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  1. #1516
    Zitat Zitat von Mausophon Beitrag anzeigen
    Herr, lass Hirn regnen.
    Wenn es leichter wird, Schusswaffen zu erwerben und zu besitzen, wer wird sie dann mutmaßlich verstärkt nutzen? Gewaltbereite Männer oder brave Bürgerinnen?
    Und gerade, wenn wir von Tätern reden, die im Dunkeln lauern und aus Ecken springen, wer ist dann besser auf den Einsatz von Waffen vorbereitet, hat sie griffbereit und das Opfer in puncto Verteidigungsbereitschaft und - fähigkeit schon längst eingeschätzt?
    Und wie wird sich die Lagerung von Waffen im häuslichen Bereich wohl auf häusliche Auseinandersetzungen auswirken, ganz besonders solche, mit nicht konfliktfähigen Männern, denen gern schon mal die Hand ausrutscht?
    hmmm... ich kann dir nicht folgen...

    willst du damit sagen, dass sich die gesellschaft in zwei lager spalten soll? täter und opfer, wobei sich die opfer nicht verteidigen sollen, weil die täter ihnen an vorbereitung und ausrüstung über sind? wird also ein vorbereitetes opfer dann zum täter?
    und glaub mal, jeder durchschnittliche haushalt ist geradezu exzellent mit waffen ausgerüstet, mach mal deine messerschublade auf! das problem mit gewaltbereiten männern ist bestimmt nicht eine eventuell vorhandene waffe! nicht konfliktfähige männer nutzen nur äusserst selten eine tötliche waffe, weil die psychische komponente fehlt! es geht nicht um den schmerz oder die verletzung, die sie zufügen, sondern um die macht, die sie durch ihre überlegenheit ausdrücken... deswegen werden die hände benutzt, die fäuste... gürtel... besenstiele... alles, was eben (theoretisch) KEINE erheblichen verletzungen nach sich zieht... leider sind diese wesen nicht nur nicht konfliktfähig, sondern zumeist auch äusserst unbeherrscht und jähzornig, weswegen die "bestrafung" oftmals exzessiv ausfällt... aber mit waffen im haushalt hat das nichts zu tun...
    Die einzig relevante Werte-Einteilung in der Postmoderne: Witzig oder Nicht-witzig!

  2. #1517
    Zitat Zitat von ganzblau Beitrag anzeigen
    Zum Thema "Selbstverteidigung" habe ich mal etwas Einleuchtendes gelesen, was ein Karate-Instruktors gesagt hat. Sein Mantra war: Wer sich physisch vorbereitet auf einen Angriff (also zum Beispiel Judogriffe trainiert oder einen Pfefferspray einsteckt; was immer), sollte auch wirklich darauf gefasst sein, im Ernstfall auszuteilen UND einzustecken. Das zweite ist wichtig, weil Verteidigung nie schmerzlos ist-

    Das heisst, dass jede Verteidigungsbereitschaft impliziert, verletzt zu werden. Weniger verletzt zu werden als ohne Verteidigung. Im besten Fall. Ohne diese Bereitschaft nützt alle Bewaffnung nichts. Weil man ja dann doch im Ernstfall den Kopf einzieht.
    Wenn das ein Karate-Instruktor sagt, und auf die eigene Disziplin bezieht, hat er sicher recht. In Bezug auf die Verteidigung mit Schusswaffen gilt es nicht.

    Wer sich mit Schusswaffen verteidigt, muss sich darauf einstellen, den ersten Schuss abzugeben (auch wenn natürlich die Hauptintention ist, einen Angreifer allein durch die Drohung soweit einzuschüchtern, dass es zu einem Schuss nicht kommt.) Aber selber einzustecken kann nicht Teil der Strategie sein, dafür ist die Gefahr, schon durch einen einzigen Treffer schwer oder
    gar tödlich verletzt zu werden, viel zu groß. Deshalb ist es ziemlich bescheuert, wenn in Filmen jemand (meist eine Frau) eine Waffe auf einen Angreifer richtet, aber nie schießt.

