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Thema: Grazie Roma

  1. #1
    Triple Chart Topper Avatar von minerva
    Ort: meine Perle

    Grazie Roma

    Ich weiß ja nicht ich finde immer, so Threads haben was von nem Blog. Also, nichts gegen Blogger, ich lese einige gerne. Aber schreiben. Also auch nichts dagegen, ich schreibe gerne. Aber das ist so... mehr in den Mittelpunkt stellen, als ich es eigentlich mag

    AAAABER: ich war vom 28.12. bis 4.1. in Rom und es war toll und ich habe viele schöne Fotos gemacht, die ich euch gerne zeigen möchte


    Fangen wir zum Eingewöhnen mal mit dem Hinflug an:
    28. Dezember, 6:45 Abflug. 5:30 am Flughafen sollte doch wohl reichen, eingecheckt sind wir schon. Weit gefehlt, es sind Ferien und die GermanWings-Schalter sind brechend voll. Trotzdem sind nur 4 geöfffnet und es geht echt langsam voran. Trotzdem klappt alles, wir sind rechtzeitig am Gate und es geht auf die erste Teilstrecke nach Wien.



    Von Wien sehen wir nur den Transitbereich des Flughafens, es reicht für einen Kaffee und den Gang zum Geldautomaten bzw. Buchladen. Auch die Landung in Rom erfolgt absolut planmäßig.

    Wir haben eine Wohnung über airbnb gebucht und da der Vermieter anbietet, für einen auch den Transfer vom Flughafen zu organisieren und das genauso viel kostet wie der offizielle Taxipreis, haben wir uns dafür entschieden. Es wartet also ein Herr mit Namensschild, der uns Richtung Rom kutschiert.

    Unsere Wohnung liegt in Prati, einem normal bis besseren Wohnviertel, das direkt an den Vatikan angrenzt. Der Claim für die Wohnung lautete „Nur zwei Schritte vom Vatikan entfernt“ - es waren eher die vatikanischen Museen und 2 Minuten statt 2 Schritte, aber immerhin. Das ist der Blick vom Balkon


    Unser Vermieter Guido nimmt uns in Empfang und begleitet und im Fahrstuhl nach oben. Klapprig und in die Jahre gekommen, aber von Ferrari. Nicht Guido, der Fahrstuhl.

    Don't grow up, it's a trap.

  2. #2
    schöne Bilder bis jetzt.. kommt da noch mehr ??

  3. #3
    Triple Chart Topper Avatar von minerva
    Ort: meine Perle
    Wollte erstmal abwarten, ob es überhaupt wen interessiert

    ja, ich werde nachher mal weitermachen mit Tag 1

  4. #4
    Triple Chart Topper Avatar von minerva
    Ort: meine Perle
    Wir wohnen ganz oben, im 6. Stock. Hinter einer dicken, mit zwei Schlössern gesicherten Tür befindet sich unsere Residenz für die nächsten Tage. Perfekt: Zwei Zimmer, zwei Bäder, kleine, brauchbare Küche, in der man sitzen kann, kleiner Balkon mit Blick auf St. Peter (siehe oben). Alles gemütlich und modern, sauber und freundlich. Wenn wir auf hohem Niveau meckern wollen: Der Wasserdruck ist mäßig, des gibt nur normale Messer in der Küche und es ist ziemlich hellhörig innerhalb der Wohnung. Aber das ist uns egal, wir packen schnell aus und machen uns auf die Socken.

    Wir laufen einfach los, erstmal San Pietro und dann... wird sich schon zeigen. Es gibt so viel zu sehen und es ist dann doch eigentlich recht nah beieinander. Da läuft man und läuft man und merkt dann erst an den schmerzenden Füßen, dass es recht weit war. Meine Cousine war mal professionelle Balletttänzerin und hat mich gewarnt, dass sie seit Rom weiß, was Fußschmerzen sind...

    Es ist Ende Dezember und Rom ist voll. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie das zu noch bevorzugteren Reisezeiten ist, Ostern zum Beispiel. Trotzdem bricht nie Chaos aus, die Römer empfinden wir als sehr entspannt, selbst beim Autofahren. Erst nach zwei Tagen hören wir zum ersten Mal eine Hupe und überhaupt: Der Hamburger an sich fährt für unsere Begriffe aggressiver Auto.



    Rund um den Petersplatz hat sich eine lange Schlange von Leuten gebildet, die ansteht, um in den Petersdom zu kommen. Wir haben nur eine Sache vorab gebucht: Eine Tour durch die Vatikanischen Museen, die in St. Peter enden wird.



