USA: wer wird Mitglied der neuen Regierung?

[Dr. Mauso]

Nach alten Maßstäben war die Pressekonferenz ein Debakel. Darin ist sich fast die gesamte Weltpresse einig.
Der wichtigste Augenblick war das Abkanzeln des CNN-Reporters.
Trump konnte es. Die anwesende Presse mochte empört sein. Die Presse gilt als vierte Gewalt im Staate.
Woher kommt diese Macht?
Paul Sethe (1901-1967) schrieb in einem Leserbrief 1965 im SPIEGEL: "Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten."

Die Entwicklung der sozialen Medien hat das anscheinend geändert. Auch diese gerade geschriebenen Worte wären sonst nur in den vier Wänden geblieben, in denen ich mich befinde. Jetzt wird sie der ein oder andere mehr als sonst wahrnehmen.

Überspitzt gesagt ist die Macht der 200 Reichen auf die 140 Zeichen bei Twitter übergegangen.
Trump hat das genutzt, während die "Altmedien" noch keine Strategie für die neuen medialen Zeiten gefunden
haben.

[Bijou]

Top.

Ich kann überhaupt nicht verstehen, dass es Menschen gibt, die es gutheißen, wie sich der kommende Präsident verhielt und verhält. Und es vielleicht auch erfrischend finden, dass er als Politiker so ganz anders agiert als die "Elite in Washington". Kurioserweise werden gleiche oder ähnliche Verhaltensweisen/Äußerungen bei einem Erdogan natürlich ganz anders gesehen. Finde den Fehler.

Bijou, du hast kürzlich geschrieben, dass "das für dich nie das neue Normal wird. Niemals."
Dieser Satz geht mir immer noch durch den Kopf, da gut geschrieben/getextet und so wahr.

Ja, es hat mich schon während des Wahlkampfes sehr gestört, wie schnell man nach jedem Entsetztsein zu schulterzucken übergegangen ist. Man hat sich innerhalb von Wochen an den Zustand Trump gewöhnt und so sein widerwertiges Verhalten normalisiert und im Großen und Ganzen akzeptiert - im Prinzip würde einen nichts mehr schocken. MMn hätten die Medien Trump verhindern können, wenn sie ihre Arbeit ernsthaft betrieben hätten, ihn von Anfang an ernst genommen und ihn für sein Tun zur Verantwortung gezogen hätten.

Ich bin gespannt, wie CNN sich nach gestern ihm gegenüber verhält, und hoffe, dass sie nicht in Gefallsucht verfallen und anfangen sich ein Bein für ihn auszureißen

Nach gestern müssten sich eigentlich alle großen Medienoutlets (außer Fox) verbünden und Trump das Leben zur Hölle machen (irgendwo habe ich gestern das von einer "Coalition of Cajones" dringend nötig ist).

[Fritz Karl]

MMn hätten die Medien Trump verhindern können, wenn sie ihre Arbeit ernsthaft betrieben hätten und ihn von Anfang an ernst genommen hätten und ihn für sein Tun zur Verantwortung gezogen hätten.

Die Aufgabe der Medien ist die Nachrichten wahrheitsgemäß zu berichten. Es ist nicht deren Aufgabe Trump zu verhindern. Das wäre Hillary Clintons Job gewesen.

Ich bin gespannt, wie CNN sich nach gestern ihm gegenüber verhält, und hoffe, dass sie nicht in Gefallsucht verfallen und anfangen sich ein Bein für ihn auszureißen

Nach gestern müssten sich eigentlich alle großen Medienoutlets (außer Fox) verbünden und Trump das Leben zur Hölle machen (irgendwo habe ich gestern das von einer "Coalition of Cajones" dringend nötig ist).

Sie sollten zumindest Solidarität untereinander zeigen - vollkommen richtig.
Ich denke gestern waren sie wohl zu perplex als Trump den Journalist von CNN abgefertigt hat.
Das sollte nicht noch einmal ohne sofortige Reaktion der Medienkollegen passieren.

[Blackbird]

Die Entwicklung der sozialen Medien hat das anscheinend geändert. Auch diese gerade geschriebenen Worte wären sonst nur in den vier Wänden geblieben, in denen ich mich befinde. Jetzt wird sie der ein oder andere mehr als sonst wahrnehmen.

Überspitzt gesagt ist die Macht der 200 Reichen auf die 140 Zeichen bei Twitter übergegangen.
Trump hat das genutzt, während die "Altmedien" noch keine Strategie für die neuen medialen Zeiten gefunden
haben.

Ich weiß nicht, ob man das so stehen lassen kann. Ich finde es gerade beängstigend, dass TROTZ der Sozialen Medien die Presse noch so eine unheimlich große Macht hat. Schließlich war es ja auch gerade Hillary, die von der Presse massiv unterstützt wurde, nicht Trump.

