Helmut Kohl ist tot

[dedeli]

Da magst du sicher Recht haben, jedoch wäre auch da meine Haltung dazu die gleiche. Es ist unwürdig sich am Totenbett zu streiten, jemanden Trauer in der Form die er benötigt zu verwehren und einen Menschen alleinig besitzen zu wollen. Mag man einem alten Menschen seine starrsinnige Unversöhnlichkeit noch nachsehen, gilt das für mich nicht für eine gebildete Frau mittleren Alters, die ja nicht plötzlich und unerwartet den Tod ihres Mannes zu beklagen hat.

Maike Kohl-Richter hat außerdem noch einen Medienprofi (Kai Diekmann) und Anwalt (ebenfalls ein Vertrauter) an ihrer Seite. Diese scheinen ja durchaus anders handeln zu wollen....Kai Diekmann hatte Walter Kohl reingelassen und auch der jahrzehntelange Fahrer wurde vom Umfeld reingelassen, mußte dann aber wieder auf "Wunsch" von Maike Kohl-Richter umkehren. Der Anwalt wollte nach eigener Aussage auch mit der ersten Familie einen Termin für eine Verabschiedung ausmachen.

Auf mich wirkt das so, das ist aber natürlich nur eine Vermutung, dass es keine entsprechenden Wünsche von Helmut Kohl gibt, dass die Familie oder der Fahrer nicht zu seinem Totenbett darf, denn sonst wüßten doch zumindest die anderen engsten Vertrauten von Helmut Kohl (Kai Diekmann, der Anwalt) davon.

[Marmelada]

Es ist unwürdig sich am Totenbett zu streiten

Natürlich ist es das. Aber ebenso wie es unwürdig ist, ist es der Klassiker schlechthin. Angesichts der Endgültigkeit des Todes kochen allerlei Emotionen hoch und durcheinander. Beim Tode Helmut Meiers genauso wie beim Tode Helmut Kohls.

[yam]

Auf mich wirkt das so, das ist aber natürlich nur eine Vermutung, dass es keine entsprechenden Wünsche von Helmut Kohl gibt, dass die Familie oder der Fahrer nicht zu seinem Totenbett darf, denn sonst wüßten doch zumindest die anderen engsten Vertrauten von Helmut Kohl (Kai Diekmann, der Anwalt) davon.

Vermute ich auch, sonst hätte man ganz deutlich öffentlich gesagt Herr Kohl wünscht kein Verabschiedung am Sarg. Und zwar bevor Leute gedemütigt weggeschickt werden müssen.

[Marmelada]

Vermute ich auch, sonst hätte man ganz deutlich öffentlich gesagt Herr Kohl wünscht kein Verabschiedung am Sarg. Und zwar bevor Leute gedemütigt weggeschickt werden müssen.

Beide Söhne haben Bücher geschrieben, in denen ihr Vater als Familienvater und Mensch durchfällt. Helmut Kohl hat daraufhin den Kontakt von sich aus abgebrochen. Walter Kohl schreibt: "Mein Vater "hat sich inzwischen vollständig von mir losgesagt. Auf meine direkte Frage: 'Willst du die Trennung?', antwortete er mir knapp mit 'Ja!' - damit waren für mich alle weiteren Interpretationsmöglichkeiten ausgeschlossen."

Das ist doch sehr eindeutig und über den Tod hinaus offenbar nicht anders geworden.

[Ballack23]

Ich frage mich, ob die (sehr verblendete) Frau Kohl-Richter sich langfristig mit ihrer Art nicht selbst ein Bein stellt.

...

Wer will denn solch eine XXXXXX?

Solche Beleidigungen und Verleumdungen sind das große Übel des Internets, die ein Netzwerkdurchsetzungsgesetz leider notwendig machen.

[binnenschiffer]

Gerade habe ich ein älteres Interview mit Matthias Brandt gelesen, der erzählte,daß seine Mutter Rut,die nicht an der Beerdigung von Willy Brandt teilnehmen durfte,das für den Rest ihres Lebens nicht verwinden konnte.Sowas tut weh.

Ja. Kurze Zusammenfassung z. B. hier: http://www.sueddeutsche.de/panorama/...auen-1.1130879 .

Ich kann verstehen, dass die Söhne Brandt sich im Nachhinein Vorwürfe machen, nicht aus Solidarität mit der ausgeladenen Mutter der Beerdigung ferngeblieben zu sein. Aber trotzdem finde ich ihr damaliges Verhalten richtig: öffentlich erstmal nichts sagen und dem Staatsmann und Vater die letzte Ehre erweisen. Das ist jedenfalls eine wirklich schwierige Entscheidung.

Ein Vorteil, sich erst mit einigem zeitlichem Abstand zu äußern, liegt daran, dass man wahrscheinlich erst dann in der Lage ist, so richtig schön überlegt und vernichtend zu formulieren: "Meine Mutter auszuladen und sich mit Helmut Kohl hinter den Sarg von Willy Brandt zu stellen, dazu sind schlicht ungeheure Spezialtugenden erforderlich" (Quelle s.o.).

Das ist schon auf einem etwas anderen Niveau als das derzeitige Gezetere ums Reinlassen oder nicht Reinlassen. Aber Matthias Brandt schreibt eh gut.