    Dazu beglückwünschen wir uns gerade sehr. Wir schlendern einmal rum, weichen den unfassbaren Mengen von Werbern aus, die uns eine Tour verkaufen wollen, und gehen die Via de la Conciliazione hinab zum Tiber.



    Eine Brücke hin, eine zurück, schon stehen wir vor der Engelsburg. Auch dort eine lange Schlange.



    Wir lassen das Castel links liegen und kommen auch nicht mehr wieder, irgenwas muss man sich ja für eine weitere Romreise aufsparen. Wir schlendern durch die Stadt, durch das Centro Storico. Piazza Navona und immer weiter und gucken einfach nur.


    Geändert von minerva (17-01-2017 um 19:08 Uhr)

  5. #5
    Triple Chart Topper Avatar von minerva
    Ort: meine Perle
    Irgendwann macht sich der Hunger breit und wir durchqueren das halbe Centro Storico, um zu einem Geheimtipp zu kommen, den ich gerne weitergebe „Pane e Salame“ serviert unglaublich großartige Sandwiches zu wirklich guten Preisen: Ein halbes Ciabatta reichlich belegt mit Bresaola, Parmesan, Rucola und einer Paste aus getrockneten Tomaten für 5 Euro. Die Platten, die alles mögliche an Köstlichkeiten beinhalten, kosten um die 10 Euro, dazu eine wirklich gute Auswahl an Weinen, Top-Laden. Er ist winzig klein und wir müssen zwei Mal anstehen (wir sind zwei Mal da), aber es lohnt sich.
    Gesättigt ziehen wir weiter und landen schließlich beim Versuch, einen Platz in der Abendsonne zu ergattern, beim einzigen schlechten Wein dieser Reise für 10 Euro das Glas – aber auf einer Terrasse ganz oben an der Piazza di Spagna.





    Schließlich zieht es uns noch zur Fontana di Trevi, uns ist jetzt schon klar, dass wir das Wiederkommen sichern müssen und wir schmeißen Münzen in den Brunnen – als wir kurz einen geeigneten Wurfplatz ergattern können. Da der Brunnen doch kleiner ist, als man denkt, fällt hier besonders auf, wie voll es in den letzten Dezembertagen ist:






    Da wir uns mit Bus und Bahn und so noch nicht auskennen, geht der Weg zurück auch wieder zu Fuß.



    Letztlich waren das so 12 Kilometer, ich bin kein großer Spaziergänger und hatte vorm Flug zwei Stunden geschlafen, ich falle hundemüde ins Bett und schlafe wie ein Stein.

    Das war Tag 1 - wenn Interesse besteht, dann geht es in den nächsten Tagen erst ins ganz antike, dann ins ganz heilige Rom
    Geändert von minerva (17-01-2017 um 19:06 Uhr)

  6. #6
    Harmoniekeule Avatar von cobrita
    Ort: Chaotistan



    Du hast ganz sicher viele stille Mitleser! Bitte mach weiter. Danke

  7. #7
    Member Avatar von ewa
    Ort: Region Zürich

    Sehr schön, ich gucke gerne Reisebilder. Und Traumwetter hattet ihr!

  8. #8
    Triple Chart Topper Avatar von minerva
    Ort: meine Perle
    Ja, Traumwetter hatten wir Dezember/Januar in Rom und jeden Tag Sonne und um die 10 Grad einen Abend und nen halben Morgen hat es nur geregnet

    Das mit den vielen stillen Mitlesern bezweifele ich zwar , aber Tag 2 mache ich dann gleich nochmal...

  9. #9
    Triple Chart Topper Avatar von minerva
    Ort: meine Perle
    Wie gesagt, Rom ist nett zu uns und erfreut uns fast die komplette Zeit mit Temperaturen über 10 Grad und strahlender Wintersonne. Da zu diesem Zeitpunkt die Wetter-App jedoch noch von 2-3 Regentagen zu Jahresanfang ausgeht, wollen wir den Sonnentag für eine Freiluftbesichtigung nutzen und uns Kolosseum und Forum anschauen.