Aber es kommt wohl immer auf den Blickwinkel an.

[hans]

Ja, es hat mich schon während des Wahlkampfes sehr gestört, wie schnell man nach jedem Entsetztsein zu schulterzucken übergegangen ist. Man hat sich innerhalb von Wochen an den Zustand Trump gewöhnt und so sein widerwertiges Verhalten normalisiert und im Großen und Ganzen akzeptiert - im Prinzip würde einen nichts mehr schocken.
...

beschreib doch mal die innovation, ausser dass trump nun der twitterpräsident ist, und zu seinen untaten und hässlichkeiten steht, statt sie zu verleugnen.

die leute sind die gangart der erzkonservativen, talkradio, tea party etc. etc. doch seit ewigen zeiten gewöhnt.

jetzt sind die reps aber voll verantwortlich, they can't disown anything.
reps die sich jetzt echauffieren, haben meist wenig gesagt, wenn wenig von all dem was vorging, aufgefallen ist.
insofern ist nicht einfach wieder ein swing anzudenken, raus mit denen sobald wie möglich, sondern auch eine echte änderung und modernisierung innerhalb des systems, da alles viel sichtbarer geworden ist.
also welche reps sind jetzt echt anders, das wär mal die frage, wenn sich was ändern muss.

ansonsten halt ich jedenfalls auch für entscheidend, auf der oberflächlichen ebene wie sie überhaupt informiert sind, dass die amerikanischen bürger nicht bereit sind, aus ideologischen gründen, und weil europäische eliten da mit panschen, in eine krasse feindschaft mit russland zu schlittern.
denn die aktivitäten unter obama haben politisch in europa keine gute frucht getragen, sondern einen rechtsruck. aus niedertracht oder was immer, es ist so.
und da geht man vom schmiedl zum schmied, wie man bei uns sagt. das zu kontrollieren, damit es nicht aus dem ruder läuft, können die reps besser.

[Bijou]

Die Aufgabe der Medien ist die Nachrichten wahrheitsgemäß zu berichten. Es ist nicht deren Aufgabe Trump zu verhindern. Das wäre Hillary Clintons Job gewesen.

Genau damit hätten sie Trump verhindern können
(investigativer Journalismus, Fragen stellen, dran bleiben, zur Verantwortung ziehen usw. - ist im Zusammenhang mit Nachrichten, gerade im Kontext us-amerikanischer Politik, schon ein Begriff, oder?)

Peinliche Pressekonferenz – Manisch und machtgeil: Die bizarre Show des Donald Trump http://www.stern.de/politik/ausland/...l-7279044.html

Dem ist nichts hinzuzufügen

Das sehe ich jetzt erst - ist sehr treffend!

Machtgeil auch, klar - er hat sich gestern wie ein Diktator gebart, seine Mimik, sein ganzer Habitus. Ich fand die Bilder teilweise fürchteinflößend.

[Ryan]

Ich gönne CNN das Debakel. Die die sich über Social Media und Fake News aufregen, werden Fake News überführt...


[YOUTUBE]ofZJ7Dgv1gg[/YOUTUBE]

MSNBC, dass offen liberal ist und im Gegesatz zu CNN nicht heuchelt keine politische Einstellung zu haben, hat sich zwei zusätzliche konservative Moderatören an Bord geholt, um von der GOP und White House nicht abgeschnitten zu werden.

[Bijou]

Ich gönne CNN das Debakel. Die die sich über Social Media und Fake News aufregen, werden Fake News überführt...

Und siehe da, Trump hat es geschafft den Unterschied zwischen Fake News und schlechtem Journalismus aufzuheben

[HeinBlöd]

Ein Angriff auf die Pressefreiheit beginnt nicht erst, wenn Leute im Gefängnis sitzen, sondern wenn Pressevertreter auf Pressekonferenzen gezielt ausgegrenzt werden, wenn Nachrichtenunternehmen in Pressekonferenzen beleidigt und verleumdet werden, und wenn ihnen mit Konsequenzen für ihre Berichterstattung gedroht wird.

Umgekehrt findest du Verleumdungen und Beleidigungen seitens der Presse ok, die entweder aus eigenen politischen Drängen publiziert und verbreitet werden, oder weil man journalistisch auf ganzer Ebene versagt hat?

Wenn Obama gegen Trump angetreten wäre, hätte der Clown nicht gewonnen.

Aber mit Sicherheit nicht wegen seiner politischen Inhalte oder seinem politischen Schaffen in den letzten 8 Jahren.

[Vitamin_D]

MSNBC, dass offen liberal ist und im Gegesatz zu CNN nicht heuchelt keine politische Einstellung zu haben, hat sich zwei zusätzliche konservative Moderatören an Bord geholt, um von der GOP und White House nicht abgeschnitten zu werden.

