Ist mein letzter Beitrag ernsthaft gelöscht worden oder habe ich was verpeilt?
Nein, nicht ganz.
Stell Dir vor, ein Parlament wird durch demokratische Wahlen von einer anti-demokratischen Partei übernommen (oder von einem, der eine autokratische Herrschaft einführen will). Wenn dann ein Abgeordneter durch verfassungsmäßig festgelegten Zwang verpflichtet werden kann, wie seine Partei abzustimmen (die sich womöglich dem neuen "Herrscher" andienen will) - was dann?
Zumindest in Deutschland hat das was mit unseren Lehren aus der Vergangenheit zu tun.
Rein praktisch hat es etwas damit zu tun, dass auch Volksvertreter ein Gewissen haben (sollten) und nicht nur Erfüllungsgehilfen.
Wenn Dir Dein Bundestagsabgeordneter nicht passt, dann mach halt Druck. DAS ist Demokratie. Das kann man gerade in den USA beobachten (auch wenn das dortige politische System ein wenig anders ist):
https://www.youtube.com/watch?v=EgRWU6u4xU4
Ich halte das nicht für eine dumme Frage.
Die eigentliche Frage ist doch (meines Erachtens):
Wenn "Familie" in Zeiten, in denen keiner mehr sicher weiß, was Familie sein kann (außer ein paar "Altvorderen"), neurdings ist: "Familie ist, da, wo Verantwortung übernommen wird" - ja, welche Formen sind dann förderungswürdig durch den Staat?
Schwule und Lesben klagen da jetzt zu Recht eine Anerkennung ein. Aber machen wir uns nix vor: sie orientieren sich an einem Paar-Ideal, das man infrage stellen kann.
Was ist denn mit all den anderen Lebensgemeinschaften, die es sonst noch so gibt?
Wir sind inzwischen besessen von "Sex". Das ist auch das Problem von Schwulen (weniger von Lesben, weil in der Vergangenheit zu Unrecht immer unterstellt wurde, Lesben könnten keinen "wirklichen" Sex haben; okay, "indirekt" war es natürlich ein Problem). Es waren aber v.a. schwule Männer, die in den letzten zwei Jahrhunderten auf "Sex" reduziert wurden, während Heterosexuelle mit Sexualität nur zu tun hatten, weil es der Fortpflanzung dient.
Hat "Sex", wie wir ihn heute verstehen, wirklich etwas mit "Verantwortung" zu tun?
Da sollten wir mal die jahrhundertealten Belastungen des Familienbegriffes WIRKLICH überdenken, wenn es um "Verantwortung" geht. Und um staaltliche Anerkennung (= meistens Förderung).
Es ist überhaupt nicht abwegig, wenn Menschen nun ernsthaft fragen: Okay, Lesben und Schwule können Familie sein, aber was ist Familie dann eigentlich?
Das ist eine ganz ernste Frage.
Die Argumentation mi der Ehe als Fortpflanzungsgemeinschaft (die besonders von den christlchen Fundamentalisten in Amerika gerne als Argument gegen gleichgechlechtlihe Ehe genommen wird) ist in jedem Fall auch so schon hanebüchen.
Immerhin wird vor der Ehe kein Fruchtbarkeitsnachweis ooder eine schriftliche Absichtserklärung zur Fortpflanzung verlangt.
Und insofern konnten (und wurden) in der Vergangenheit tausende von heterosexuellen Ehen geschlossen bei denen entweder wissentlich keine Möglichkeit zur Fortpflanzung bestand (zu alt, oder einer der Ehepartner unfruchtbar) oder gar keine Absicht bestand sich fortzupflanzen (etwa weil beide Partner bewusst auf den Kinderwunsch verzichteten (zu nervig, oder für die Karriere zu hinderlich o.Ä.)). Und bei diesen heterosexuellen Ehen (ohne Kinderwunsch oder Zeugungsfähigkeit) hat auch nie ein Hahn nach gekräht, daß die nicht geschlossen werden sollten
"We have just folded space from Ix...Many machines on Ix. New machines"
Das ist richtig. Hat aber nur begrenzt etwas damit zu tun, wie real existierende Familien ihren Lebensalltag bestreiten.
Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass alleinerziehende Frauen, die von Hartz-4 leben, irgendetwas mit "gay marriage" zu tun haben, wenn es um den Alltag ihrer Kinder geht?
Oh, das hat durchaus sehr viel miteinander zu tun.
Im Grunde genommen ist es so, daß es bei jeder Konstellation die von der 08/15-Familienkonstellation (Mann + Frau, verheiratet, wohlmöglich noch beide den gleichen Nachnamen) abweicht, mühsam und anstrengend wird. Es kommen einfach sehr viele dumme Fragen, die sehr viel Geduld und unnötige Erklärungen verursachen. Und selbst wenn man als Mutter nach der Scheidung sich nicht zu 99% um das gemeinsame Kind kümmert, kommen doofe Fragen. Ex-Mann und ich leben das 50:50-Modell und es klappt recht gut. Nur das wirklich fast jeder dümlich fragt, wie das denn klappt.
Bei einer anderen Familie im Bekanntenkreis ist es noch schlimmer, da wird das Kind quasi vom Vater, der Mutter und deren neuem Mann erzogen. Die drei bekommen das prima und harmonisch hin, aber da wird halt auch doof gefragt. Plus, der Ziehvater macht genauso sein Drittel der Arbeit, hat aber keinerlei Rechte.
Von daher, ja es gibt in meinem persönlichen Umfeld einige Beispiele für andere Familienmodelle, die alle gut funktionieren und die auf das Kindeswohl ausgerichtet sind und es ist einfach ungerecht, daß diese Modelle nicht genauso geschützt sind, weil sich gewisse Herren auf das Große C berufen. Wenn man sich aber vom klassischen Modell löst, kann man die Eheschließung auch wirklich als ein Statement von zwei erwachsenen Menschen sehen, die eine Familie mit allen Pflichten sein wollen.
Ehe ungleich Familie. Zwei erwachsene Menschen sind für sich noch keine Familie. Nach der Eheschließung sind sie ein Ehepaar. Ob sie sich später zu einer Familie erweitern wollen, steht auf einem "neuen" Blatt.
Was darf
Freiheit kosten?
We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
(Kenny Chesney - "Rich And Miserable")
Wiki-Definition:
Familie (Kollektivbildung von lat. famulus „Diener“, familia „Gesamtheit der Dienerschaft“) bezeichnet soziologisch eine durch Partnerschaft, Heirat, Lebenspartnerschaft, Adoption oder Abstammung begründete Lebensgemeinschaft, im westlichen Kulturraum meist aus Eltern oder Erziehungsberechtigten sowie Kindern bestehend, gelegentlich durch weitere, mitunter auch im selben Haushalt lebende Verwandte oder Lebensgefährten erweitert.
Es kommt auf die Lebensgemeinschaft an. Und da gibt es ganz unterschiedliche; meist sind es Sexualpartner; es sind aber auch andere Konstellationen denkbar.
Und jetzt muss ich mit meinem vierbeinigen Familienmitglied (kein Sexualpartner!) zum Tierarzt.
Geändert von juzwi (29-06-2017 um 08:54 Uhr)
Gut, dann sollen diese anderen Lebensgemeinschaften doch bitte auch auf die Straßen gehen und für ihre Menschenrechte kämpfen
Es klingt oft so als würde man Schwulen und Lesben jetzt aus lauter Wohlwollen irgendwas schenken... Käse! Das haben sich die Schwulen und Lesben jahrzehntelang selbst Stück für Stück hart erkämpft indem sie sich offen in der Gesellschaft bekannt und (wortwörtlich) Flagge gezeigt haben.
Das können die anderen Lebensgemeinschaften ja auch gerne machen.
Ich habe es gestern schon mal gefragt, aber niemand antwortet
Müssen die Paare , die in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben, nochmal die Ehe eingehen,oder was ist da angedacht?