[dedeli]

Beide Söhne haben Bücher geschrieben, in denen ihr Vater als Familienvater und Mensch durchfällt. Helmut Kohl hat daraufhin den Kontakt von sich aus abgebrochen. Walter Kohl schreibt: "Mein Vater "hat sich inzwischen vollständig von mir losgesagt. Auf meine direkte Frage: 'Willst du die Trennung?', antwortete er mir knapp mit 'Ja!' - damit waren für mich alle weiteren Interpretationsmöglichkeiten ausgeschlossen."

Das ist doch sehr eindeutig und über den Tod hinaus offenbar nicht anders geworden.

Und trotzdem kann ich verstehen, dass man sich, auch unter diesen Umständen von seinem Vater zumindest am Totenbett verabschieden möchte. Und wenn jemand dieses Abschiednehmen selbst den am Familiendrama unbeteiligten Enkeln verwehrt oder das so für seinen Tod bestimmt, dann läßt dieses Handeln diesen Menschen für mich in einem ganz schlechten Licht erscheinen.

[dedeli]

Solche Beleidigungen und Verleumdungen sind das große Übel des Internets, die ein Netzwerkdurchsetzungsgesetz leider notwendig machen.

Ballack: Du bist lange genug dabei, wieso meldest Du einen solchen Beitrag nicht einfach im KzT, anstatt hier eine OffTopic-Diskussion über etwas ganz anderes anzufangen.

An Alle: Ich verstehe, dass die Emotionen hochkochen was Frau Kohl-Richter angeht, trotzdem solltet ihr, in Eurem eigenen Interesse, auf strafrechtlich relevante Beleidigungen und Verleumdungen verzichten.

[Sungawakan]

Natürlich ist es das. Aber ebenso wie es unwürdig ist, ist es der Klassiker schlechthin. Angesichts der Endgültigkeit des Todes kochen allerlei Emotionen hoch und durcheinander. Beim Tode Helmut Meiers genauso wie beim Tode Helmut Kohls.

Du kanntest Helmut Meier?

[Giftnudel]

Und trotzdem kann ich verstehen, dass man sich, auch unter diesen Umständen von seinem Vater zumindest am Totenbett verabschieden möchte. Und wenn jemand dieses Abschiednehmen selbst den am Familiendrama unbeteiligten Enkeln verwehrt oder das so für seinen Tod bestimmt, dann läßt dieses Handeln diesen Menschen für mich in einem ganz schlechten Licht erscheinen.

Kann man verstehen und das hat er auch gekonnt.

Abgewiesen wurde der zweite Besuch in Begleitung der Enkel, Helmut Ks. weil kein Termin abgesprochen war.

...Er sei zuvor am Totenbett seines Vaters gewesen...

http://www.faz.net/aktuell/gesellsch...-15064758.html

[Mieze Schindler]

Natürlich ist es das. Aber ebenso wie es unwürdig ist, ist es der Klassiker schlechthin. Angesichts der Endgültigkeit des Todes kochen allerlei Emotionen hoch und durcheinander. Beim Tode Helmut Meiers genauso wie beim Tode Helmut Kohls.

Bei mir persönlich isses so, dass ich keine Erwartung habe an Meiers; an Kanzlers aber schon. Kann sein, das ist altmodisch, doch ich halte es auch gesellschaftlich gesehen für wichtig.

[Marmelada]

Bei mir persönlich isses so, dass ich keine Erwartung habe an Meiers; an Kanzlers aber schon. Kann sein, das ist altmodisch, doch ich halte es auch gesellschaftlich gesehen für wichtig.

Verständlich. Nur war der Abschied Kohls aus der Politik ein anderer als der z.B. von Willy Brandt.
Kohls Abgang mit der Spendenaffaire war unrühmlich und für ihn geprägt vom "Verrat" durch viele Weggefährten. Er hat im Zorn zurückgeblickt. Entsprechend sieht sein Abschied so aus wie er war. Stur und unversöhnlich.

[yam]

…... Stur und unversöhnlich.

Irgendwie mutet es dann für mich grotesk an ihn als Mann der Einheit, der Aussöhnung und der Gemeinsamkeit (Europa) überaus pompös zu feiern.

[vergas]

Auf mich wirkt das so, das ist aber natürlich nur eine Vermutung, dass es keine entsprechenden Wünsche von Helmut Kohl gibt, dass die Familie oder der Fahrer nicht zu seinem Totenbett darf, denn sonst wüßten doch zumindest die anderen engsten Vertrauten von Helmut Kohl (Kai Diekmann, der Anwalt) davon.

Wer weiß denn schon, ob und wie die engsten Vertrauten in den letzten Jahren noch mit ihm kommunizieren konnten? Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, konnte er ja noch nicht einmal mehr sprechen. Von daher glaube ich nicht, dass irgendwer ihn nochmal ohne die Anwesenheit seiner Frau erlebt hat.

Ich finde das alles nur noch krank, traurig aber vor allem auch unwürdig. Da hätte er anderes verdient, um in Erinnerung zu bleiben, aber er hatte in der Zeit, als es ihm gesundheitlich noch gut ging, selbst in der Hand.

[freddimaus]

Solche Beleidigungen und Verleumdungen sind das große Übel des Internets, die ein Netzwerkdurchsetzungsgesetz leider notwendig machen.