Mir hat "Charité" auch gut gefallen. Ausnahme: die OP- und Sektions-Szenen, die mich andauernd unvorbereitet erschreckt haben.
Bisher auch nicht zu viel Herz-Schmerz-Gedöns.
Sowohl die Wissenschafts- als auch die Alltagsgeschichte wird spannend erzählt. Ich wusste z.B. gar nicht, dass das Leben als Krankenschwester eine Mischung aus Kloster und Kaserne war.
Dienst von 4:30 bis 22:00, keine Gewerkschaft, Gottesdienst am Patienten.
Der letzte Kaiser, der bei der Geburt verletzt wurde, hatte sein Leben lang einen verkümmerten linken Arm (bzw. Hand), mit dem er nicht viel machen konnte. Als Kind wurde er mit grausamen Therapien gequält, und seine Mutter konnte sich mit dem "Krüppel" nicht abfinden.
Im Film wurde das realistisch umgesetzt, da hat er (wie auch der reale Wilhelm) den Arm immer militärisch eng am Körper gehabt und nicht bewegt, damit man es nicht sieht.
Erklärt vielleicht seine Begeisterung für's "Männlich-Militärische"...