    Als Tipp vorab haben uns Reiseführer uns Blogs auf den Roma-Pass verwiesen. Damit kann man für 2 oder 3 Tage unbegrenzt alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und erhält ohne Wartezeit Eintritt in eine bzw. zwei Sehenswürdigkeiten und darüber hinaus Ermäßigungen. An unserer Metro-Station Octaviano erwerben wir also zwei Roma-Pässe und schmeißen uns erstmals in die römische Metro, sogar mit Umsteigen am Hauptbahnhof, Termini. Aus der U-Bahn herauskommend sind wir fast erschlagen, als wir direkt vom Kolosseum stehen. Erst vom Gebäude an sich, dann von den Menschenmassen, die Schlange stehen. Dass das mit dem Roma-Pass schneller gehen soll, können wir nicht so recht glauben. Wir fragen an der langen Schlange nach – ja, die Schlange für Roma-Pass-Inhaber sei da drüben, beim Eingang für die Gruppen. Wir gehen also rüber und sehen die Schlange für die Gruppen und daneben ein Schild: Roma-Pass. Und keine Schlange. So richtig glauben können wir das nicht, aber wir gehen dann trotzdem rein und sind überwältigt.



    Nach dem Kolosseum wollen wir uns das Forum Romanum anschauen, das ist gleich um die Ecke, einmal um den Triumphbogen herum und den Hügel hoch. Wieder eine Schlange und dieses Mal gibt es keine Extrawurst für den Roma-Pass. Mindestens eine halbe Stunde dürfte das dauern. Mir fällt ein, dass ich die Empfehlung gelesen habe, man solle den Eingang am Palatin nutzen, den auch noch mitnehmen und von dort zum Forum durchgehen. Ich frage einen der Andenkenhändler, der mir das bestätigt, das sei ein cleveres Vorgehen und der Palatin würde sich lohnen. Die Erfahrung machen wir generell mit den allgegenwärtigen Händlern: Sie helfen weiter, ohne, dass sie ums Verrecken ihr Zeug an den Touristen bringen wollen. Vielleicht haben wir auch einfach nur Glück. Also einmal den Hügel wieder runter und links ums Eck. Dabei erblicken wir Brautpaare, die in der Wintersonne vorm Kolosseum posieren. Ja, auch wir hatten den Eindruck, dass die Braut nicht ganz glücklich aussieht. Aber er ist ja auch echt ganz schön alt.



    Der Palatin ist im Vergleich zu Kolosseum und Forum weitläufig und leer. Ein schöner Park mit ein paar Ruinen, man stolpert nicht bei jedem Schritt über andere Touristen und kann wirklich ein wenig mehr genießen. Und der Blick aufs Forum bevor man über steile Stufen dorthin hinabsteigt, ist überwältigend.



    Im Forum ist dann wieder alles dicht an dicht, sowohl die antiken Überreste als auch die Touristen.



    Ich bedauere ein bisschen, dass das Hotel Forum seine Dachterrasse erst im März wieder öffnen wird, von dort hätte man einen tollen Blick. Ich habe aber noch von einer anderen Dachterrasse mit Cafe gelesen und dahin machen wir uns nach dem Forum auf den Weg. Das Restaurant der kapitolinischen Museen ist nicht ausgeschildert und schwer zu finden, ein grießgrämig dreinschauender Carabiniere gibt uns schließlich die Auskunft, man müsse rechts auf der Straße am Gebäude entlang zur Hausnummer 4 und dann in den zweiten Stock hoch. Tatsächlich, so finden wir es. Leider ist der tolle Ausblick jetzt im Winter durch hässliche, nur halb durchsichtige Plastikvorhänge versperrt, aber der Caffé schmeckt dennoch.

    Geht man von den kapitolinischen Museen links den Berg hinunter, gelangt man zum Bocca della Verita. Wir sind nicht so scharf drauf, aber wenn man schon mal in der Gegend ist. Dort kostet es keinen Eintritt, entsprechend lang ist die Schlange. Daher sparen wir es uns, unsere Hand in den Mund zu legen, wir haben ja gestern schon gesichert, dass wir wiederkommen. Statt dessen werfen wir einen kurzen Blick auf die Tiber-Insel und gehen weiter zum Circus Maximus. Von dem ist im Gegensatz zu allem, was wir bisher heute gesehen haben, kaum etwas übrig. Wie so häufig wurden die Reste irgendwann anderweitig verbaut, die Tribünen sollen wohl im Petersdom stecken. Die Weite des Platzes ist dennoch beeindruckend.



