Und nun noch diese Landtagsdebatte, die AfD hat das Thema auf die Tagesordnung setzen lassen und den Titel vorgegeben: „Die Kölner Silvesternacht ist in der schwäbischen Provinz angekommen.“ Nach der ersten – wie sich zeigen sollte, missverständlichen – Polizeimeldung von den Krawallen schmetterte der Fraktionsvorsitzende Jörg Meuthen via Facebook eine nachgerade euphorisch klingende Frühstücksfanfare raus: „Guten Morgen, Deutschland – Köln ist jetzt überall!“ Die Bundes-AfD postete: ein „schwäbisches Dorffest“ als
„islamische Grapschparty“. Schorndorf ein Dorf? Je kleiner man die Stadt macht, desto monumentaler wirkt der Skandal, den Bundestags-Spitzenkandidatin Alice Weidel, alternative Fakten schaffend, so beschrieb:
„Tausend Migranten“ hätten randaliert, „zumeist Iraker und Afghanen“.
Wie wird Jörg Meuthen am Rednerpult damit umgehen, dass Schorndorf nun leider doch nicht Köln ist? Er findet einen eleganten Dreh: Nun gut, sagt er, Schorndorf sei „eine Nummer kleiner, das sei konzediert“. Aber sonst? Überall „rechtsfreie Räume“, Deutschland ein „Chaos-Staat“, der „Ausnahmezustand“ ist „Normalität“ geworden, und die Zuwanderer betrachten „unsere Töchter als verfügbare Schlampen“. Klopfer schüttelt auf der Tribüne den Kopf, er wirkt kaum wütend, eher ratlos. Dagegen seien die Republikaner ja gemäßigt gewesen. „Was sind das für Typen?“