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  1. #1726
    Die Briten wollen einfach weiterhin alle Rechte und Vorzüge genießen, die die EU/Europa zu bieten hat, nur aus den Pflichten und dem Negativen wollen sie raus. Reichlich unverschämt. Dauerhaft auf der Nase sollte Brüssel sich nicht rumtanzen lassen, finde ich.

    „Die einzige Veränderung – und die wird nicht mit großer Eile kommen – ist, dass das Vereinigte Königreich sich aus dem außergewöhnlichen und undurchschaubaren System der Gesetzgebung der EU herauszieht“, schrieb Johnson.

    Für die Briten in Europa und die Europäer in Großbritannien werde sich kaum etwas ändern. „Die Briten werden weiter in die EU zum Arbeiten gehen können; zum Leben, zum Reisen, zum Studieren, um Häuser zu kaufen und sich niederzulassen.“
    (...)

    Der britische Finanzminister George Osborne hat Forderungen nach raschen Austrittsverhandlungen Großbritannien mit der EU eine Absage erteilt. Formelle Verhandlungen sollten nicht beginnen, bevor ein neuer Premierminister im Amt sei und „eine klare Sicht davon da ist, welches neue Abkommen wir mit unseren europäischen Partnern suchen“, sagte Osborne bei einer Rede am Montag.
    http://www.faz.net/aktuell/politik/b....html#GEPC;s30

  2. #1727
    ...Ihm werden große Ambitionen auf das Amt des Premiers nachgesagt: Boris Johnson. Der Konservative führte die Brexit-Befürworter an, forderte den schnellen Austritt Großbritanniens aus der EU.

    Nun nach dem Erfolg beim Referendum hat es Johnson nicht mehr so eilig. Er schreibt in einem Beitrag für die Zeitung "Daily Telegraph", es bestehe keine große Eile für das Vereinigte Königreich, seinen Austritt aus der Europäischen Union zu erklären. Zudem würden die negativen Folgen eines Austritts aus der EU weit übertrieben.

    ... Seiner Einschätzung nach wird Großbritannien auch nach dem Votum für einen Austritt aus der EU Zugang zum europäischen Binnenmarkt haben: "Es wird weiterhin freien Handel und Zugang zum Binnenmarkt geben." ...

    ...Der Präsident des Europäischen Parlamentes, Martin Schulz, forderte die britische Regierung erneut zu schnellen Verhandlungen über den Austritt aus der EU auf. "Wir haben über viele Jahre Unsicherheit gehabt, weil Großbritannien sich nicht entscheiden konnte, was seine Rolle in Europa ist", sagte er der "Passauer Neuen Presse". "Nun herrscht Klarheit - und die gilt." ...
    ...
    Quelle

  3. #1728
    Tzerberus
    unregistriert
    Zitat Zitat von ruru Beitrag anzeigen
    Ok, meine ganz private Meinung:
    Die Briten haben sich selbst und auch die restliche EU, ziemlich in die Scheisse geritten.
    Und jetzt kann es nur noch darum gehen, dass alle schauen, wie es jetzt weiter geht.
    Eins ist zumindest klar, der Zugang zum Binnenmarkt wird nicht einfach auf dem Silbertablett verschenkt.
    Die Norweger, die Schweizer, alle die man als Beispiel hinstellt, haben sich auf Zugeständnisse einlassen müssen. Und so wird es auch GB nach dem Brexit gehen. Da kann es im Endeggekt sogar teurer werden, weil die alten Rabatte ebenso wegfallen, wie die Mitspracherechte, die man als EU-Mitglied halt hat.


    ist auch meine ganz private Meinung...


    Und außerdem muss mal wieder für den Austrittsvertrag ein Konsens innerhalb der EU gefunden werden, der von zumindest 20 Staaten getragen wird, die zumindest 65% der Bevölkerung vertreten. Wie immer dürfte das sehr sehr schwierig werden und da sitzt GB in der um einiges schlechteren Verhandlungsposition.

    Die Osteuropäer, insbesondere Polen wird GB die volle und uneingeschränkte Arbeitnehmerfreizügigkeit aufdrängen. Davon werden diese Staaten nicht abgehen, alles andere wäre innenpolitisch dort nicht machbar.

    Auch in anderen Fragen wird immer einer der 27 Staaten den Austrittsvertrag blockieren und warum sollte man diesmal - wie sonst immer - den Blockierer mit Versprechungen ködern? Für ein bockiges England?

    Das werden ganz ganz harte Verhandlungen für GB. Die tun sich mit ihrem Zögern überhaupt keinen Gefallen.