  3. #1518
    Erstmal: Ein weniger aggressiver Umgangston hier im Thread wäre hilfreich!

    Und dann wurde hier vorhin schon mal was sehr richtiges gesagt: Wer Selbstbewusstsein ausstrahlt, der wird seltener Opfer. Das ist zwar kein Allheilmittel, aber es hilft. Daher raten viele Polizisten und Beratungsstellen Frauen dazu, einen Selbstverteidigungskurs zu besuchen (besser mehrere). Erstmal wird da geübt Situationen (verbal und auch durch nonverbales Verhalten) zu entschärfen und natürlich auch sich im Ernstfall zu verteidigen. Alleine das Gefühl, ich bin im Fall der Fälle nicht wehrlos, verschafft vielen Frauen ein anderes Auftreten, ein selbstbewussteres Auftreten. Und das alleine hilft oft schon, denn ein Täter sucht sich lieber ein leichtes Opfer. (Bei Exzessen wie in der Silvesternacht 2015/16 wird das nicht ausreichen, aber im normalen Alltag hilft es.)
    Und bei häuslicher Gewalt gibt es eigentlich nur eine einfache Lösung, zumindest löst sie das akute Problem: Wenn er zuschlägt, sollte sie selbstbewusst und stolz genug sein, ihn unverzüglich zu verlassen. Und die Frau (und eventuell vorhandene Kinder) sollte von Staat und Gesellschaft entsprechende Unterstüzung erhalten, damit dieser Schritt problemlos möglich ist.

  4. #1519
    Zitat Zitat von Mausophon Beitrag anzeigen
    Und gerade, wenn wir von Tätern reden, die im Dunkeln lauern und aus Ecken springen, wer ist dann besser auf den Einsatz von Waffen vorbereitet, hat sie griffbereit und das Opfer in puncto Verteidigungsbereitschaft und - fähigkeit schon längst eingeschätzt?
    Meist lauern Täter nicht im Dunkeln und springen aus Ecken, sondern sie nähern sich dem Opfer ganz unverfänglich, bitten um eine Zigarette, fragen nach dem Weg oder der Uhrzeit. Nicht selten fordern sie zum Tanz auf, und werden dann zunehmend aufdringlich. Wer die Warnzeichen erkennt, findet durchaus noch Zeit ("Moment, ich hole gerade mal meinen Geldbeutel aus der Tasche") sein Pfefferspray oder seinen Damenrevolver zu ziehen.

  5. #1520
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Daher raten viele Polizisten und Beratungsstellen Frauen dazu, einen Selbstverteidigungskurs zu besuchen (besser mehrere). Erstmal wird da geübt Situationen (verbal und auch durch nonverbales Verhalten) zu entschärfen und natürlich auch sich im Ernstfall zu verteidigen. Alleine das Gefühl, ich bin im Fall der Fälle nicht wehrlos, verschafft vielen Frauen ein anderes Auftreten, ein selbstbewussteres Auftreten.
    Tatsächlich ist aber auch das, ähnlich wie das Pfefferspray, im Zweifel ein Placebo.

    Ich habe selbst als junge Frau einen Selbstverteidigungskurs gemacht. Uns wurde damals sehr eindringlich gesagt, dass das nur Sinn macht, wenn man das regelmäßig trainiert. Weil man nur dann in der Schrecksekunde noch reagieren kann.

  6. #1521
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Und bei häuslicher Gewalt gibt es eigentlich nur eine einfache Lösung, zumindest löst sie das akute Problem: Wenn er zuschlägt, sollte sie selbstbewusst und stolz genug sein, ihn unverzüglich zu verlassen. Und die Frau (und eventuell vorhandene Kinder) sollte von Staat und Gesellschaft entsprechende Unterstüzung erhalten, damit dieser Schritt problemlos möglich ist.
    Mir fällt es auch schwer, zu verstehen, warum Frauen bei gewalttätigen Partnern bleiben. Aber ich war selbst nie davon betroffen, von daher tue ich mich leicht mit "Warum geht sie nicht einfach.". Für die betroffenen Frauen ist es leider nicht so einfach.

