ist dem wirklich so?
Sollten die ganzen Endzeitpropheizungen eintreten und die englische Wirtschaft langfristig einbrechen, dann war die Wahl das Beste was der EU je passieren konnte. Sie wäre in Stein gemeißelt, jeder würde Angst vor dem "englischen Weg" haben.
Die eigentliche "Katastrophe" ist doch nicht die gestrige Wahl, sondern wäre die Wahl mit einem erfolgreichem Ausgang. Wenn es dem Land in 2, 3 oder auch 5 Jahren besser geht als heute und alle Propheten, auch in diesem Thread, falsch lagen. Erst dann werden alle weg wollen.
natürlich gibt es solche, und die werden dann ins rampenlicht gezerrt um sie repräsentativ für alle anderen zu machen, eine bewährte taktik (von vielen seiten) die lediglich dem zweck dient andersdenkende zu "entmenschlichen". ich finde das eine erschreckende tendenz die immer mehr zu beobachten ist, weil sie jede art von horizonterweiterung durch dialog im keim erstickt und so alle seiten glauben sie sind die einzig wahren hüter der absoluten weisheit
Geändert von bammbamm (24-06-2016 um 17:04 Uhr)
Solange wie osteuropäische Länder eine Haltung innerhalb der EU vertreten, die nur auf "Nehmen" und nicht "Geben" ausgerichtet ist, hat die EU keine Zukunft.
Das Flüchtlingsproblem ist nach wie vor nicht gelöst, hängt man am Tropf von Erdogan.
Alles Positive einer EU geht darin unter.
Es sind ja auch gerade die Nettoeinzahlerländer, in denen rechte Ströme immer mehr Gewicht bekommen. Hinzukommen dann teilweise, wie jetzt in Frankreich, erhebliche Einschnitte ins Sozialsystem, die rechten Strömen weiteren Auftrieb verleihen.
Geändert von pantoffel_3 (24-06-2016 um 17:05 Uhr)
Das Beste wäre jetzt, den Austritt so schnelle wie möglich über die Bühne zu bringen, bloß keine lange Hängepartie. Aber GB hat da wohl kein Interesse dran, sondern wird wohl eher versuchen, dass sich alles möglichst lange hinzieht - um an Ende von einer entnervten EU das zu bekommen, was sie haben wollen: Beteiligung am Binnemarkt, aber keine finanziellen Verpflichtungen. Business as usual.
GB ist damals der EU (o.k. war noch nicht Die heutige EU, aber der Vorläufer) nur deshalb beigetreten, weil das Land sich in einer wirtschaftlichen Krise befand und man sich davon einen wirtschaftlichen Aufschwung erhoffte. Auch durch die Mitgliedschaft der EU steht GB jetzt so gut da - und jetzt, wo es ihnen gut geht möchte man sich verabschieden. Schäbig.
Nebenbei: David Cameron hat allein aus innenpolitischen Gründen ein Referendum abhalten lassen, dass eben nicht alleine über die Zukunft von GB entscheidet, sondern vor allem auch über die Zukunft derer, die in den anderen EU-Länderen leben und die keinerlei Einfluß auf die Abstimmung hatten. David Cameron hat damit nicht nur mit der Zukunft der britischen Bürger gespielt, sondern vor allem mit der Zukunft jedes Bürgers eines anderen EU-Mitgliedstaates. Einen Kommentar dazu verkneife ich mir.
Das kapieren alle. Nur der dumme Deutsche nicht. Der zahlt fleißig weiter. Nur mit jedem Austritt wird es für Deutschland immer teuerer. Da bin ich mal gespannt, wie lange das gutgehen kann.
Eins muss man der Briten lassen, sie zeigen Europa wie Mitbestimmung wirklich geht. Aber leider in Deutschland undenkbar. Da hätte die Merkel viel zu grosse Angst, dass das Volk vielleicht eine andere Meinung hat.
Gefühlt ja, ich würde es aktuell nicht auf weitere Volksabstimmungen ankommen lassen, in vielen europäischen Ländern wäre es eine sehr knappe Entscheidung (die Spaltung der Gesellschaften ist oft 50:50).
Manche können sicher besser ohne die EU klarkommen wie andere, ist aber vorher nicht zu sagen ob es so oder so besser läuft, nicht mal für die Nettozahler wäre ein Erfolg garantiert.
Davon ab ist der wirtschaftliche Erfolg einzelner Staaten nachrangig bei dem geopolitischen Projekt, man hat Griechenland für viel Geld in der EU gehalten um eben nicht das Bild einer zerbröckelnden EU zu zeichnen und nun zerbröckelt sie trotzdem (die Autonomiebestrebungen gehen tendenziell ja auch nicht zurück, sie scheinen zuzunehmen).