Zum Thema "Selbstverteidigung" habe ich mal etwas Einleuchtendes gelesen, was ein Karate-Instruktors gesagt hat. Sein Mantra war: Wer sich physisch vorbereitet auf einen Angriff (also zum Beispiel Judogriffe trainiert oder einen Pfefferspray einsteckt; was immer), sollte auch wirklich darauf gefasst sein, im Ernstfall auszuteilen UND einzustecken. Das zweite ist wichtig, weil Verteidigung nie schmerzlos ist-
Das heisst, dass jede Verteidigungsbereitschaft impliziert, verletzt zu werden. Weniger verletzt zu werden als ohne Verteidigung. Im besten Fall. Ohne diese Bereitschaft nützt alle Bewaffnung nichts. Weil man ja dann doch im Ernstfall den Kopf einzieht.
Meine Konsequenz ist, dass ich grundsätzlich austeilen würde. Und ganz bewusst riskiere, dass etwa meine Brille bei der Gegenwehr drauf geht. Dass mein Lieblingsmantel kaputt geht. Dass ich blaue Flecken, einen verstauchten Knöchel oder gar einen Nasenbruch davontrage. Sowas ist mir im Ernstfall egal.
Das hat nichts mit Mut zu tun. Nur mit Risikobereitschaft. Ein Risiko geht man ein, oder man geht es nicht ein. Der Pfefferspray allein nützt nicht viel