  4. #1729
    Gutmensch Avatar von SilverER
    Ort: Von Nord nach Süd
    Zitat Zitat von Flavia16 Beitrag anzeigen
    Die Briten wollen einfach weiterhin alle Rechte und Vorzüge genießen, die die EU/Europa zu bieten hat, nur aus den Pflichten und dem Negativen wollen sie raus. Reichlich unverschämt. Dauerhaft auf der Nase sollte Brüssel sich nicht rumtanzen lassen, finde ich.

    Für die Briten in Europa und die Europäer in Großbritannien werde sich kaum etwas ändern. „Die Briten werden weiter in die EU zum Arbeiten gehen können; zum Leben, zum Reisen, zum Studieren, um Häuser zu kaufen und sich niederzulassen.“
    (...)


    http://www.faz.net/aktuell/politik/b....html#GEPC;s30
    Soweit ich weiß, erstreckt sich die EU-Freizügigkeit nur auf Mitglieder, oder?

    Freizügigkeit

  5. #1730
    Lazarus
    unregistriert
    Zitat Zitat von Tzerberus Beitrag anzeigen

    Das werden ganz ganz harte Verhandlungen für GB. Die tun sich mit ihrem Zögern überhaupt keinen Gefallen.
    Das glaube ich noch nicht einmal, denn daran kann gerade Deutschland keinerlei Interesse haben, das es GB so viel schlechter geht als bisher. Denn ansonsten dürte Mutti alsbald ein gewaltiges Problem mit der eigenen Wirtschaft an der Backe haben, steht doch GB auf der Exportliste ganz weit oben. Die werden sich sicher von der Politik das nicht kaputt machen lassen.

  6. #1731
    Zitat Zitat von Flavia16 Beitrag anzeigen
    Die Briten wollen einfach weiterhin alle Rechte und Vorzüge genießen, die die EU/Europa zu bieten hat, nur aus den Pflichten und dem Negativen wollen sie raus. Reichlich unverschämt.
    Das finde ich nicht. Nicht, wenn es um die Beibehaltung von guten Wirtschaftsbeziehungen geht.

    Der Zugang zum Binnenmarkt, der hier immer genannt wird, ist keine einseitige Vergünstigung, den die EU gewährt, und den sie sich anderweitig bezahlen lassen kann. Wenn GB weiterhin am Binnenmarkt teilnimmt, profitieren beide Seite. Dann können nicht nur britische Firma weiterhin frei in die EU exportieren, sondern auch EU-Firmen nach GB. Freihandel ist, wenn er fair und vernünftig gestaltet wird, eine Win-Win-Situation und kein einseitiger Vorzug, der mit "Negativem" erkauft werden muss.

    Insofern ist es nicht anmaßend oder abwegig, und schon gar nicht unverschämt, wenn die Briten weiterhin gute gegenseitige Handelsbedingungen sicherstellen wollen, und auf anderen Gebieten ihre Eigenständigkeit bewahren.

  7. #1732
    Gutmensch Avatar von SilverER
    Ort: Von Nord nach Süd
    Zitat Zitat von Lazarus Beitrag anzeigen
    Das glaube ich noch nicht einmal, denn daran kann gerade Deutschland keinerlei Interesse haben, das es GB so viel schlechter geht als bisher. Denn ansonsten dürte Mutti alsbald ein gewaltiges Problem mit der eigenen Wirtschaft an der Backe haben, steht doch GB auf der Exportliste ganz weit oben. Die werden sich sicher von der Politik das nicht kaputt machen lassen.
    Auch wenn die Briten an dritter Stelle für die Exporte aus Deutschland stehen, ist doch auch die Frage, wie ein "weiter wie bisher" auf andere bestehende / potentielle Mitgliedsstaaten wirken würde. Zumindest formell müßte man "hart bleiben"...

  8. #1733
    Zitat Zitat von SilverER Beitrag anzeigen
    Auch wenn die Briten an dritter Stelle für die Exporte aus Deutschland stehen, ist doch auch die Frage, wie ein "weiter wie bisher" auf andere bestehende / potentielle Mitgliedsstaaten wirken würde. Zumindest formell müßte man "hart bleiben"...
    genau das ist der knackpunkt. das worst case szenario für die eu ist das der brexit eine erfolgsgeschichte wird. allerdings ist bei der weitverbreiteten meinung über die eu die art wie jetzt damit umgegangen wird genauso schädlich. eine zwickmühle die viel fingerspitzengefühl erfordern würde, dummerweise benehmen sich einige spitzenrepräsentanten der eu gerade wie der elefant im porzellanladen. gäbe man ihnen zeit bis oktober bis sie sich selbst wieder ein wenig geordnet haben und gb würde dann immernoch auf zeit spielen wäre das verständniss für eine härtere gangart wesentlich grösser wie sie jetzt ist.

