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  1. #2446
    homo novus Avatar von caesar
    Ort: milchstrasse
    Man könnte meinen, dass Corbyn inzwischen Prime minister ist, wenn man sich die Rhetorik der Tories auf dem Parteitag angehört hat.

    Es fehlten nur noch die Statuen von Marx und Engels.

    Seit May gab es einen deutlichen Wechsel im Vergleich zu Cameron.

    Nun, vielleicht war das auch etwas Rhetorik für Stimmvolk und im Hintergrund busines as usual, in dem man wall street hofiert.

    So wie die US-Politiker im Wahlkampf gg. Wall street wettern und anschliessend wieder die übliche Politik fahren.
    das melken eines leeren euters bewirkt nur,
    das man vom melkstuhl gestossen wird.

    rise and rise again until the lambs become to lions.

  2. #2447
    *329* Avatar von suboptimal
    Ort: Ein Schritt vor Belgien
    Zitat Zitat von Delphi Beitrag anzeigen
    Die deutsche Wirtschaft hat im vergangenen Jahr Güter im Wert von 89 Mrd. Euro nach Großbritannien exportiert und Waren im Wert von 38 Mrd. Euro aus Großbritannien importiert

    Die Handelsbilanz erfasst nicht die für Großbritannien wichtigen Finanzdienstleistungen. Insofern sehe ich keine einseitige, sondern eine wechselseitige Abhängigkeit.
    Du hast geschrieben, dass Großbritannien der"wichtigste Absatzmarkt für die Exporte der deutschen Automobilindustrie" ist und deshalb die Abhängigkeit von Deutschland/EU von GB unterstellt. Daraufhin habe ich darauf hingewiesen, dass für die Automobilexporte aus GB die EU ebenfalls signifikant wichtig ist. Deshalb eine gegenseitige Abhängigkeit besteht, was ja jetzt scheinbar auch Deine Meinung ist. Es ging mir also um die Automobilindustrie und nicht die Gesamtheit der wirtschaftlichen Verflechtungen.

    Zitat Zitat von Delphi Beitrag anzeigen
    Ich halte aber die Einstellung einiger Europaabgeordneter für fragwürdig: Wenn die britische Regierung bei den Verhandlungen nicht spurt, erhält Großbritannien den gleichen Handelsstatus wie Bangladesch. Dieses rachsüchtige Verhalten halte ich für unangemessen.
    Zwischen "alles bleibt so wie es ist, trotz Austritt" und "Handelsbeziehungen wie mit Bangladesh" gibt es glaube ich noch ein paar Abstufungen. Und ja, ich erwarte von den Verhandlungsvertretern der EU, dass sie die Interessen der EU-Mitglieder bei den Verhandlungen berücksichtigen und nicht eine totale Selbstaufgabe und ein Durchwinken aller britischen Forderungen.

  3. #2448
    Zitat Zitat von suboptimal Beitrag anzeigen
    Du hast geschrieben, dass Großbritannien der"wichtigste Absatzmarkt für die Exporte der deutschen Automobilindustrie" ist und deshalb die Abhängigkeit von Deutschland/EU von GB unterstellt. Daraufhin habe ich darauf hingewiesen, dass für die Automobilexporte aus GB die EU ebenfalls signifikant wichtig ist. Deshalb eine gegenseitige Abhängigkeit besteht, was ja jetzt scheinbar auch Deine Meinung ist. Es ging mir also um die Automobilindustrie und nicht die Gesamtheit der wirtschaftlichen Verflechtungen.
    Die Exporte der deutschen Automobilindustrie nach Großbritannien haben 2015 ein Volumen von 29 Mrd. Euro erreicht. Die Importe aus Großbritannien lagen lediglich bei 5,9 Mrd. Euro. In der Automobilindustrie liegt in der Tat eine einseitige Abhängigkeit vor: Die Automobilindustrie hat für Großbritannien nicht einmal ansatzweise die Bedeutung wie für die deutsche Volkswirtschaft.

    Zwischen "alles bleibt so wie es ist, trotz Austritt" und "Handelsbeziehungen wie mit Bangladesh" gibt es glaube ich noch ein paar Abstufungen. Und ja, ich erwarte von den Verhandlungsvertretern der EU, dass sie die Interessen der EU-Mitglieder bei den Verhandlungen berücksichtigen und nicht eine totale Selbstaufgabe und ein Durchwinken aller britischen Forderungen.
    Es ist sehr gut möglich, dass die Europäische Union eine Zollunion mit Großbritannien eingehen wird, wie sie es bereits mit der Türkei getan hat. Möglicherweise reicht den Briten auch ein Freihandelsabkommen aus. Dies wären gangbare Lösungen, mit denen die Briten gut leben können.