    Und am anderen Ende wartet die Metro-Station, die uns Fußlahmen mit einem Umweg über den Supermarkt nach Hause bringt. Die ersten beiden Abende waren wir zu müde, um noch lange nach einem vernünftigen Restaurant zu suchen und haben in unserer kleinen Küche Pasta gekocht. Und morgen früh geht es ganz früh raus: Wir haben eine "early bird special"-Tour durch die Vatikanischen Museen gebucht, Treffen um 7:15

  10. #10
    Member Avatar von ewa
    Ort: Region Zürich
    Sehr schön

  11. #11
    Bindegewebe ist ein Arschloch Avatar von Hermine I.O.F.F. Team
    Ort: Thriller-Wahlkreis
    Ich bin in Gedanken alles mitgegangen

  12. #12
    Triple Chart Topper Avatar von minerva
    Ort: meine Perle
    Das ist auch gut, auf der nächsten Etappe geht es sehr viel treppauf und treppab, dann bist du schon warm gelaufen und früh aufstehen bist du ja auch gewöhnt

  13. #13
    Bindegewebe ist ein Arschloch Avatar von Hermine I.O.F.F. Team
    Ort: Thriller-Wahlkreis

  14. #14
    Triple Chart Topper Avatar von minerva
    Ort: meine Perle
    Urlaub. Der Tag vor Silvester. Der Wecker klingelt um 6. (Ich bin morgens furchtbar lahmarschig und brauche lange zum wach werden.

    Die längsten Schlangen und das nervigste Anstehen sollte es am Vatikan geben. Die Schlangen, die wir schon am Petersplatz gesehen hatten, zeigten das auch deutlich. Zudem glaubten wir hier an den größten Vorteil durch die Begleitung eines „Experten“. Wir sind dann schließlich auf den Anbieter „Walks of Italy“ gestoßen, hauptsächlich deshalb, weil die, wie einige andere auch, ein „Early Bird Special“ im Angebot haben: die „Pristine Sistine“-Tour. Hier geht es ab halb 8 morgens los, man wird als Gruppe vor der Museumsöffnung in die vatikanischen Museen gelassen, ist auf der Tour zwei Mal in der sixtinischen Kapelle und wird dann ohne Anstehen im Petersdom abgeliefert.

    Treffpunkt war um viertel nach 7 an einem Kiosk auf einem Platz nahe des Eingangs der Museen. Es war kalt und dunkel und wir müde, zum Glück hatte der Kiosk schon auf und es gab Kaffee. Insgesamt 5 Touren nur dieses Anbieters trafen sich zu der Zeit am „Risorgimento“. Eine Dame hat uns auf die Guides aufgeteilt und dezente, farbige Aufkleber als Erkennungszeichen verteilt.

    Schließlich hat uns unser Guide Silvia versammelt und uns mit Sendern versorgt. Damit arbeiten fast alle Gruppen, sonst wäre die Geräuschkulisse sicherlich in den Museen unerträglich. So genügt leises Sprechen von Silvia, das über Kopfhörern direkt im Ohr landet. Silvia hat mal in Berlin ein paar Semester Germanistik studiert, bildet sich gerade als Guide in Florenz weiter, ist Mitte 40 und hat Knieprobleme, es geht also alles nicht ganz schnell. Auf der ersten Hälfte der Tour zählt sie uns mehrfach durch, verzählt sich aber bei uns 12 so oft und vermutet, jemand sei abhanden gekommen, dass sie unter unserem Gelächter aufgibt. Wir mögen Silvia allein schon deshalb, weil sie nicht wie viele andere Guides ein Band an einem Selfiestick als Erkennungszeichen vor sich her trägt, sondern uns lieber ein „Kuckuck, hier bin ich!“ ins Ohr flötet. Nach kurzem Fußmarsch erreichen wir den Eingang der vatikanischen Museen.



    Ganz ohne Anstehen geht es nicht, aber zehn Minuten sind für die Schlangen, die hier jetzt schon stehen, wirklich nichts. Silvia nutzt die Zeit und gibt uns schon mal eine Vorabtour durch die Sistina, sagt uns, worauf wir besonders achten sollten und versorgt uns mit ein paar Anekdötchen.
    Und los geht’s durch Treppenhäuser und ellenlange Galerien und Flure, die einen mit dem, was man alles sehen könnte, fast erschlagen.



    Nach einer Viertelstunde ist es dann soweit, links rum, Treppe runter und durch eine eher unscheinbare Tür und da ist sie: La Sistina. Zur gleichen Zeit sind ca. 80 andere Leute drin. Wie wir am Ende der Tour sehen werden, sind das sehr wenige. Man sieht den Boden, man kann an jede Stelle mal gehen und einen Blick auf die Decke und das Altargemälde werfen. Wir sehen das Bildnis des Zeremonienmeisters, den Michelangelo aus Rache als einen der Sünder mit Schlange dargestellt hat – hat Silvia uns vorher erzählt, wir wissen Bescheid. Ich bin erstaunt, dass die Vorhänge an der Wand nur gemalt sind – von den Bildern, die ich aus dem Fernsehen kannte, dachte ich, die wären echt. Die Bänke an den Wänden sind mit Plexiglasbänken "verkleidet" – ich denke mal, damit die Kardinalshintern nicht auf dem gleichen Holz sitzen müssen, wie die Touristen.