Das ist ja schon ein Schritt in Richtung Anbiederung. Den werden sicher einige bei den Medien gehen, um weiterhin Zugang zu Trump und seinen Leuten zu haben. Das kann dann irgendwann zur Selbstzensur führen. Und Trump braucht gar keine Gesetze zu ändern, um kritische Berichterstattung zu unterdrücken.

[Vitamin_D]

Umgekehrt findest du Verleumdungen und Beleidigungen seitens der Presse ok, die entweder aus eigenen politischen Drängen publiziert und verbreitet werden, oder weil man journalistisch auf ganzer Ebene versagt hat?

Ich schätze, niemand hier findet Breitbart gut.

Aber Breitbart oder Fox hast Du ja wahrscheinlich auch nicht gemeint.

[titan]

@HeinBlöd

Gegen Trump ist alles erlaubt.

[hans]

ich finde den einwurf gut, obama sei der erste feministische potus gewesen.
ich messe das aber nicht an ihm (wahrscheinlich könnte man einige bills von ihm in die richtung analysieren; die zu kennen ist aber nicht mein alltag),
sondern am verhalten seiner frau.
michelle hat einfach völlig angstfrei jede gelegenheit genutzt, die die position ihr bot. sie debattierte und feierte ab mit der spanischen königin und deren umfeld (und die geben sich nicht ab wenn sie sie nicht voll anerkennen), und sie setzt sich zu rappern ins taxi, war wohl ne trashige reality show, rappt und trällert black music hymnen und lacht sich einen ab übers ganze gesicht.
also die abwesenheit vom verbissenen verhalten, das sogar hillary manchmal zeigte, immer und überall irgendwas beweisen und predigen zu müssen. sie konnte einfach als frau ego zeigen, und das sympathisch.
dh sie war auch unabhängig von dieser schranke: konservativ (+adel..) und black urban culture. mit der kardashian-meute aber hat sie sich aus eigenem nicht abgegeben, soweit ich weiss..

sicher war mir michelle lieber als melania, aber der slowenisch-amerikanische traum scheint mir weit harmloser als der polnisch-amerikanische...

[hans]

weil wir schon dabei sind:

welche europa-spezialistInnen führt der trump ins team ein, und was führen die im schilde?


und wer kennt das folgende buch?
https://twitter.com/dustbag44/status/819208226835197952

https://twitter.com/abc/status/819208226835197952

der titel alleine enthält ja schon die problematik, wenn man die zerstörung osteuropas 1944-1956 verortet. denn was wir heute sehen, ist eine restauration der (uralten, auch vom polnischen papst natürlich nicht aufgearbeiteten) ultrareligiös-konservativen zustände, ich warte noch auf stärkere lebenszeichen des hochadels, ein revanchismus gegen russland und auch teils deutschland, und ein brain-drain der creative class nach silicon valley.
trump ist der wake-up call, dass das nicht angehen kann.

--- wikigate
https://www.theguardian.com/us-news/...ks-roger-stone

After thousands of Podesta’s emails were published last month, Podesta told reporters: “It’s a reasonable conclusion that Mr Stone had advanced warning and the Trump campaign had advanced warning about what Assange was going to do.”

fies.
aber wo haben sie den phasentakt des weltweiten opinion engineerings wohl gelernt?
wieso konnten sie so sicher sein, dass das durchgehen würde?
die gnadenlosigkeit ist ein alter hut. wer der schurke ist, gegen oder für den was veranstaltet wird, ist eine frage der dahinter stehenden machtkonkurrenzen und notwendigkeiten.
the cows come home at night.

Stone was a junior figure in Richard Nixon’s dirty tricks operation during the president’s re-election campaign in 1972 when, aged only 19, he pulled off two political scams, according to the 1973 congressional hearings on Watergate, hiring a GOP operative to infiltrate the campaign of Democrat George McGovern and making contributions to Republican Pete McCloskey in the name of the Young Socialist Alliance. After Stone’s covert operations were revealed, he was sacked from his job on Senator Bob Dole’s staff. He has a tattoo of Nixon’s face on his back.

[Kukie]

@HeinBlöd

Gegen Trump ist alles erlaubt.

Ich würde eigentlich formulieren: Trump ist alles erlaubt.

Wie weit das gehen wird, das wird die Geschichte zeigen. Nun vielleicht erleben wir auch den Heilsbringer Trump, der sein make America great again umsetzt.

Mit Trump wird es keine Grauzonen geben. Ich für meinen Teil gehe davon aus, Trump mit Putin oder beispielsweise Kim Jong-un entweder ganz toll auskommt oder einen Krieg anzettelt.