  4. #2449
    wenn ihr schon in den daten gräbt, bitte die zulieferindustrie extra berücksichtigen, weil sie zahllose auch kleinere firmen in vielen städten koordiniert. wer macht sitze, scheinwerfer, getriebe, lager... für wen... ?
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  5. #2450
    gesperrt
    Ort: Im 100'000-Einwohner-Dorf
    Zitat Zitat von Delphi Beitrag anzeigen
    Die Exporte der deutschen Automobilindustrie nach Großbritannien haben 2015 ein Volumen von 29 Mrd. Euro erreicht. Die Importe aus Großbritannien lagen lediglich bei 5,9 Mrd. Euro. In der Automobilindustrie liegt in der Tat eine einseitige Abhängigkeit vor: Die Automobilindustrie hat für Großbritannien nicht einmal ansatzweise die Bedeutung wie für die deutsche Volkswirtschaft.
    Umgekehrt ist GB stark abhängig von Banken- und Versicherungsdienstleistungen - und das wird GB vermutlich als gewichtigstes Argument in die Austrittsverhandlungen werfen: nämlich der Zugang zum "London Market". Auch wenn man sich in Paris und Frankfurt bereits freut, die Londoner City evtl. beerben zu können - so schnell werden sich die Finanzdienstleister nicht aus London verabschieden, dazu sind die Rahmenbedingungen in London noch zu optimal (tiefere Steuern als in Paris, weniger Regulation als in Frankfurt, globale Vernetzung, englische Sprache...).

  6. #2451
    Bastard Operator from Hell Avatar von Grizu I.O.F.F. Team
    Ich hab eben mal kurz gegoogelt, was GB vor allem exportiert.

    Platz 5: Gasturbinen (3,3%)
    Platz 4: pharmazeutische Produkte (5,1%)
    Platz 3: Rohöl (5,6%)
    Platz 2: raffiniertes Öl (6,9%)
    Platz 1: Autos (8,2%)

    Bei den Flugzeugtriebwerken und Medikamenten dürfte sich beim Brexit wohl nur wenig ändern. Das sind Produkte, bei denen man nicht so einfach mal den Hersteller wechselt. Öl geht auch immer, auch weltweit.

    Lediglich bei den Autoexporten sehe ich größere Probleme. Die meisten Autofabriken dürften von deutschen, amerikanischen und japanischen Herstellern sein. Die deutschen Hersteller dürften nur mäßig Lust haben, zuerst massenweise Einzelteile über die EU-Grenze zu schaffen, und danach mit den fertigen Autos nochmal das gleiche andersrum. Und die Amerikaner und Japaner haben ihre Fabriken sicher auch lieber in der EU. Ist nun mal der größere Markt als GB.
    Da werden langfristig sicher noch einige Fabriken von der Insel auf Festland wandern.


    Insgesamt ist der Brexit wohl nicht der Untergang von GB. Aber es dürfte trotzdem noch einige Verwerfungen geben. Vor allem, wenn sie wirklich einen "harten" Brexit durchziehen.

  7. #2452
    Bastard Operator from Hell Avatar von Grizu I.O.F.F. Team
    Aus GB hört man ja oft, die Deutschen werden bei den Verhandlungen schon nachgeben, die wollen ja weiterhin ihre Autos hier verkaufen.
    Aber da sollte man nicht drauf wetten...

    "Keine Milde für Großbritannien: Das ist die Haltung führender deutscher Wirtschaftsvertreter. Die Einheit der EU müsse geschützt werden - trotz möglicher kurzfristiger Verluste."
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...a-1116362.html

    May sollte also besser nicht zu hoch pokern. So gut ist ihr Blatt wohl nicht...

  8. #2453
    Hätte ich nicht gedacht, dass die Wirtschaftsbosse da wirklich mit Merkel kooperieren werden in dieser Frage und der Fortbestand der EU ihnen wichtiger ist als die Exporte nach UK. Aber der Spiegel hat ja meistens recht und von daher sieht es ja jetzt eher schlecht aus für die Briten.

    Fortbestand der EU wird wahrscheinlich auch bedeuten, dass Deutschland jetzt ohne die Briten als Unterstützer in der EU noch weniger Chancen hat, den Südländern die Austerität abzuverlangen.

    Bei Frankreich wurde da ja ohnehin immer weniger Regularientreue angewandt als bei Spanien und Portugal, die auch etwas besser weggekommen waren als Griechenland, aber von der EU natürlich immernoch viel härtere Austeritätsauflagen bekamen als Frankreich.
    https://www.euractiv.de/section/fina...es-ernst-wird/
    zum Umwollen mancher CDU-Leute. Aber Gabriel hat ja auch gesagt, dass man Frankreich nicht zum Sparen zwingen sollte, auch wenn sie die 3% häufiger reissen und die deutschen Medien und Juncker haben ja auch die Öffentlichkeit darauf eingestellt nach dem Brexit, dass Europa ein sozialeres Gesicht zeigen muss.