  9. #1734
    Zitat Zitat von SilverER Beitrag anzeigen
    Auch wenn die Briten an dritter Stelle für die Exporte aus Deutschland stehen, ist doch auch die Frage, wie ein "weiter wie bisher" auf andere bestehende / potentielle Mitgliedsstaaten wirken würde. Zumindest formell müßte man "hart bleiben"...
    So ist es. Wenn die EU als EU weiterbestehen will, dann kann sie nicht zulassen, dass man Ländern bei EU-Austritt alle EU-Mitgliedschaftsvorteile einseitig belässt (z.B. Freizügigkeit) und die einzige Konsequenz beim Austritt die ist, dass man sich nicht mehr an gemeinsame EU-Gesetze und -Normen halten muss und keine Gelder mehr an die EU abführen muss. Denn dann wären die Länder die drin bleiben doch wirklich dämlich. Wenn man wirklich soweit ist, dann sollte man die EU auflösen und sich auf eine reine Wirtschaftsraumgemeinschaft beschränken. Frei nach dem Motto: Die EU ist tot, es lebe der EWR!


    Wir seh'n mit Grausen ringsherum:
    Die Leute werden alt und dumm.
    Nur wir allein im weiten Kreise,
    Wir bleiben jung und werden weise.

    Eugen Roth

  10. #1735
    @Little_Ally Seh ich genauso.

  11. #1736
    ich finde das ist ein sehr guter kommentar zu thema der gründe für den brexit

    http://www.spiegel.de/politik/deutsc...a-1099970.html

  12. #1737
    noch ein so nen thread und ich baller dir eine :D Avatar von ruru I.O.F.F. Team
    Zitat Zitat von SilverER Beitrag anzeigen
    Soweit ich weiß, erstreckt sich die EU-Freizügigkeit nur auf Mitglieder, oder?

    Freizügigkeit
    Freizügigkeit gilt auch für Bürger des EWR.
    In den Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) 1 ist die Freizügigkeit der Arbeitnehmer ein Grundrecht; Staatsangehörige eines EWR-Landes können somit in einem anderen EWR-Land zu denselben Bedingungen wie die Bürger des jeweiligen Staates arbeiten.
    https://ec.europa.eu/eures/main.jsp?...tions=1&step=2
    Aber das ist eben auch etwas auf Gegenseitigkeit. Wenn Briten weiter in der EU arbeiten wollen, haben auch zB die polnischen Handwerker das Recht, das in GB zu tun.
    Und die waren, glaubt man diversen Presseanalysen, ja auch so ein Stein des Anstosses der Brexit-Wähler.
    Geändert von ruru (27-06-2016 um 13:17 Uhr)

  13. #1738
    Lazarus
    unregistriert
    Zitat Zitat von SilverER Beitrag anzeigen
    Auch wenn die Briten an dritter Stelle für die Exporte aus Deutschland stehen, ist doch auch die Frage, wie ein "weiter wie bisher" auf andere bestehende / potentielle Mitgliedsstaaten wirken würde. Zumindest formell müßte man "hart bleiben"...
    Normal hast du ja auch recht. Nur dürfte das aber die deutschen Unternehmen herzlich wenig interessieren. Würde mich nicht wundern, wenn die dann auch auf Berlin entsprechend Druck ausüben, das die Represalien entsprechend gering ausfallen.

  14. #1739
    Gutmensch Avatar von SilverER
    Ort: Von Nord nach Süd
    Zitat Zitat von ruru Beitrag anzeigen
    Freizügigkeit gilt auch für Bürger des EWR.

    https://ec.europa.eu/eures/main.jsp?...tions=1&step=2
    Ok, das wußte ich auch noch nicht...

    Zitat Zitat von ruru Beitrag anzeigen
    Aber das ist eben auch etwas auf Gegenseitigkeit. Wenn Briten weiter in der EU arbeiten wollen, haben auch zB die polnischen Handwerker das Recht, das in GB zu tun.
    Und die waren, glaubt man diversen Presseanalysen, ja auch so ein Stein des Anstosses der Brexit-Wähler.


    Außerdem wird auch der EWR durch Verträge geregelt und ist wohl auch keine Zollunion, also im Prinzip eine "eingeschränkte Freizügigkeit" (?), was durchaus Sinn machen würde, weil andernfalls eine EU-Mitgliedschaft wenig Anreiz wäre...

    Beschäftigung, Soziales und Integration

  15. #1740
    Gutmensch Avatar von SilverER
    Ort: Von Nord nach Süd
    Zitat Zitat von Lazarus Beitrag anzeigen
    Normal hast du ja auch recht. Nur dürfte das aber die deutschen Unternehmen herzlich wenig interessieren. Würde mich nicht wundern, wenn die dann auch auf Berlin entsprechend Druck ausüben, das die Represalien entsprechend gering ausfallen.
    Nun, es wäre doch durchaus denkbar, die entstehenden Handelsnachteile durch entsprechende anderweitige Vorteile innerhalb der EU auszugleichen, eine Art GB-Subvention...


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