    Ich finde, dass es hier ganz gut erklärt wird, wie vielschichtig die Problematik ist:
    https://www.frauen-gegen-gewalt.de/h...er-gewalt.html

    Ich fand diesen TED-Talk einer betroffenen Frau (leider auf Englisch) auch sehr interessant:
    "Why domestic violence victims don't leave"
    https://www.youtube.com/watch?v=V1yW5IsnSjo

  7. #1522
    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Ich habe selbst als junge Frau einen Selbstverteidigungskurs gemacht. Uns wurde damals sehr eindringlich gesagt, dass das nur Sinn macht, wenn man das regelmäßig trainiert. Weil man nur dann in der Schrecksekunde noch reagieren kann.
    Eine solche Aussage würde ich durchaus auch vor dem Hintergrund sehen, dass ein Anbieter normalerweise ein Interesse daran hat, Kunden langfristig an sich zu binden. Sie von der Notwendigkeit regelmäßiger Auffrischungskurse (oder Trainingsabende) zu überzeugen, ist dafür ein gutes Mittel.

    Davon abgesehen ist die Aussage zwar nicht falsch, aber doch nicht die ganze Wahrheit. Selbstverständlich kann man in einem Kurs, der häufig weniger als 10 Stunden umfasst, nicht genug lernen, um mit allen Situationen zurechtzukommen. Ein körperlich überlegener, kampferprobter Angreifer, der rücksichtlos vorgeht und noch das Überraschungsmoment auf seiner Seite hat - da bräuchte es wohl schon ein mehrjähriges Training, um da ohne Hilfe Dritter schadlos rauszukommen.

    Aber so eindeutig sind die Verhältnisse oft nicht. Nicht selten sind Angreifer zwar kraft- und massemäßig überlegen, leiden jedoch unter Übergewicht und Konditionsmängeln. Manchmal sind sie angetrunken, und dadurch beeinträchtigt. Und, wie in meinem vorigen Post schon angesprochen, ist der blitzartige Überfall aus dem Hinterhalt nicht der Normalfall, weshalb das Opfer meist mehr als nur eine "Schrecksekunde" hat, um seine Reaktion zu wählen.

    Natürlich ist ein Selbstverteidigungskurs kein "Allheilmittel", aber durchaus ein gutes Mittel, um in vielen Fällen den entscheidenden Unterschied auszumachen. Und noch besser als ein einmalig absolvierter Kurs - der besser ist als gar nichts - ist es, das Gelernte in der Folge zu üben und auszubauen.

  8. #1523
    Auffe Couch für den BVB Avatar von Jaspis I.O.F.F. Team
    Ort: Doatmund
    Um mal wieder den Bogen zur eher "gewöhnlichen", alltäglichen Gewalt gegenüber Frauen zu schlagen: Es wäre schon sehr viel gewonnen, wenn Mädchen und Frauen sich trauen würden, eher "NEIN!" zu sagen. Ich erlebe immer noch, dass ganz gestandene Frauen Hemmungen haben, einen unverschämten Kerl in die Schranken zu weisen, weil sie es nicht so gelernt haben. Weil es unhöflich ist. Weil sie ihrer eigenen Stimme nicht trauen. Das muss nicht mal im Angesicht sexualisierter Gewalt sein, das klappt oft nicht mal, wenn ein Kollege (oder auch eine Kollegin) einen dumm da stehen lässt.

    Nach wie vor ist der Bösewicht hinter der nächsten dunklen Ecke eher die Ausnahme. Gewalterfahrungen werden eher im familären/nachbarschaftlichen/beruflichen Umfeld gemacht, da, wo frau meint, sich auszukennen. Haben wir eigentlich die unglaubliche Scham behandelt, die Opfer empfinden? Die geprügelten Mädchen und Frauen, die ihre blauen Flecken überschminken? Die Missbrauchsopfer, die sich vielleicht niemals trauen werden, über ihre Erlebnisse zu reden?