    In der Sistina ist Fotografieren strengstens verboten. Was schade ist, darüber vergesse ich, hinterher fast, noch weiter zu fotografieren als wir bei den Stanzen von Raffael sind, ist es wirklich voll im Museum, aber Silvia lotst uns geschickt in Ecken, wo man immerhin gemütlich gedrängt stehen kann. Zwischendurch mal im Hof einen Blick auf das nächste große Ziel werfen, ist wirklich erholsam



    Schließlich am Petersdom verlieren wir Silvia, weil der Guide einer anderen Gruppe plötzlich in Schweizerdeutsch auf unseren Kopfhörern redet. Unsere Tour ist auf Englisch, insofern sind unsere amerikanischen Mittouristen kurzfristig sehr verwirrt. Aber Silvia erwartet uns bei der Heiligen Pforte und bringt uns ins prächtige Innere.



    Wenn wir schon mal da sind und nicht noch mal anstehen müssen, dann... ab nach oben. Man kann Treppen oder Fahrstuhl nehmen. Allerdings ganz nach oben kommt man nur zu Fuß, der Fahrstuhl spart gut 200 Stufen. Dann ist man schonmal fast dort:



    und man sieht dem Bild nicht an, wie viele Stufen es immer noch sind. Ich habe das Schild fotografiert, das ankündigt, dass es "nur noch" 165 Stufen sind. Das Bild ist total verwackelt, weil ich bei dem Gedanken fast weinen musste

    Die Stufen werden immer schmaler, die Wände sind die einer Kuppel, also gewölbt, aber immerhin so nah, dass man sich daran festhalten kann. Die letzten Stufen sind schmal wie ein Handtuch und zum Festhalten gibt es ein dickes Tau. Aber dann...



    Wir genießen den Blick und dann müssen wir natürlich den gleichen Weg wieder hinunter aber immerhin gibt es ein Treppenhaus hoch, eins runter, also keinen Gegenverkehr. Und auf der Terrasse kurz vorm Fahrstuhl gibt es sogar ein Café, wobei der Petersdom nun der letzte Ort ist, wo ich ein Dachterrassencafé erwartet hätte.

    Da wir aber richtig Hunger haben und Silvia ein Restaurant in der Nähe empfohlen hat, raffen wir uns auf und reisen aus dem Vatikanstaat erstmal aus. Das Lokal scheint ein wirklich guter Tipp zu sein, am 30.12. mittags um 2 ist es so voll, dass man uns keinen Platz mehr vor der Pause ab halb 4 anbieten kann. Wir reservieren fürs nächste Jahr und ziehen weiter.

    Gelandet sind wir bei "Bonci's Pizzarium" - Bonci gilt als der Michelangelo der Pizza dank Silvias Erklärungen haben wir einen griesgrämig dreinblickenden Einzelgänger mit Rauschebart und Stiefeln vor Augen. Aber was Michelangelo als Bildhauer und Maler konnte, das kann Bonci an der Pizza. Tische gibt es nicht, man kauft die Pizza to go oder zum Verzehr an Stehtischen draußen. Wir nehmen uns sechs Stücken mit, das soll Mittag und Abendessen werden und egal ob mit Ziegenkäse und Anchovis oder Champignons und Fenchel oder Mortadella und Thunfischcreme - ja, die kann was

    Nachmittags zu Hause sind wir ziemlich durch. Ich erkunde nach einer Runde chillen noch unser Viertel, trinke Cappucino draußen im Januar und kaufe Erdbeeren, Avocado und Trauben auf dem Markt.

    Wir sind nicht für ne tolle Party nach Rom geflogen, der Plan war, über Silvester in Rom zu sein. Abends finden wir dann doch noch ein Lokal, das morgen geöffnet und exakt noch einen Tisch frei hat. Morgen ist Silvester. Das Jahr 2016 war ziemlich bescheiden, aber es wird schön enden

  15. #15
    Vielen Dank Minerva. Tolle Bilder und schöner Reisebericht.
    Hab mir gemerkt, dass ich im Winter nach Rom reise und viel vorab buchen sollte. ^^
    Gibts noch mehr?


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