnet und die Figur Flip the Frog erfunden. Er hat den Kurzfilm Fiddlesticks, ebenfalls in 2-Farb Technicolor geschaffen.

    Fiddlesticks(1930)

    [YOUTUBE]TCt7xQ4kRRM[/YOUTUBE]

    Allerdings war der erste brilliante und bahnbrechende Farb-Animationsfilm, der Disney Film Flowers and Trees, in Full Technicolor, der damals einen Oscar gewonnen hat.

    Flowers and Trees(1932)
    [YOUTUBE]CWEzHE7wn7U[/YOUTUBE]

  10. #10
    Mitte der 1930er Jahre, hatte Disney ein Unterfangen angefangen, was bisher nie einer gewagt hatte, astronomisch teuer war und von allen als zum Scheitern verurteilt angesehen wurde: einen abendfüllenden Animationsfilm. Bisher nahm man an, dass das Publikum etwa 7 Minuten über einen Kurzfilm lachen können, aber bei einem Film in Kinofilmlänge, berfürchtete man, es würde zu langatmig werden und nicht funktioneren.
    Trotzdem hat Disney etwa 1934 mt der Produktion von Snow White(Schneewitchen) angefangen.

    Die Erfahrung für einen Kinofilm sammelten die unzähligen Zeichner vor allem an den vielen immer besser werdenden Kurzfilmen.
    Mitte der 1930er kamen einige sehr gute Mickey Filme, wo er zusammen mit Goofy und Donald ein neues Team gebildet hat.
    Hier sind 3 der besten Filme des Trios.

    Moving Day(1936)
    [YOUTUBE]R8FzGOOQNDY[/YOUTUBE]

    Clock Cleaners(1937)
    [YOUTUBE]9jIiL9ruJDA[/YOUTUBE]

    Mickey's Trailer(1938)

    [YOUTUBE]8_cwgG4zUW8[/YOUTUBE]
    Geändert von Eljot (14-12-2016 um 00:05 Uhr)

  11. #11
    Wie wird ein Animationsfilm gemacht?

    Ein Animationsfilm ist im Grunde nur eine Ansammlung von Bildern, exakt wie bei einem Flipbuch, die man auf Papier zeichnet. Damit man nicht den Hintergrund immer neu zeichnen musste, hat man in der Pionierzeit des Trickfilms die Zeichnungen, auf Papier gezeichnet, danach auf durchsichtige Folien mit Tinte gepaust(die Arbeit wurde Inking genannt) und von hinter, ähnlich wie Hinterglasmalerie mit Wasserfarben coloriert.

    Die colorierten Folien, wurden dann nacheinader auf den Hintergrund gelegt und mit einer Filmkamera Bild für Bild fotografiert.
    Da eine Filmsekunde 24 Bilder pro Sekunde hat(das heisst 24 Bilder laufen durch den Filmprojektor pro Sekunde), wurde jede Zeichnung meistens 2 mal fotografiert, was bedeutete, dass im Schnitt 12 Zeichnungen pro Filmsekunde gemacht werden mussten.

    Hier ist eine Doku von Fleischer Studios von 1939, wo hinter die Kulissen geschaut wurde, während der Produktion von Popeye als 'Aladdin and His Wonderful Lamp'.

    Hier die Fleischer Studio Doku:
    Popular Science(1939)
    [YOUTUBE]qmUsSN0tdo8[/YOUTUBE]

    Hier ist der Film an dem gearbeitet wurde:
    Aladdin and His Wonderful Lamp(1939)
    [YOUTUBE]XBKrQIgh0qk[/YOUTUBE]

  12. #12
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli
    Ui

    Den Thread habe ich ja erst jetzt entdeckt


    Ich bin seit Jahren grosser Fan von Tex Avery und LIEBE animierte Kurzfilme, die auch verrückt / dadaistisch / dystopisch oder sonstwie abgefahren sein können. Was ich auch total mag, sind die Knetfiguren-Animationen aus den Aardman-Studios

    Erst einmal will ich aber hier nachlesen

    Und ja:
    Momentan drücke ich dem Schweizer Langspielfilm "Mein Leben als Zucchini" von Claude Barras alle Daumen für eine Prämierung bei der Oscar-Verleihung von heute nacht: https://www.youtube.com/watch?v=gMxU29Kho2Q (Trailer)

    ... Und ich denke, wir werden hier viel Spass haben
    If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.


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