    Ich blicke ja bei ökonomischen Fragen immer um einiges schlechter durch als manche andere User hier, aber es ist natürlich auch alles immer ein vielschichtiges und zweischneidiges Schwert, da man einerseits den Handelsbilanzüberschuss Deutschlands den Orbitoz thematisiert hatte vorfindet und außerdem auch die gesamte Grundidee des Euro ab adsurdum geführt werden würde, wenn Deutschland Frankreich zum Sparen zwingen würde, anstatt dass das zumindest Hollande in einer autonomen Entscheidung selber festlegt, andererseits war ja die Resonanz darauf deutsche und nordeuropäische Steuergelder für Griechenland zu verwenden schon sehr schlecht für die Politikeliten in Deutschland und den anderen EU-Geberländern. wenn sich das ganze zu einer Transferunion entwickelt, könnte sich die Stimmung auch durchaus drehen, die derzeit klare Pro-EU-Mitgliedschaft Umfragewerten in Deutschland angibt und auch sagt, dass die Niederländer jetzt wieder mehrheitlich für die EU-Mitgliedschaft sind nachdem sie die bisherigen Resultate des Brexits beobachteten.

  9. #2454
    Erstmal nen Kaffee Avatar von ATV-Fahrer
    Ort: Im Norden
    Zitat Zitat von Grizu Beitrag anzeigen
    Insgesamt ist der Brexit wohl nicht der Untergang von GB. Aber es dürfte trotzdem noch einige Verwerfungen geben. Vor allem, wenn sie wirklich einen "harten" Brexit durchziehen.
    Das wird die Briten schätzungsweise 10% BIP kosten, ne ganze Menge bei einer "gesättigten" Volkwirtschaft.

  10. #2455
    Das kostet die gar nix und am Ende werden sie 10x besser dastehen, als zuvor. Die machen locker alles wieder wett, indem sie die Schwächen der EU exploiten.

  11. #2456
    Erstmal nen Kaffee Avatar von ATV-Fahrer
    Ort: Im Norden
    Zitat Zitat von mark49 Beitrag anzeigen
    Das kostet die gar nix
    In ca. 15 Jahren sind wir klüger.

  12. #2457
    Zitat Zitat von gnuss Beitrag anzeigen
    Hätte ich nicht gedacht, dass die Wirtschaftsbosse da wirklich mit Merkel kooperieren werden in dieser Frage und der Fortbestand der EU ihnen wichtiger ist als die Exporte nach UK. Aber der Spiegel hat ja meistens recht und von daher sieht es ja jetzt eher schlecht aus für die Briten.
    ..
    Diese Bosse pokern aber auch!!

    Es gibt nicht sowas wie brexit ohne zumindest Duldung durch die Royals und City of London. Denn die haben starke Beziehungen zu den Medien, auch wenns zuerst als Yellow Press abgetan wird.

    Und das belegt die Konkurrenzsituation, um die gepokert wird.
    England geht nicht offenen Auges ins Nirvana. Hypothesen was der Plan sei, gibts genug.
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  13. #2458
    Jetzt könnte es lustig werden!

    Urteil: Britisches Parlament muss bei Brexit mitbestimmen [spiegel.de]

    Das Parlament ist doch sicherlich gegen den Brexit.
    Es ist allerdings noch keine Entscheidung des Obersten Gerichtshofes ...

    May wollte das Parlament komplett außen vor lassen.
    Geändert von ManOfTomorrow (03-11-2016 um 10:31 Uhr)
    We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
    (Kenny Chesney - "Rich And Miserable")

  14. #2459
    YNWA Avatar von reddevil
    Ort: am großen Strome
    Zitat Zitat von ManOfTomorrow Beitrag anzeigen
    Jetzt könnte es lustig werden!

    Gerichtsentscheidung: Parlament muss britischem EU-Austritt zustimmen [welt.de]

    Das Parlament ist doch sicherlich deutlich gegen den Brexit.
    och nöööö. ich habe auf anderes gehofft.

    for your dreams be tossed and blown...



  15. #2460
    Tzerberus
    unregistriert
    Zitat Zitat von ManOfTomorrow Beitrag anzeigen
    Jetzt könnte es lustig werden!

    Urteil: Britisches Parlament muss bei Brexit mitbestimmen [spiegel.de]

    Das Parlament ist doch sicherlich gegen den Brexit.
    Es ist allerdings noch keine Entscheidung des Obersten Gerichtshofes ...

    May wollte das Parlament komplett außen vor lassen.
    Das dürfte den Briten eher schaden. Das Parlament wird kaum das Votum ignorieren können. Es ist davon auszugehen, dass das Parlament für einen Brexit stimmen wird.

    Aber anderseits müssten sich die Verantwortlichen in den Parlamentsdiskussionen ein klein wenig in die Karten schauen lassen, wie sie sich den Brexit vorstellen. Wer lässt das schon gerne zu, wenn die Verhandlungen noch gar nicht begonnen haben...


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