    Wenn mir ein Fremder etwas antut, ist das schlimm, aber ich habe einen klar definierten Täter. Ich bin das Opfer, die Schuld liegt bei dem, der mir gegenüber übergriffig wurde.

    Ist die Situation aber in ein Beziehungsgeflecht eingebunden, womöglich mit widersprüchlichen Signalen, dann wird die Situation für das Opfer emotional unüberschaubar. Wenn Täter zwei Gesichter haben, wenn niemand dem Opfer glaubt - das sind die wirklich zerstörerischen Gewalterfahrungen. Bei denen hilft auch kein Pfefferspray und kein Judogriff.

  9. #1524
    fraktal
    unregistriert
    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Bei solchen Sprüchen vorneweg, habe ich nichtmehr das geringste Interesse, mit jemandem noch ernsthaft zu diskutieren. Wenn die, die anderer Meinung sind, in jedem Fall weniger Hirn haben, erübrigt sich jede Debatte.
    Ich bin selten Deiner Meinung, in diesem Fall aber schon.

  10. #1525
    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Bei solchen Sprüchen vorneweg, habe ich nichtmehr das geringste Interesse, mit jemandem noch ernsthaft zu diskutieren. Wenn die, die anderer Meinung sind, in jedem Fall weniger Hirn haben, erübrigt sich jede Debatte.
    Ich hingegen möchte in einem Thread mit dem Schwerpunkt "Gewalt gegen Frauen" nicht mit Männern diskutieren, die eben diese Phänomen instrumentalisieren, um ihrer Hoplophilie eine Plattform zu verschaffen.

  11. #1526
    Ich hab irgendwie auch den Eindruck, dass in dem Thema irgendwie vermehrt Männer unterwegs sind, die finden das Waffen und Gewalt valide Konfliktlösungsstrategien sind.

    Können natürlich auch Frauen sein.

    Mir als Frau sind öffentlich waffentragende Menschen jedenfalls suspekt und diese verringern mein persönliches Sicherheitsgefühl definitiv, was ja nun wenigstens wieder zum Thema passt.

  12. #1527
    gesperrt
    Ort: Oriental Saloon
    Das ist tragisch, daß Sicherheitsbedienstete in Geld-und Wert, Feldjäger und Polizisten Dein persönliches Sicherheitsgefühl verringern, Lilith.

  13. #1528
    fraktal
    unregistriert
    Zitat Zitat von Lilith79 Beitrag anzeigen
    Ich hab irgendwie auch den Eindruck, dass in dem Thema irgendwie vermehrt Männer unterwegs sind, die finden das Waffen und Gewalt valide Konfliktlösungsstrategien sind.

    Können natürlich auch Frauen sein.
    Ich denke das ist ein anderes Thema, hat hier nichts verloren.

    Wäre interessant das zu diskutieren, halte ich im ioff jedoch für unmöglich.

  14. #1529
    Zitat Zitat von Django78 Beitrag anzeigen
    Das ist tragisch, daß Sicherheitsbedienstete in Geld-und Wert, Feldjäger und Polizisten Dein persönliches Sicherheitsgefühl verringern, Lilith.
    Ich meinte Zivilisten, gebe aber zu, dass mein Post da definitiv zu uneindeutig formuliert war.

  15. #1530
    gesperrt
    Ort: Oriental Saloon
    Zitat Zitat von fraktal Beitrag anzeigen
    Ich denke das ist ein anderes Thema, hat hier nichts verloren.

    Wäre interessant das zu diskutieren, halte ich im ioff jedoch für unmöglich.
    ich wär dabei, teile aber Deine Befürchtungen

    Zitat Zitat von Lilith79 Beitrag anzeigen
    Ich meinte Zivilisten, gebe aber zu, dass mein Post da definitiv zu uneindeutig formuliert war.
    Und deswegen bist Du eine wertvolle Diskussionspartnerin, weil Du Dich eben nicht angegriffen fühlst, und auch nicht angreifst...


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